New York - A multicultural society (Unterrichtsreihe zum Thema)


Term Paper (Advanced seminar), 2001

24 Pages, Grade: 1,7

Anonymous


Excerpt


0. Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Sachanalyse: Lernerautonomie
2.1. Definitionen von Lernerautonomie
2.2. Die Entwicklung von Autonomie nach Littlewood
2.3. Das Sprachlernmodell des ‚Balanced Approach‘
2.4. Sprachbewußtsein im Fremdsprachenunterricht
2.5. Die Rolle des Lehrers
2.6. Lernerautonomie in der Praxis des Fremdsprachenunterrichts

3. Didaktische Analyse: New York – A multicultural society
3.1. Planungsphase
3.2. Arbeitsphase
3.3. Auswertungsphase

4. Unterrichtsplanung und methodische Analyse
4.1. Planungsphase: Einstieg
4.1.1. Songtext: „New York City Boy“
4.1.2. Flyer
4.2. Arbeitsphase: Gruppenarbeit
4.2.1. Gruppe I - News paper article: „Money“
4.2.2. Gruppe II - Short story: „A Madison Square Arbian Night“
4.2.3. Gruppe III - Different news paper articles: „Attractions in New York“
4.2.4. Gruppe IV - Songtext: „Englishman in New York“
4.2.5. Gruppe V - Poems: „New York Poems“
4.2.6. Gruppe VI - Letters to the editor: „Village Voice“
4.3. Auswertungsphase: Präsentation
4.4. Abschluß: Cartoons and jokes

5. Schlußbemerkung

6. Literaturhinweis

7. Zusätzliche Internet-Quellen

1. Einleitung

Lernstrategien - in der Fachdidaktik spricht man auch von Lern- und Arbeitstechniken - haben im Fremdsprachenunterricht bisher nur eine bescheidene Rolle gespielt. Erst im Zusammenhang mit der Forderung nach mehr Schülerorientierung haben sie in stärkerem Maße das Interesse der Fachdidaktik geweckt. Die Entwicklung neuer lerntheoretischer Konzepte in der kognitiven und konstruktivistisch orientierten Psychologie und das Entstehen eines eigenen fremdsprachendidaktischen Konzeptes von Lernerautonomie haben jetzt dazu geführt, daß Lernstrategien wirklich in das Zentrum des Fremdsprachenunterrichts gelangt sind.

In der folgenden Arbeit wird ein eine Unterrichtsreihe zum Thema „New York – A multicultural society” vorgestellt und diskutiert, die im Englischunterricht der Sekundarstufe II einsetzbar wäre. Zunächst wird im Rahmen der Sachanalyse die zu grunde liegende Methode der Lernerautonomie definiert und vorgestellt (Kapitel 2). Dem schließt sich eine ausführliche didaktische und methodische Analyse der geplanten Unterrichtsreihe an (Kapitel 3-4).

Eine vollständige Analyse aller wichtigen Aspekte von Lernerautonomie ist in dieser Hausarbeit nicht möglich, viel mehr soll gezeigt werden, welche wichtigen Kriterien ausschlaggebend sind, um den Fremdsprachenunterricht schüler-bzw. produktionsorientiert im Bezug auf Lernerautonomie auszurichten. Und wie die didaktische Umsetztung an einem konkreten Beidpiel zur Textarbeit im Englischunterricht aussehen könnte.

2. Sachanalyse: Lernerautonomie

Teach me, and I will forget

Show me, and I will understand

Involve me, and I will learn.

(Proverb)

Wollen wir Lehr-Objekte oder Lern-Subjekte? (Rampillon 1991: 8).

Fällt die Entscheidung zugunsten der Lern-Subjekte aus, ist es unumgänglich, Überlegungen zur Vermittlung von Lernstrategien und Lerntechniken anzustellen. Denn erst die Kenntnis von Lerntechniken und deren Auswahl für den individuellen Lerntyp kann den Lerner zu Selbständigkeit in seinem Lernprozess führen.

Als Gründe für das Hinführen zum selbständigen Lernen kann die Erziehung zum mündigen Bürger als oberstes Erziehungsziel ebenso genannt werden, wie die Wissensexplosion, die im sprachlichen Bereich einen jährlichen Zuwachs von 3000-4000 Wörtern bringt (vgl. Rampillon 1991: 3). Um so wichtiger wird der Prozess des ‚Lifelong Learning‘, der durch Lerntechniken unterstützt wird. In Zukunft wird die Betonung des Fremdsprachenunterrichts daher auf Lernprozesse und nicht auf Lernerergebnissen liegen müssen. Denn in einer Welt der Informationsflut durch die Massenmedien wird es nämlich immer wichtiger, die Notwendigkeit und Bedeutung des Lernens, welche nicht automatisch mit dem Ende des Schulbesuchs überflüssig wird, zu erkennen (vgl. Richtlinien und Lehrpläne 1993: 94ff).

2.1. Definitionen von Lernerautonomie

- Collins COBUILD: (a) “Autonomy is the ability to make your own decisions about what to do rather than being influenced by someone else or told what to do. (b) Autonomy is the control or government of a country, organisation, or group by itself rather than by others”.
- “Learner-Autonomy is a capacity-for detachment, critical reflection, decision-making, and independent action. It presupposes, but also entails, that the learner will develop a particular kind of psychological relation to the process and content of his learning” (Little, 1991: 4).
- “Autonomy is the ability to take charge of one’s learning which means to have, and to hold the responsibility for all decisions concerning all aspects of this learning, i. g.:
- determining the objects
- defining the contents and progressions
- selecting methods and techniques to be used
- monitoring the procedure of acquisition properly speaking (rhythm, time, place etc. )
- evaluating what has been acquired” (Holec, 1997: 35)
- “Learner autonomy is characterised by readiness to take charge of one’s own learning in the service of one’s own needs and purposes. The entails a capacity and willingness to act independently and in co-operation with others, as a socially responsible person. An autonomous learner is an active participant in the social processes of learning, but also an active interpreter of new information in terms of what she/he already and uniquely knows. It is essential that an autonomous learner is stimulated to evolve an awareness of the aims and processes of learning and is capable of the critical reflection which syllabuses and curricula frequently require but traditional pedagogical measures rarely achieve. An autonomous learner knows how to learn and can use this knowledge in any learning situation she/he may encounter at any stage in her/his life” (Definition der Konferenz von Bergen, in: Dam, 1995: 1-2).
- “The autonomy approach is both learner-centred and anti-authoritarian. Its implementation is often characterised by ambiguities arising from two basic tensions: on the one hand, between responsibility and freedom from constraint; an on the other hand, between the individual and the social” (Trim, 1988 / in Benson & Voller, 1997: 5).

2.2. Die Entwicklung von Autonomie nach Littlewood

Im Zuge einer neuen Denkweise auf dem Gebiet des effektiven Lernens hat sicherlich die Lernerautonomie den größten Erfolg zu verbuchen. Die Ansatzpunkte dieser Art des Lernens kamen indes nicht aus dem Bereich spezifischer Sprachlerntheorien, sondern gehen auf diverse Erziehungstheorien zurück. In diesem Zusammenhang erscheint es einleuchtend, daß das Konzept der Lernerautonomie als globales Ziel der Erziehung zu verstehen ist. Innerhalb dieses übergeordneten Bestrebens gilt es aber, die Aufmerksamkeit vor allem den Lernern zu widmen, indem man versucht, sie dazu zu gewinnen, mehr Verantwortung gegenüber ihrem eigenen Lernen zu übernehmen, sich individuelle Lernziele zu setzten, Sachverhalte zu recherchieren und eigene Lernresultate kritisch zu reflektieren. Wenn diese Grundvoraussetzungen vom Lerner im Laufe seines Wissenserwerbs umgewandelt werden, besteht die Möglichkeit, daß der Lernende die sogenannte ‚subject-matter autonomy‘ entwickelt, d.h. die Fähigkeit, sich auf einem bestimmten Wissensgebiet autonom bewegen zu können und bei Lernhandlungen eigenes Wissen zum produktiven Lernen einzubringen (vgl. Littlewood, 1992: 79-91).

Hieraus resultieren drei verschiedene Arten von Autonomie in Bezug auf folgende Punkte:

1. Umgang mit Sprache:

Hier wird besonders auf die Fähigkeit des Lernens fokussiert; nicht nur im Klassenzimmer, sondern auch in authentischen Situationen mit sprachlichen Handlungsweisen unabhängig umgehen zu können.

2. Übernehmen von Verantwortung:

Das Ziel von Lernerautonomie besteht auch darin, den Lerner insofern zu motivieren, als daß er seinem eigenen Lernen gegenüber Verantwortung übernimmt und eigens oder durch Hilfestellung seitens des Lehrers erworben Lernstrategien innerhalb und außerhalb des Klassenzimmers anwendet.

2. Autonomie als Individuum:

Im Zuge der wachsenden Selbständigkeit des Lerners soll ihm geholfen werden, die erworbenen Fähigkeiten des autonomen Lernens und Kommunizierens hinsichtlich der individuellen Unabhängigkeit zu nutzen.

Littlewood weist daraufhin, daß diese Arten von Autonomie nur dann zu erreichen sind, wenn der Lerner sowohl den Willen, als auch die Fähigkeit zum autonomen Lernen besitzt. Konkret sagt er, daß der Wille zum autonomen Lernen vor allem von dem Grad der Motivation und des Selbstvertrauens abhängt. Diese Komponenten bedingen sich insofern gegenseitig, als daß sie beide von außen stimuliert werden können, z.B. von Personen, die Einfluß auf den Sprachlerner ausüben (Lehrer, Eltern etc.). Die Fähigkeit zum autonomen Lernen hingegen hängt vom Wissensgrad und den persönlichen Fertigkeiten des Lerners ab. Der Lerner muß sich im Vorfeld über sein Vorwissen und seine persönlichen Fähigkeiten bewußt werden, um imstande zu sein, diese im Unterricht einzubringen und im Sinne des Ansatzes autonom zu lernen.

Zusammenfassend kann man also sagen, daß das übergeordnete Ziel der Lernerautonmie darin besteht, dem Lerner zu helfen, Motivation, Selbstvertrauen, Wissen und Fähigkeiten zu entwickeln, um unabhängig - in der Fremdsprache - kommunizieren und lernen zu können, aber auch als Individuum autonom handeln zu können (vgl. Littlewood, 1992: 79-91).

2.3. Das Sprachlernmodell des ‚Balanced Approach‘

Im vorherigen Kapitel galt es, eine globale Sichtweise der Rahmenbedingungen und Bestrebungen von Lernerautonomie aufzuzeigen. Im folgenden soll es nun darum gehen, das Modell des sogenannten ‚Balanced Approach‘ kurz vorzustellen und dabei auf verschiedene Formen des Sprachlernens einzugehen.

Bekanntermaßen gilt zum einen der Ansatzpunkt, daß Sprachlernen gleichzusetzen ist mit dem Erlernen der Fähigkeit wie z.B. Schwimmen. Hierbei kommt es darauf an, bestimmte Prozeduren kontinuierlich zu wiederholen bis schließlich eine gewisse Automatisierung des Lernens eintritt und der Lerner eigenständig handeln kann. Auf sprachlicher Ebene geschieht dies häufig im formalen Lernkontext (Schule, etc.) anhand von ‚Pattern Drills‘, also repetitiven Übungen, die schematisch auf einen bestimmten (meist grammatischen) Aspekt fokussieren. Zum anderen existiert die Auffassung, daß Sprachlernen ein Teil des natürlichen Wachstumsprozesses sei. Zweitsprachenlerner entwickeln ihre Sprachfähigkeit als Resultat des ständigen Einflusses der Fremdsprache. Ähnlich dem Muttersprachler, der nie explizit sprachliche Lernmethoden genossen hat, erwirbt der Zweitsprachenlerner auf diese Weise sprachliche Kompetenz basierend auf einer verinnerlichten Darstellung des Aufbaus der Fremdsprache. In der Praxis wird dieser Ansatz wohl am ehesten mit dem sogenannten ‚Learning by Doing‘ in Verbindung gebracht.

Beide Ansätze spiegeln grundverschiedene Lernmethoden wieder, die heute von Lernern angewandt werden. Um allerdings den größtmöglichen Nutzen hinsichtlich des Erlernens von Sprache zu erlangen, bietet sich eine Kombination beider Ansätze an, der sogenannte ‚Balanced Approach‘.

Die Verinnerlichung von Sprache hängt aus der Sicht des Lernenden zu einem großen Teil davon ab, auf welche Lernmethode er sich dabei stützt, d.h. ob er eher analytisch oder experimentell vorgeht. Dies bedeutet, daß der Lerner im Endeffekt selber entscheidet, welche Vorgehensweise ihm am geeignetsten erscheint, um maximale Sprachkompetenz zu erwerben.

Zur Erreichung des Ziels von Lernerautonomie im Sinne Littlewoods bedarf es einer gezielten Führung der Lerner von Seiten des Lehrenden. Der Schritt vom analytischen zum experimentellen Lernen vollzieht sich in vier Stufen / Phasen.

Die erste Phase besteht aus Aktivität, die vornehmlich auf formale Aspekte von Sprache hinsteuern., z.B. Übungen wie ‚Pattern Drills‘. Die zweite Stufe innerhalb der Progression umfaßt Bestrebungen, den Lerner bereits auf bedeutungsbezogene Übungen vorzubereiten, aber dennoch im formalen Kontext zu verharren. Hier bieten sich z. B. Lückentexte an. Die dritte Phase bemüht sich um die Vermittlung von Bedeutung in künstlich erzeugten Situationen durch Übungen wie das Führen von (Telefon-) Gesprächen oder das Verfassen von Briefen in der Zielsprache. Die letzte Stufe hingegen besteht fast ausschließlich aus kommunikativen Aktivitäten, wie etwa Diskussionsübungen.

Das Sprachlernmodell des ‚Balanced Approach‘ wirft deutlich die kontroversen Ansatzpunkte auf dem Gebiet der heutigen Methodik des Spracherwerbs auf: Soll Sprache explizit analytisch und formorientiert unterrichtet werden oder soll man sie eher experimentell und somit inhaltsbezogen vermitteln? Inwiefern wird man bei der Wahl einer der beiden Ansätze dem Prinzip der Lernerautonomie gerecht? Die Antwort hierauf liegt in der Berücksichtigung beider Aspekte. Nur durch eine ausgewogene Kombination aus Instruktion und Kommunikation gelingt es dem Lerner, so Littlewood, sowohl auf sprachlichen Gebiet als auch in der persönlichen Entwicklung autonom zu werden (vgl. Littlewood, 1992: 79-91).

[...]

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Details

Title
New York - A multicultural society (Unterrichtsreihe zum Thema)
College
University of Wuppertal  (Sprach- und Literaturwissenschaft: Anglistik)
Course
HS: Texte und Textarbeit im Englischunterricht
Grade
1,7
Year
2001
Pages
24
Catalog Number
V10892
ISBN (eBook)
9783638171977
File size
550 KB
Language
German
Keywords
Unterrichtsreihe, New York, Learner Autonomy
Quote paper
Anonymous, 2001, New York - A multicultural society (Unterrichtsreihe zum Thema), Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/10892

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