Remarque, Erich Maria - Im Westen nichts Neues


Exposé / Rédaction (Scolaire), 2003

9 Pages, Note: 1-


Extrait


1.) „Ich habe mir den Urlaub anders vorgestelltIch finde mich hier nicht mehr zurecht, es ist eine fremde Welt“ (Seite 118 unten, 119 oben (Kap. 7))

Erläutere diesen Gedankengang Paul Bäumers, indem du folgenden Textauszugnäher untersuchst: Seie 116 „Es ist schön... bis Seite 119 unten ... bald müssen wir wieder nach vorn.

Ich denke, dass Bäumer die Zeit zuhause irgendwo genie0t, doch kann er sich nicht mehr in das „normale“ Leben einfinden. Es ist alles ganz anders als früher. Die lange Reise schon wirkt auf ihn befremdend, je näher er an seine Heimat kommt. Die Landschaft ist so unberührt und er kann es sich kaum vorstellen, dass es zwei so unterschiedliche Welten gibt. Sein Vater und viele andere Bekannte wollen, dass er vom Krieg erzählt, was er aber einfach nicht fertig bringt, da er befürchtet, dass die ausgesprochenen Worte für ich nicht mehr zu bewältigen wären und schließlich drohe die Gefahr, er können das, was da draußen passiert, auch noch verstehen. Außerdem sind die Sorgen, Wünsche und Ziele der anderen einfach nicht damit in Einklang zu bringen, was an der Front geschieht. Ich denke, dass die Bekannten ihn einfach zu sehr mit dem Krieg „belästigen“, er kann schon so keinen Gedanken mehr fassen ohne daran zu denken, dass er ja auch wieder zurück muss; er kommt mit den Menschen, die nicht selbst Krieg erleben , nicht mehr klar. Außerdem macht es ihn, meiner Meinung nach, fertig, dass er den Anschluss an sein früheres Lebe nicht mehr findet. Auch das Gespräch mit Kemmerichs Mutter ängstigt ihn.

Vor allem die letzten Tage Zuhause sind eine Qual für ihn und auch für seine Mutter, die krankt ist und die er vielleicht nicht mehr wiedersieht. Er glaubt auch nicht, dass er mit der gleichen Gleichgültigkeit und Hoffnungslosigkeit zurück gehen kann, wie er es bisher oft draußen war.

Meiner Meinung nach, ist der Heimaturlaub für Bäumer eine Qual und gleichzeitig auch schön, denn sicherlich tat es ihm gut, dass er nicht kämpfen musste und einfach mal in eine Kneipe gehen zu könne und einfach machen zu können, wozu er Lust hat. Doch ist da die ganze Zeit über der Gedanke an die Front, dass er zurück muss und an die Kameraden, die vielleicht gar nicht mehr leben.

Wenn ich bedenke, welche Gräueltaten und furchtbaren Anblicke ein so junger Mensch ertragen muss und ihm letztendlich doch nicht klar ist, warum dieser schreckliche Krieg geführt werden soll und ihm so viel abverlangt wird, dass er es kaum noch ertragen kann und doch weitermachen und sich selbst dazu zwingen muss nicht über diese Dinge nachzudenken, wie soll er sich da Zuhause überhaupt jemals wieder zurecht finden?

Inhaltsangaben:

Vorwort

Dieses Buch handelt von den Erlebnissen des Paul Bäumer, der als junger

Rekrut an die Front kommt. Es erschreckt teilweise mit den Schilderungen, welche Gräueltaten und furchtbare Anblicke ein so junger Mensch ertragen muss und ihm letztendlich doch nicht klar ist warum dieser schreckliche Krieg eigentlich geführt werden soll. Es wird ihnen so viel abverlangt, dass sie es kaum ertragen können und doch weitermachen und sich selbst dazu zwingen müssen, einfach nicht über die Dinge nachzudenken. Wie Tiere versuchen sie ihre eigene Haut zu retten und halten untereinander zusammen wie Brüder, weil sie alles füreinander sind und sie nur sich selbst haben.

Kapitel 1

Paul Bäumer und seine Kameraden lassen sich vom Lehrer Kantorek beeinflussen zur Militär zu gehen, weil sie nicht als Feiglinge, Desserteure oder Meuterer beschimpft werden wollen, doch was sie dort vorfinden, lässt alles erschüttern an was sie bis hierher geglaubt haben. Sie finden nicht, wie Kantorek ihnen schreibt, dass sie die eiserne Jugend sind, sondern fühlen sich wie alte Leute, die die sinnlose Realität sehen.

Sie befinden sich mit ihrer Armee 9 km hinter der Front. Die englische Artillerie sorgt bei einem 14 tägigem Aufenthalt für starke Verluste; 70 Mann sterben.

Die wichtigsten Dinge für die jungen und unerfahrenen Rekruten sind das Essen und der Schlaf, weil diese Dinge sie am Leben halten. Schamgefühle bei der Benutzung der Massenlatrinen (Toiletten ohne Türen) werden vernichtet. Kemmerich wird verwundet und liegt im St. Joseph’s, wo ihm ein Bein amputiert wird. Behm stirbt, weil sie selbst ihren Rückzug antreten müssen und nicht wissen ob er überhaupt eine Chance hat. Der Schuss in die Augen macht ihn blind und während er ziellos umherirrt, wird er dann vom Feind erschossen.

Doch dies alles sieht Kantorek nicht und hatte sie auch nicht darauf vorbereitet.

Sie allein müssen mit dem fertig werden, was sie erleben und hätte man ihnen gesagt was sie erwartet so hätten sie sich kaum gemeldet.

Alle Dinge, die dem Überleben oder das Überleben erleichtert werden getauscht oder von den Toten genommen, wenn man unachtsam ist auch von den Lebenden. Es herrschen einfach andere Regeln.

Kapitel 2

Bäumer beschreibt die Ausbildungszeit unter dem Unteroffizier Himmelstoß, der als der schärfste Schinder des Kasernenhofs gilt. Menschenunwürdig werden sie dort geschunden und schikaniert, doch sie lassen sich nicht unterkriegen und trotzen ihm – mit Erfolg, denn sie schlagen gewissermaßen zurück, weshalb er sie wenigstens einigermaßen in Ruhe lässt. 10 Wochen dauert die Ausbildung, die mehr über ihre Zukunft entscheiden soll, als die gesamte Schulzeit. Ihre eigene Persönlichkeit wird zerstört und macht Platz für den absoluten Gehorsam ohne über die Dinge nachzudenken, die sie tun müssen.

Kemmerich stirbt und Bäumer sitzt bei ihm, versucht ihm noch Mut zu machen, indem er die Dinge verharmlost, die mit ihm geschehen und welche Aussichten er noch auf eine schöne Kur und Zukunft hat. Er ist erschüttert über seinen Tod und wie die Sanitäter sein Bett in Eile für einen anderen Verletzten vorbereiten. Es gleicht einer Massenabfertigung bei der es nur darauf ankommt, dass der Verstorbene schnell genug entsorgt wird, um dessen Bett weiter brauchen zu können. Die Ärzte kennen nicht mehr den Menschen, sondern nur noch seine Nummer oder die Art der Verletzung, was auch für die Ärzte sicher nicht immer ganz leicht ist, je nach der eigenen Sensibilität.

Kapitel 3

Die neuen Rekruten, die ankommen bestehen aus Kindern und alten Leuten.

Die Überlebenskunst von Katschinsky hilft ihnen als sie nachts in einem fast völlig leeren Ort in einer Fabrikhalle übernachten, denn er findet immer etwas essbares. Aufgrund dessen, dass sie am Nachmittag stundenlang das Grüssen üben müssen, merkt Katschinsky nun an, dass sie den Krieg noch verlieren werden, weil sie zu gut grüssen könnten. Auch die Bemerkung “Gleiche Löhnung, gleiches Essen, wär’ der Krieg schon längst vergessen“, kam von ihm. Hintergrund dieser Bemerkung ist, dass der Mensch gerne Macht ausübt und davon auch nie genug bekommt, was dann zu sinnlosen Kriegen führt. Wenn jedoch alle gleich gehalten wären, so würden sich die, die den Krieg meist anzetteln vielleicht besser überlegen, ob es denn zum Krieg kommen muss, besonders wenn er denn selbst an der Front sein eigenes Leben einsetzten muss.

Sie rächen sich an Himmelstoß, der besonders Tjaden wegen seiner Bettnässerei besonderen erzieherischen Maßnahmen unterworfen hat. Himmelstoß behauptet, Tjaden wäre nur zu faul aufzustehen, doch er kann nichts dafür und deshalb hat besonders Tjaden große Lust auf einige kräftige Hiebe auf ihn.

Kapitel 4

Sie müssen zum Schanzen an die Front, die man wegen der vielen Toten und Kanonen sogar riechen und schmecken kann je näher man kommt und die Stimmung schlägt um.

Es fühlt sich an, als wenn die Front ein Strudel wäre in deren Saugkraft sie geraten wären. Elektrizität strahlt von ihr aus, die ihre Sinne auf volle Bereitschaft laufen lässt, weil sie genau wissen, dass ihr Leben davon abhängt.

Die Erde hat für die Artilleristen eine besondere Bedeutung, denn sie bietet ihnen den einzigen Schutz den sie haben können. Sie legen sich auf den Boden, graben Löcher oder fallen in Vertiefungen.

Als die mit dem Schanzen schon fertig sind und langsam den Rückweg antreten, werden sie beschossen und suchen Sicherheit. Einige Pferde werde verletzt und schreien fürchterlich, doch sie können sie von der Qual nicht erlösen, weil sie sich durch die eigenen Schüsse verraten würden. Sie finden halbwegs Schutz auf einem Friedhof, wo der mittlerweile verletzte Bäumer und die Kameraden in die zerstörten Gräber kriechen. Dann wird mit Gas geschossen und sie müssen die Masken aufsetzen. Ein junger Rekrut wird schwer verwundet und sie sind so sehr von Mitleid erfüllt, dass sie bereit wären ihm den sogenannten Gnadenschuss zu geben. Doch dazu kommt es nicht.

Kapitel 5

Bäumer berichtet über die Plage mit den Läusen, die sie zu vernichten suchen.

Sie sprechen über ihre Zukunftspläne nur so für den Fall der Krieg wäre zu Ende. Hierbei werden Wünsche ausgesprochen, wie z.B. das Verlangen nach einem ordentlichen Bett oder einer Frau. Einer glaubt sogar, er könne beim Kommiß bleiben, da dieser ihn im Frieden sicher gut versorgt. Sie denken an die Schule und stellen fest, dass von ihrer Klasse nicht mehr viele übrig sind, da einige schon tot sind und einer sich sogar in der Irrenanstalt befindet.

Beim Gedanken an die Schule wird klar, dass ihnen dort zwar einiges Wissen vermittelt wurde, doch die für sie jetzt wichtigen Dinge, wie z.B. das Anzünden einer Zigarette bei Regen und Sturm, hat man ihnen nicht beigebracht. Teilweise resignieren sie bei dem Gedanken an die Zukunft, weil ihnen der Glaube an die Zukunft fehlt, aber nicht der Glaube am Krieg, weil sie diesen hautnah erleben. Die Ironie zwischen Befehlsausführung und dem vielleicht nahen Tode steht im Raume, ob man vielleicht noch um Erlaubnis fragen müsse, abtreten bzw. sterben zu dürfen.

Ein weiterer Zusammenstoß mit Himmelstoß endet in einer offiziellen Anhörung, bei dem auch die alte Bettnässergeschichte erwähnt wird, mit der Himmelstoß sich sehr unbeliebt gemacht hat, und nun als Erklärung vorgetragen wird, um das feindliche Verhalten von Tjadem gegen Himmelstoß zu rechtfertigen. Tjadem und Kropp bekommen Arrest, doch werden sie von Bäumer und Kat auch dort mit selbst gemachtem Gänsebraten versorgt. Es entwickeln sich sonderbare Gefühle zwischen Bäumer und Kat, die sich sehr nahe sind, brüderlich nahe sind.

Kapitel 6

Bäumer und seine Kameraden müssen zur Offensive an die Front, wo sie sich erst mal ducken und in den Gräben Schutz suchen vor dem ihnen endlos scheinenden Angriffen der Engländer. Der Hunger nagt an ihnen, denn der Nachschub bleibt aus, auch das Wasser wird knapp. Die eigene Atillerie schießt die eigenen Leute ab, weil die Rohre ausgeleiert sind und nebenbei nervt sie noch die Rattenplage.

Bäumer berichtet von masakrierten Männern, denen die Augen ausgestochen und die Nasen abgeschnitten wurden.

Sie drohen in ihren Löchern durchzudrehen, was den jungen Rekruten auch passiert, denn einer von ihnen versucht, so verrückt es auch klingt, aus dem Loch zu entfliehen und sich zum Abschuss freizugeben. Mit Prügeln versuchen sie ihn wieder zur Vernunft zu bringen.

Als die Einschläge plötzlich aufhören, wissen sie dass das Sperrfeuer beginnt und nun sind Kraft, starke Nerven und Konzentration gefragt. Wie vom Teufel besessen, vernichten sie ihre Gegner, denn sie wissen, wenn sie nicht töten, dann werden sie getötet. Gefühle haben hier keinen Platz.

Sie ertragen den Anblick von abgerissenen und gespaltenen Köpfen, zerfetzten Körpern und abgerissenen Gliedern. Dem Feind werden die Konserven abgenommen, denn nur das Überleben ist jetzt wichtig.

Kapitel 7

Bäumer kommt zurück ins Feld Rekrutendepot, welches diesmal weiter zurück liegt als sonst, da es wohl etwas dauern wird bis diese Einheit wieder auf eine bestimmte Anzahl gebracht wird. Es gilt erst einmal ausruhen, essen und nur nicht über die Erlebnisse an der Front nachdenken. Er hofft, dass die alten Gewohnheiten ihm helfen das Vergangene schneller zu vergessen, doch das wird nicht geschehen, weil es nur verdrängt wird. Er denkt an die Kameraden, die an der Front ihr Leben gelassen haben, denen sie um jeden Preis und ohne Furcht geholfen hätten, wenn sie nur eine Chance gehabt hätten, doch Toten kann man nicht helfen. So beschließt Bäumer nicht mehr darüber nachzudenken.

Im Lager entdecken Bäumer und seine Kameraden auch drei Mädchen, mit denen sie sich nachts treffen. Ein unbeschreibliches Glücksgefühl und große Aufregung überkommt ihn.

Bäumer geht auf Urlaub und anschließend soll er zu einem Kursus, worauf er sich sehr freut, doch schon die lange Reise wirkt auf ihn befremdend, aufregend und eigenartig.

Zuhause angekommen sieht er seine Mutter krank zu Bett liegen und sein Vater will jede Einzelheit des Krieges von ihm wissen, doch Bäumer will nicht darüber reden, weil er befürchtet, dass die ausgesprochenen Worte für ihn nicht mehr zu bewältigen wären und schließlich drohe die Gefahr, er könne das was da draußen geschieht auch noch verstehen. Auch ein Gespräch mit seinem ehemaligen Deutschlehrer verläuft wenig zufriedenstellend, weil die Erlebnisse, die Bäumer hatte einfach nicht mit den Sorgen, Wünschen und Zielen des Deutschlehrers, wie auch vielen anderen hier in Einklang zu bringen sind.

Bäumer zieht sich zurück, will einfach nur alleine sein, fühlt sich verurteilt, weil er den Anschluss an sein früheres Leben nicht mehr findet.

Erwähnt wird auch das Treffen mit Kantorek, der in die heimatliche Kaserne einberufen wurde und dort von dem ehemaligen Schüler und jetzigem Vorgesetzten Mittelstaedt ordentlich lächerlich gemacht und schikaniert wird.

Vor Urlaubsende sucht Bäumer noch die Mutter von Kemmerich auf, die genau wissen will, wie ihr Sohn gestorben ist, doch Bäumer sagt ihr nur, er wäre sofort tot gewesen und hätte nicht leiden müssen, obwohl es doch anders war.

Die letzten Tage und Stunden Zuhause sind eine Höllenqual für ihn und seine Mutter und er glaubt nicht, dass er mit der gleichen Gleichgültigkeit und Hoffnungslosigkeit zurück gehen kann wie er es bisher oft draußen war.

Kapitel 8

Bäumer kommt zum Kursus ins Heidelager, deren Umgebung zum Träumen einlädt mit seinem feinen Sand, den Heidepflanzen und den besonderen Farbspielen durch die Sonne, doch er kennt niemanden hier und wünscht auch keine näheren Kontakte.

Gleich nebenan befindet sich das Gefangenenlager, wo die Russen fast verhungert umherschleichen und auch durch den Drahtzaun rüber kommen, um zu betteln, zu tauschen und die Abfalltonnen zu durchsuchen, in denen sich allerdings kaum etwas essbares befindet, da die Soldaten selbst nur das Nötigste zum Essen haben.

Der Anblick der Russen beschäftigt Bäumer stark, doch er ist einfach nur erschüttert und kann kein Mitleid mit ihnen empfinden, da er nichts von ihnen weiss, weder wer sie sind, noch was sie erwartet. Er weiss nur, dass sie dort warten, bis sie entweder verhungern oder an der Ruhr erkranken; ein Leben kann man das nicht nennen. Bäumer erkennt daran nur die Erbarmungslosigkeit der Menschen und spürt die furchtbare Schwermut des Lebens.

Bäumer stellt fest, dass doch letzendlich nur ein Befehl, eine Unterschrift von irgendjemandem, den man gar nicht kennt, darüber entscheidet, ob die Russen oder die anderen Nationen zum Freund oder Feind werden. Er will nicht weiter darüber nachdenken, aber hält den Gedanken fest und will ihn zum Ende des Krieges wieder aufgreifen.

Sein Vater und seine Schwester kommen zu Besuch in die Kaserne und erzählen ihm, dass seine Mutter Krebs hat und im Krankenhaus liegen muss. Sie soll operiert werden, doch wissen sie nicht wie teuer es wird und darum will der Vater wieder viele Überstunden machen, trotz schlechter Nahrung und Kopfschmerzen.

Kapitel 9

Bäumer sucht sein Regiment und kann es erst nicht finden, weil es zur fliegenden Division geworden ist und immer da eingesetzt wird, wo es brenzlig wird. Da das Regiment aber bald zurück kommen soll, braucht Bäumer nicht mehr raus.

Die Kaserne und die Uniformen werden für den Besuch des Kaisers auf Hochglanz gebracht und dieser Besuch bewirkt bei den Kameraden, dass sie über die Ursache und den Nutzen des Krieges sprechen. Das Resultat dieser Unterhaltung lässt darauf schließen, dass der Krieg eigentlich von niemandem gewollt ist, er meist einen lächerlichen Auslöser hat und sich immer mehr Länder daran beteiligen.

Auf dem Weg zur Front sehen sie wieder riesige Trichter, die auf heftige Einschläge zurückführen lassen, ebenso wie die zerstückelten Toten, die, aus ihren Anzügen gerissen, nackt an den Bäumen oder in der Umgebung hängen oder liegen.

Bäumer meldet sich freiwillig zur Patrouille, doch findet er den Rückweg nicht mehr, nachdem er die Gegner ausgekundschaftet hat und versteckt sich in einem Trichter. Ein feindlicher Soldat fällt genau in diesen einen Trichter und Bäumer muss ihn töten, damit er ihn nicht verrät, doch er verletzt ihn nur und der Feind hat lange zu kämpfen ehe er stirbt. Bäumer denkt über den mittlerweile Toten nach, und bereut heftig was er getan hat. Dies war das erste Mal, dass er dem Menschen, den er getötet hat auch in die leidenden und toten Augen gesehen hat.

Bäumer kriecht zurück und erzählt den Kameraden später von dem Toten und seinen Gewissensbissen. Doch die deuten nur auf die Scharfschützen, die in vollster Absicht auf den Gegner zielen, ihn abschießen und die Getroffenen zählen, wie bei einem Spiel; für Bäumer nicht nachvollziehbar.

Kapitel 10

Eine neue Aufgabe wartet auf die Kameraden, denn sie müssen ein Dorf bewachen, das zu stark beschossen wird. Hier können sie wieder ein bischen Abstand nehmen von dem Gräuel, doch es ist keine Zeit für Sentimentalitäten.

Auf dem Wege zu nächsten Dorf, werden Bäumer und Albert angeschossen, da die sich zu sicher waren, dass die Franzosen nicht auf ein Dorf mit den eigenen Landsleuten schießen würden. Sie werden aufgefunden, ins Feldlazzarett gebracht und werden nach der ersten Behandlung mit dem Zug nach Hause gefahren. Dort kommen sie aber nicht an, weil Albert wegen seines Fiebers vorher zur Behandlung in einem Hospital ausgeladen wird und weil Bäumer unbedingt mit ihm zusammenbleiben will, täuscht er Fieber vor und kann auch mit.

Im Hospital bekommen sie unter anderem auch viel Spaß, allerdings wird auch diese Zeit vom Tod begleitet, denn es sterben viele Verwundete hier. Albert wird das Bein amputiert, Bäumers’ muss operiert werden, weil es nicht heilt. Bäumer sieht hier im Hospital viele Arten von Verletzungen, die aus dem Krieg mitgebracht werden, die einem das blanke Entsetzen in die Glieder fahren lässt. Er stellt fest, dass er mit seinen zwanzig Jahren nicht mehr vom Leben kennt, als die Verzweiflung, den Tod, die Angst und die Verkettung dieses sinnlosen Krieges. Die Völker werden gegeneinander aufgehetzt und müssen gehorsam, unwissend, schweigend, töricht und unschuldig einander töten. Was soll nur aus ihnen werden, wenn dieser Krieg einmal zu Ende geht und wer wird sich der Anklage stellen, was man dieser Generation damit angetan hat, die nichts anderes als das Töten gelernt hat.

Endlich heilt sein Bein und er bekommt Erholungsurlaub, muss sehen wie schlecht es seiner Mutter geht. Doch auch diese Zeit verschwindet, denn er wird wieder angefordert und muss wieder Abschied nehmen auch von seinem Freund Albert.

Kapitel 11

Seid dem Winter sind sie wieder an der Front und es herrscht bis jetzt im Frühjahr nur noch ein Leben zwischen den Barracken und der Front. Der Tod begleitet sie wie eine Krankheit und doch halten sie mehr denn je brüderlich zusammen und reden nur noch über für sie wichtige Probleme, wie z.B. ob man vor dem Einsatz noch gut essen soll oder nicht, denn bei einem Bauchschuss kann ein voller Magen gefährlicher sein als ein leerer. Die Anpassung an die Situation ist nur künstlich, denn manchmal bricht die Sehnsucht in ihnen aus nach allem was sie vermissen. Sie legen sich eine harte Schale zu, doch unaufhaltsam mit jeder Stunde, jeder Granate und jedem weiteren Toten zerbricht diese Schale und es scheint unerträglich zu werden.

Detering ist ein Beispiel hierfür, denn er kann die Last und das Heimweh nicht mehr ertragen und flieht, was jedoch erfolglos ist, denn sie schnappen ihn und er braucht vermutlich nicht auf Verständnis für sein Handeln zu hoffen.

Berger wird verwundet, weil er dem Frontkoller erlegen, einen Meldehund retten will und deshalb durch die Feuerwand rennt. Müller stirbt, von einer Leuchtkugel im Magen getroffen und Kompanieführer Bertinck fällt, weil er seine eigenen Leute schützen wollte, wie auch Leer zur gleichen Zeit getroffen wird und verblutet.

Die gegnerische Seite ist stark überlegen, denn sie bekommen ständig neue Geschütze, Flugzeuge und haben frische Kräfte, die gut genährt werden, so ist das Verhältnis der Deutschen zu den Engländern und Amerkikanern in beinahe jeder Beziehung 1:5. Die Deutschen hingegen sind ausgehungert, quälen sich mit der Ruhr, wobei die deutschen Fabrikbesitzer reich werden, weil sie aus dem Krieg profitieren. Die neuen Truppen der Deutschen bestehen aus Knaben, die abgeschossen werden bevor sie überhaupt eine Chance gehabt hätten zu erlernen, wie sie sich verhalten müssen und wann und wo sie Deckung suchen sollen.

Sie sind ohne Hoffnung auf ein Ende dieses vollkommen aussichtlosen Krieges, in dem sogar der eigene Kommiß betrügt, ungerecht und gemein ist.

Dann kommen die Panzer, die ihnen das Fürchten lehren und gegen die man machtlos ist. Gerüchte versprechen Waffenstillstand und sogar Frieden, weshalb ihnen der erneute Aufbruch zur Front besonders schwer fällt.

Wochenland regnet es, durchtränkt sie durch und durch und dann fällt Kat um, den es das Bein zerschmettert hat. Bäumer trägt ihn zurück, wobei ihn der Gedanke an Kats Verlust Angst einjagt und dann ist doch alles vergeblich, denn Kat stirbt noch auf dem Wege zum Sanitätslager, was Bäumer nicht wahrhaben will.

Kapitel 12

Im Herbst ist Bäumer der letzte aus seiner Klasse, der noch da ist. Alle sprechen von Frieden oder wenigstens Waffenstillstand und die Hoffnung ist so groß, dass sie eine Enttäuschung nicht mehr einstecken können. Es würde vermutlich zur Revolution kommen.

Bäumer hat Gas geschluckt und darf sich 14 Tage ausruhen, in denen Heimatgefühle und Lebensgier Besitz von ihm nehmen. An eine Zukunft kann er nicht glauben, denn er wurde aus der Schule genommen, um Krieg zu führen. Er hat keinen Beruf erlernt und konnte sich nicht einmal Ziele stecken, da er immer nur mit dem Gedanken ans Überleben beschäftigt war. Trotzdem hat er keine Angst vor der Zukunft, denn sie kann ihm nichts mehr nehmen.

Oktober 1918 fällt Bäumer und sein Gesichtsausdruck drückt beinahe Erleichterung darüber aus. Vielleicht ist er jetzt von einer großen Last befreit, während andere sich noch Gedanken über ihre Zukunft mit der Last des Erlebten machen müssen, hat er seinen Frieden.

Fin de l'extrait de 9 pages

Résumé des informations

Titre
Remarque, Erich Maria - Im Westen nichts Neues
Note
1-
Auteur
Année
2003
Pages
9
N° de catalogue
V107616
ISBN (ebook)
9783640058709
Taille d'un fichier
387 KB
Langue
allemand
Mots clés
Remarque, Erich, Maria, Westen, Neues
Citation du texte
Stefanie Grippekoven (Auteur), 2003, Remarque, Erich Maria - Im Westen nichts Neues, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/107616

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