Die Entwicklung Roms zur Seemacht während des 1. Punischen Krieges 264 - 241 v. u. Z.


Elaboration, 2002

16 Pages, Grade: 1


Excerpt


DIE ROEMISCHE SEEFAHRT

Die Entwicklung Roms zur Seemacht während des 1. Punischen Krieges 264 – 241 v. u. Z.

Um die Entwicklung der römischen Seefahrtsgeschichte nachvollziehen zu können, ist es sinnvoll, seinen Blick auf die Situation Roms, seines Gegners Karthago, und auf das Geschehen um die Insel Sizilien zur Zeit des 1. Punischen Krieges zu richten.

Jene reiche und fruchtbare Insel, die nur etwa fünfzig Kilometer von Italiens Südspitze entfernt liegt, wurde beherrscht von drei Mächten:

- Zum einen von den Mamertinern, den „Söhnen des (römischen Kriegsgottes) Mars“, die, zwar etruskischer, also altitalienischer Abstammung waren, sich aber als ehemalige griechische Söldner nunmehr von der Räuberei ernährten. Diese riefen im Nord-Osten der Insel, mit der Hafenstadt Messina, ihren Staat aus.

- Zum anderen vom griechischen Tyrannen König Hieron II, der die Stadt Syrakus und andere griechische Siedlungen, sog. Plantagen, im Süd-Osten Siziliens regierte.
- Auch die Phönizier, welche die Römer „Punier“ nannten, unterhielten Siedlungen auf der Insel. Karthago, die Hauptstadt der Punier an der nordafrikanischen Küste, nahm um 650 die alten phönizischen Seehandelsstützpunkte im gesamten westlichen Mittelmeerraum auf und baute diese aus als Zwischenstationen ihrer Handelsreisen nach Spanien, wo sie Eisenerze erwarben. Aus dieser Zeit stammten also die karthagischen Provinzen im Westen Siziliens, namentlich die wichtige Hafenstadt Panormus, das heutige Palermo.

Rom ist seit den Jahren um 260 v. u. Z. vorherrschende Macht in ganz Italien. Die römischen Senatoren besannen sich, nach Jahren des Krieges, nun auf die Sicherung ihrer Gebiete und Grenzen. Im Norden, hinter der Po-Ebene mussten die Kelten abgewehrt werden, die östliche

Küste war durch die eroberten griechischen Nachbarn gesichert, und auch die Sicherheit der Westküste war durch einen Staatsvertrag mit den Puniern bereits im Jahr 510 besiegelt worden. Darin wurde den Karthagern das Seehandelsmonopol zugestanden, auf welches die Römer als Bauern und Landratten so gerne verzichtet haben, dass der Vertrag in der folgenden Zeit viermal erneuert wurde, zuletzt im Jahr 279, also gut 15 Jahre vor Beginn des 1.Punischen Krieges. In diesem Vertrag wurde jede militärische und politische Intervention der Römer in Sizilien und den Karthagern in Rom untersagt.

Rom besaß zwar seit dem Jahr 311 eine erste Marinebehörde, um die Händler Etruriens und Griechenlands vor dem Übergriff der Piraten zu schützen. Zwei Flottillen zu je zehn Ruderschiffen wurden jeweils von einem duumvir navalis, einem Flottenherren, bestellt, aber nach dem vergeblichen Versuch, drei Jahrzehnte später, im Jahr 280, zur Zeit des Krieges gegen König Pyrrhus von Epeiros, die Schiffsstreitmacht Tarents anzugreifen, überließen es die Römer den Verbündteten Griechenstädten, mit den Piraten alleine fertig zu werden.

Der Erfolg der römischen Eroberungszüge lag also bis ins Jahr 264 v.Chr. allein im Landkampf.

Der Historiker Ernst Kornemann stellt in seinen Büchern über die römische Geschichte in der Einleitung zum Kapitel über den 1. Punischen Krieg fest, dass Roms Bevölkerung erschöpft war vom Krieg. Die „sich in stärkster Vermehrung befindliche Landbevölkerung schreie nach Brot und Bestätigung.“ Und „dem Risiko des Kampfes setzte man sich [der röm. Senat] nicht gerne aus, weil der Schaden des Krieges, wie man erkannt hat, oft größer ist als sein Gewinn.“

Trotzdem sollte sich Rom alsbald in einen Krieg verwickeln lassen, der, 23Jahre dauernd, zu einem großen Schritt in seiner Entwicklung und unerwartetem Erfolg führen sollte.

269 v. Chr.

Im Jahr 269 v.Chr. versuchte König Hieron II. sich der nordsizilianischen Hafenstadt Messina zu ermächtigen.

Den Mamertinern blieb keine Wahl, als Hilfsgesuche an seine Nachbarn Karthago im Westen der Insel und der römischen Macht, die auf der gegenüberliegenden Seite der Meeresenge, die die Straße von Messina genannt wird, zu stellen.

Während Rom zögert, schlagen die Karthager Hieron in die Flucht und besetzen die Stadt Messina, breiten ihr Herrschaftsgebiet also nun auch über den Osten der Insel aus und kommen dem römischen Staat gefährlich nahe.

Somit war das Meeresengenproblem aufgerollt. Die Übermacht der karthagischen Flotte in Roms Handelsgebiet bot diesen Grund zur Sorge. Als es nun auch noch dazu kam, dass ein Teil der Mamertiner, die sich mit der karthagischen Besetzung ihrer Stadt nicht einverstanden erklärten und die römischen Senatoren abermals um Hilfe baten, wurde die heikle Sache dem römischen Volk zur Entscheidung übergeben. Und das Volk stimmte für Krieg. Krieg gegen Karthago.

264 v.u. Z.

Im Jahr 264 erhielt der Konsul Appinius Klaudius den Auftrag zur Besetzung Messinas.

Über den Verlauf dieses ersten Angriffes ist nur berichtet, dass die geschlagenen Römer vom karthagischen Führer zurückgeschickt worden seinen, mit den höhnischen Worten : „die seebeherrschende Macht Karthago werde es nicht dulden, dass die Römer auch nur ihre Hände im Meer wuschen“.

Bei einem zweiten Versuch gelang es Klaudius, die Stadt Messina zu besetzen. Um die Punier aus Messina zu vertreiben, bedurfte es allerdings noch keiner römischen Schlachtflotte. Die Unterstützung der griechischen Verbündeten genügte, und einen großen Krieg mit Karthago wollten die Konsuln vermeiden.

Die Situation änderte sich aber, als Karthago sich mit Hieron verbündete und Messina daraufhin von beiden Mächten eingeschlossen wurde.

263 v. Chr.

Im Frühjahr 263 gelang es den Römern erneut, die Meerenge von Messina zu durchbrechen.

Die beiden Konsuln Manlius Otaclius und M. Valerius brachten Heere nach Sizilien und begannen mit der Belagerung Syrakus. Obwohl die punische Flotte zu Hilfe eilte, entschied sich Hieron, den Kampf vorzeitig zu beenden und den römischen Friedensverhandlungen zuzustimmen.

262 v. Chr.

Der alte Bündnisvertrag mit Karthago war also endgültig gebrochen. Im Jahr 262 entrissen die Römer den Puniern auf Sizilien weitere Städte, und die Karthager führten Raubzüge an italienische Küstenstädte, plünderten und brandschatzten, so dass sich viele bislang römische Städte aus Angst mit den Puniern verbündeten.

Rom musste sich nun zu seinem Schutz entschließen, die Punier aus ganz Sizilien zu vertreiben.

261 v. u. Z.

Mit dem Besitz von Messina, Syrakus, Agrigent und Segesta ist Rom auf Sizilien sehr mächtig geworden. Die Eroberung dieser Städte konnte aber auch noch leicht auf dem Landweg geschehen, der Hauptsitz der Punier aber, der Westen der Insel mit seinen starken Seeplätzen, namentlich der Hafenstadt Panormus (Palermo), würde ohne eine eigene Flotte von Kriegsschiffen nicht eingenommen werden können. Im Herbst wird der Bau einer solchen beschlossen

und im Frühjahr

260 v.Chr. BAU EINER EIGENEN FLOTTE

mit dem Bau begonnen.

Der römische Senat lies unter dem Konsulat von L. Valerius und T. Otacilius 100 Quinqueremen (Penteren = 5-Ruderer) nach dem Vorbild einer gestrandeten Punischen Pentere, aber schwerer in der Ausführung und 20 Triemen, nach alter etruskisch-griechischer Bauart, bauen.

Obwohl die Römer noch keinerlei Erfahrung im Schiffsbau hatten, gelang es ihnen, in nur 60 Tagen mit Hilfe der griechischen Verbündeten, wahrscheinlich auch mit Unterstützung aus Syrakus, die Flotte „aus dem Baum bis zur Takelage“ fertigzustellend.

Die Flottenbesatzungen hatten überwiegend die Verbündeten, die socii navales, zu stellen. Jede Seestadt war verpflichtet drei Triremen und 600 Mann oder 1200 nautisches oder schiffstechnisches Personal zu stellen.

Auf deren Kriegsschiffe griffen die Römer nur noch zurück, wenn eigene Einheiten nicht oder in nicht ausreichender Zahl zur Verfügung standen.

Zu Ende Mai oder Anfang Juni des Jahres 260 versegelte die inzwischen eingefahrene neuerbaute römische Kriegsflotte zusammen mit Schiffen des befreundeten Massalia (Marseille) von Ostia entlang der italienischen Küste, wo von verbündeten Seestädten Einheiten aufgenommen wurden, mit Kurs auf Syrakus. Dort sollten sich die Einheiten versammeln.

Wahrscheinlich entstand erst dort die innovative Idee zur Modifizierung und Verwendung des griechischen Corvus, (Raben). In dieser Stadt bestand ja eine lange Tradition seemännischen Erfindergeistes, und da die römische Taktik vorsah, den Kampf auf See mit Landkampfmitteln zu führen, war diese Erfindung wohl der Schlüssel zum Erfolg der römischen Seefahrtgeschichte.

Von Syrakus aus zogen die Einheiten in 2 Gruppen, eine unter der Führung des Konsul Cn. Cornelius Scipio, die andere unter der des Konsul C. Duilius, in den Krieg gegen Karthago. Cornelius Scipio sollte dem Gro mit einem Geschwader von 17 Penteren nach Messina voraussegeln, wohin ihm Duilius im Verbund mit 143 Schiffen folgen sollte.

Durch einen verräterischen Trick gelang es den Karthagern bei Lipara mit 20 Einheiten, die Vorhut unter Scipios Führung bei Nacht einzuschließen. Der Konsul und die 17 Schiffe fielen in gegnerische Hand.

Scipio und die Mannschaften wurden gefangen genommen und zuerst nach Panormus, später nach Karthago gebracht.

Der Großteil der römischen Flotte allerdings, von dem die Karthager nichts wussten, stieß wenige Tage später auf ein ahnungsloses punisches Geschwader von 50 Einheiten .Dieses erste Zusammentreffen auf See wird zum vollen Erfolg für die Römer: Die Feinde verlieren beim ersten Angriff 30, im Verlauf nochmals 20 Schiffe, während Rom unversehrt bleibt.

Stolz segelt Duilius nach Messina und übernimmt die Hauptführung der 1. röm. Flotte. Er lässt alle Kampfschiffe, auch die soeben Erbeuteten, mit der Enterbrücke ausrüsten und beginnt mit der gezielten Ausbildung der Marineinfanterie.

Im August des Jahres 260 sticht er gefechtsklar mit 143 Einheiten in See mit Ziel Mylae. Dort erwartet ihn die punische Flotte von 130 Einheiten. Die Römer unterschätzend, führt General Hannibal seine Einheiten zum ungeordneten Angriff. Gleich im ersten Gefecht werden die 30 kommenden Schiffe von den Römern eingenommen, darunter auch das sagenhafte Flaggschiff Hannibals: Eine von König Pyrrhos erbeutetet griechische Heptere.

Der Admiral entkommt zwar, doch das erste Geschwader ist verloren.

Auch die restlichen Angreifer werden nicht verschont. Durch Duilius “Geheimwaffe“, dem Raben, werden auch die seitlich und von hinten angreifenden Schiffe schutzlos ausgeliefert.

Sie verlieren ca. 50 Schiffe, die Römer wahrscheinlich etwa 10 Trieren. 3000 Punier sollen gefallen, etwa 7000 in Gefangenschaft geraten sein.

Dieser gewaltige Erfolg erschüttert die Karthager nachhaltig.

Rom macht also nun auch auf dem Meer seine Ansprüche geltend.

Trotz des großartigen Erfolges Duilius bleiben die Römer vorerst in Messina und verbringen den Winter mit Überlegungen zur weiteren Strategie und Taktik.

259 v. Chr.

Die folgenden Jahre brachten keine allzu nennenswerten Ereignisse. Scipio bemühte sich im Jahr 259 um die Inseln Korsika und Sardinien, wobei Scipios

258, 257 v.Chr.

Nachfolger den General Hannibal gefangen nimmt und hinrichten lässt.

Der andere neue Konsul muss in Rom bleiben, da in der Hauptstadt Unruhen entstehen.

Die 4000 Bundesgenossen, die die Schiffe zu stellen hatten, zettelten mit 3000 Sklaven einen

Aufstand an. Rom sollte an vier Enden angezündet werden.

Die Konzentration auf die Kriegsführung außerhalb des Festlandes brachte also auch einen Autoritätsverlust auf dem Innland mit sich.

Der Krieg auf Sizilien kam darüber ins Stocken, es wird zwar von einem weiteren Sieg der Römer bei Sulci berichtet, von einem Aufstocken der karthagischen Flotte um weitere 200 Schiffe und der römischen um weitere 130, einer kleineren Niederlage der Römer durch den Feldherren Hanno, und einer durch den jungen, später berühmten Feldherren Hamilkar, aber ermattet, nach sechs Jahren Kriegsführung, wurde der Erfolg durch den anfänglich befürchtete Schaden für die Römer immer mehr geschmälert. Im Herbst 257 kehrte die Flotte zurück nach Ostia.

Im Winter wurde der folgendschwere Entschluss gefasst, den Krieg nach Afrika zu tragen, in das Vaterland des Feindes, nach Karthago.

256 v. Chr.

Im Frühsommer des Jahres 256 v. Chr. übernahmen beide Konsuln, L. Manlius Vulso und M. Atilius Regulus, das Kommando über die Invasionsflotte. Wahrscheinlich, nach Forschungen der Historiker Thiel und Tarn, bestand diese aus 230 Schlachtschiffen und etwa 100 Transportern mit ungefähr 140 000 Mann Besatzung.

Von Ostia aus versegelte die Flotte nach Sizilien, durch die Straße von Messina über Syrakusae, vorbei am Kap Pachynum, der Südostspitze der Insel, um auf der Höhe von Lilybäum (Marsala) den kürzesten Seeweg nach Afrika einzuschlagen.

Auch die punische Flotte hatte Karthago verlassen und segelte über Lilybäum nach Sizilien.

Bei Ecnomos, einem Berg in der Nähe der Stadt Licata trafen beide Seemächte aufeinander.

Beispiel für eine Seeschlacht:

Die Schlacht bei Ecnomos hatte für die Römer nicht die Vernichtung der gegnerischen Flotte zum eigentlichen Ziel, sondern eher den Durchbruch zur Landung in Afrika. So lässt sich ihre eigenartige Angriffsstrategie erklären, die auch die Karthager verblüffte:

Das 1., 2., und 3. Geschwader bildete ein gleichschenkliges Dreieck, hinter deren Basis díe Transportschiffe, und hinter diesen das 4. Geschwader aus den kampfkräftigsten Einheiten der Römer, in dwars folgten.

Die Karthager steuerten östlichen Kurs und stießen, auch in 4 Gruppen unterteilt, gegen die Römer vor. Auf der linken Seite unter dem Kommando Admiral Hamilkars, rechts unter Leitung von Admiral Hanno, dessen Strategie vorsah, die römische Flotte zu umfassen.

Als die Römer in ihrer Formation gegen das 2. und. 3. Einheit der Feinde anliefen, täuschten diese eine Fluchtversuch vor, während die Rechte unter Hanno dem zurückgebliebenen Teil des Dreieck gefährlich nahe kam, kämpfte die Linke unter Hamilkar gegen die unbeweglicheren römischen Transporter und das 4., kräftigste Geschwader.

So entstanden drei gleichstarke Schlachten auf dem Meer. Dort. wo der Kampf begonnen hatte, war auch ein erster Sieg zu verzeichnen. Die 2. karthagische Flotte wurde überwältigt und wandte sich zur Flucht. Lucius eilte mit den erbeuteten Schiffen im Schlepptau seinem 4. Geschwader zu Hilfe und die Karthager wichen, von vorne und von hinten angriffen aus in Richtung der See. Zur selben Zeit sah Lucius mit der 1. Einheit, schon Siegessicher auf der Rückfahrt, Marcus´ 3. Flotte vom linken Flügel der Karthager eingeschlossen und nahm erneut Kurs auf Angriff. Hier sah die Strategie der Punier nach einer Belagerung der römischen Einheit aus, denn aus Angst vor dem Corvus wagten diese den Angriff nicht.

Die mittlerweile übermächtige Einheit der Römer umzingelte nun die feindliche Flotte, nahmen 50 Schiffe samt Bemannung ein und trieben die übrigen in die Flucht.

Die Niederlage der Karthager war erreicht. 30 ihrer Schiffe waren versenkt, und 64 erbeutet.

Dem standen lediglich 24 Verluste auf Seite der Römer gegenüber.

Die taktische Ausgangsform der seekampfunerfahrenen Römer, die des Dreiecks, erwies sich jedoch als ungünstig. Da eine gestaffelte Linie von etwa 60 Schiffen nicht leicht herzustellen und vor allem zu fahren war, zerriss die Staffel bald und der Zusammenhalt, der dadurch besonders gewährleistet sein, sollte ging verloren und brachte die römische Flotte in eine gefährliche Situation.

Nach Ausbesserung der Kriegsschäden und der Beschaffung neuen Proviants fuhr die Flotte gen Afrika. Regulus blieb mit 15000 Mann, 500 Reitern und 40 Schiffen, ihm gelang auch der Vorstoß bis nach Tunes, der größten Stadt vor den Mauern Karthagos. Ohne weiterführend auf seine Anstrengungen vor Ort einzugehen, lässt sich sagen, dass hier der Krieg beinahe beendet schien: Die belagerten Karthager strebten Friedensverhandlungen an, die letztlich nur an den maßlosen Forderungen des Regulus scheiterten.

255 v. Chr.

Im Laufe des Sommers 255 gelang den Puniern mit Hilfe der Unterstützung neuer griechischer Truppen unter der Führung des Spartaners Xanthippos der entscheidende Schlag gegen die Römer. Mit 12000 Mann, 4000 Reitern und 100 Elephanten wurden die Invasoren besiegt. Nur 2000 Römer entkamen.

Dies war die größte militärische Niederlage der Römer seiner Zeit, die nur noch mit der des Varusheeres in der Schlacht im Teutoburger Wald verglichen werden kann, so der Historiker Kornemann.

254 v. Chr.

Bei der Heimholung der überlebenden Soldaten von Roms neuen Konsuln mit 210 Quinqueremen, im Juli des darauffolgenden Jahres, 254 v. u. Z., also im 10. Jahr des Krieges, wurde überdies, nach abermaligen Seeschlachten, die römische Flotte auf der Höhe von Kamarina von einem Sturm vernichtet, dem 130 Schiffe zum Opfer fielen. Daraufhin gaben die Römer das afrikanische Unternehmen vorerst auf.

Der Rest der Flotte überwinterte in Messina. Dort wurden die Gefechts – und Sturmschäden behoben, und 140 neue Schiffe auf Stapel gelegt, die in nur 3 Monaten seetüchtig gewesen sein sollen, so der Historiker Tiel.

253 v. Chr.

Aber die Punier waren erschöpft.

Karthago verfügt nur noch über etwa 70 Kriegsschiffe. Auch finanziell ist die große Handelsmacht am Ende, selbst der ägyptische Pharao verweigert einen Kredit. Als endlich noch die numidischen Nachbarn einen Aufstand gegen Karthago in der Heimat Afrika proben, fällt es Rom leicht, die Kriegsoperationen auf Sizilien fortzusetzen.

Mit 220 Kampfschiffen war die römische Übermacht auf See überwältigend, und dies wirkte sich auch auf den Landkrieg aus. An der Nordküste wurden wichtige karthagische Stellungen eingenommen, auch Panormus, der punische Hauptsitz, fiel in römische Hand.

Nur Thermae blieb den Karthagern erhalten. Nach einer Niederlage um Lilybäum im Südwesten unternahmen die Römer einen großen Plünderungszug nach Afrika. Der Konsul C. Sempronius Blaesus versegelte ohne Feindberührung von Clupae bis hinunter zur Insel Girpa (=Djerba) und strich eine beachtliche Beute ein. Die Seestreitkräfte Karthagos waren also nicht mehr in der Lage, die Küsten Afrikas zu schützen. Auf Höhe der Insel Syrte allerdings gerieten die Schiffe bei Ebbe auf Grund und konnten nur durch abwerfen der Beute wieder flottgemacht werden. Auf dem Heimweg gerieten die Römer abermals in einen katastrophalen Seesturm, der die Flotte bis auf 70 Schiffe zu Grunde gehen lies.

Ernst Kornemann kommentierte hierzu folgendes:

„Militärisch ist Rom auf dem Meer nicht besiegt worden, wohl aber von den Elementen, denen die junge Seemacht mit ihren schnellgebauten Schiffen noch nicht gewachsen war.“

252 v. u. Z.

Die Römer fassten nach dieser schweren Niederlage gegen die Elemente den Entschluss, vom Bau einer neuen Flotte vorerst abzusehen und konzentrierten sich wieder auf den Landkampf. Sie hielten die 70 Schiffe, um die Truppen auf Sizilien mit Nachschub zu versehen und die Küsten Italiens zu schützen.

Auch Karthago brauchte noch einige Zeit, um sich von seiner schweren Misere zu erholen.

Mit Unterstützung von König Hieron II, der Schiffe zu Verfügung stellte, gelang es den Römern, auch Thermae und die Inselgruppe Lipara zu erobern.

251 v. Chr.

Ein Jahr später allerdings brachte der punische Feldherr Hasdrubal 104 Elefanten auf die Insel, die die Römer so sehr fürchteten, dass der Krieg deshalb ins Stocken kam.

250 V. Chr.

Als Hasdrubal im Sommer des Jahres 250 von seinem Sitz in Lilybäum aus einen Angriff auf Panormus wagte, wo mittlerweile der römische Konsul sein Hauptquartier eingerichtet hatte, erlitt der Punier eine schwere Niederlage, wobei seine sämtlichen Elefanten erbeutet wurden.

Dieser große Erfolg nahm den Römern nicht nur den lähmenden Elefantenschreck, sondern gab auch ihrem Kampfgeist neuen Aufschwung.

Der Beschluss des Senats, keine neue Flotte zu errichten, blieb also nicht von langer Dauer.

Vor allem die starken Seefestungen Lilybäum und Drepana, die die Karthager noch in Besitz hatten, konnten ohne eine solche nicht eingenommen werden. Sie beschlossen also, neue Rojer auszubilden und 50 Neubauten auf Stapel zu legen, so dass sie bald wieder über 120 Einheiten verfügen konnten.

(Belagerung Lilybäums)

Auch die Karthager konnten ein neues Kontingent von über 120 Schlachtschiffen errichten, so dass der Kampf um die Vorherrschaft auf See im 14. Kriegsjahr quasi von Neuem begann.

Offensichtlich waren diese neuen punischen Kriegsschiffe, die vermutlich nicht in Karthago, sondern auf Rhodos gefertigt wurden, den römischen an Geschwindigkeit und Wendigkeit weit überlegen, denn die Blockade, mit der die Römer etwa im Juli des Jahres 250 versuchten, den größten karthagischen Flottenstützpunkt auf Sizilien, Lilybäum, von der Seeseite her einzuschließen, war wenig effektiv. Gleich zu Beginn der Blockade gelang es der punischen Flotte zwei mal mit etwa 50 Kriegsschiffen, Soldaten, Verpflegung und Geld in die Stadt zu bringen und den Hafen wieder zu verlassen. Beide Flotten vereinten sich drauf hin in Drepana, unter der Leitung von Adherbal und Hannibal, dem berühmten Sohn Hamilkars. Mithin verfügte Hilko, der Verteidiger in Lilybäum also über 21 000 Soldaten und sogar 700 Reiter, die in einer belagerten Stadt aber eher eine Belastung darstellen. Es gelang den Puniern, diese, wiederum durch die Blockade, ebenfalls nach Drepana zu bringen. Die Verbindung zwischen Lilybäum, Drepana und Karthago konnte also, trotz der Blockade, Aufrecht gehalten werden.

Nachdem die Römer die Wirkungslosigkeit ihrer Bemühungen bemerkten, versuchten sie, den Hafen durch eine Dammschüttung zu schließen. Leider, aufgrund der starken Strömung und der Tiefe des Wassers, vergeblich. Doch immerhin gelangte eines dieser neuen punischen Schiffe in römische Hand, als es auf dem Damm auf Grund lief. Es war die Tetrere des verwegenen Admirals Hannibal, des Rhodiers. Mit dem erbeuteten Kriegsschiff konnten die Römer auch die neue, rhodische Pentere von Hannibal, dem Flottenchef, kapern und mit beiden punischen Schiffen die Seeblockade zumindest gegen Einzelfahrer effektiver machen.

Doch durch einen Angriff der Belagerten, nun aber zahlreichen Lilybäer wurde die römische Flotte verdrängt. Unter großen Verlusten gaben die Römer ihre Angriffe auf und beschränkten sich darauf, die Stadt von der Landseite her mit Graben und Wall einzuschließen. Doch auch an Land konnten die Soldaten nichts ausrichten. Rom musste einsehen, dass die Schifffahrt notwenig ist, um Lilybäum zu erobern und sandte 10 000 neue Matrosen zu den Lagern vor Lilybäum. Heer und Flotte überwinterten dort.

(Schlacht bei Drepana)

249 v. Chr.

Wissend, dass die karthagische Flotte vor Drepana lagerte, beschloss der neue Konsul P. Claudius Pulcher, dem das Flottenkommando übertragen worden war, diese dort anzugreifen. Den 100 karthagischen standen also 120 römische Schiffe entgegen, allerdings besetzt mit 10 000 unerfahrenen Matrosen. Doch dem Admiral blieb keine andere Wahl. Zu dem Zeitpunkt konnte er die punische Flotte noch mit einer zahlenmäßigen Überlegenheit angreifen.

Kurz vor Mitternacht lief die Flotte aus, sich nahe an der Küste haltend, um die Punier direkt im Hafen von Drepana einzuschließen und zu vernichten. Admiral Adherbal jedoch verließ rechtzeitig den Hafen mit Nordkurs, umsegelte die vorgelagerten Inseln und steuerte nun mit Südkurs gegen die Römer zum Angriff. Claudius Pulcher formatierte seine Flotte viel zu spät, denn in ihre Ausrichtung hinein stießen die Karthager und drängten die Römer noch näher an die Küste, so dass viele Schiffe auf Grund liefen und stecken blieben, oder durch den gegnerischen Rammsporn versenkt wurden. Bis auf 27 Einheiten wurde die römische Flotte vernichtet.

Grund für die Niederlage war zum einen die Unerfahrenheit der Mannschaften, die die Schiffe nicht handhaben konnten, zum anderen der Umstand, dass die Römer wegen der Unwettergefahren die Enterbrücken, die ja wegen ihrer Höhe die Schiffe bei starkem Seegang allzu leicht ungleichgewichtig machten und somit zum Kentern brachten, demontiert hatten.

Die 93 erbeuteten römischen Schiffe wurden mit den Gefangen nach Karthago gebracht.

Gleichzeitig traf außerdem eine neue punische Flotte von 70 Schiffen in Drepana ein.

Die nun 120 Einheiten starken Karthager stürmten gleich nach der Schlacht die römischen Blockadeschiffe. Hierbei blieben den Römern nur noch, so Tiel, 9 Schiffe übrig.

Trotz der in kürzester Zeit 70 Neuerbauten und der etwa 60 Schiffen von Verbündeten konnten die Römer gegen die 50 Kriegsschiffe von Adherbal, 50 von Hannibal, die 70 neu eingetroffenen unter Karthalo und der 93 erbeuteten römischen Schiffen, also insgesamt 263 schweren Einheiten nichts mehr ausrichten. Verschiedendliche Verteidigungskämpfe in der folgenden Zeit ließen die römische Flotte immer kleiner werden, bis letzten Endes die etwa 120 Einheiten des Konsuln L. Iunius Pullus, die auf Höhe von Camarina unter einer hafenlosen, felsigen Küste vor der punischen Flotte Schutz suchten, dort aber von einem plötzlich auftretenden Unwetter, dem die Feinde rechtzeitig entfliehen konnten, zerstört wurden.

Nur zwei Einheiten blieben erhalten. Diese beiden und noch 18 vor Lilybäum liegende Quinqueremen waren alles, was den Römern im Jahr 249 von seiner stolzen Flotte erhalten blieb. Nach dieser dritten Naturkatastrophe gab es praktisch keine römische Flotte mehr.

Nicht der Feind, sondern die Wellen hatten Roms Seemacht zerschlagen.

Doch unverständlicher Weise machte Karthago von seiner neuerrungenen Vormachtstellung auf See keinen Gebrauch. Der Historiker Horst Viereck vergleicht die Möglichkeiten der Punier mit ihren 250 Schiffen gegen jene der Römer mit ihren 20 mit einem „Kampf“ von Haifischen und Heringen. Viereck folgert, dass das „allseits besungene seehafte Denken der Punier, ihr überlegener Einsatz der Flotte, ihre Verbundenheit mit dem Meer und die Beherrschung des Seekrieges als politisches Mittel wohl eher einem Wunschdenken“ entspräche „als den historischen Tatsachen“. (eigene Meinung ???)

Tatsächlich stellten die Karthager ihre Flotte außer Dienst. Diese verpasste Gelegenheit zum Sieg über Rom im 16. Kriegsjahr war der Anfang vom Ende des ersten punischen Krieges.

248 v. u. Z.

Im Jahr 248, die Römer waren sowohl ideell als auch materiell und finanziell enorm geschwächt, unternahm Admiral Karthalo einige Plünderfahrten an Italiens Küste, wurde aber von den Römern bald wieder in seinen Stützpunkt Lilybäum auf Sizilien zurückgedrängt.

Rom festigte unterdessen seine Festungen auf der Insel und erneuerte die Allianz mit Hieron II. von Syrakus nachdem er seine Verpflichtungen, die aus dem Friedensvertrag von 263 resultierten, erfüllt hatte.

247 v. u. Z.

Ein Jahr später wird von Hamilkar Barkas berichtet, wie er seine Truppen neu organisiert und den Kampf gegen Rom auf dem Landkrieg fortzusetzen versucht. Kornemann vergleicht die Situation Karthagos und Roms, indem er behauptet: „Wie im Anfang des großen Ringens Rom den Seekampf von seinem Gegner gelernt hatte, so erlernte nun das Seevolk den Krieg zu Lande.“ Hamilkar versuchte zwar anfänglich noch Angriffe der italischen Südküste von See aus, schaffte aber auf der Rückfahrt von dort

246 v. Chr.

im Jahr 246 v. Chr. eine neue Festung für den Landkampf auf Sizilien an einer strategisch sehr günstigen Stelle: das Kastell Heirkte, nur etwa 12 km NW von Panormus entfernt, aber auf einem 960 m hoch gelegenen Bergmassiv. Von dort aus führte er drei Jahre lang einen zermürbenden Kleinkrieg gegen die italische Küste und die römischen Städte auf der Insel, konnte aber die römische Umklammerung der karthagischen Städte Drepana und Lilybäum nicht lösen.

246, 245, 244 v. Chr.

244 v. Chr. verlegte Hamilkar Barkas endlich, mit Hilfe der Flotte, seinen Stützpunkt von Heirkte in eine Bucht am Fuße des heiligen Berges Erxy, um zum einen in der Nähe der Stadt Drepana zu sein, und um zum anderen diesen heiligen Berg und die umliegenden Orte aus römischer Hand zu erobern. Dies gelang ihm jedoch nicht, auch brachte er der belagerten Festung Drepana keine Erleichterung. Dazu kam, dass auch noch eine Meuterei unter seinen gallischen Söldnern ausbrach und ein Drittel derer zu den Römern überlief. Wieder entwickelte sich ein zermürbender Kleinkrieg, der zwei Jahre dauern sollte.

243 v. Chr.

Unterdessen erkannte der römische Senat, dass der Krieg gegen die punischen Festungen ohne Flotte nicht weiterzuführen sei, und dass der Krieg, ohne Seefahrt zu betreiben, nicht beendet werden könne. Allerdings waren die Staatsfinanzen im Laufe der Jahre ja über die Maße beansprucht worden, so dass die fünfte Schlachtflotte, ( 260 die erste, 257/256 die zweite, 254 die dritte und 250/249 die vierte) nach fünf Jahren ohne Seefahrt, aus privaten Mitteln der Senatoren finanziert worden ist.

Nach rhodischem Vorbild, nach der vor Lilybäum gekaperten Pentere, baute man 200 Schlachtschiffe dieser Bauart, und lief

242 v. Chr.

etwa gegen Ende Mai, voll eingefahren und gut vorbereitet, unter dem Befehl des Konsuls

C. Lutatius Catulus nach Sizilien aus. Dieser ankerte in der Hafenbucht von Drepana, dort, wo die Römer vor 7 Jahren die große Niederlage erlitten hatten, und an den Seeplätzen um Lilybäum, da die karthagische Flotte nämlich zu dieser Zeit in der Heimat auf Trockenplätze gelegt worden war. Ein Sturm auf die Stadt Drepana scheiterte zwar, aber der Konsul nutzte die Zeit vor dem erwarteten Eintreffen der karthagischen Flotte, um seine Mannschaften im manövrieren und Rudern fit zu machen.

Unterdessen rüstet Karthago seine Flotte. Es dauerte aber ca. 9 Monate, bis diese im März des Jahres

241 v. Chr.

241 in Sizilien eintraf. Die Historiker Tarn und Tiel vermuten, dass Karthago lediglich 170 Einheiten mobilisieren konnte. Scheinbar fehlten Soldaten und Rojer für die 93 erbeuteten römischen Schiffe aufgrund der Unruhen im eigenen Land. Dort hatte sich Karthago nach wie vor um die Sicherung seiner Grenzen den Numiern gegenüber zu bemühen.

Anfang März traf die Karthagische Flotte also in Sizilien ein. Obwohl die Kriegschiffe von Transporten mit Hilfsgütern für die belagerten Städte begleitet wurde, hatten auch die Kriegsschiffe Getreide und Hilfsgüter geladen, so dass diese nicht gefechtsbereit waren.

Der punische Admiral Hanno wollte also zuerst am Fuße des Berges Eryx, wo Hamilkar mit seiner Truppe lagerte, in der Nähe von Drepana, anlegen, um dort die Schiffe zu löschen, und dann, alsbald, gegen Rom antreten. Er ankerte aber schließlich vor Hiera, der westlichsten der Ägatischen Inseln (Isola Egadi), und wartete auf günstigere Windverhältnisse. Als das Erscheinen der Punier dem römischen Admiral gemeldet wurde, ging dieser mit seiner Schlachtflotte zur Insel Aegusa (Isola Favignana), um die Karthager abzufangen.

Polybois beschreibt die folgende Situation so:

„ Als am 10. März 241 v. u. Z. C. Lutatius Catulus gegen Morgen beim ersten Frühlicht sah, dass die Gegner einen frischen Wind im Rücken hatten, während für sie selbst die Ausfahrt bei Gegenwind und bei heftigem Seegang schwierig war, war er Anfangs unschlüssig [...], bedachte aber, wenn er die Schlacht im Sturm liefere, werde er nur gegen Hanno und die beladenen, schwerfälligen Schiffe anzutreten haben. [...] Wenn er aber dagegen ruhiges Wetter abwarte und durch sein Zaudern dem Feinde gestatte, ans Festland hinüberzusegeln und sich der Last seiner Schiffe zu entledigen, würde er gegen bewegliche Schiffe, gegen die besten Männer der punischen Landtruppen und, was das Entscheidende war, gegen die Kühnheit Hamilkars – und niemanden fürchteten die Römer mehr als diesen – kämpfen müssen. Daher entschloss er sich, die bietende Gelegenheit nicht vorübergehen zu lassen und lief in aller Eile aus. [...]. Die Besatzungen überwandten geschickt die Brandung und in kurzer Zeit hatte sich die Flotte in Frontlinie gegen den Feind aufgestellt.

Als die Karthager sahen, dass die Römer ihnen die Durchfahrt versperrt hatten, strichen sich die Segel, sprachen sich selbst untereinander Mut zu und nahmen den Kampf mit dem Gegner auf.

Da aber die Ausrüstung der Gegner genau im umgekehrten Verhältnis stand wie bei der Schlacht von Drepana, musste auch der Ausgang der Schlacht genau umgekehrt sein. [...]

Die Römer hatten nämlich die neuen Schiffe und die Besatzung war gut eingeübt worden.

[...]“

Die Karthager erlitten eine vollständige Niederlage. Den Römern gelang es, nach Polybios,

70 feindliche Schiffe zu entern und 50 zu versenken. Die römischen Verluste sind mit 12 Schiffen angegeben.

Horst Viereck schreibt zum Finale der Schlacht: „ Die Seeschlacht bei den ägatischen Inseln, bei der 200 römische Einheiten gegen 170 punische kämpften brachte eine glänzende Rechtfertigung für die Erbauer der siegreichen römischen Flotte mit ihrer neuen Schiffskonstruktionen.“

Admiral Hanno entkam mit den restlichen Schiffen nach Karthago, wurde dort aber zum Tode verurteilt und gekreuzigt.

Ohne Flotte konnte nun auch Hamilkar seine Position auf Sizilien nicht halten. Drepana und Lilybäum kapitulierten.

In einem anschließend geschlossenen Friedensvertrag wurde Karthago auferlegt, Sizilien und die umliegenden Inseln zu räumen, jede Kriegsführung mit Rom und seinen Verbündeten zu unterlassen, die römischen Kriegsgefangen in ihrer Heimat zu entlassen und eine angemessene Kriegsentschädigung zu zahlen.

Dieser Sieg, nach einem 24jährigen Ringen, entschied den ersten punischen Krieg und machte Rom zum Herrn über Sizilien.

In dieser Zeit erbaute Rom fünf Flotten mit insgesamt ca. 700 Schiffen. Davon verlor es etwa 600 Einheiten. Drei Viertel davon nicht durch Schlachten, sondern aufgrund ihrer Unerfahrenheit durch Stürme auf dem Meer.

Karthago verlor etwa 450 Schiffe, alle davon im Gefecht.

Dieser eigentlich nicht gewollte Krieg mit Karthago machte Rom also nicht nur zum gefürchteten Gegner auf dem Land, sondern nunmehr auch auf dem Wasser.

Quellen:

Kornemann, Röm Geschichte

Viereck, die Röm Flotte

div.

Excerpt out of 16 pages

Details

Title
Die Entwicklung Roms zur Seemacht während des 1. Punischen Krieges 264 - 241 v. u. Z.
Grade
1
Author
Year
2002
Pages
16
Catalog Number
V107961
ISBN (eBook)
9783640061679
File size
467 KB
Language
German
Keywords
Entwicklung, Roms, Seemacht, Punischen, Krieges
Quote paper
Christian Nitz (Author), 2002, Die Entwicklung Roms zur Seemacht während des 1. Punischen Krieges 264 - 241 v. u. Z., Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/107961

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