Tendenzen und Entwicklung der Außenpolitik der USA von der Staatsgründung bis zum Beginn des Kalten Krieges


Exposé / Rédaction (Scolaire), 2002

10 Pages, Note: 11 Punkte


Extrait


Gliederung:

I. Vorbemerkung und Einführung in chronologischer Reihenfolge

II. Die Phasen der Außenpolitik
1. Zeitalter der Isolation
2. Der Aufstieg zur Großmacht
3. Von einem Krieg in den nächsten: die USA zwischen 1917 und 1949

III. Fazit und Ausblick

Vorbemerkung:

In dieser Arbeit soll der Werdegang der USA und der Eintritt in das internationale System beschrieben werden. Außerdem geht es um die Personen und Ereignisse, die den Aufstieg der Vereinigten Staaten von Amerika bestimmten und ebneten.

Einführung in chronologischer Reihenfolge:

Die gegenwärtige globale Vorherrschaft der Vereinigten Staaten von Amerika ist einmalig in der Weltgeschichte. Die Entstehung dieser Macht, ihr weltweites Ausmaßund die Art und Weise, wie die USA ihre Macht ausüben, unterscheidet sie von allen früheren historischen Beispielen. Innerhalb eines einzigen Jahrhunderts haben sich die USA von einem relativ isolierten Land der westlichen Hemisphäre in einen Staat von nie dagewesener Ausdehnung und beispielloser Macht verwandelt. Die amerikanische Gesellschaft ist von allem Anfang an auf Ökonomie gegründet. Denn anfangs war nur die Geldwirtschaft in der Lage, die unterschiedlichen Interessen der Siedler, auf einen gemeinsamen Nenner zu bringen. Deshalb sehen auch viele, Alexander Hamilton, den Schöpfer des Dollars, als den eigentlichen Begründer der USA, da er es schaffte, die Einheit der Unionssaaten durch eine nationale Finanzpolitik zu sichern. Nur durch diese Einheit konnten die USA ihre Wirtschaft entwickeln, ein politisch stabiles, demokratisches System schaffen und ihren außenpolitischen Einfluss so weit ausdehnen. Dieser entwickelte sich recht spät, da anfangs einer Phase der Isolation herrschte. Schon Washington hatte im Jahre 1796 dieses Stichwort benutzt um die Außenpolitik zu charakterisieren. Anfangs stand auch die Besiedlung des Kontinents in Richtung Westen im Vordergrund, die unter dem Schlagwort des „Manifest Destiny“ im Jahre 1845 zunehmend an Dynamik gewonnen hatte. Erste außenpolitische Aktionen der USA waren Landkäufe von Frankreich (Teil Louisianas im Jahre 1803) und eine Kriegserklärung an Großbritannien (1812), das die amerikanischen Neutralitätsrechte immer noch nicht anerkannte und im Zuge des Wirtschaftskrieges mit Frankreich, Schiffe der USA kaperte und benutzte. Obwohl die Hauptstadt Washington von englischen Truppen besetzt und zum Teil niedergebrannt wurde, brachen keine heftigen Kämpfe aus und die USA konnte englische Truppen erst besiegen als schon 14 Tage vorher ein Friedensvertrag in Gent geschlossen wurde. Das Ergebnis war, dass England zwar einlenkte, die britischen Inseln in der Karibik den USA als Exportländer aber weiterhin verschlossen blieben. Somit kann man sagen, dass dies noch nicht der entscheidende Schritt der USA in die Weltpolitik war. Die Monroe Doktrin von 1823, folgte dem Kurs der Isolation und erst mit dem Spanisch - amerikanischen Krieg im Jahre 1898 traten die USA aus ihrem eigenen Schatten. Sie bekamen mehrere Inseln, darunter Puerto Rico und die Philippinnen, Kuba wurde zu einer Republik mit einem US- Militärgouverneur und die USA waren endgültig zur Großmacht aufgestiegen. Mit diesem Sieg entstand auch ein neues politisches und gesellschaftliches Bewusstsein. Im gleichen Jahr erfolgte die Annexion von Hawaii und der Senator Albert J. Beveridge hielt seine Rede mit dem Titel: „We are God´s chosen people“. In dieser fordert er die USA zur Expansion auf hält es für selbstverständlich, dass die USA einen festen Platz unter den Großmächten einnimmt - wirtschaftlich wie politisch. Mit der Rede des Präsidenten Roosevelt von 1904, der zwar nicht so vehemt wie Beveridge für Expansion stand, setzt sich dieses Bewusstsein fest. Während des 1.Weltkrieges und auch danach gab es immer noch Kontroversen über die Rolle der USA in der Welt. Die Rede von Wilson (1917) stand für eine Öffnung, die Rede des Senators Lodge von 1919 für eine Abschottung. Doch es setzte sich zunehmend die Öffnung der USA zur restlichen Welt durch bzw. man war nicht gewillt internationalen Konflikten tatenlos zuzusehen und der Weg, der 1898 begonnen hatte, wurde weiterverfolgt. Der Eintritt in den 1. Weltkrieg 1917 läutete eine neue Ära ein, die zwar der hochgeschätzten „Monroe-Doktrin“ zuwiderlief, die aber notwendig war um Amerikas wirtschaftliche und politische Interessen zu schützen. So wurden die grundsätzlichen Ideen der „Monroe-Doktrin“ und des „Manifest Destiny“ der neuen Wirklichkeit angepasst. Doch ganz hatten die USA die Isolation noch nicht überwunden. Erst mit dem 1. Weltkrieg, der die USA zwang Stellung beziehen, wurden diese Grundsätze abgelegt. Nach dem Sieg der Alliierten löste 1947 die „Truman-Doktrin“, die von Monroe ab. In dieser werden die Vereinigten Staaten von Amerika als Schutzmacht der Freiheit definiert. Der Marshall-Plan von 1948 für die Wiederherstellung der wirtschaftlichen Stärke Europas und die Gründung der NATO im Jahre 1949, waren weitere entscheidende Schritte der USA auf der „Weltbühne“. Mit diesen kamen sie aber der Sowjetunion in die „Quere“, die ihren Einflussbereich bedroht sah und das Zeitalter des Kalten Krieges begann.

Nach diesem Überblick, nun eine nähere Betrachtung, der verschiedenen Stationen und Ereignisse in der Außenpolitik der Vereinigten Staaten von Amerika.

Zeitalter der Isolation:

Mit der Unabhängigkeitserklärung 1776 und der internationalen Anerkennung von 1783 beginnt die Geschichte der USA. Doch nicht die ihrer Außenpolitik. Die Zeit von 1776 bis 1890 lässt sich darum als Zeitalter der Isolation bezeichnen. Dieses wurde durch mehrere Faktoren bedingt. Erstens war man damit beschäftigt das riesige Land, mit seinen fast unbegrenzt scheinenden Ressourcen zu besiedeln und zweitens sah man sich durch die geographische Lage anteilslos an den außenpolitischen Geschehnissen, zum Beispiel in Europa. Dazu kommt ein weiterer wichtiger Grund: Trotz ihrer Anerkennung von 1783 waren die Vereinigten Staaten anfangs mehr ein loser Staatenbund denn ein fester Staat, mit einer starken Zentralgewalt. Denn die sog. „Konföderationsartikel“ wiesen der Bundesgewalt lediglich Währungsangelegenheiten, auswärtige Angelegenheiten, Verträge der Staaten untereinander, Verhandlungen mit Indianern, die Post und den Unterhalt der Bundesarmee zu. Diese Rechte hätten zwar ausgereicht um Außenpolitik zu betreiben, doch verhinderten dies die obengenannten Faktoren und eben die fehlende Einigkeit der Staaten untereinander, da ohne eine gemeinsame Linie eine solche unmöglich war. Der Grund für diese starke Gewaltenbeschränkung des Bundes war, dass die einzelnen Bundesstaaten ihre hart erkämpften Rechte, die sie der Zentralgewalt in London abgerungen hatten, nicht wieder an eine andere abgeben wollten. Etwas Besserung erfuhr das Verhältnis der Bundesstaaten zum Bund, als 1787 die Verfassung, die aus sieben Artikeln bestand, erarbeitet und 1789 verabschiedet wurde. Zwei Jahre später wurden zehn Zusatzartikel, die sog. „Bill of Rights“ angenommen, die Grundrechte enthielten und Bedingung von einigen Staaten zur Annahme der ersten Verfassung waren. Somit hatten die Einzelstaaten, einen starken gemeinsamen Nenner, der aber trotzdem das von Problemen und Vorurteilen belastete Verhältnis nicht unbedingt bessern konnte. Erst weit im 19. Jahrhundert entstand ein Staatsbewusstsein und erst der 1.Weltkrieg sorgte dafür, dass der angestrebte Großstaat auch gelebt wurde. Doch dazu später mehr. Nach diesen „physischen“ Faktoren, die einen Eintritt der Vereinigten Staaten in das internationale System verhinderten bzw. verzögerten, nun zu den „Psychischen“. Denn stark verantwortlich für die Zurückhaltung der USA in außenpolitischen Fragen, waren Staatsmänner die mit ihrer Denkweise diese geprägt haben. Als einen der einflussreichsten Politiker, ist George Washington, Oberbefehlshaber im Unabhängigkeitskrieg und 1. Präsident der USA, zu nennen. In seiner „Farewell Address“ von 1796 stellt er erst einmal klar, dass er Beziehungen mit anderen Ländern nicht unbedingt ablehnt, diese aber unpolitisch und auf den Handel beschränkt bleiben sollten. Bereits eingegangene, will er jedoch erfüllen. Danach legt er aber fest, wie seiner Meinung nach, die kommende Außenpolitik der USA aussehen soll, indem er sagt: „Hier lasst uns Halt machen. Europa hat [...] Interessen, die keine oder sehr entfernte Beziehungen zu uns haben.“ Er hält es für unklug sich an Europa zu binden, da die Vereinigten Staaten so in Konflikte gezogen werden, „deren Ursachen unseren Anliegen wesentlich fremd sind“. Washington sieht einen klaren Unterschied zwischen den politischen Interessen Europas und der USA. Gegen Ende spricht er auch die Lage der USA an, die sie vor äußeren Einwirkungen schützt und es nicht unbedingt erforderlich macht, außenpolitisch aktiv zu werden. Am Ende ein Art Appell, doch jede Einmischung in fremde Angelegenheiten zu unterlassen und lieber eine eigene Stärke zu schaffen, die von innen heraus wächst. So sagt er:" Wenn wir ein einiges Volk unter einer wirksamen Regierung bleiben, ist die Zeit nicht fern, [...], wo wir Krieg oder Frieden wählen können.“ In dieser Rede, die gleichzeitig seine Abschlussrede ist, bemüht er sich also, die Öffentlichkeit zu überzeugen, dass die Interessen der USA nicht mit der, der europäischen Großmächte zu vereinbaren sind und wie wichtig es ist keine dauerhaften Bündnisse einzugehen. Trotzdem plädiert er ja wie beschrieben, für einen Ausbau des Außenhandels und sucht deshalb die Neutralität ohne jedoch für einen selbstgenügsamen Neutralismus zu plädieren, das heißt, Amerika soll nicht Konsument, sondern Produzent von Stabilität und Sicherheit in der Welt sein. Somit begründet bzw. benennt er das Zeitalter der Isolation. Dieses setzt sich bis 1890 fort und wird durch die Monroe-Doktrin bekräftigt. Doch vorher folgt eine starke Expansion auf dem eigenen Kontinent. Diese sollte man aber für die außenpolitische Bewertung der USA, nicht zu hoch einschätzen. Der eigentliche Beginn folgt erst später. Trotzdem sind die Vorgänge in der Zeit nach Washington, der 1799 stirbt, nicht als unwichtig, in Hinsicht auf die außenpolitische Entwicklung zu betrachten. 1803 kaufen die USA einen Teil Louisianas, heute ein Drittel des Gebietes der USA, für 15 Millionen Dollar von Frankreich und machen damit ein echtes „Schnäppchen“. Der neue Präsident Jefferson, der 1801 gewählt wurde, lässt dieses Land erschließen indem er zwei Männer, Meriwether Lewis und William Clark, losschickt, das Land bis zum Pazifik zu durchqueren. Dies gelingt und „Manifest Destiny“ wird zum Schlagwort, das alle elektrisiert. Die Expansion von Küste zu Küste wird von den Amerikanern, als gottgegebener Auftrag und als offenkundige Bestimmung der noch jungen Nation genommen. Damit eröffneneten sich neue, unbegrenzte Möglichkeiten, die aber auch genutzt werden mussten. Die volle Konzentration war auf das eigene Land gerichtet und niemand dachte daran, sich in Angelegenheiten von anderen Staaten zu mischen. Bis 1812, als Amerika großspurig den „Zweiten Unabhängigkeitskrieg“ proklamierte um gegen Großbritannien wieder in den Kampf zu ziehen. Hintergrund dieser Auseinandersetzung war die gewaltsame Übernahme von Schiffen, die England für nötig hielt um im Krieg gegen Frankreich zu bestehen. So wurden amerikanische Seeleute in den Dienst Englands gepresst. Ein weiterer Grund für die Kriegserklärung war das Gerücht, dass Großbritannien Indianer mit Waffen unterstützte. Wenn dies geschah, dann nicht so massiv, dass den USA, daraus ein wirklicher Schaden entstanden wäre. Trotzdem zogen beide Nationen in den Krieg. Doch die Kämpfe wollten nicht ausbrechen. Bemerkenswerte Ereignisse waren, dass die Engländer bei einem Vorstoßnach Washington, das Capitol und das Weiße Haus in Brand steckten und dass Präsident Madison gezwungen war, eine Nacht in einem Hühnerstall zu verbringen, da er vor Invasoren fliehen musste. Zwar schlugen die USA die englischen Truppen, jedoch erst zwei Wochen, nach einem Friedensvertrag, der in Gent im Jahre 1814 geschlossen wurde. Als Ergebnis blieb nicht viel. Deshalb sollte man auch dieses Ereignis, noch nicht als Eintritt der USA in die Weltpolitik sehen. Es war ein Krieg, der nur den eigenen Interessen diente, einen historischen Hintergrund hatte, nicht wirklich überzeugt geführt wurde und keine weitreichenden Ergebnisse brachte. Der einzige außenpolitische Aspekt war, dass Amerika an Ansehen in der Welt gewonnen hatte. Doch die britischen Inseln in der Karibik blieben den USA weiterhin für den Handel verschlossen, genauso wie Kanada der englischen Krone erhalten blieb. Die einzigen Verlierer waren die Indianer, die nun rigoros verfolgt wurden und hinter den Mississippi zurückgedrängt wurden. Nach dieser kriegerischen Auseinandersetzung, kam es zu weiteren Landkäufen. Spaniens Kolonialreich war nahe am Zerfall und es reichte aus, dass General Jackson 1819 mehrere Städte eroberte und den spanischen Gouverneur vertrieb um die Spanier dazu bewegen, Florida für fünf Millionen Dollar an die USA zu verkaufen. Später sollten mit Texas und Kalifornien weitere riesige Ländereien zum Staatsgebiet hinzukommen. Doch erst mal wieder zurück, zu der weiteren außenpolitischen Entwicklung der Vereinigten Staaten. Nach der Vergrößerung des Staatsgebietes, waren die USA wieder damit beschäftigt diese Landstriche zu besiedeln. So lässt sich auch die „Monroe-Doktrin“ erklären, in der James Monroe 1823 seine Auffassung, welche Rolle die USA in der Welt spielen sollte, beschreibt. Erst einmal stellt er klar, dass die USA die übrige Welt nicht ignorieren oder uninteressiert an deren Schicksal sind. Im Gegenteil, denn er sagt:“ Die Bürger der Vereinigten Staaten hegen die freundlichsten Gefühle für die Freiheit und das Glück ihrer Mitmenschen auf der anderen Seite des Atlantik.“ Doch er schließt gleich mit einer Einschränkung an:“ An den Kriegen der europäischen Mächte [...] haben wir nie irgendwelchen Anteil genommen, noch verträgt es sich mit unserer Politik so etwas zu tun.“ Damit bekräftigt er die Neutralität der USA, die trotz internationaler Beziehungen erhalten bleiben muss. Dies führt er darauf zurück, dass die USA eine völlig andere Auffassung von Politik und einem politischen System haben, als die Mächte in Europa. Obwohl die Monroe-Doktrin für eine neutrale Stellung der USA in der Welt plädiert, ist diese nicht ein „Freibrief“ für andere Länder außenpolitische Entscheidungen, welche die USA betreffen, ohne Rücksichtnahme zu fällen. In der Doktrin sagt Monroe:“ [...],dass wir jeden Versuch ihrerseits, ihr System auf irgendeinen Teil dieser Hemisphäre auszudehnen, als gefährlich für unseren Frieden und unsere Sicherheit betrachten würden.“ Und später geht er noch einen Schritt weiter:“ Aber bei den Regierungen, die ihre Unabhängigkeit erklärt und aufrechterhalten haben und deren Unabhängigkeit wir [...] anerkannt haben, könnten wir irgendein Eingreifen einer europäischen Macht [...] in keinem anderen Licht sehen denn als Manifestation einer unfreundlichen Gesinnung gegen die Vereinigten Staaten.“ Damit unterstreicht er den Friedenswillen der USA, die neutral bleiben wollen, diese Neutralität aber nicht bedeutet, dass sie im Konfliktfall selbstgenügsam wegschauen werden. Somit verurteilt er, das Machtstreben der alten Mächte und „erlaubt“ eine Expansionspolitik von innen heraus, sobald „Schädigungen“, seien diese wirtschaftlich oder politisch, befürchtet werden müssen. Diese Doktrin wurde in den nächsten Jahre zum Leitbild und bestimmte das Zeitalter der Isolation. Doch schon in ihrem Einsatz für die Demokratie, der mit der Sorge um den äußeren Frieden gerechtfertigt wurde, ist es nicht vermessen zu behaupten, dass es den USA in Wirklichkeit um die Sicherung des Handels durch Investitionen und direkte Einflussnahme auf die politische Herrschaftsausübung ging. Dies verbot die „Monroe-Doktrin“ nicht, sondern warnte nur vor einer offensichtlichen Machtpolitik. Das die indirekte Einflussnahme und später das Streben nach Macht, solange auf sich warten ließ, lag also nicht nur an der politischen Einstellung, sondern auch an der Expansion im eigenen Land, die volle Aufmerksamkeit erforderte. Diese ging weiter und wie oben angesprochen, kamen mit Texas, Neumexiko und Kalifornien neue Gebiete zu dem Staatsgebiet der Vereinigten Staaten hinzu. Diese Einverleibung geschah diesmal nicht durch Kauf, sondern wurde mit einem Krieg gegen Mexiko vollzogen, der von 1846 bis 1848 geführt wurde und mit einem Sieg der Amerikaner endete. Diese neuen Gebiete mussten nun besiedelt werden. Dabei half der Zufall. 1848 wurde in Kalifornien Gold entdeckt. 1949 begann der Goldrausch in Amerika und neue Städte entstanden, mit Industrie und den dazugehörigen Konsumenten. Somit öffneten sich Märkte im eigenen Land, die erschlossen werden mussten und auch erschlossen wurden. Eine Expansion nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten, wurde also wieder unnötig. Auch die Zeit nach dem Bürgerkrieg, der Kauf Alaskas 1867, der Bau der Eisenbahn und der Beginn der Hochindustrialisierung ließen die Vereinigten Staaten völlig unabhängig, wirtschaftlich wie politisch, erscheinen.

Der Aufstieg zur Großmacht:

Albert J. Beveridge begründete mit seiner Rede „We are god´s chosen people“ aus dem Jahre 1898, warum die USA den Schritt nach außen wagen sollten. Anfangs spricht er von rein wirtschaftlichen Aspekten:“ Amerikanische Fabriken stellen mehr her, als für die Versorgung des amerikanischen Volkes notwendig ist.“ Schon dies ist für ihn eine Begründung für eine Expansionspolitik der USA. Doch er geht noch weiter. Seiner Meinung nach, hat das Schicksal, den Amerikanern ihre Politik vorgeschrieben. Diese definiert er auch gleich:“ Der Handel der Welt wird und muss unser sein. Und auch die Marschrichtung der nächsten Jahre gibt er vor:“ Im Pazifik liegt das Feld unserer nächsten Aufgaben.“ Diese Rede, wird zu einer Rechtfertigung für den Imperialismus, der zuerst durch Roosevelt geprägt wurde. Doch dazu später mehr.

Mit dem Spanisch-amerikanischen Krieg im Jahre 1898 betraten die USA zum erstenmal die „Bildfläche des internationalen Parketts“. Auslöser war ein seit 1895 dauernder Aufstand auf Kuba, das gegen die spanische Herrschaft kämpfte. Dauerhafte Menschenrechtsverletzungen und eine Explosion eines amerikanischen Kriegsschiffes im Hafen von Havanna, führten dazu, dass der Druck der amerikanischen Öffentlichkeit und der Medien so großwurde, dass die USA schließlich protestierten und am 11. April Spanien den Krieg erklärten. Es folgte jedoch ein relativ schnell geschlossener Friedensvertrag, der den USA, die Insel Guam, Puerto Rico und die Philippinnen, gegen eine Entschädigung an Spanien zusicherte. Dieser Krieg war nicht ganz unwillig von den USA geführt worden, da sie schon vorher ein Auge auf den karibisch-mittelamerikanischen Raum geworfen hatten. So kam es ihnen auch sehr gelegen, dass im Friedensvertrag von Paris festgelegt wurde, dass Kuba einen US-Gouverneur erhalten sollte. So wurde der Handel mit den karibischen Inseln gesichert, der schon vor 1861, also dem Bürgerkrieg, sehr wichtig geworden war. Durch die Annexion, also die Einverleibung, Hawaiis 1898 wurde dies noch weiter gefestigt. Noch ein anderes Interesse hatten die Vereinigten Staaten am pazifischen Raum. Mit der Ausbreitung bis zum Pazifik, entstand ein neues Bewusstsein für ihre Nachbarn. In Japan, Russland und vor allem China sahen die USA ideale Exportländer. In China, mit seinen Millionen von Menschen, schien es, dass die USA einen gewaltigen Expansionsraum für ihre Wirtschaft gefunden hätten. So lässt sich auch Amerikas „Politik der offenen Tür“ erklären, welche darauf ausgerichtet war, andere Länder, in diesem Fall China, wirtschaftlich zu durchdringen und so auch zu einem gewissen Teil politisch zu kontrollieren. Keine europäische Großmacht sollte in China ein Handelsmonopol aufbauen und so anderen Nationen den Weg versperren. Es wurde deutlich, dass eine Beteiligung Amerikas, an der internationalen Politik nicht mehr zu vermeiden war. Dies erkannte auch Theodor Roosevelt, der 26. Präsident der USA, der 1901 gewählt wurde. In einer Rede, die unter dem Namen „Roosevelt corollary“ bekannt wurde, im Jahre 1904 reagiert er auf diese Entwicklung und erweitert dazu die „Monroe-Doktrin“. Er stellt klar, dass Nationen, die sich politisch „vernünftig“ verhalten, nicht befürchten brauchen, Einmischung von den USA zu erfahren. Doch bei Missbrauch ihrer Unabhängigkeit, schließt er nicht aus, dass sie die USA, wie er in seiner Rede sagt, „zur Ausübung einer internationalen Polizeigewalt zwingen.“ Auch wenn dies den Prinzipien der „Monroe-Doktrin“ zuwiderlaufen würde. Wenn auch nicht, nach der näheren Betrachtung, entgegengesetzt dieser wäre. Dies wäre für ihn nur im „äußersten Fall“ notwendig, doch definiert er diesen nicht. Am Schluss steht noch ein Appell, der eher eine Warnung ist. Er sagt:“[...] dass jede Nation, [...] sich am Ende darüber ganz klar sein muss, dass das Recht solcher Unabhängigkeit nicht getrennt sein kann von der Verantwortung einen guten Gebrauch von ihr zu machen.“ Damit spricht er vor allem die lateinamerikanischen Länder an. Doch schloss diese Warnung alle Nationen ein. Diese Haltung lässt sich auch als Anfang des „Imperialismus“ bezeichnen. Ein Jahr vor dieser Rede, waren mit Panama erste Verträge über den Kanalbau beschlossen worden, der 1914 in die Realität umgesetzt werden sollte. So blieb kein Zweifel, wer bald die kürzeste Handelsroute nach Amerika haben sollte. Ein weiter wichtiger Schritt in der Außenpolitik, die bis dahin stark wirtschaftlich geprägt war. Doch der Größte sollte noch folgen. Der Wegbereiter für diesen war Woodrow Wilson. Der Präsident von 1913 bis 1921 schaffte es, die USA ins internationale Gefüge einzubinden, indem er dem historischen Anspruch der USA als exzeptioneller, also außergewöhnlicher, Nation Genüge tat. Roosevelt dagegen, der dies ja auch versuchte und zum Teil schaffte, war nicht so erfolgreich, da seine Politik, der der traditionellen europäischen Staatsführung glich. Die Bevölkerung der USA, war aber noch zu sehr auf die Wertvorstellungen der Isolation eingestellt. Wilson plädierte für die Überwachung der Weltordnung von einer übergeordneten Wache aus und überzeugte die Nation, dass es ihre Aufgabe sei, als Garantor des Friedens zu fungieren. Somit fand in der Amtszeit Wilsons ein Übergang von den rohen Frühformen imperialer Machtinteressen, zu einer verfeinerten Form des „Einflusses“, statt, die den für besonders wichtig gehaltenen Prinzipien der Selbstbestimmung, dem Antikolonialismus und einer freiheitlichen Gesellschaftsverfassung, wenigstens nach außen hin gerecht wurden. Wilsons Hauptziel war die Ausweitung der Exporte, doch sah er andere Interessen, die noch über den wirtschaftlichen standen. So wollte er eine Gefährdung, ideologischer und materieller Ziele, vor allem durch Revolutionen in Lateinamerika, dadurch verhindern, indem er die Durchsetzung amerikanischer Ordnungsvorstellungen, über kurzfristige außenwirtschaftliche Interessen stellte. Er wollte dass liberal-kapitalistische System etablieren. Nicht nur durch die Expansion der Ökonomie, sondern durch den „Export“ von Wertvorstellungen. In einer Rede von 1917 unterstreicht er dies mit den Worten:“[...] Die Welt muss sicher gemacht werden für die Demokratie. [...] Wir sind lediglich einer der Vorkämpfer für die Rechte der Menschen.“ Diese Argumentation war auch der Grund, weshalb Wilson mit seiner Politik erfolgreicher war, als Roosevelt. Er stellte die USA als einzig und universal dar und nicht wie Roosevelt, als eine mächtige Nation unter vielen. Damit „schaffte“ er es die Bevölkerung und die Politik von einem Eintritt in den 1. Weltkrieg zu überzeugen. Denn er verleugnete jegliches Nationalinteresse, indem er von der Durchsetzung amerikanischer Prinzipien sprach. Diese Kriegserklärung stellte den Abschluss einer jahrzehntelangen Annährung an das Mächtesystem dar.

Von einem Krieg in den Nächsten: Die USA zwischen 1917 und 1949

Vor den genauen Ereignissen, die zu dem Kriegseintritt führten, eine kurze Betrachtung der Voraussetzungen. Vor der politischen Artikulation Wilsons, gab es nicht viele Amerikaner, die für einen Kriegseintritt Amerikas stimmten. Doch schon aufgrund der wirtschaftlichen Verbundenheit mit Großbritannien und Frankreich, konnten die USA nicht einfach wegsehen.

Durch die Politik Wilsons und die wirtschaftlichen Aspekte wurde der Weg für einen Kriegseintritt bereitet und durch ein bestimmtes Ereignis ausgelöst. Nämlich durch ein abgefangenes Telegramm des deutschen Außenministers Arthur Zimmermann, welches veröffentlicht wurde. In diesem bot er Mexiko im Falle eines Kriegseintritts an der Seite Deutschlands bzw. Österreich-Ungarns, die Rückgabe der einstmals mexikanischen Gebiete, nämlich Texas, Arizona und Neu Mexiko, an. Dieses Telegramm löste eine Welle der Empörung, mehr noch, der Wut aus. Auch die Wiederaufnahme des U-Boot Krieges beeinflusste die Entscheidung. Die Stimmung in de Bevölkerung und in der Politik änderte sich und schließlich erklärten die USA, am 6. April 1917 Deutschland den Krieg. Die Wehrpflicht wurde in Kraft gesetzt und tausender junger Männer wurden „eingezogen“. Schon vor dem Eintritt der USA beteiligten sich tausende Amerikaner, an der Seite Englands oder Frankreichs. Der 1. Weltkrieg entwickelte sich zur Materialschlacht und der Eintritt der USA war deshalb wohl kriegsentscheidend. Russland fiel als Streitmacht aus, da durch die Revolution und den Separatfrieden, die Kräfte des Landes auf das Innere konzentriert waren. Knapp 5 Millionen Amerikaner dienten zwischen 1917 und 1918 und 7,5 Millionen Tonnen Fracht wurden verschifft. So gewannen die Alliierten den Krieg. Doch damit herrschte noch kein Frieden. Erst die Friedensverhandlungen in Versailles sollten diesen besiegeln. Wilson ließes sich nicht nehmen, persönlich daran teilzunehmen. Seine Ziele waren in 14 Punkten verankert, nach denen Voraussetzungen für den Frieden in einer kooperativen, offen Diplomatie und der Verbreitung demokratischer Institutionen auf der ganzen Welt durch die Zusammenarbeit aller friedliebenden Nationen geschaffen werden sollte. Sein Hauptanliegen, war dabei ein Völkerbund. Doch seine Ziele, so edel sie auch waren, waren unrealistisch.

Deshalb wurden auch nur Teile davon in den Friedensvertrag übernommen. Ein möglicher Grund, für die Unterstützung Hitlers, der einen Teil seiner Propaganda auf dem Knebelvertrag von Versailles aufbaute. Durch das Nichtzustandekommen dieses Völkerbundes und das Zurückziehen der USA nach dem Krieg, scheiterte die Idee einer stabilen Weltordnung. Diese Idee sollte erst nach dem 2.Weltkrieg zum Tragen kommen. Aber dazu später mehr. Nach dem Krieg konzentrierten sich die Vereinigten Staaten wieder mehr auf das eigene Land. Die Wirtschaft kam nach dem Krieg wieder in Schwung und die Konjunktur zog stark an. Doch die Weltwirtschaftskrise holte alle auf den Boden der Tatsachen zurück, schlimmer noch, alle stürzten ins Bodenlose. Es scheint, dass eine innere Krise keine Auswirkungen auf die Außenpolitik haben sollte, doch es gab welche, die andere Länder hart trafen. Kredite in Europa, vor allem in Deutschland, wurden abgezogen um die eigene Wirtschaft zu stärken.

Die in Deutschland brach zusammen und andere folgten. Somit fielen wichtige Märkte weg, die einen Großteil der Exporte abnahmen. Erst mit Franklin D. Roosevelts „New Deal“ fing sich die Wirtschaft wieder. Er war es auch, der erneut versuchte, die gespannte Lage in Europa zu entschärfen. Im Jahre 1937 spricht er in einer Rede von Friedensbestrebungen der Länder untereinander. Er sagt:“ Friede, Freiheit und Sicherheit von neunzig Prozent der Menschheit werden von den übrigen zehn Prozent gefährdet, [...].“ Dies zu lösen, sieht er als wichtigste Aufgabe an. Er will dies mit Diplomatie und Verständigung erreichen, welche vor allem zwischen den friedliebenden Parteien herrsche sollte. Er will, dass sie sich abgrenzen und „die Grundsätze des Friedensfürsten wieder hochhalten“. Denn nur der „Wille zum Frieden“, kann seiner Meinung nach dafür sorgen, dass Aggressoren abgeschreckt werden.

Doch seine Bemühungen scheiterten. Der 2. Weltkrieg brach aus, in den die USA am 8.12.1941 eintraten. Dem Kriegseintritt ging der Angriff der Japaner auf Pearl Habour voraus. Diese trafen das unvorbereitete Amerika an einer Schwachstelle. Mit Amerika im Verbund der Alliierten änderte sich langsam der Kriegsverlauf. Schon 1942 landeten Truppen in Nordirland, die Deutschen wurden 1943 aus Nordafrika vertrieben, im gleichen Jahr gewann die Armee langsam die Kontrolle über den Atlantik und 1944 landeten amerikanische Truppen in der Normandie (D-Day). Neben dem Kriegsverlauf spielt vor allem die Betrachtung der Zusammenarbeit der Alliierten eine große Rolle, für die Beurteilung der Außenpolitik. Roosevelt und Churchill waren schon am Anfang eng verbunden und besprachen schon lange bevor der Krieg beendet war, die Nachkriegsordnung. Anders als die Führer des 1. Weltkrieges wollten sie deren Gestaltung nicht einer großen Friedenskonferenz am Ende überlassen. Der dritte Alliierte Stalin stießerstmals 1943 dazu als sein Pakt mit Hitler von diesem gebrochen wurde. Es wurde vereinbart eine zweite Front zu eröffnen, um Deutschland zu besiegen. Über der Nachkriegsordnung, gibt es die Meinung, dass die USA die Diktatur Stalins über Ost- und Mitteleuropa begünstigt haben, da Roosevelt zu nachgiebig in der Gebietsverteilung gegenüber Stalin war. Doch dies soll dahingestellt bleiben. 1945 kapitulierte „Nazi-Deutschland“ und die Kriegskonferenzen begannen. Doch weder Churchill, der abgewählt wurde, noch Roosevelt, der verstarb, nahmen an diesen Teil. Der Nachfolger Roosevelts, Harry S. Truman übte dabei keinen so großen Einfluss auf die Nachkriegsordnung aus, wie es wünschenswert gewesen wäre. Stalin setzt sich z.b. in der „Polen-Frage“ durch. Neben den Konferenzen ging der Krieg gegen Japan noch weiter. Als Truman vor der Wahl stand eine verlustreiche Besetzung der Inseln zu befehlen oder den Abwurf von Atombomben, entschied er sich für letzteres. Ob es nicht genügt hätte, die gesamte japanische Handelsflotte zu vernichten, kann man heute schwer sagen. Tatsache ist, dass am 6. August die erste Atombombe auf Hiroshima abgeworfen wurde und ca. 70000 Menschen tötete. Die zweite wurde, da Japan nicht einlenkte, am 9. August auf Nagasaki abgeworfen und tötete ca. 65000 Menschen innerhalb weniger Augenblicke. Am 14. August kapitulierte Japan. Es blieb eine Bilanz des Grauens: über 60 Millionen Menschen, die meisten davon waren Zivilisten, fanden den Tod.

Nun wurde die internationale Politik der Nachkriegszeit in mehrfacher Weise durch den epochalen Einschnitt des 2. Weltkrieges geprägt. Die Vereinigten Staaten, blieben nach Kriegsende mit der ihnen zugewachsenen Führungsposition aktiv in der Weltpolitik präsent, nicht nur in der Außenwirtschaftspolitik wie nach dem 1.Weltkrieg. Roosevelt gelang, was Wilson vergeblich mit seinem Völkerbund versucht hatte: die Schaffung eines Forums der weltweiten friedlichen Interessenvertretung. Am 26.7.1945 unterzeichneten 50 Staaten die Charta der Vereinten Nationen. Der Senat in den USA stimmte zwei Tage später zu, nicht ohne kritische Stimmen verlauten zu lassen, dass dies ein möglicher Verlust von Souveränität wäre. Eine weitere wichtige Stufe auf dem Weg in eine „neue Ordnung“, waren die Kriegsverbrecherprozesse in Nürnberg und Tokio. In diesem Art Militärtribunal, wurde eine neue Dimension der Bestrafung eingeführt. Die persönliche Verantwortung für „Kriegsverbrechen“ und für „Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Menschheit“. In Nürnberg wurden 24 führende Nationalsozialisten diesen Vergehens beschuldigt. Nach diesen Prozessen, mussten sich die USA der Aufgabe der Besatzungspolitik stellen. Präsident Truman verfolgte dabei vier Ziele. Erstens sei den Deutschen klarzumachen, dass sie selbst an der Zerstörung ihrer Wirtschaft schuld waren und zweitens nicht wie andere befreite Nationen zu behandeln wären, sondern als besiegter Feind. Drittens sollte eine Wiederholung der schrecklichen Ereignisse durch eine Demokratisierung und die Ausschaltung aller Nazis ausgeschlossen werden und viertens sollte Deutschland Reparationen und Rückgaben ausführen. Dieser harte Kurs wurde aber nicht lange beibehalten. Schon mit der Vereinigung der amerikanischen und britischen Zone, wurde den Deutschen ein Teil der Selbständigkeit zurückgegeben. Dazu kam eine neue Form der Außenpolitik Amerikas. Beispielsweise mit „Amerika-Häusern“ wurde eine auswärtige Kulturpolitik betrieben. So sollte die Demokratisierung vorangetrieben werden. Auch durch Radistationen und Schüleraustausche wurde dies unterstützt. Aber schon zu dieser Zeit senkte sich der bedrohliche Vorhang des Kalten Krieges „auf der Bühne der Welt“.

Die Amerikaner, die langsam die Besatzungsgrenzen verschwinden lassen wollten, stießen auf starken Widerstand bei der Sowjetunion. Diese war nicht gewillt, ihren Teil nach Westen zu öffnen. Mit dem Marshall-plan und der Gründung der NATO verschärfte sich dieser Konflikt. Das Ziel des Marshall-Plans war, durch wirtschaftliche Förderung Europas eine starke Abgrenzung zur Sowjetunion zu erreichen. Denn wirtschafliche Stärke war, Trumans Überzeugung nach, die erste Voraussetzung für politische Stabilität, des Friedens und freier demokratischer Politik. Die Sowjetunion zog sich von den Verhandlungen zurück und untersagte allen Ländern, die in ihrem Gebiet oder Einflussbereich lagen, diese Kredite anzunehmen, da diese mit der Forderung des Freihandels verbunden waren. Dies war unakzeptabel für die Sowjetunion. Am 24. Juni 1948 kam es zu Krise, als die sowjetische Armee den Landweg in die alliierten Sektoren schloss. Daraufhin wurde eine Luftbrücke eingerichtet, die innerhalb eines Jahres in 190.000 über 1,6 Millionen Tonnen lebenswichtige Güter einflog. Den Kalten Krieg besiegelte der Nordatlantikpakt NATO (North Atlantic Treaty Organisation), welches die Vereinigten Staaten am 4. April 1949 mitgründeten und damit zum erstenmal in Friedenszeiten, ein uneingeschränktes Verteidigungsbündnis eingingen. Daneben gab es ein „Gleichgewicht des Schreckens“, welches die Atomwaffenarsenale der USA und der Sowjetunion beschreibt. Der Kalte Krieg sollte bis 1990 die Welt in zwei Lager spalten und dafür sorgen, dass die USA in mehrere Kriege im Kampf gegen den Kommunismus verwickelt werden sollten.

Fazit und Ausblick:

Beobachtet man die Entwicklung der USA seit dem 19.Jahrhundert, lässt sich sagen, dass sich ihre weltpolitische Bedeutung lange vor ihrem offiziellen Eintritt ins internationale Geschehen abzeichnete. Dass dabei allerdings der Gedanke des amerikanischen Idealismus einer freien Weltordnung wenigstens oberflächlich bis heute über machtpolitische Interessen gestellt werden konnte, ist ein Verdienst der geschickten Lenkung der öffentlichen Meinung durch Woodrow Wilson. Trotzdem sind die USA für viele Europäer kein uneingeschränktes Vorbild mehr. Doch der demokratische Gedanke vereint den europäischen und den amerikanischen Kontinent. Diese Nähe braucht es um für Frieden und Gleichgewicht in der Welt zu sorgen. Und davon gibt es aktuell nicht besonders viel.

Verzeichnis der verwendeten Literatur:

Stephan Krass: In God We Trust, Merkur Mai 2002

Willi Paul Adams: Die USA im 20. Jahrhundert; Oldenbourg

Geschichte: Politik und Gesellschaft 2; Cornelsen

Informationen zur politischen Bildung; Ausgabe 156 und 211

Zbigniew Brzezinski: Die einzige Weltmacht; Fischer

Hans-Jürgen Schröder: Amerika als Modell? Das Dilemma der Washingtoner Außenpolitik gegenüber revolutionären Bewegungen im 20. Jahrhundert

www.geschichtepolitk.ch

www.studien-von-zeitfragen.de

www.stern.de/politik/spezial/amerika

zu Verfügung gestellte Reden der Präsidenten und Senatoren

Fin de l'extrait de 10 pages

Résumé des informations

Titre
Tendenzen und Entwicklung der Außenpolitik der USA von der Staatsgründung bis zum Beginn des Kalten Krieges
Cours
LK
Note
11 Punkte
Auteur
Année
2002
Pages
10
N° de catalogue
V107314
ISBN (ebook)
9783640055876
Taille d'un fichier
387 KB
Langue
allemand
Annotations
Ein Überblick über die außenpolitische Entwicklung der USA über einen längeren Zeitraum (Staatsgründung - Kalter Krieg)
Mots clés
Außenpolitik USA
Citation du texte
Alexander Kitterer (Auteur), 2002, Tendenzen und Entwicklung der Außenpolitik der USA von der Staatsgründung bis zum Beginn des Kalten Krieges, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/107314

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