Lebensmittelfarbstoff Cochenillerot E124


Facharbeit (Schule), 2004

17 Seiten, Note: 1


Leseprobe


Gliederung

1. Farbstoffe
1.1 Allgemeines Farbstoffe
1.2 Wo werden Farbstoffe eingesetzt?
1.3 Azofarbstoffe
1.4 Cochenillefarbstoffe
1.5 Problemstellung

2. Qualitativer Nachweis von Farbstoffen
2.1 Prüfung auf Wasserlöslichkeit
2.2 Qualitativer Nachweis von Farbstoffen
2.2 Qualitativer Nachweis von E133 in Fanta und Powerade
2.2 Qualitativer Nachweis von E124 in „M&M’s peanuts“

3. Quantitativer Nachweis von Cochenillerot A E
3.1 Eichgerade
3.2Verdünnungsreihe
3.3 Erstellung einer Eichgerade
3.4 Auswertung der Eichgerade
3.5 Messung der Extinktionswerte
3.6 Näherungswertbestimmung des Farbstoffgehaltes
3.7 Quantitative Ermittlung des Farbstoffgehaltes
3.8 Auswertungen

Quellenverzeichnis

Farbstoffe

Allgemeines zu Farbstoffen

Es gibt zwei große Gruppen von Farbstoffen.

Die natürlichen Farbstoffe und die chemischen Farbstoffe. Die natürlichen Farbstoffe lassen sich auf zwei Weisen gewinnen. Man unterscheidet die pflanzliche und die tierische Farbstoffgewinnung. Beispiele für pflanzliche Farbstoffgewinnung sind die Farbstoffe: Indigo, Reseda, Blauholz, Krappwurzel und Curcuma …

Ein Beispiel für tierische Farbstoffgewinnung ist der Farbstoff Cochenille, der aus der Cochenille oder Schildlaus gewonnen wird.

Die chemischen Farbstoffe werden zumeist aus Erdöl mit Hilfe chemische Syntheseverfahren hergestellt. Mit ihnen werden heutzutage die meisten Produkte gefärbt, da die Produktion billig ist und zudem die Farbstoffe häufig beliebig mischbar sind.

Wo werden Lebensmittelfarbstoffe eingesetzt?

Lebensmittel beinhalten heutzutage eine Vielzahl von chemischen Farbstoffen.

Beispiele für Produkte, die chemische Farbstoffe beinhalten:

-Softdrinks ( Cola, Fanta…)
-Milchprodukte (Jogurt…)
-Marmelade, Gelee
-Speiseeis
-Süßwaren (Brause, M&M’s,…)
-Kaugummi

Farbstoffe in Lebensmitteln müssen mit so genannten E-Nummern gekennzeichnet werden und müssen für den Verbraucher auf der Verpackung kenntlich gemacht sein.

In Deutschland zugelassene Farbstoffe sind zu finden unter (http://enius.de/leben/lebensmittelfarbstoffe.html).

Hauptsächlich eingesetzte Lebensmittelfarbstoffe

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Es gibt auch weitere Farbstoffe, die so genannten Azofarbstoffe. Zu der Gruppe der heute zugelassenen Farbstoffe gehören 15 Vertreter, die alle künstlich mit Hilfe der Farbstoffsynthese hergestellt werden. Viele dieser Farbstoffe sind jedoch gesundheitlich bedenklich. Nur die nachfolgenden Azofarbstoffe sind zugelassen.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

* Diese Farbstoffe sind gesundheitlich bedenklich

Die Farbstoffe mit den E-Nummern E179-E189 werden nur benutzt um Oberflächen von Produkten zu färben. Wie z.B. : Eierschalen, Käserinde.

Natürliche Farbstoffe aus Früchten und Gemüsesäften sowie Gewürzfarben gelten nach der Lebensmittelverordnung nicht als Farbstoffe. Sie sind nach heutiger Erkenntnis in der Regel medizinisch unbedenklich.

Kindernahrung z.B. darf daher nur mit solchen natürlichen Farbstoffen gefärbt werden.

Azofarbtoffe

Im Jahre 1856 wurde durch Zufall der erste Azofarbstoff hergestellt, das Mavein (violett). Es war als Nebenprodukt entstanden. Drei Jahre später 1859 wurde dann das Anilingelb, bzw. Buttergelb, synthetisiert. In den folgenden Jahren entwickelten sich u.a. durch das Prinzip der Farbstoffsynthese große Chemiewerke, aus denen z.B. BASF, Bayer und Hoechst hervorgingen. Durch die einfache Abwandlung der Komponenten konnten schon im 19. Jahrhundert mehrere tausend Azofarbstoffe im roten bis orangenen Bereich hergestellt werden, so waren bereits gegen Ende des Jahrhunderts etwa 15.000 bekannt und patentiert.

Der deutsche Chemiker Griess entschlüsselt 1862 den Reaktionsmechanismus. Die Synthese erfolgt in zwei Schritten: 1. Diazotierung, 2. Azokupplung. Ausgangsstoff ist das Anilin oder entsprechende am Benzolring substituierte Derivate.

Anilin wird im ersten Schritt, der Diazotierung, mit salpetriger Säure in das so genannte N-Nitrosoanilin und anschließend durch Abspaltung von Wasser in ein Diazoniumion umgesetzt. Bei der Azokupplung reagiert dann jenes Ion bei niedrigen Temperaturen mit aromatischen Aminen, Phenolen oder Naphtolen ohne daß es zu einer Abspaltung von Stickstoff kommt. Der Azofarbstoff ist fertig. (http://www.erzwiss.uni-hamburg.de/Inst02/Lemi/Synthese.htm)

Erkennungsmerkmal der Azofarbstoffe ist die Azogruppe. Ihr Name leitet sich aus einer bestimmten Bindung zweier Stickstoff-Atome ab.

Azogruppe: -N=N-

Azofarbstoffe sind sehr lichtecht und können beliebig vermischt werden. Da sie auch billiger herzustellen sind, haben sie sich nach ihrer Entdeckung im 19 Jahrhundert immer mehr durchgesetzt.

1930 wurde jedoch entdeckt, dass diese Farbstoffe Allergien auslösen und sogar krebserregend sein können. Daraufhin sind eine Vielzahl von Azofarbstoffen verboten worden. Die heute noch eingesetzten Azofarbstoffe entsprechen den Regeln der -2- Lebensmittelverordnungen. Für jeden dieser Farbstoffe wurde jedoch eine Dosierung festgelegt, die in Lebensmittel nicht überschritten werden darf.

Cochenillerot A E124 darf z.B. maximal 250mg/ kg Körpergewicht am Tag konsumiert werden.

Cochenillefarbstoffe

Die Cochenillefarbstoffe werden aus Cochenillen gewonnen, einer besonderen Art von Schildläusen. Es gibt drei verschiedene Cochenillenarten die zur Gewinnung des Farbstoffes verwendet werden können: die amerikanische, polnische und armenische Schildlaus.

Die amerikanische Schildlaus ist jedoch die meistverwandte.

Geschichte: Die Amerikanische Cochenille war zunächst nur in Mittel- und Südamerika bekannt. Als im Jahre 1512 die Spanier in Mexiko landeten, lernten sie die Laus von den Azteken kennen und brachten sie 1523 nach Europa. Cochenille erwies sich als intensivster damals bekannter Farbstoff und verdrängte so andere Farbstoffe, wie z.B. die der Kermeslaus und Alkanna, vom damaligen Markt. Neben Gold und Silber wurde Cochenille zum wertvollsten Exportgut Südamerikas. Um Exportkosten zu sparen, begannen die Spanier einige Jahre später mit der Zucht auf den Kanarischen Inseln.

Die Cochenille wurde von den Europäern zunächst fälschlicher Weise für ein pflanzliches Produkt gehalten. Erst im Jahre 1666 konnte der Beweis geliefert werden, dass es sich um ein Tier handelte.

Die Cochenille lebt auf Distelarten oder bestimmten Kakteen. Die weibliche Laus hat die Größe eines Marienkäfers, ist länglich, platt gedrückt und hat keine Flügel. Sie ist braunrot und hat sechs Füße, die nur dazu dienen, sich unmittelbar nach der Geburt fortzubewegen und anschließend dann zu verkümmern. Mit einem Saugrüssel saugen sich die Weibchen dann bis zu ihren Tod an der Pflanze fest. Die Männchen sind den Weibchen nur im Larvenzustand ähnlich. Sie verpuppen sich und schlüpfen als kleine rote Fliegen, um zu den Weibchen zu gelangen. Gleich nach der Begattung sterben sie. Die Weibchen legen einige tausend Eier, die unter ihren Bauch liegen. Nach dem Schlüpfen stirbt auch das Muttertier, und ein neuer Zyklus von zwei bis drei Monaten beginnt.

Gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurde die Cochenille durch künstlich hergestellte Farbstoffe, insbesondere durch Azofarbstoffe, z.B. Cochenillerot A E124, verdrängt.

(http://www.erzwiss.uni-hamburg.de/Inst02/Lemi/Rot.htm)

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Farbstoffgewinnung

Es ist nur das weibliche Tier, das bei der Färberei Anwendung findet. Die Tierchen werden kurz nach dem Schlüpfen mit Essigwasser getötet und anschließend getrocknet. Bereits jetzt kann man mit den Läusen färben. Es ist jedoch möglich, den eigentlichen Farbstoff Karminsäure aus der Cochenille durch Extraktion zu isolieren. Dazu müsste man die Cochenille in Wasser kochen, abfiltrieren, das Filtrat mit Schwefelsäure versetzen und schließlich mit Methanol reinigen (umkristalisieren).

Strukturformel der Karminsäure (natürliches Cochenillerot E120)

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Strukturformel Ponceau 4R (künstliches Cochenillerot AE124)

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Cochenillerot A ist ein Azofarbstoff, was deutlich an der Azogruppe zu erkennen ist.

In der Lebensmittelchemie hat der Cochenillerot A E124 den natürlichen Farbstoff Cochenillerot E120 verdrängt. So ist er in vielen Produkten zu finden.

Cochenillerot A E124 wird z.B. verwendet zum Färben von Lachsersatz, Getränken, Süßwaren (rote M&M’s), Fruchtgelees, Konfitüren und Marmeladen.

Problemstellung

Qualitativer und Quantitativer Nachweis von Azofarbstoffen in Lebensmittel mit Hilfe des Photometers.

Ich habe mich für die Farbstoffe Brilliant Blau E133 und Cochenillerot A E124 entschieden, und habe den Farbstoff in folgenden Produkten auf ihren Etiketten gefunden.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

(Cochenillerot A E124 ) (Brilliant Blau Fc E133) (Brilliant Blau Fc E133)

Versuche

Ziel des Versuches ist es einen Farbstoff sowohl qualitativ als auch quantitative in einem Lebensmittel nachzuweisen.

Jedem Farbstoff wird in der Lebensmittelchemie eine E-Nummer zugewiesen. Diese E-Nummern müssen auf der Verpackung des Lebensmittels angegeben werden.

Ich habe mich speziell mit zwei Farbstoffen auseinandergesetzt: Brilliant Blau A (E133) und Chochenillerot A (E124).

Außerdem ist es notwendig, dass sich aus dem Lebensmittel der nachzuweisende Farbstoff mit Wasser lösen lässt. Deshalb werden die Lebensmittel vor dem Versuch auf die Löslichkeit geprüft.

Prüfung auf Wasserlöslichkeit

Materialien: “Fanta berry blue“ der Firma “Coca Cola Company”, „Powerade“ der Firma “Coca Cola Company”, “M&M’s peanuts” der Firma “Brand”, Wasser, Becherglas.

Durchführung: Man gibt Fanta [Powerade/ M&M’s] in ein mit Wasser gefülltes Becherglas.

Beobachtung: Das Wasser färbt sich.

Deutung: Die Farbstoffe aller drei Lebensmittel lösen sich in Wasser.

Qualitativer Nachweis von Farbstoffen

Für den qualitativen Nachweis eines Farbstoffes muss der Farbstoff zur Vergleichsanalyse in reiner Form vorliegen. Bezogen auf den konkreten Versuch, müssen also beide Farbstoffe, Brilliant Blau FC E133 und Cochenillerot A E124, in reiner Form vorhanden sein.

Jeder Farbstoff besitzt ein Absorptionsmaximum bei einer für den Farbstoff typischen Wellenlänge. Mit dem Photometer ist es möglich einen Farbstoff bezüglich seines Absorptionsverhaltens zu testen. Man misst die Extinktion (Frequenz und stoffabhängige Schwächung der Intensität einer Strahlung durch Streuung oder Absorption) bei unterschiedlichen Wellenlängen und kann damit Rückschlüsse auf das Absorptionsverhalten ziehen. Haben zwei Lösungen bei der Untersuchung im Photometer die gleichen Extinktionsmaxima, liegt ein gleicher Farbstoff vor.

Es ist nun möglich die Extinktionsskurven der reinen Farbstoffe mit den Farnstoffen aus den Test-Lebensmitteln im Photometer zu vergleichen. Ein qualitativer Nachweis ist erfolgreich verlaufen, wenn auch in den Test-Lebensmitteln Farbstoffe mir gleichen Extinktionsmaxima wie für die beiden vorliegenden Test-Farbstoffe anzutreffen sind.

Qualitativer Nachweis von E133 in Fanta und Powerade

Materialen: Farbstoff Brilliant Blau, Fanta “Berry blue“, Powerade (blau), Photometer, Wasser,

Durchführung: Man löst Brilliant Blau in Wasser und testet es mit Hilfe des Photometers. Fanta und Powerade können direkt getestet werden, da sie schon in flüssiger Form vorliegen.

Extionktionskurven:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Beobachtung: Fanta und Powerade weisen ein gleiches Extinktionsmaximum auf. Der Brilliant Blau Farbstoff weist jedoch ein anderes Extinktionmaximum auf.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Deutung: Der Testfarbstoff Brilliant Blau ist nicht in Fanta „berry blue oder in Powerade enthalten. Der qualitative Nachweis ist nicht erbracht. Somit ist ein quantitativer Nachweis nicht möglich.

Qualitativer Nachweiß von E124 in M&M’s peanuts

Materialien: Farbstoff Cochenillerot A E124, M&M’s peanuts der Firma „Brand“, Photometer, Wasser.

Durchführung: Man erstellt drei Farbstofflösungen. Man löst den Test-Farbstoff Cochenillerot A E124 in Wasser. Ebenfalls werden je1 M&M’s peanuts in 10ml und 100ml Wasser gegeben, und nach dem Lösen des Farbstoffes wieder entnommen. Die drei Lösungen werden im Photometer gemessen.

Extinktionskurven

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Beobachtung: Alle drei Extinktionskurven der drei Farbstofflösungen weisen ein gleiches Extinktionmaximum auf. Das Extinktionsmaximum liegt bei einer Wellenlänge von 500 nm.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

*(Peanuts rot)

Deutung: Die Extinktionsmaxima sind identisch. Somit handelt es sich bei den Farbstoffen der drei Farbstofflösungen um denselben Farbstoff (Cochenillerot A E124). Der qualitative Nachweis von Cochenillerot in M&M’s peanuts ist erbracht.

Quantitativer Nachweis des Farbstoffgehaltes

Eichgerade

Nächster Schritt zu einer quantitativen Farbstoffanalyse von Cochenillerot A E124 ist die Erstellung einer Eichgerade. Die Eichgerade wird bei der Wellenlänge von 500nm aufgenommen, da dort das Extionktionsmaximum des Farbstoffes Cochenillerot liegt.

Zur Erstellung einer Eichgeraden stellt man verschiedene Farbstofflösungen mit unterschiedlichen Konzentrationen des zu testenden Farbstoffes her. Die Lösung unterschiedlicher Konzentrationen absorbieren im Photometer unterschiedlich stark die ausgesandte Wellenlänge (hier 500nm).

Bei bekannten Lösungskonzentrationen ergibt sich -in graphischer Darstellung- eine Bezugskurve für das Extionktionsverhalten der Testfarbstofflösungen. Bei linearer Beziehung entsteht ein Funktionsverlauf ähnlich der einer Geraden. Eine solche Gerade können wir für die quantitative Farbstoffanalyse als Eichgerade nutzen.

Um unterschiedlich konzentrierte Lösungen zu erhalten, wird eine Verdünnungsreihe angesetzt.

Verdünnungsreihe

Materialen: Cochenillerot A E124, Wasser, Bechergläser geeicht auf 1l bzw. auf 100 ml, Waage, Pipetten.

Durchführung: Man löst 1g des Cochenillerot A E124 Farbstoffes in 1 Liter Wasser. Um eine 10 fache Verdünnung zu erreichen, werden dann 10 ml der Lösung mit einer Pipette entnommen und in ein neues Becherglas gegeben. Anschließend wird die entnommene Flüssigkeit auf 100ml aufgefüllt. Um eine weitere 10 fache Verdünnung zu erreichen werden nun aus der ersten Verdünnungslösung wiederum 10 ml entnommen und auf 100 ml aufgefüllt. Dieser Vorgang wird noch einmal wiederholt.

1g/Liter Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten 100mg/Liter Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten10mg/Liter Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten1mg/Liter

Um auf eine Verdünnung von 5mg pro Liter zu kommen, entnimmt man 5 ml aus dem bereits auf 10mg/Liter verdünnten Lösung und füllt diese in einem neuen Becherglas auf 100ml auf.

10mg/Liter Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten5mg/Liter

Ergebnis: 5 Verdünnungslösungen

Erstellung einer Eichgerade

Zur Erstellung einer Eichgeraden verwendet man die Lösungen mit den Konzentrationen von: 1mg/Liter, 5mg/Liter, 10 mg/Liter.

Nun werden die Extinktionswerte bei der Wellenlänge von 500nm für die einzelnen Verdünnungen mit dem Photometer gemessen.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

*(gemessen bei 500nm)

Wenn man die Extinktionswerte zur Konzentration graphisch darstellt erhält man einen Graphen, der einer Geraden ähnelt (blau).

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Auswertung der Eichgerade

Eine Näherungsgerade (schwarz) ist zu ermitteln, um diese als Eichgerade zu nutzen. Unter Verwendung der 4 Extinktionswerte berechnet man mit Hilfe der linearen Regression die Gleichung der Eichgeraden für die Farbstoffmessung.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Die Ausgleichsgerade verläuft nicht durch den Ursprung. Dieses liegt an Verunreinigungen der Lösungen und an nicht ganz sauberen Apparaturen. Dies kann im weiteren Verlauf vernachlässigt werden, weil dieser Messfehler in allen Lösungen gleich auftritt.

Messung der Extionktionswerte

Nun ist es möglich, ein Lebensmittel quantitative auf den Farbstoff Cochenillerot zu testen.

Hierzu misst man den Extinktionswert des in Wasser gelösten Farbstoffes.

Materialien: M&M’s Peanuts der Firma „Brand“, Wasser, Bechergläser, Pipetten, Photometer.

Durchführung: Man legt ein M&M (rot) in ein Becherglas gefüllt mit 10 ml Wasser bis sich der farbstoffenthaltende Mantel des M&M’s vollständig im Wasser gelöst hat. Der Rest des M&M’s wird dann entnommen (farblos). Beim Lösen des Farbstoffes ist zu beachten, dass nicht zu viel vom Zucker des M&M’s mitgelöst wird, denn dieses könnte die Ergebnisse der Messung verfälschen.

Die Lösung wird dann im Photometer bei der Wellenlänge von 500nm gemessen.

Beobachtung: Extinktionswert: 2,104.

Deutung: Dieser Wert liegt außerhalb der Eichgerade, dessen Extionktionswerte zwischen 0,000 und 0.200 liegen.

Daraus folgt, dass man die Farbstofflösung eines M&M (rot) vor dem Versuch verdünnen muss. Der Vorteil der Verdünnung ist, dass sich danach zudem weniger Zucker in der Probe befinden. (weniger Verfälschungen der Ergebnisse).

Wenn die Farbstofflösung um das 100fache verdünnt ist, messen wir einen Extinktionswert von 0,047. Dieser Wert liegt auf der ermittelten Eichgeraden.

Neue Durchführung: Man wiegt das zu testende M&M. Dann löst man einen M&M in 10ml Wasser. Um nun eine 100fache Verdünnung zu erreichen, entnimmt man 1 ml der erstellten Farbstofflösung mit einer Pipette und gibt es in ein Becherglas. Dieses wird dann auf 10 ml aufgefüllt. Nun wird aus der 10fach verdünnten Farbstofflösung wiederum 1ml entnommen und in einem neues Becherglas auf 10ml aufgefüllt. Man erhält so eine 100fach verdünnte Farbstofflösung. Diese Farbstofflösung wird im Photometer gemessen.

Näherungswert des Farbstoffgehaltes (optional)

Um einen Näherungswert des Farbstoffgehaltes zu ermitteln, bestimmt man die Masse eines M&M’s vor und nach dem Lösungsvorgang. Die Differenz der beiden Massen gibt dann einen Näherungswert des Farbstoffgehaltes an. Dieser Näherungswert beinhaltet jedoch sowohl den Farbstoffgehalt als auch den gelösten Zucker.

Man wiederholt den Versuch mit 6 verschiedenen M&M’s.

Beobachtung:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

*(bei 500nm)

Alle Messewerte sind unterschiedlich, da die M&M’s alle unterschiedliche Größen haben.

Aus den letzten Versuchen 4,5 und 6 ergibt sich ein Näherungswert von ca. 220 mg/L (beinhaltet gelösten Zucker).

Quantitative Ermittlung der Farbstoffgehalte

Eichgerade

y = 0,0159x (+ 0,0093 kann als Verunreinigungskonstante vernachlässigt werden).

Der gemessene Extionktionswert (y) muss durch 0,0159 geteilt werden, um auf die Masse des Farbstoffes (x) zu kommen.

Die nun errechneten Massen des Farbstoffes müssen auf Grund der 100fachen Verdünnung der Farbstofflösungen auf 1 Liter umgerechnet werden.

Dieses erreicht man durch eine Multiplikation mit dem Faktor 100.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Auswertung

- M&M’s (Peanuts rot) beinhalten im durchschnitt 177,2 mg also 0,1772 g des Farbstoffes Cochenillerot A E124.
- Die Durchschnittsmasse eines M&M’s (Peanuts) beträgt 2,416 g

=> Daraus ergibt sich ein prozentualer Anteil von 7% Farbstoffgehalt pro M&M Kapsel.

Laut Lebensmittelverordnung (§ 3 Abs. 1 und § 7) für Zusatzstoffe, die zum Färben von Lebensmitteln oder zum Erzielen von Farbeffekten bei Lebensmitteln zugelassen sind, ist eine Höchstmenge für den Farbstoff Cochenillerot A E124 von 250mg/kg Körpergewicht am Tag vorgeschrieben.

(http://www.gifte.de/anlage_1_c.htm)

Das bedeutet: Wenn in einem M&M Peanuts rund 177mg Farbstoff enthalten ist und man von einem Durchschnittsgewicht der Bevölkerung von 60 kg ausgeht, dürfte man höchstens 15000mg oder 150g des rote M&M’s Peanuts Farbstoffes konsumieren, was in etwa 85 M&M’s Peanuts (rot) entspräche.

Gäbe es „M&M’s peanuts“-Packungen mit nur rot gefärbten Peanuts, wäre der zugelassene Höchstwert des Azofarbstoffes Cochenillerot A E124 schon nach dem Verzehr von ca. 85 M&M’s aus einer Packung erreicht.

Da jedoch die M&M’S peanuts- Packung der Firma „Brand“ mit verschieden gefärbte M&M’s gefüllt sind, wird nach Verzehr einer Packung der zugelassene Höchstwert für den Farbstoff Cochenillerot A E124 nicht überschritten.

Die Tatsache, dass „M&M’s peanuts“-Packungen verschieden gefärbte M&M’s enthalten, ist augenscheinlich nicht nur optisch begründet. Im anderen Falle wären nämlich Packungen mit einheitlich gefärbten M&M’s wegen Lebensmittelbedenklichkeit nicht zugelassen.

Ich persönlich bin sehr überrascht, dass M&M’s peanuts so viel Lebensmittelfarbe beinhalten, die ja zudem im übermäßigen Konsum durchaus Allergien bzw. andere Krankheiten hervorrufen kann.

Viele Lebensmittelhersteller wie z.B. Haribo sind schon lange auf natürlich Farbstoffe umgestiegen. Gummibärenpackungen enthalten keine künstlichen Lebensmittelfarbstoffe, sondern natürliche. Man sollte also durchaus beim Kauf eines Lebensmittels auf die Inhaltsstoffe achten besonders auf die E-Nummern der oben erwähnten Azofarbstoffe.

Quellenverzeichnis

Internetquellen:

http://enius.de/lexikon/e124.htm

http://www.erzwiss.uni-hamburg.de/Inst02/Lemi/Synthese.htm

http://www.zusatzstoffe-online.de/html/Lexikon/azofarb.html

http://enius.de/schadstoffe/azofarbstoffe.html

http://enius.de/schadstoffe/azofarbstoffe.html

http://www.lebensmittelintoleranz.org/datenbank.php#azofarbstoffe

http://www.zusatzstoffe-online.de/html/zusatz.php?nr=124

http://www.seilnacht.tuttlingen.com/Lexikon/Start.htm

Chemiebuch:“elemente Chemie II Unterrichtswerk für Sekundarstufe II“ Erschienen im Klettverlag ISBN- 3-12-759800-9

„Farbstoffe und Färbeverfahren“ (S 253-260)

Extionkionskurven:

Versuchauswertung mit dem Computer.

Microsoft Encarta Professional 2003 Suchbegriff „Extinktion“

Ende der Leseprobe aus 17 Seiten

Details

Titel
Lebensmittelfarbstoff Cochenillerot E124
Veranstaltung
Facharbeit
Note
1
Autor
Jahr
2004
Seiten
17
Katalognummer
V108611
ISBN (eBook)
9783640068067
Dateigröße
678 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Lebensmittelfarbstoff, Cochenillerot, E124, Facharbeit
Arbeit zitieren
Jens Johannlewleing (Autor:in), 2004, Lebensmittelfarbstoff Cochenillerot E124, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/108611

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