Aztekische Wertmesser. Kakaobohnen und anderes Geld


Term Paper (Advanced seminar), 2000

49 Pages, Grade: 1.0


Excerpt


Inhaltsverzeichnis

Einleitung: zur Definition von Wertmessern

Wertmesser der Azteken Fehler! Textmarke nicht definiert.

1. Kulturelle Bedeutung

2. Ökonomische Aspekte
2.1 Herkunft und Produktion
2.2 Distribution

3. Tauschmittel
3.1 Kakaobohnen
3.2 Baumwollstoffe
3.3 Goldstaub
3.4 T-förmige Kupferstücke

Schlussbemerkung

Literaturverzeichnis

Einleitung: Zur Definition von Wertmessern

Als „Wertmesser“ kann man Gegenstände bezeichnen, die einen allgemein anerkannten Wert besitzen und mit denen man den Wert anderer Waren messen, vergleichen und evtl. gegen sie eintauschen kann. Damit ein Gegenstand in einer Gesellschaft als wertvoll erachtet wird, muss er, nach Berdan[1], bestimmte Voraussetzungen erfüllen.

In materieller Hinsicht sind das:

- Die relative Knappheit des Materials
- Die äußere Erscheinung (appearance)
- Die Dauerhaftigkeit, Haltbarkeit und Stabilität des Materials
- Das Material muss in gewissem Umfang vorhanden und zugänglichkeit des Materials, ohne jedoch seine Knappheit zu unterlaufen.

Zu den kulturelle Attributen von wertvollen Gegenständen zählen:

- Die Nützlichkeit eines Materials oder seine soziale Funktion
- Die restriktive Kontrolle über Besitz und Benutzung des Materials
- Die Bearbeitungsfähigkeit oder der ästhetische Wert des aus dem Material gewonnenen Produktes
- Spezialisierte Fähigkeiten oder Technologien und arbeits- oder kapitalintensive Investitionen, die zur Verarbeitung des Materials notwendig sind

Gegenstände, die diese Eigenschaften – oder wenigstens die meisten davon – erfüllen, genießen einen hohen materiellen und ideellen Wert in einer Gesellschaft und dienen als Maßstab von anderen Werten; Wertmesser sind somit: “models of value, against which anything else of value might be measured“. [2] Der materielle Wert eines Gegenstandes hängt dabei meist von seinem ideellen, kulturellen Wert ab, der wiederum eng mit seinem Nutzwert bzw. seiner sozialen Funktion innerhalb der Gesellschaft zusammenhängt.

Wertmesser betreffen neben den ideellen vor allem ökonomische Aspekte einer Gesellschaft und können in diesem Zusammenhang die Funktionen einer Währung bzw. von Geld in seiner weitesten Definition[3] erfüllen: Sie sind Wertmaßstab und -reserve (und damit ein Zeichen von Reichtum) und oft auch – aber eben nicht unbedingt – allgemeines Tauschmittel.[4]

Im Folgenden soll es vor allem um die ökonomischen Aspekte von aztekischen Wertmessern gehen, die natürlich eng mit ihren symbolischen und ideellen Aspekten zusammenhängen und ihrer Rolle innerhalb des aztekischen Wirtschaftsystems nachgegangen werden. Dabei kann man vor allem solche Wertmesser unterscheiden, die ihre Funktion in erster Linie als Luxusgut und damit als Maßstab und Repräsentanz für Reichtum und Prestige hatten (was nicht ausschließt, dass auch sie – besonders im Fernhandel – als Tauschmittel eingesetzt wurden), und solche, die im Marktgeschehen die Funktion eines – mehr oder weniger – allgemeinen, standardisierten Tauschmittels erfüllten und so als Währung[5] fungierten.

Wertmesser bei den Azteken

Die Gegenstände, die in der aztekischen Gesellschaft nach den oben genannten Kategorien als wertvoll galten und damit Luxusgüter waren, deren Gebrauch und Besitz meist den (adligen) Eliten vorbehalten war, waren vor allem Gold, Silber (wenn auch für vorkoloniale Zeiten kaum belegt), exotische Federn (v.a. die grünen Quetzalfedern), Muscheln, Steine (v.a. Jade und Türkis), Baumwollstoffe und Kakao.

1. Kulturelle Bedeutung

Die Wertschätzung der genannten Objekte und ihre Funktion als Wertmesser werden in vielen Aspekten der aztekischen Kultur deutlich. Der Wert von Gold(schmuck), wertvollen Steinen und Federn drückte sich bereits im Sprach­gebrauch aus: Das Wort für die Quetzalfeder, quetzalli, wurde bei­spiels­weise oft als Adjektiv im Sinne von wertvoll benutzt[6]. Ein ungeborenes Baby wurde „ce cozcatl, in ce quetzalli“ (Halskette, Quetzal­feder)[7] genannt. An einen neu eingesetzten Herrscher wendete man sich mit den Worten: ”O master, O lord, O precious person, O ruler, O noble of lineage, O bracelet, O precious one, O precious green stone, O precious turquoise [...]“.[8] Zu den Regalien, die einen hohen Rang symbolisierten, gehörten das Türkisdiadem, die Halskette und wertvolle Federn. [9] Ebenso wurde für besonders weise Worte die Metapher „a precious green stone, a precious turquoise” benutzt.[10] Und ein schönes Lied wurde in der Náhuatl-Poesie mit Metaphern wie Quetzal­federn, Halsketten und Gold bewertet.[11]

Gleiches gilt für den Kakao, der in der aztekischen Sprache als das Wertvolle an sich galt.[12] Auch die Metapher, mit der er bezeichnet wurde „iollotli eztli“ – „Herz und Blut“, also die Assoziation mit dem Opferritual, verdeutlicht diese Wertschätzung und seine Funktion als Maßstab für Wert.

Entsprechend den kulturellen Attributen (s. oben) wertvoller Gegenstände waren Nützlichkeit und kulturelle Funktion bzw. der „Nutzwert“ dieser Objekte überaus vielseitig, aber fast immer mit einer religiösen oder ideellen Symbolik und der restriktiven Kontrolle über Besitz bzw. Gebrauch behaftet. So drückten bestimmte Schmuckstücke aus Gold, Silber, wertvollen Steinen, Muscheln, Perlen oder Federn einen bestimmten sozialen Rang aus[13] und spielten gleichzeitig eine Rolle in religiösen Ritualen oder Opfergaben. Hochwertige Baumwollstoffe dienten als Statussymbol, Zeichen für Reichtum und Objekt zum Geschenkaustausch innerhalb der Eliten sowie rituellen Funktionen[14]. Der Genuss von Kakao war ebenso bestimmten Anlässen und sozialen Schichten vorbehalten.[15]

Alle wertvollen Objekte waren bearbeitungsfähig bzw. wurden erst durch die Verarbeitung zu den entsprechenden Wertgegenständen: als Schmuck­stück, wertvoller Stoff bzw. Kleidung oder als Kakaogetränk.[16]

Die spezialisierten Fähigkeiten, die zur Bearbeitung der wertvollen Materialien nötig waren, spiegeln sich in der gildenartigen Organisation der Handwerker wider, die Gold, Silber, wertvolle Steine und Federn verarbeiteten[17]. Auch für die Herstellung besonders hochwertiger Baumwoll­stoffe waren spezielle Fähigkeiten notwendig[18], obgleich die Baumwoll­verarbeitung (spinnen und weben) weder spezialisiert noch professionalisiert war. Beim Kakaoanbau hingegen handelte es sich vielmehr um eine besonders kapitalintensive Investition [19].

Es wird deutlich, dass die genannten Objekte hochgeschätzte Wert­gegenstände mit wichtigen sozialen Funktionen darstellten: “[T]hese items were highly valued, as a standard, and regarded as the most precious in the realm against which rulers, unborn babies, and even ‚pearls of wisdom’ might be judged.“[20]

Im Folgenden soll es aber vor allem um die ökonomischen Aspekte[21] zunächst aller dieser „Luxusgüter“[22] gehen und danach ein Schwerpunkt auf diejenigen Gegenstände gelegt werden, die oft als aztekisches „Geld“ bezeich­net worden sind, also die Funktion von standardisierten Tauschmitteln eingenommen haben: vor allem Kakao und Baumwollstoffe, aber auch andere, umstrittenere „Geldgegenstände“.

2. Ökonomische Aspekte

Die genannten physischen Attribute von Wertgegenständen stehen in engem Zusammenhang mit ihren ökonomischen Eigenschaften[23]: Die Haltbarkeit und Stabilität des Materials der Wertgegenstände hat direkte Auswirkungen auf die Möglichkeit, Wert zu akkumulieren und damit Reichtum anzuhäufen. Bei Metallen und Edelsteinen ist diese Dauerhaftigkeit offensichtlich. Auch bei Baumwolle und Federn bzw. Federschmuck war eine Akkumulation über Jahre und Generationen möglich. Beim Kakao war die Haltbarkeit etwas begrenzter. Allerdings zeigen die Kakaospeicher Motecuhzomas, die nach Berichten von Cervantes de Salazar über 40 000 Traglasten, also 960 000 000 Bohnen enthalten haben sollen, dass auch mit Kakao Anhäufung von Reichtum möglich war.[24]

Wichtig in wirtschaftlicher Hinsicht war aber vor allem das Verhältnis zwischen der Zugänglichkeit einerseits und der Aufrechterhaltung einer relativen Knappheit des Materials andererseits – also Herkunft, Produktion und Distribution der Wertgegenstände.

2.1 Herkunft und Produktion

Das Material der Luxusgüter stammte fast ausschließlich aus Gebieten außerhalb des politischen Kerngebiets der Azteken – wodurch eine relative Knappheit zunächst begünstigt wurde. Die Gewinnung bzw. Aufrech­t­er­hal­tung der Kontrolle über die rohstoffproduzierenden Regionen war ein wichtiges politisches Ziel des Aztekenreiches.

Gold kam vor allem in den Regionen südlich des Tals von Mexiko vor (s. Anhang A, 1.)[25]. Es wurde hauptsächlich in Flüssen „gewaschen“ – ein arbeitsintensiver Prozess, der aber nur geringer technologischer Investitionen bedurfte. Unterirdische Förderung von Edelmetallen war in vorkolonialer Zeit vermutlich unbekannt[26]. Die Verarbeitung wurde von den spezialisierten Goldschmieden übernommen, die vor allem mit der Stadt Azcapotzalco westlich von Tenochtitlán in Verbindung gebracht werden. Sie bildeten eine eigene, hierarchisch gegliederte soziale Einheit mit eigenen religiösen Zeremonien und Schutzgottheiten.[27]

Über die Gewinnung und Verarbeitung von Silber in vorspanischen Zeiten ist wenig bekannt. Vermutlich wurde es auf ähnliche Weise gewonnen wie Gold und von Handwerkern verarbeitet, in Schmuckstücken oft zusammen mit Gold.[28] Über Herkunft und Verarbeitung von Kupfer ist noch weni­­ger bekannt.[29]

Wertvolle Steine kamen ebenfalls aus Regionen außerhalb des politischen Zen­­trums des Aztekenreichs (s. Anhang A, 2.). Sie wurden von der Ober­fläche gewonnen und evtl. auch durch Grabungen bzw. Minen.[30] Jade kam vor allem aus Zentralamerika: aus Costa Rica und dem Montagua-Tal in Guatemala, evtl. auch aus dem Gebiet der Tarrasken. Türkise wurden zwar von zwei sehr entfernten Provinzen als Tribut geliefert, diese können sie aber eben­so (vermutlich aus dem Norden) importiert haben.[31] Opale wurden im nord­­östlichen Teil des Aztekenreiches, Totonacapan, gefunden und Bernstein kam in Chiapas vor. Die Steine wurden von spezialisierten Handwerkern ver­ar­­beitet, deren interne soziale Organisation ähnlich jener der Goldschmiede war.[32]

Unter den exotischen Federn war die grüne Schwanzfeder des Quetzal die am höchsten geschätzte. Diese Vögel lebten vor allem in den Wäldern von Oaxaca, Chiapas und Guatemala und bauten ihre Nester in sehr hohen Bäumen, was die Beschaffung der Federn (bei der der Vogel am Leben blieb) kompliziert machte.[33] Aber auch die Federn oder auch ganze Bälge anderer Vögel waren beliebt.[34] Die Handwerker der Federverarbeitung (amanteca) waren hoch angesehen, und auch sie bildeten eine eigene soziale Gruppe, die bestimmte Stadtviertel bewohnte (z.B. Amantlan in Tlatelolco) und eine eigene soziale Struktur mit bestimmten religiösen Ritualen besaß.[35]

Baumwolle wuchs vor allem in den warmen Gebieten mit saisonalen Niederschlägen der Golf- und Pazifikküste, aber auch im bewässerten Binnen­land, das als Herkunftsort besonders geschätzt wurde (s. Anhang A, 4.).[36] Von einer in Mexiko bekannten Baumwollart (Gossypium hirsutum) gab es viele Varietäten, die zum einen den Anpassungen an unterschiedliche Anbau­gebiete Rechnung trugen und zum anderen verschiedene Faserfarben wie weiß, gelb oder braun ergaben[37]. Die Verarbeitung (spinnen, weben und Deko­ration) erfolgte ausschließlich in häuslicher Produktion[38] von Frauen und hatte eine starke symbolische Bedeutung für Frauen jeden Status’ als Äqui­valent zu den landwirtschaftlichen Tätigkeiten der Männer.[39] Bei der Baum­wolle wurde somit das Verhältnis zwischen relativer Knappheit und Zugäng­lichkeit durch das auf den ersten Blick widersprüchliche Verhältnis zwischen vielfältigem Einsatz und hohem Bedarf an Baumwollprodukten (als Luxus- und Alltagsgegenstände) einerseits und der zeitintensiven, nicht spe­zia­lisierten und mit einfachsten Technologien, aber dafür von jedem Haus­halt betriebenen Produktion andererseits kontrolliert. „Enough was produced to supply the household and to provide a surplus for tribute or exchange.“[40]

Kakao (Theobroma Cacao) kam ebenfalls nicht im zentralen Hochland Mexikos vor. Der empfindliche Kakaobaum (cacahuacuauhuitl), von dem die Azteken vier gezüchtete Varietäten kannten[41], wächst fast ausschließlich in tropischen Gegenden zwischen den Breitengraden 20° Nord und 20° Süd und auch dort nur in Regionen, in denen die Temperatur nicht unter 16°C sinkt. Er braucht das ganze Jahr hindurch Feuchtigkeit und ist sehr krank­heits­anfällig.[42] Das wichtigste Kakaoanbaugebiet unter aztekischer Kontrolle war seit seiner Eroberung der Xoconochco (Soconusco). Weitere Anbau­gebiete lagen in Tabasco und den huaxtekischen Küstengebieten von Veracruz (s. Anhang A, 3.). In vorspanischer Zeit wurde Kakao in kleineren, garten­ähnlichen Anlagen angebaut, deren Besitz und Nutzungsrecht Privi­legien der Elite waren – auch weil der Anbau von Kakao sehr kapitalintensiv war: Er erforderte eine hohe Zahl von Arbeitskräften und war gleichzeitig während der ersten Jahre kaum ertragreich.[43] Zur Gewinnung der Kakao­masse, aus der das Kakaogetränk hergestellt wurde, war eine Weiter­ver­arbeitung in vier Schritten nötig, die bis heute im Prinzip gleichgeblieben ist: Fermentation („Rotten“), Trocknen, Rösten und „Worfeln“ (Entfer­nung der Kerne von ihrer Schale).[44]

2.2 Distribution

Die Zugänglichkeit der genannten Luxusgüter, deren Hauptkonsumenten der aztekische Adel und andere Eliten darstellten, wurde durch die Beschaffung über drei unterschiedliche Kanäle gewährleistet: Durch Tributzahlungen sowie über den Fern- und Markt­handel.

2.2.1 Tribut

Der Tribut, der in Form von Naturalien oder Arbeitskraft geleistet wurde, stellte unter einem allgemeinen Blickwinkel den von jedem zu leistenden Beitrag für die Gesellschaft dar: „Desde el rey al macegual todos daban su tequitl, es decir, su contribución a la sociedad.“[45] In Bezug auf die materiellen Zahlungen, die von den unterworfenen Provinzen gezahlt werden mussten, handelte es sich allerdings um eine einseitige Abgabe, die jährlich, halbjährlich oder vierteljährlich (nach anderen Quellen alle 80 Tage) in den Provinzen (im Jahre 1519 waren es 38) in Form von Nahrungsmitteln, Roh­stoffen, Kleidung bzw. Textilien und verschiedenen exotischen (Luxus-) Gütern erhoben wurde[46]. Luxusgüter kamen dabei oft aus entfernten und gerade eroberten Provinzen. Diese Tatsache verdeutlicht das Ziel des Aztekenreiches, die Kontrolle über die Herkunftsgebiete dieser wertvollen Gegen­stände zu erhalten, die für die Versorgung einer wachsenden Elite wichtig waren.[47] Allerdings wurden nicht alle Luxusgüter nur von ihren Her­kunfts­regionen als Tribut geleistet, die teilweise noch außerhalb des azte­kischen Einflussgebietes lagen, sondern gelangten auch über andere Kanäle (bereits bestehende Handelsbeziehungen) in die tributpflichtigen Regionen[48].

Die Materialien der Luxusgüter wurden manchmal in roher Form geliefert, als Goldkörner, Federn, Vogelhäute, rohe Steine, rohe Baumwolle und Kakao­bohnen, oft aber in (halb-) verarbeitetem Zustand, z.B. als Goldscheiben oder „Barren“[49], gewebte Baumwollstoffe in verschiedenen Formen und Mustern, auf Schnüre aufgezogene Jade- und Türkissteine, in Gold gefasste Lippen­pflöcke und andere fertiggestellte Schmuckstücke (Schilde, Kopf­bänder, Diademe, Perlen und Glöckchen aus Gold oder Kupfer), T-förmige Kupferstücke, oder mit Federn dekorierte Krieger-Gewänder (s. Anhang B, 1. u. 2.).

Auf diese Weise gelangten große Mengen (nicht nur) von Luxusgütern in das Tal von Mexiko, oder deren Rohstoffe, die dann von den dort ansässigen spezialisierten Handwerkern weiterverarbeitet wurden[50]. Die Tributleistungen reichten aber für den Bedarf der aztekischen Eliten nicht aus. Denn zum einen lagen immer noch einige Produktionsgebiete (z.B. für Federn) außer­halb des politischen Einflussbereichs der Azteken, und zum anderen verlangte das einseitige und auf Zwang basierende Tributsystem zwar keine materiellen Gegenleistungen für die Produkte wie beim Handel, war aber dafür auch von Marktmechanismen wie Angebot und Nachfrage relativ unabhängig und daher unflexibel. Handel und Austausch waren somit ebenso wichtige Beschaf­fungskanäle für Luxusgüter wie die Tribute.

2.2.2 Fernhandel

Eine weitere Möglichkeit, die Versorgung mit den Luxusgütern zu gewähr­leisten, die außerhalb des Aztekenreiches vorkamen, war der Fernhandel, der von professionellen Händlern, den pochteca, durchgeführt wurde. Diese stellten eine geschlossene, privilegierte soziale Gruppe dar, die hierarchisch gegliedert war und eigene religiöse Rituale pflegte.[51] Auf ihren Handelszügen fungier­ten sie als Vertreter, unter Umständen auch als Spione und Kund­schafter der aztekischen Herrscher, auf deren Rechnung sie handelten und neben­bei ihre privaten Geschäfte machten. Eine solche Expedition wird bei Sahagún beschrieben:

„Cuando quiera que el señor de México quería enviar a los mercaderes que eran capitanes y soldados disimulados a alguna provincia para que la explorasen o atalayasen, llamábalos a su casa y hablábales cerca de lo que quería que se hiciese, y dábales mil y seis cientos toldillos, que ellos llaman cuachtli, para rescatar. Y como los tomaban, llevábanlos al Tlatilulco, y allí se juntaban, así los mercaderes de México como los del Tlatilulco, y se hablaban cerca del negocio que el rey les había encomendado.[...] Después de haberse comunicado, dividían entre sí los toldillos, igualmente: los del Tlatilulco tomaban ochocientos, daban a los tenochcas otros ochocientos. Con aquellos toldillos compraban mantas ricas, así para hombres como para mujeres, como está en la letra. Como habían empleado los toldillos que el señor les había dado en las ropas dichas, compraban ellos muchas otra alhajas y atavíos para su propio trato y rescate, ansí atavíos de hombres como mujeres, ansí para principales como para comunes, como se comenta en la letra.“[52]

Hierbei spielten weiße Baumwollstoffe, die quachtli eine Rolle, welche die Funktion eines standardisierten Tauschmittels hatten (s. unter 3.2.). Nach­dem diese gegen fein dekorierte Kleidung getauscht worden waren, wurden sie in den „Handelshäfen“(ports of trade) (in diesem Fall Xicalango an der Golfküste) gegen wertvolle Luxusgüter wie Federn[53], Jade, Mosaikschilde aus Türkisen, verschiedene Muschelsorten, Schildplatt und Felle von wilden Tieren, verschiedene Schmuckstücke, aber auch Kakao eingetauscht[54]. Auf diese Weise konnten Güter, die im zentralen Hochland von Mexiko zur Verfügung standen (Baumwollstoffe, -Kleidung), gegen die exotischen Luxus­güter eingetauscht werden. Die ports of trade als zentrale Marktorte, bei denen Waren aus den verschiedensten Regionen Mexikos zusammen­kamen, spielten hierbei eine besondere Rolle (s. Anhang B, 3.).

2.2.3 Marktaustausch

Die zahlreichen lokalen und regionalen Märkte (tianquiz) in Mexiko hatten eine wichtige Funktion für die weitere Verteilung von Luxus- und natürlich auch von Alltagsgegenständen: “Markets functioned as local-level distribution points for a wide variety of specialized goods.”[55] Sie wurden von den professionellen Kaufleuten auf ihren Fernreisen ebenso besucht wie von kleineren lokalen Händlern und den Produzenten bzw. Handwerkern selbst, die ihre eigenen Produkte anboten. Während auf kleinen, lokalen Markt­plätzen Luxusgüter kaum eine Rolle spielten, wurde auf dem bedeutendsten Markt des Aztekenreichs, dem Marktplatz von Tlatelolco, jedes erdenkliche Produkt von einfachen Grundnahrungsmitteln bis zu ausgefallenen Luxus­gütern oder Sklaven angeboten.[56] Der Markt war nach Warengruppen aufgeteilt, wobei die Luxusgüter meist etwas abseits verkauft wurden (Vgl. Anhang B, 4.). Bernal Díaz del Castillo beschrieb den Markt von Tlatelolco nach seiner Ankunft in Tenochtitlan:

„[...] Y desque llegamos a la gran plaza, que se dice el Tatelulco, como no habíamos visto tal cosa, quedamos admirados de la multitud de gente y mercaderías que en ella había y del gran concierto y regimiento que en todo tenían. Y los principales que iban con nosotros nos lo iban mostrando; cada género de mercaderías estaban por sí, y tenían situados y señalados sus asientos. Comencemos por los mercaderes de oro y plata y piedras ricas y plumas y mantas y cosas labradas y otras mercaderías de indios esclavos y esclavas […] Luego estaban otros mercaderes que vendían ropa más basta y algodón e cosas de hilo torcido, y cacahueteros que vendían cacao, y desta manera estaban cuantos géneros de mercaderías hay en toda la Nueva España […]“[57]

Die Überwachung des Marktgeschehens und der Preise war Aufgabe von speziellen Beamten, die auch die Marktsteuer, eine Art alcabala eintrieben[58].

„[...] Y elegían por esta causa oficiales que se llamaban tianquizpan tlayacanque, los cuales tenían cargo del tiánguez y de todas las cosas que allí se vendían. De cada género de mantenimiento o mercaderías tenía uno déstos cargo para poner los precios de las cosas que se vendían y compraban.“[59]

Der Warenverkehr der Azteken wurde zu einem großen Teil durch Tausch abgewickelt.[60] Aber gerade auf dem Marktplatz oder beim Handel mit wertvolleren Gegenständen spielte auch der Einsatz von „Geld“ bzw. standar­disierten Tauschmitteln (v.a. Kakao und mantas) eine Rolle.

3. Tauschmittel

Die Luxusgüter eigneten sich in ihrer Funktion als Wertmesser auch als Tauschmittel für andere wertvolle Produkte. Bei der erwähnten pochteca -Expedition waren beispielsweise die gegen die 1600 Baumwollstoffe (quachtli) eingetauschten wertvollen Gewänder das Ausgangsgut, gegen das die begehrten exotischen Objekte eingetauscht wurden[61]. Für ihren privaten Handel benutzten die pochteca weitere Luxusgüter und Schmuckstücke zum Tausch (vgl. Zitat S. 15) „[...] Y luego también los mercaderes sacaban las joyas de oro y piedras que sabían que eran preciosas en aquella provincia […].” [62] Auch Durán beschreibt die Tauschbarkeit von Luxusgütern:

“El tercer modo y menos honroso era el de la mercancía de comprar y vender, hallándose en todos los mercados de la tierra, trocando mantas por joyas, y joyas por plumas, y plumas por piedras, y piedras por esclavos, tratando siempre con cosas gruesas y honrosas y de precio.”[63]

Hierbei handelte es sich um einen reinen Tausch, bei dem ein Gegenstand gegen einen anderen getauscht wird und bei dem daher das vom „Verkäufer“ angebotene und vom „Käufer“ nachgefragte Objekt mit den jeweiligen Bedürfnissen übereinstimmen muss.

Standardisierte Tauschmittel hingegen dienen als allgemein akzeptierte Äquivalente, gegen die jedes beliebige Objekt (oder zumindest eine bestimmte Auswahl von Objekten) getauscht und weitergetauscht werden kann. Sie nehmen damit eine grundlegende Funktion von Geld ein. Hierfür spielt der einem Material zugeschriebene Wert an sich nicht mehr die vorrangige Rolle, sondern seine allgemeine Akzeptanz als Tauschmittel, also ein Wert, der bereits teilweise von dem des konkreten Objekts losgelöst ist.[64]

“La característica más esencial de cualquier medio con el que se realicen los pagos no es el valor intrínseco de dicho medio, sino su aceptación general. Lo más importante para la persona que tiene que cobrar algo es la seguridad de que cualquiera que sea la cosa que reciba en pago podrá usarla para hacer frente a sus propios pagos.”[65]

Bei den Azteken waren es die allgemein als wertvoll akzeptierten Materialien der Luxusgüter, die in einer bestimmten Form die Funktion von (mehr oder we­niger) standardisierten Tauschmitteln erfüllten und als „Geld“ dienten: Kakao­­bohnen, Baumwollstoffe, Goldstaub, aber auch T-förmige Kupfer­stücke[66]:

“La moneda que mas genralmente corre por todas partes son unas como almendras que llaman cacauAtl. En otras partes usan más unas mantas pequeñas, que llaman patol coachtli: los Españoles, corrompiendo el vocablo, dicen patoles coacheles. En otras partes usan mucho de unas Monedas de cobre, cuasi de hechura de tau, de anchor de tres ò quatro dedos, delgadas, unas mas, y otras menos. Adonde hay mucho oro tambien traen unos cañutillos de oro [...].“[67]

3.1 Kakaobohnen

Kakaobohnen waren nicht nur das am weitesten verbreitete Tauschmittel in Mexiko[68], sondern auch das am häufigsten beschriebene. Das lag zum einen an der Kuriosität des „Kakaogeldes“ für die Spanier und zum anderen an der Tat­sache, dass Kakaobohnen noch weit bis in die Kolonialzeit hinein als Klein­geld­ersatz und Zahlungsmittel sowohl auf Märkten als auch für indianische Löhne benutzt wurden.[69] Trotzdem bleibt vieles über den konkreten Gebrauch von Kakao als Zahlungsmittel, vor allem im vorspa­ni­schen Mexiko unklar.[70]

Die Chronisten erwähnen meist nur die Existenz von Kakaobohnen, die als Geld benutzt wurden. Motolinía beschrieb Gebrauch, indianische Zählweise und Wert des „Kakaogeldes“:

„[...] mas lo que generalmente de él [del cacao] se usa es para moneda, y corre por toda esta tierra. Una carga tiene tres números, que los indios llaman xiquipilli: vale é suma este número ocho mil, é una carga son veinte y cuatro mil almendras cacao. A do se coge vale la carga cuatro ó cinco pesos: llevándolo la tierra adentro va creciendo el precio, y tambien sube y abaja segun el año: ca en buen año multiplica mucho, y con grandes frios es causa de haber poco, que es muy delicado.”[71]

Die Kakaobohnen wurden nach dem aztekischen Vigesimalsystem gezählt: pantli = 20, zontli = 400 und xiquipilli = das 20fache davon, also 8000, und drei xiquipilli ergaben eine Traglast ( span.: carga). Diese Zählweise wurde auch während der Kolonialzeit beibehalten und gesetzliche Anordnungen, den Kakao nach Gewicht zu verkaufen, wurden wieder rückgängig gemacht.

Der Preis, den Motolinía für eine Ladung Kakao angab, ist aus der frühen Kolonialzeit. Gleichzeitig wird deutlich, dass der Wert des Kakaos je nach geographischer Region und Jahreszeit schwankte und damit auch seine Kaufkraft. Preisangaben in Kakaobohnen aus der frühen Kolonialzeit sind daher zeitlich und geographisch sehr begrenzt gültig und nicht unmittelbar auf das vorkoloniale Mexiko übertragbar (Vgl. Preisliste Anhang C, 1.). Außerdem variierten die Kakaobohnen nach Typ und Qualität (vgl. Zitat von Sahagún unten), so dass auch ihr Wert variabel war – daher auch die Anga­ben von “vollen” oder “geschrumpften” Bohnen – was eine strikte Stan­dar­­di­sierung erschwert haben müsste.

In seiner Funktion als Tauschmittel beschränkte sich die Kaufkraft der Kakaowährung im Alltag meist auf kleinere Gegenstände im Wert von bis zu einigen hundert Bohnen oder wurde zum Wertausgleich bei reinen Tausch­geschäften benutzt:

“Todas estas cosas se compraban dando otras, usando las comutaciones por la mayor parte, según la estima que ellos entre sí dellas tenían, supliendo para la igualdad con la moneda de las almendras que dejimos llamarse cacao; lo mismo se hacía en las cosas menudas, porque aquellas comúnemente pagarlas con almendras bastaba.”[72]

Gerade diese Ausgleichsfunktion des Kakaos in Tauschgeschäften macht die Existenz eines abstrakten, gedachten Währungssystems deutlich, in dem die Kakaobohnen als Wertmesser und Recheneinheit fungierten:

“A monetary standard (in cacao or mantas, or both) could have been operating in an abstract and conceptual sense, while in actual market transactions exchanges looked like barter (chiles for turkey eggs, etc.).”[73]

In diesen Zusammenhang passen auch die Äußerungen vieler Chronisten, dass man für Kakaobohnen jedes erdenkliche Gut kaufen konnte. Rein rech­nerisch konnte der Wert eines jeden Gegenstandes in dem Wertmesser Kakao angegeben werden, auch wenn er dann vielleicht nicht mit Kakao bezahlt wurde.

Eine weitere Funktion der „Kakaowährung“ war vermutlich die Bezahlung von Arbeitsleistungen. Berichte über die Zahlung von Löhnen in Kakaobohnen, vor allem für die tlameme (Lastenträger), Bauarbeiter oder Hauspersonal gibt es seit der frühen Kolonialzeit und es ist anzunehmen, dass sich die Spanier in der Bezahlung der indianischen Arbeitskräfte ebenfalls auf bereits vorhan­dene indigene Institutionen stützten.

“En 19 de junio de 1532, declara Juan Alamirano, ante el escribano Gerónimo de López, que las cargas eran pequeñas; los indios se venían a cargar de su voluntad, cuanto a la paga, este testigo vio cómo el marqués mandó ponder en poder del padre fray Toribio [de Motolinía] y fray Gaspar de Burgallos cierto cacao y ropa para que pagasen su trabajo a los indios que llevaban las cargas.”[74]

Vermutlich wurden in vorspanischer Zeit „Löhne” sowohl in Sachleistungen als auch in „Geld” gezahlt. Zu den „bezahlten” Arbeiten gehörten der Wehrsold, der für den tequitl teils in Nahrungsmitteln und teils in „Geld” gezahlt wurde, und Dienstleistungen wie die tlameme oder Bauarbeiten und Handwerk.[75] Auch die Beschäftigten im Palast oder in den Tempeln erhielten eine Form der Vergütung. So z.B. die Bezahlung von Sängern und Musikern:

“Había otros cantores que componían cantares divinos de las grandezas y alabanzas de los dioses, y éstos estaban en los templos; los cuales, así los unos como los otros, tenían sus salarios, y a los cuales llamaban cuicapicque, que quiere decir ‘componedores de cantos’”[76]

Legt man Zahlen aus der frühen Kolonialzeit zugrunde, so hat es sich auch bei den Löhnen – sofern diese überhaupt in Kakao gezahlt wurden – um geringe Mengen von Kakaobohnen gehandelt: Ein Lastenträger oder ein­facher Arbeiter erhielt um 1530 etwa zwischen 12 und 25 Kakaobohnen am Tag.[77]

Größere Mengen Kakao von mehreren xiquipilli oder cargas spielten dagegen vor allem im Zusammenhang mit Tributzahlungen (vgl. Anhang B) oder “politischem” Geschenkaustausch unter Angehörigen der Eliten[78] eine Rolle – und somit nicht als Zahlungsmittel. Zur Bezahlung hochwertigerer Gegenstände dienten vor allem Baumwollstoffe (s. unter 3.2.). Der Kakao behielt eine wichtige Funktion als Ware. Sahagún beschrieb beispielsweise, wie für das Fest der Kaufleute, das panquetzalitzli, u.a. 20 Kakaoladungen „gekauft“ wurden – wahrscheinlich mit mantas.[79]

An anderer Stelle wird der Kakao beschrieben, der auf dem Markt von Händlern oder den Produzenten selbst verkauft wurde und der so wertvoll war, dass beim Verkauf oft betrogen wurde, indem minderwertige Bohnen mit verschiedenen Methoden präpariert oder sogar gefälscht wurden:

„El que trata en cacao suele tener gran copia dello, y tener heredades de cacao, y lo lleva fuera a vender o lo compra junto para vender por menudo. El que es buen tratante en esta mercaduría, las almendras que vende todas son gordas, macizas y escogidas. Cada cosa por sí vende: aparte las que son gordas y macizas, y aparte las que son menudas, y como huecas o quebradas, y aparte el ripio dellas, y cada género por sí: las de Tochtépec, las de Anáhuac, las de Cuatimala, las de Coatulco, las de Xoloteco, ora sean blanquiscas o cenicientas, ora coloradas. El mal tratante véndelas falsas, porque las cuece y aun las tosta para que parezcan buenas, y a las veces échalas en el agua para que se paren gordas. E hácelas como cenicientas o pardas, que son las mejores almendras, para engañar. Tiene también este modo par adoballas: que las que son nuevas, para que parezcan gordas, suélelas tostar en ceniza caliente, y después las envuelve con greda o con tierra húmeda para que las que parecían menudas parezcan gordas y nuevas. Otro modo tiene para engañar: que en las cáscaras de las almendras mete una masa negra que parece sea semejante al meollo dellas, y algunas veces los cuescos de aguacates los hacen pedazos, y redondéalos, y ansí redondeados los meten en las cáscaras vacías de las almendras; y las que son menuditas o pequeñitas, todas las mezcla, o las envuelven con las otras almendras, que son cenicientas o frescas, y aun con las otras bastardas que praecen ser también cacaos, que tienen por nombre cuauhptlachtli, lo cual hace para engañar a los que compra.”[80]

Der Kakao ist hier vor allem eine Ware – von der Benutzung als Geldersatz ist bei Sahagún nicht die Rede – was darauf hinweist, dass der Wert der Kakao­bohnen sich weiterhin in erster Linie aus ihrem Gebrauchswert für das Getränk der Elite ergab[81]. Die geschilderten Fälschungen waren vor allem deswegen so verachtenswert, weil sie die Gebrauchsfähigkeit der Kakao­bohnen reduzierten oder vernichteten.[82]

Clavijero dagegen nahm an, dass für das Kakaogetränk und das Kakaogeld unterschiedliche Sorten von Kakaobohnen verwendet wurden:

“[...] no usaban como moneda el tlalcacahuatl o cacao menudo, que usaban en sus bebidas cotidianas, sino más bien otras especies de inferior calidad y menos útiles para alimentarse, que circulaban intensamente como moneda y no tenían casi otro uso que el de emplearse en el comercio.”[83]

Das würde bedeuten, dass der Wert der “Geld-Kakaobohnen” unabhängig von seiner Bedeutung als rituelles Getränk gewesen wäre. In Anbetracht des komplizierten Kakaoanbaus ist es jedoch schwer vorstellbar, dass man delikate Kakaobäume züchtete, deren Früchte keinerlei Gebrauchswert hatten und deren Geldwert mit der Zeit „verdarb”.[84] So pries Pedro Martir de Anglería gerade den vergänglichen Charakter des Kakaogeldes:

„¡Oh feliz moneda, que proporcionas al linaje humano tan deliciosa y útil poción y mantienes a sus poseedores libres de la infernal peste de la avaricia, ya que no se te puede enterrar ni conservar mucho tiempo!“ [85]

Die Verwendung von Kakao als „Kleingeld” würde daher gerade in Bezug auf seine Funktion als elitäres Getränk und seiner begrenzten Haltbarkeit Sinn machen: Es ist schwer vorzustellen, dass einfache Leute, die selbst keinen Kakao trinken durften (oder nur zu seltenen Anlässen) größere Mengen an Kakao zur Verfügung hatten, den sie nicht „nutzen” konnten und gleichzeitig Gefahr liefen, dass ihr Vermögen irgendwann an Wert verlor. Den riesigen Kakaolagern Motecuhzomas hingegen standen auch ein hoher Verbrauch, sowohl im eigenen Palast, als auch als Geschenkgaben gegenüber.[86] Kleinere Mengen Kakaos gingen dagegen schnell wieder in den Umlauf im täglichen Marktgeschehen und eigneten sich nicht zur Wertreserve und bei ganz kleinen Mengen wohl auch nicht zur Herstellung des Getränks.[87] Außerdem machte der Einsatz von Kakao als Geldersatz, wie bereits erwähnt, nur einen Teil der alltäglichen Tauschaktionen aus und wurde von dem einzelnen daher für diese Funktion nur in kleineren Mengen benötigt. Das schließt nicht aus, dass sein Gebrauch insgesamt sehr verbreitet war:

„El cacao ocupó el lugar de moneda de más baja denominación, papel que ya jugaba en época prehispánica, de ahí el interés en contarlo por almendras y fijar la cantidad que contenía la carga. La precisión era absolutamente necesaria. Debemos suponer que su uso estuvo my extendido, ya que la mayoría de la población tenía un escaso poder adqusitivo que convertía las monedas de denominación alta en objetos prohibidos.”[88]

3.2 Baumwollstoffe

Weniger zahlreich und konkret sind die Informationen über das zweite wichtige Zahlungsmittel: Baumwollstoffe bzw. quachtli (span. mantas).[89] Sie stellten ein höherwertiges Tauschmittel dar, gegenüber dem die Kakao­bohnen als gut teilbares “Kleingeld” funktionieren konnten. Aus diesem Grund verschwanden die mantas als Zahlungsmittel in der Kolonialzeit schnell, da sie durch die spanischen Münzen ersetzt wurden – im Gegensatz zu den Kakaobohnen, die aufgrund des akuten Kleingeldmangels weiter beibehalten wurden.[90]

Ähnlich wie beim Kakao gab es auch bei den quachtli unterschiedliche Typen und Qualitäten. Sahagún nennt für die vorspanische Zeit drei Arten von Baumwollstoffen, die feste Äquivalenzen zu den Kakaobohnen besaßen:

“Las mantillas que se llamaban tototlacualtecuachtli valían a cien cacaos. Las mantillas que se llamaban tecuachtli valían a ochenta cacaos; y otras que se llamaban cuachtli, que eran las más baxas, valían a sesenta cacaos.”[91]

Motolinía beschrieb ebenfalls unterschiedliche Werte der quachtli, mit denen der Preis für Sklaven bezahlt wurde:

“El más comund precio eran veinte mantas, que es una carga de ropa: unas son mayores y mejores que otras, y vale más una carga que otra, y ansí eran los esclavos: unos más dispuestos que otros y por el mejor daban más precio.”[92]

Nach diesen Aussagen unterschieden sich die Werte der Baumwollstoffe nach Qualität und/oder Größe. Über die Eigenschaften und das Aussehen der quachtli im Gegensatz zu den vielen anderen Arten von Baumwollstoffen wird jedoch nicht berichtet. In den Relaciones Geográficas wird das Aussehen der quachtli beschrieben als “[...] unas mantillas de algodón del tamaño de un pliego de papel, que corría entre ellos por moneda.”[93] Vermutlich handelte es sich um schlichte weiße Baumwollstoffe einer bestimmten Qualität und Größe[94] im Gegensatz zu den Stoffen mit charakteristischen Mustern, die beispielsweise im Tribut der verschiedenen Regionen eine Rolle spielten[95], oder den anderen vielen Arten von Baumwollstoffen und –kleidern, die ebenfalls eine bestimmte soziale Funktion haben konnten und als Wertmesser dienten. Sahagún beschrieb einige davon, die bei der Vorbereitung des panquetzalitzli eine Rolle spielten:

“[...] después de haber allegado todas las cosas necesarias para el convite y de tenerlas guardadas en su casa, así las que se habían de comer como los que se habían de dar en dones a los convidados, como son mantas que se llaman amanepanyuhqui, y otras que se llaman nochpallaxochyo, y otras que se llaman huitztecollaxochyo, y otras que se llaman tlalpiltilmatli, y otras que se llaman tlatzcállotl, y otras que se llaman ilacatziuhqui, y otras que se llaman canahuacaómmatl. Y éstas tenía ochocientas o mil y doscientas que se había de gastar en el banquete, y mastles cuatrocientos de los ricos, y que tenían largas y grandes labores, y otros que se llamaban coyoichcamáxtlatl, y otros que se llamaban cuappachmáxtlatl, y otros blancos. Estas mantas y mastles arriba dichos eran para dar a los más esforzados y valientes capitanes [...]”[96]

Daher läßt sich bei den Beispielen, in denen die Tauschfunktion von “mantas” beschrieben wurde, nicht immer entscheiden, ob es sich tatsächlich um quachtli oder um andere Arten von Baumwollstoffen handelte, die ebenfalls als Wertmesser dienen konnten.[97]

Häufig wurden Baumwollstoffe als Zahlungsmittel für Sklaven beschrieben. Sahagún nennt ausdrücklich “cuachtles”, mit denen gezahlt wurde:

“Los esclavos que ni cantaban ni danzaben sentidamente, dábanles por treinta mantas. Y los que danzaban y cantaban sentidamente, y tenían buena disposición, dábanles por cuarenta cuachtles o mantas.”[98]

Aber auch alltäglichere Gegenstände konnten mit Baumwollstoffen erworben werden; z.B. mit den mantas (quachtli ?), die der Ehemann seiner Braut als “Haushaltsgeld” gab:

“[...] Veis aquí cinco mantas que os da vuestro marido para que con ellas tratéis en el mercado y con ellas compreís el chilli y la sal y las teas, y la leña con que habéis de guisar la comida. Esto es la costumbre que dexaron los viejos y viejas.”[99]

Für die Angabe von Preisen in mantas gelten allerdings die gleichen Ein­schränkungen wie für den Kakao, und gleichzeitig müssen die Schwie­rig­keiten der Standardisierung der verschiedenen manta -Typen bedacht werden (s. Preisbeispiele Anhang C, 2.).

Als Preisbeispiel nennt Sahagún ein quachtli für eine Kanuladung Wasser. Damit ein junger Mann den telpochcalli verlassen durfte, um zu heiraten, musste er zehn oder 20 cuachtli an seine Lehrer zahlen.[100] Auch einige Strafen, wie beispielsweise kleinere Diebstähle, konnten mit der Zahlung von mantas abgegolten werden (s. Anhang C, 4.).[101]

Wie wertvoll die Baumwollstoffe im Alltagsleben waren – und wie wichtig im Verhältnis dazu der Kakao als kleinteiligere Währung – macht die Auskunft deutlich, dass eine Ladung mantas (20 Stück) den Lebensunterhalt für ein ganzes Jahr ermöglichte.[102] Außerdem spielten mantas als Schulden eine Rolle. Wer sich mantas bei den Kaufleuten lieh und diese nicht zurückzahlen konnte, wurde als Sklave verkauft (s. Anhang C, 4.). Dieser Umstand deutet auf ein System des (vermutlich zinslosen) „Geldverleihs“ hin, das den Währungs­charakter von Baumwollstoffen unterstreichen würde.[103]

Als Ware wurden Baumwollstoffe und -produkte in vielen verschiedenen Formen auf dem Markt angeboten[104] und spielten eine wichtige Rolle in den Tribut­­leistungen der Provinzen[105]. Ob jedoch auch die quachtli darunter waren und sie in irgendeiner Weise weiterverarbeitet oder benutzt wurden, ist unklar. Bei ihnen scheint die Funktion als Währung vorrangig, vielleicht sogar exklusiv gewesen zu sein – auch wenn ihr Wert weiterhin mit einem potenziellen Gebrauchswert zusammenhing und sich aus der allgemein hohen Wertschätzung von Baumwollprodukten in der aztekischen Kultur ergab. Aufgrund ihrer besseren Haltbarkeit und dem höheren Wert gegenüber dem Kakao eigneten sich Baumwollstoffe jeder Art auch als Wertreserve – für diejenigen, denen ihr Gebrauch erlaubt war. Es stellt sich allerdings die Frage, ob die quachtli aus dem Luxusgut Baumwolle, das den Eliten vorbehalten war, in ihrer Währungsfunktion allen Mitgliedern der Gesellschaft offen stand.

3.3 Goldstaub

Mehrere Chronisten beschreiben Goldstaub (bzw. –körner), der in trans­parenten Federkielen aufbewahrt wurde, so dass man an Hand der Länge und Dicke die Menge und den Wert des Goldes bestimmen konnte.

“[...] eran los que traían a vender oro en granos como lo sacan de las minas, metido el oro en unos canutillos delgados de los de ansarones de la tierra, e ansí blancos por que se paresciese el oro por de fuera; y por el largor y gordor de los canutillos tenían entrellos su cuenta qué tantas mantas o qué xiquipiles de cacao valía, o qué esclavos o otra cualquiera cosa a que lo trocaban.”[106]

Diese Schilderung erweckt den Eindruck, dass der Goldstaub feste Äquivalenzen zu den anderen Tauschmitteln, Kakao und quachtli bzw. einen standardisierten Tauschwert besaß. Über den konkreten Einsatz der mit Gold gefüllten Federn als Zahlungsmittel und seinen Wert im Vergleich zu anderen Tauschmitteln ist allerdings nichts bekannt. Vermutlich kam die Benutzung von Gold als Zahlungsmittel den Spaniern (die als einzige darüber berichten) so selbstverständlich vor, dass sie es für nicht weiter berichtenswert hielten. Es ist jedoch anzunehmen, dass der Goldstaub ein höherwertiges Tauschmittel gegenüber Kakao und quachtlis darstellte. Nach Berdan weist die Beschreibung auf eine mögliche „Rechnungsfunktion“(“accounting functions“) hin,[107] was vielleicht ein Hinweis auf die Einordnung von Goldstaub in das (gedachte) „Währungs“- und Rechensystem der Wertmesser ist.

Allerdings wird der Goldstaub in dem Zitat nicht als Tauschmittel beschrieben, sondern im Gegenteil als Ware, die auf dem Markt „verkauft“ wurde. Eine mögliche Funktion dieses „Goldverkäufers“ könnte daher auch das Angebot von Rohmaterial für die Goldschmiede gewesen sein. Vielleicht handelte es sich aber auch um eine Art Tauschfunktion, bei der andere geringerwertige bzw. „sperrigere“ und umfangreichere Tauschgegenstände (mantas, Kakao, Sklaven) gegen den leicht zu transportierenden Standard Goldstaub eingetauscht werden konnten – der Händler mit Goldstaub hätte demnach die Funktion einer Bank gehabt.

Eine Angabe über Äquivalenzen des Goldwertes gibt Berdan[108]. Allerdings handelt es sich hier um Gold in Form von „Ziegeln“(tiles, „tejuelos“): Danach sind 20 dieser „Goldziegel“ 6000 quachtli wert, also einer zu 30 quachtli (vgl. Anhang C, 2.). Der Wert von Goldstaub dürfte um einiges geringer gewesen sein.

3.4 T-förmige Kupferstücke

Die umstrittensten Gegenstände, die evtl. die Funktion eines standardisierten Tauschmittels einnahmen, sind die Kupferstücke, die Motolinía so beschrieb: „[...] unas monedas de cobre cuasi de hechura de tau , de anchor de tres ó cuatro dedos, delgadas, unas más y otros menos.“[109] (Vgl. Abb. Anhang C, 5.) Diese Objekte waren vor allem Gegenstand zahlreicher Spekulationen bezüglich ihrer Verwendung als Geld- oder Gebrauchsgegenstand und wurden sowohl als „Äxte“ (hachuelas), Hackmesser (tajaderas), Töpferwerkzeuge oder geprägte Münzen identifiziert.[110]

Die frühesten Berichterstatter über diese Kupfergegenstände sind sich jedoch sicher in ihrer Funktion als „Geld“ – allerdings stammen diese Einschätzungen alle aus der Kolonialzeit. Der regidor von Antequera (Oaxaca), Francisco Lopez Tenorio, zeichnete 1548 eine dieser „Kupferäxte“ und beschrieb ihre Funktion und die Praxis der Spanier, diese wegen Kleingeldmangel einzu­schmelzen:

„Esta es la forma de moneda de cobre que se usaba en la Nueva España, que es la que se declara en el memorial. Valian cuatro de éstas, nuevas, cinco reales, y después, siendo gastadas un poco, no las querian en precio alguno, y venian a valer diez por un real, para las tornar a refundir, y si habia agravio o nó, esta manera se puede entender.“[111]

Auch Alva Ixtlilxochitl beschrieb gegen Ende des 16. Jahrhunderts die Geldfunktion dieser Gegenstände:

„También usaban de una cierta moneda de cobre..., á manera de hachitas pequeñas… Esta moneda no ha mucho tiempo que la han dejado los de Tultepec del mar del Sur, por ser de linaje de los Tultecas.”[112]

Bereits 1524 hatte Cortés Tauschmittel aus Metall bei den Bewohnern der Provinz Taxco beobachtet, die aus Zinn waren. Wahrscheinlich handelte es sich hierbei aber nicht um die besagten Kupferstücke.[113]

Während sich die Chronisten einig sind über die Funktion der „Kupferäxte” als Tauschmittel, schließt das jedoch einen (ursprünglichen?) Gebrauchswert nicht aus. Die anderen Tauschmittel Kakao und Baumwollstoffe zeigen sogar, dass gerade ein gewisser (wenn auch nur potenzieller) Nutzwert den Einsatz eines Gegenstandes als allgemeines Tauschmittel begünstigt.[114] Für die Gegenstände aus Kupfer, deren Material nicht gerade zu den Luxusgütern und somit zu den an sich als wertvoll erachteten Objekten gehörte, wäre ein solcher (potenzieller oder ursprünglicher) Gebrauchswert, aus dem sich der Tauschwert ergab, daher naheliegend. Dafür spricht auch die Tatsache, dass zwar viele dieser Objekte in einem neuwertigen, einige aber auch in sehr abgenutztem Zustand gefunden wurden.[115]

Die Funktion als Messer oder Axt ist unwahrscheinlich, da die Kupferstücke zu dünn und instabil zum Schneiden sind. Der Einsatz der tajaderas als Töpferwerkzeug, um den Ton zu formen, wäre von der Beschaffenheit der Kupferstücke schon eher möglich.[116] Vielleicht handelte es sich aber auch um Nachbildungen bzw. Miniaturen von Werkzeugen, die nur aufgrund ihres symbolischen Wertes eine Funktion als Wertmesser erhielten, oder um Werk­zeuge, die mit Ankunft der Spanier aus dem Gebrauch kamen und erst daraufhin als Tauschmittel eingesetzt wurden.[117]

“It has been said that if they were merely monetary tokens the flanges would not have been put on, but experience shows that in the transition from real implelments of everyday life to mere models to be uses as tokens, primitive peoples are very careful to reproduce the charctereistics of the original. However, the mall copper axe from Mitla shows that the Aztecs had certainly employed miniature axes fashioned exactly like the axes of real life, flanges and all complete. [...] It is also quite possible that for a long time after the Spanish Conquest and the introdurction of iron tools, the old copper axes, when discarded for practical purposes, may have continued in use as currency.”[118]

Für einen hohen symbolischen Wert neben der Funktion als “Geld” sprechen auch die Fundorte der Kupferstücke. So wurden viele von ihnen in Gräbern oder unterirdischen Lagern meistens in größeren Mengen von mehreren Dutzend vor allem im Bundesstaat Oaxaca, aber auch in Chiapas, Guerrero und Michoacán gefunden.[119] Die hohe Anzahl der gefundenen Kupferstücke spricht gegen die alleinige Funktion als Gebrauchswerkzeug. Die Äußerung Tenorios, dass gebrauchte und abgenutzte Kupferstücke nur noch etwa die Hälfte wert waren, könnte aber auch darauf hinweisen, dass einige von ihnen weiterhin in irgendeiner Weise in Gebrauch waren, während vor allem neuwertige und extra für diese Funktion hergestellte Kupferstücke als Zahlungs­mittel fungierten.

Die Wertangabe von einem real für vier oder fünf „Kupferäxte” in der Kolonialzeit deutet auf einen eher geringen Zahlungswert hin. Die unter­schiedlichen Formen (langer oder kurzer Schaft etc.) und Größen (von der Größe eines Zehncentstücks bis ca. 15 cm) in denen diese Kupferstücke gefunden wurden, könnten ein Hinweis auf eine Standardisierung sein, die evtl. in Bezug zu den anderen „Währungen“ stand. Als Tauschmittel mit geringer Kaufkraft wäre daher besonders die Beziehung zu den Kakaobohnen interessant.

Während Kakao, Baumwollstoffe und Goldstaub als Tauschmittel im Zentrum des Aztekenreiches genannt wurden, handelte es sich bei den Kupferäxten, den Fundorten nach zu urteilen, vermutlich um ein Tauschmittel, das in den südlichen Provinzen Anwendung fand[120]. Das könnte die mangelnden Informa­tionen in den Quellen, die sich meistens auf das Zentrum des Aztekengebietes konzentrieren, erklären. Auch Motolinía beschrieb die regional begrenzte Benutzung bestimmter Währungen: „Verdad es que en unas provinias y tierras se usa más una cosa por moneda que otra“ [121] – nur der Kakao war überall in Gebrauch. Außerhalb Zentralmexikos existierten weitere Tauschmittel wie beispielsweise Steinperlen, rote Muscheln und Kupferglöckchen in Yucatán[122] oder Federn in Verapaz (Guatemala – vgl. Fußnote 66, S. 20).

Schlussbemerkung

Mehrere aztekische Wertmesser erfüllten die Funktion eines standardisierten Tauschmittels und damit eine grundlegende Funktion von Geld:[123]

“Thus, the objects recorded with money functions in the Aztec area are cacao beans, cotton mantas (quachtli) and quills with gold dust. The first is noted in exchange transactions and payment functions; the second served exhange, payment and standard functions; the last (perhaps) in accounting functions.”[124]

Kakaobohnen und quachtli, vermutlich auch Goldstaub bildeten dabei ein aufeinander abgestimmtes „Währungs-“ bzw. Wertsystem, das zumindest im politischen Kerngebiet der Azteken allgemeine Anwendung fand. (Über die „Kupferäxte“ ist zuwenig bekannt, um einen Bezug zu diesem System herzustellen). Während Kakao und Baumwollstoffe beide standardisierte Tauschfunktionen hatten, eigneten sich die mantas außerdem noch zur Wertreserve und bildeten den grundlegenden Standard, zu dem die Kakao­bohnen die Funktion von “Scheidemünzen” einnahmen. Neben diesem „Währungs­system“, das sich aus unterschiedlichen Tauschmitteln zusammen­setzte, haben vermutlich noch weitere Gegenstände als regional begrenzte „Geldmittel“ bestanden.

Alle Tauschmittel waren bis zu einem gewissen Grade standardisierbar, wobei die Einschränkungen dieser Standardisierung nach Größe, Qualität oder Volumen nicht überbewertet werden sollten. Es ist anzunehmen, dass es allgemeine Übereinstimmungen beispielsweise darüber gab, was eine „normale” und was eine „geschrumpfte” Kakaobohne war und ein gewisser Verhandlungsspielraum bestehen blieb.

Die Tatsache, dass es sich bei dem aztekischen „Geld“ nicht um ein einheitliches Medium handelte und Tauschgeschäfte weiterhin häufig prak­tiziert wurden, spricht nicht gegen den monetären Charakter der verschie­denen Tauschmittel.

„An all-purpose money was apparently absent, though specific objects, especially cacao and quachtli, had come to be broadly applicable in exchanges and for payment. Exchanges effected through barter, however, were evidently common, although equivalencies may very well have been conceived in terms of cacao and/or quachtli.”[125]

Der Vergleich mit dem mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Europa zeigt, dass auch hier verschiedene Währungen – sowohl real existierende, als auch nur gedachte – nebeneinander existierten und der Grad der Monetarisierung insgesamt noch eher gering war, ohne dass man den Geldcharakter dieser Währungen anzweifeln würde. Die aztekischen „Währungen“ erfüllten ähnlich wie die europäischen nicht nur eine Funktion als reales Tauschmittel, sondern auch als Symbol, das unabhängig von seiner physischen Form gedacht werden kann:

„Money is a symbol. It functions as a sign, it is semiotic. It is a symbol of both past and future exchangeable goods, the idea of goods being understood to include services. As a symbol its particular physical character is arbitrary within certain practical limitations, as are all symbols; and it has various degrees or levels of symbolic power depending upon its co-ordination with other symbols or systems of symbols.”[126]

Die schnelle Anpassung der indianischen Bevölkerung an das neue Geld­system nach Ankunft der Spanier und der Umgang mit den unterschiedlichen Währungen, die in Kolonialzeit nebeneinander existierten, ist zudem ein Hinweis auf ein bereits vorhandenes, komplexes vorspanisches Wirtschafts­und Währungssystem:

“La rápida adaptación de los indígenas a la nueva situación, la lucha con los españoles para realizar los pagos en las mejores conciciones posibles, la continuidad de mercados y el espíritu de empresa que revelaron muchos indígenas – como los ‘cultivadores’ de la cochinilla para hacer grana –, nos revela gran complejidad en la vida económica prehispánica.”[127]

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Anhang

1. Anbaugebiete von Kakao

Nach Young 1994, S. 297

2. Anbaugebiete von Baumwolle

Nach Berdan 1987, S. 238

3. Beispiel einer Tributzahlung aus der Provinz Cohuaxtlahuacan

Bestehend aus Baumwollstoffen, Kriegergewändern, auf Schnüre aufgezo­gene Steine, Kakao und Federn

Nach Berdan 1987, S. 257

4. Verkauf von Luxusgütern

Darstellung von Verkäufern von Luxusgütern im Kodex Florentino: „Libro nono, de los mercaderes, oficiales de oro y piedras preciosas y pluma rica.“

Aus: Bernardino de Sahagún, Historia general de las cosas de Nueva España (aztekisch und spanisch), Faksimile-Ausgabe des Manuscrito 218-20 de la colección Palatina de la Biblioteca Medicea Laurenziana, Codice Florentino, Bd. 1-3, México (Secretaría de Gobernación), 1979.

7. Strafen, die mit mantas abgegolten wurden

“[...]

ii) Quien roba más de veinte magueyes paga con mantas y no teniéndolas es esclavo.

iii) Quien no paga las mantas que pidió prestadas es esclavo.

iv) Quien hurta una red y no la paga con mantas, es esclavo.

v) Quien hurta una canoa y no paga con mantas su valor, es esclavo.

[...]

viii) El vendido por esclavo en menor edad es redimible con mantas.

[...]

xiii) Pena de muerte a quien hurte más de veinte mazorcas. Las menos de redimen con mantas.

[...]”

Aus: Historia de los Mexicanos por sus pinturas, nach: Garibay 1965, S. 89-90

8. Darstellungen von Kupferäxten

Nach Easby 1967, S. 138

[...]


[1] Berdan 1992, S. 293.

[2] Berdan 1992, S. 293.

[3] “[…] cualquier mercancía preciosa puede desempeñar el papel de moneda.“ Rojas 1986, S. 241. Die Frage, ob bestimmte Wertmesser als Geld bzw. „primitives Geld“ bezeichnet werden können, ist umstritten, da oftmals Konzepte von unserem (Münz-) Geld, das eng mit der modernen Marktwirtschaft verbunden ist, unzulässig auf andere Kulturen und Wirtschaftssysteme übertragen werden und andererseits gerade die unterschiedlichen (v.a. symbolischen) Funktionen von „Geld“ in diesen Gesellschaften nicht beachtet werden. Vgl. Dalton 1965. Es soll hier daher nicht darum gehen, ob ein bestimmter Wertmesser “Geld” ist, sondern inwiefern er vielleicht auch Funktionen erfüllt, die Geld auszeichnen.

[4] “Los economistas han definido la moneda en función de aquello para lo que sirve: ser intermediario de los cambios, medida de valor y reserva del mismo.[...] No es necesario que cumpla las tres funciones simultaneamente.“ Rojas 1986, S. 242.

[5] Im Sinne eines special purpose money, das im Gegensatz zum abstrakten all purpose money auch weiterhin seine Alltagszwecke erfüllt – und gerade durch seinen weiterhin bestehenden Nutzwert seine Akzeptanz als allgemeines Tauschmittel erhält. Vgl. Neues Wörterbuch der Völkerkunde, s.v. „Geld“, Berlin 1988, S. 176.

[6] Vgl. Berdan 1992, S. 294.

[7] “[...] O that they might have heard, might have known of this marvel, which we understand, which we heed, which our lord wisheth to bring down upon us, wisheth to create for us, the precious necklace, the precious feather, which he wisheth to give us, the life which he wisheth to place within the girl, the child, the maiden [...]” Florentine Codex 1950-1982, VI, 24, S. 137; s. auch ibid. VI, 24, S. 144.

[8] Florentine Codex 1950-1982, VI, 11, S. 57.

[9] „And there thou dost bequeath them, thou arrayest them with, thou placest upon them, thou honorest them, glorifiest them with the peaked hat, the turquoise diadem, and the earplug, the lip plug, the head band the arm band, the band for the calf of the leg, the necklace, the precious feather.“ Florentine Codex 1950-1982, VI, 9, S. 44.

[10] Florentine Codex 1950-1982, VI, 43, S. 248.

[11] “Like the gold, / like a rich collar [necklace], / like a broad quetzal plume, / I honor your song.” Zitiert nach Berdan 1992, S. 294.

[12] Thiemer-Sachse 2000, S. 40.

[13] Beispielsweise das Türkis-Diadem als Symbol für den Herrscherstatus des tlatoani. Vgl. Berdan 1992, S. 294, Fußsnote 7.

[14] “Cloth garments, tightly woven of fine cotton yarn dyed in diverse colors, sometimes with rabbit fur embroidery or with feathers attaches, played a major role in the high-level gift exchange economy […]”. Hicks 1994, S. 103. Vgl. auch Berdan 1987, S. 239. Danach spielten weniger hochwertige Baumwollstoffe aber auch eine Rolle als Alltagsobjekt.

[15] Dazu gehörten sowohl unterschiedliche soziale und religiöse Feste bestimmter sozialer Gruppen, als auch der therapeutische Einsatz und rituelle Funktionen von Kakao. Vgl. Durand-Forest 1971, S. 167-175.

[16] Zwar galt der Kakao auch in Form seiner „Bohnen“ als wertvoller Schatz (wie die Berichte über die Kakao-Speicher Motecuhzomas zeigen) und als Geld, aber es ist letztendlich seine Bedeutung als Getränk, die ihm erst diesen Wert auch in unverarbeiteter Form zuschreibt.

[17] Vgl. Sahagún 1988, IX, 15-21, S. 576-582.

[18] Da Baumwolle ausschließlich von Frauen in häuslicher Produktion hergestellt wurde (s. 2.1.), konnten sich vor allem Frauen aus adligen Haushalten oder in den Tempeln der zeitaufwendigen Herstellung besonders feiner und reich verzierter Stoffe widmen. Vgl. Berdan 1987, S. 241 und Hicks 1994, S. 103.

[19] Vgl. Thiemer-Sachse 2000, S. 42.

[20] Berdan 1992, S. 295.

[21] “While the symbolic aspects of these luxuries have been treated widely by researchers, studies of their economic dimensions have attracted less intention.“ Berdan 1992, S. 292.

[22] Der Begriff „Luxusgüter“ ist insofern einzuschränken, als dass es sich nicht um reine Konsumgüter der Elite handelte, sondern immer ihre wichtige symbolische Funktion mitgedacht werden muss.

[23] Abgesehen von dem Punkt „Äußere Erscheinung“. Es wird bei Berdan nicht ganz klar, ob mit „appearance“ das bloße Aussehen der Materialien gemeint ist, der dann vor allem vom „Geschmack” der Gesellschaft abhängt, oder die Tatsache, dass diese überhaupt in physischer Form auftreten und vohanden sind.

[24] Nach Coe 1997, S. 103. Durch ihren Anteil an Kakaobutter halten fermentierte und getrocknete Kakaobohnen (s. unter 2.1. und Fußnote 44) bei günstiger (trockener) Lagerung „jahrelang“. (Mündliche Auskunft von Herrn von Almsick vom Schokolademuseum Köln).

[25] Cortés nennt vier Expeditionen, auf die aztekische Führer mit einigen Spaniern zur Beschaffung von Gold geschickt wurden: Nach Çoçolan, Malinaltepeque, Tochtepec und in das Land der Chinanteken: „Moctezuma claims this to have been one of his major ressources.“ Berdan 1992, S. 296.

[26] Sahagún (1988, XI, 15, S. 794) schreibt allerdings: “Hay en esta tierra oro, que se cría en minas“ – womit aber wohl allgemein Bergwerke oder auch Goldseifen gemeint waren.

[27] Vgl. Berdan 1992, S. 306 “These artisans of luxury goods appear to have enjoyed some degree of exclusiveness in Aztec society.“ Und Sahagún 1988, IX, 15-21, S. 576-582 und XI, 15, S. 794-796.

[28] Vgl. Sahagún 1988, IX, 16, S. 577.

[29] Kupfer erscheint auf den Tributlisten in Form von Glöckchen und kleinen T-förmigen „Äxten“, wobei letztere evtl. in vorspanischer Zeit auch als Geld fungierten (s. 3.4.). Während die Glöckchen, die auch aus Gold hergestellt wurden, vermutlich zur Dekoration von Gewändern oder Schmuck dienten, ist über einen evtl. Nutzwert dieser Kupferstücke oder eine besondere Bedeutung des Materials Kupfer kaum etwas bekannt. Sie waren zwar Tributobjekt, aber kein „Luxusgut“ im oben genannten Sinne.

[30] Sahagún 1988, XI, 8, S. 788-794.

[31] Vorkommen von Türkisen gibt es vor allem im Südwesten der heutigen USA.

[32] Vgl. Sahagún 1988, IX, 17, S. 577-579.

[33] “[…] the native Indians [of Verapaz, in Guatemala]… painstakingly capture [the quetzal birds] alive with some little nets and other devices which they have for the purpose. They pull out three or four of the prettiest feathers and release the bird so that they may bear more of the same fruit the following year.” Médel zitiert nach Berdan 1992, S. 304.

[34] Beispielsweise der Cotinga (xiuhtototl), der mexikanische Trogon (tzinitzcan), der Gelbkopfpapagei (toztli) oder der rosenfarbige Löffler (tlauhquechol), Berdan 1992, S. 304.

[35] Vgl. Berdan 1992, S. 306 und Sahagún 1988, X, 7, S. 595.

[36] Baumwolle braucht vor allem eine konstant warme Temperatur (16-25°C) und ausreichend Feuchtigkeit durch Niederschläge oder Bewässerung. Im Binnenland eignen sich daher besonders Gebiete entlang von Flusstälern (unter 1000 m) zum Anbau. Vgl. Berdan 1987, S. 236-237.

[37] Vgl. Berdan 1987, S. 237 und Hicks 1994, S. 90 und Sahagún 1988, X, 20, S. 616.

[38] “I know of no firm evidence for the presence of textile workshops in Aztec periods Mexico.” Berdan 1987, S. 241.

[39] “As a household task, the equivalent for a woman to farming for men, cloth making was put on the same level as basic food production.” Hicks 1994, S. 103.

[40] Hicks 1994, S. 103. “Because cloth making was a domestic task, more cloth was produced than there would have been otherwise, but the further development of cloth-making technology, such as might have increased the rate of production, was hindered.” Ibid. S. 104.

[41] Cuauhcacahuatl (“Holzkakao” oder “Adlerkakao”), mecacahuatl (“Magueyfaserkakao”), xochicacahuatl (“Blumenkakao”) und tlalcacahuatl (“Erdkakao”). Alle diese Varietäten gehörten zur Criollo-Art. Vgl. Coe 1997, S. 99.

[42] Zur Naturgeschichte von Th. Cacao s. Young 1994, S. 80-106. Vgl. auch Coe 1997, S. 19-33.

[43] Der Kakaobaum trägt nach 5 Jahren und erreicht erst im zehnten oder zwölften Jahr seine höchste Ertragfähigkeit. Vgl. Thiemer-Sachse 2000, S. 42. Trotzdem war er eine gute Einkommensquelle: „Hay caciques que no tienen más contribuciones ni rentas que dicho fruto, con cuya permuta se procuran lo necesario; me refiero a esclavos, trajes, adornos y demás cosas.” Anglería zitiert nach Rojas 1998, S. 136.

[44] Vgl. Coe 1997, S. 26-29 und Young 1994, S. 74-79 und Blum-Spicker 1986, S. 20-22. Die Kakaobohnen, die transportiert und als Geld benutzt wurden, waren nur fermentiert (ein Vorgang, der nötig ist, um die Kerne überhaupt vom Fruchtfleisch zu lösen und den Bohnen die braune Farbe gibt) und getrocknet. Bei Angaben über Kakaorezepte wird meistens das Rösten extra erwähnt. Auch Coe (1997, S. 103) spricht von „getrockneten Bohnen“, die für Zahlungen benutzt wurden.

[45] Carrasco zitiert nach Rojas 1986, S. 222. Nach dieser Sichtweise waren Adlige, Beamten und andere soziale Gruppen (Handwerker, pochteca) zwar von den materiellen Abgaben befreit, aber leisteten auf andere Art und Weise ihren „gesellschaftlichen Beitrag“ und somit Tribut.

[46] Die Hauptquellen über die Tributleistungen der Provinzen sind der Kodex Mendoza aus dem 16. Jahrhundert und die vorkoloniale „Matrícula de Tributos“ (1512-1522). Nach Berdan (1992, S. 310) ist in letzterem Dokument sogar ein 80-tägiger Rhythmus der Tributzahlungen angegeben. Zur Funktionsweise des aztekischen Tributsystems s. auch Hassig 1985, S. 103-110.

[47] “Coincident with the empire’s ability to control areas of luxury-good production was an increase in the demand of sumptuous goods in the urban setting. Numerically, the elite increased rapidly as the empire matured, and they required rather abundant supplies of exotic adornments for verification of their status- through ostentatious display.” Berdan 1992, S. 309.

[48] Baumwollstoffe wurden beispielsweise – in unterschiedlicher Form und Musterung – von nahezu allen Provinzen als Tribut geliefert. Vgl. Berdan 1987, S. 252-257 u. 309.

[49] “gold disks and gold tablets” Berdan 1992, S. 309.

[50] Die tatsächliche Menge an Tributzahlungen hängt u.a. davon ab, welcher Zahlungsrhythmus und welche Mengenangaben (z.B. Federbündel oder einzelne Federn?) zugrunde gelegt werden, und ist – auch aufgrund lückenhafter Quellenlage – nicht eindeutig feststellbar. Mengenangaben gibt Rojas 1986, S. 222-224.

[51] Die Geschichte und Organisation der Pochteca wird bei Sahagún (1988, IX, 1-14) geschildert.

[52] Sahagún 1988, IX, 2, S. 543,

[53] Besonders für Quetzalfedern war der Fernhandel von Bedeutung, da nur ein relativ geringer Anteil über Tribut erhoben wurde und ca. 10 000 Federn pro Jahr allein aus der Region Vera Paz über Fernhandel organisiert wurden. Vgl. Berdan 1992, S. 315.

[54] “[...] Y luego los señores de la misma provincia del pueblo de Xicalanco y del pueblo de Cimatécatl y Coatzacualco, les daban grandes piedras labradas verdes y otros chalchihuites verdes, labrados, largos, y otros chalchihuites colorados, y otros que se llaman quetzalchalchíhuitl, que son esmeraldas que agora se llaman quetzalitztli, y otras esmeraldas que se llaman xiuhchimall i ; otras que se llaman quetzalichpetztli tzalayo; y también les daban caracoles colorados y avaneras coloradas, y otras avaneras amarillas, y paletas de cacao amarillas, hechas de conchas de tortugas y otras paletas también de tortugas pintadas como cuero de tigre, blanco y negro. Dábanles plumas ricas, unas que se llaman teuquéchol; y otras que se llaman zacuan; otras que se llaman chalchiuhtotolin, y otras plumas de papagayos, y cueros labrados de bestias fieras, como es del tigre que llaman tlatlauhqui océlotl. Todas estas cosas traían los mercaderes de aquella provincia de Xicalanco para el señor de México.” Sahagún 1988, IX, 4, S. 551.

[55] Im Gegensatz zu Tribut und Fernhandel, die nur ein beschränktes Warenangebot betrafen. Berdan 1975a, S. 78.

[56] Sahagún hat einen großen Teil des zehnten Buches seiner Historia General der Beschreibung der Kaufleute, die ihre Produkte auf dem Markt anbieten, gewidmet. Er erwähnt den Sklavenverkäufer, den Verkäufer von wertvollen Steinen, Gold, Silber, Kupfer oder Federn, den „Manta“ -Verkäufer, den Kakao-, Mais- und Bohnenverkäufer, den Verkäufer von Tortillas, Tamales und „Pan de Castilla“, den Verkäufer von Textilien aus Agaven- und anderen Fasern, den Farben-, „Xícara“ - und Papierverkäufer, die Verkäufer von Obst, Haushaltsgegenständen, Hühnern, Eiern oder Medizin, den Taschen- und Gürtelverkäufer und den Verkäufer von Maisbrei, fertigem Trinkkakao und Salpeter. Vgl. Sahagún 1988, X, 16-21, S. 608-626. Vgl. auch Motolinía 1970, 22-23, S. 174- 178, Torquemada 1969, XIV, 27, S. 595-587; XIV, 14, S. 557-560 und Díaz del Castillo 1982, S. 190-196 und Las Casas 1958, 70, S. 234-236.

[57] Díaz del Castillo 1982, S. 190-191.

[58] Vgl. Torquemada 1969, XIV, 14, S. 560.

[59] Sahagún 1988, VIII, 19, S. 530-531; s. die Zusammensetzung der Warengruppen ibid. S. 531-532.

[60] Vgl. Berdan 1975b, S. 227-230; Torquemada 1969, XIV, 23, S. 579-580.

[61] Die Tatsache, dass die Baumwollstoffe vor der Handelsreise in Kleidung eingetauscht wurden, weist darauf hin, dass die quachtli und wohl auch die anderen „Geldmittel“ vor allem im aztekischen Binnenhandel benutzt wurden und nur dort ihren standardisierten Wert hatten. Dafür spricht auch die Tatsache, dass alle Materialien (Baumwolle, Kakao, T-förmige Kupferstücke – s. unten) von außerhalb des aztekischen Kerngebietes kamen und vermutlich dadurch ihre spezielle Funktion als Tauschmittel erhielten.

[62] Sahagún 1988, IX, 4, S. 550.

[63] Durán 1967, I, 6, S. 68.

[64] Allerdings nicht vollständig, wie z.B. bei unserem Papiergeld, sondern es bleibt gerade der (potenzielle) Gebrauchswert, der die allgemeine Akzeptanz aufrecht erhält.

[65] Morgan zitiert nach Rojas 1986, S. 242.

[66] An einer Stelle werden von Torquemada (XII, 22, S. 395) auch Federn als „Geld“ für die Bewohner von Vera Paz bezeichnet: “El que mataba Pajaro de las Plumas ricas, que se crian en estas Provincias, tenia pena de muerte por estimarlas en mucho, y no haverlas en otra ninguna parte e de estas Indias, por vsar de ellas, como vsan otras Naciones de Moneda para los tratos, y contratos.“

[67] Motolinía 1970, 22, S. 176.

[68] Berichte von Kakaogeld gibt es aus Zentralmexiko, dem Gebiet der Maya in Yucatán; in Nicaragua und auch in Peru sollen Kakaobohnen als Währung fungiert haben (s. Medina 1919, S. 8).

[69] Vgl. beispielsweise Seeger 1978, Vollmer 2000 und Rojas 1998. Alexander Humboldt bezeugte noch während seines Aufenthaltes in Mexiko 1803/04 die Benutzung von Kakaobohnen als Tauschmittel.

[70] Beispielsweise ist noch niemand der Frage nachgegangen, was mit dem „Kakaogeld” am Ende seiner (wenn auch recht langen) Haltbarkeit passierte...

[71] Motolinía 1970, I, 56, S. 84. Vgl. auch Motolinía 1970, 23, S. 176; Kakaogeld wird weiterhin erwähnt von Las Casas, López de Gómara, Fernandez de Oviedo, Alonso Zuazo, Diego de Landa u.a. (s. Zusammenfassung bei Medina 1919, S. 2-4).

[72] Las Casas 1958, 70, S. 236.

[73] Berdan 1975b, S. 234. Nach Rojas (1998, S. 183) war diese Funktionsweise in der Kolonialzeit – erweitert durch das spanische Währungssystem – ähnlich. Rechnungen wurden in spanischen Währungen (tomines, reales, pesos) oder Mantas und Kakao geführt und konnten oft, je nach Nutzen der jeweiligen Situation mit dem Äquivalent in anderer Währung bezahlt werden. “La economía es compleja y el grado de monetarización en el pasado es diferente al actual. Las monedas de cuenta eran una realidad, como ocurría con el maravedí hispano, mas el pago real se podía efectuar de muchas maneras.” Rojas 1998, S. 186.

[74] Zitiert nach Rojas 1998, S. 166.

[75] Vgl. Rojas 1987, S. 266 u. 267: „Carrasco [...] piensa que el trabajo asalariado era la excepción. Nosotros creemos que en la ciudad ocurría lo contrario. Precisamente la información sobre los ganapanes y los artesanos que trababan en el mercado abogaban por ello. El uso de la moneda también favorece este aserto, aún cuando no se cobrara todo el salario en dinero.”

[76] Durán 1967, I, 21, S. 195

[77] Nach Rojas 1987, S. 264.

[78] Im geschichtlichen Teil der Historia von Durán (1967, I) spielt Kakao bei zahlreichen Freundschaftsangeboten oder Friedensschließungen als Geschenk seitens Motecuhzoma eine Rolle (Seitenangaben vgl. Index, s.v. „Cacao“).

[79] “[…] Demás desto se proveía de cacao, veinte cargas, o ansí.” Kurz davor heißt es: “También se proveía de tomates, comprados por mantas.” Sahagún 1988, IX, 10, S. 566.

[80] Sahagún 1988, X, 18, S. 611.

[81] “Millon [...] feels that the value or cacao as an elite beverage far outweighted its importance as a medium of exchange.“ Berdan 1975b, S. 230. In der Kolonialzeit war es dagegen genau umgekehrt: “Su valor [del cacao] como alimento, con la importancia que el consumo de chocolate llegó a tener, no justifica el aprecio que recibió desde los primeros momentos y sí lo puede hacer el valor económico que ya tenía en el lugar, percibido con claridad por los españoles al llegar.“ Rojas 1998, S. 133.

[82] So wie auch andere Lebens- und Gebrauchsmittel bei Sahagún durch den jeweils „schlechten Händler“ der entsprechenden Ware präpariert oder “gefälscht” wurden, beispielsweise Kleidung oder Steine. Diese Art der Fälschung hatte somit weniger mit einer „Geldfälschung“ zu tun.

[83] Clavijero, X, S. 527.

[84] Umgekehrt könnte es durchaus der Fall gewesen sein, dass die wertvollste Kakaosorte, tlacacahuatl wegen ihrer hohen Qualität fast ausschließlich zum Verzehr benutzt wurde. Vgl. Zitat von Francisco Hernandez bei Thiemer-Sachse 2000, S. 45-46.

[85] Anglería 1945, IV, 1, S. 55.

[86] Allein für die Wachleute Motecuhzomas sollen nach Díaz del Castillo täglich 2000 „Container“ Kakaogetränk zubereitet worden sein. Nach Durand-Forest 1967, S. 169.

[87] Ich habe keine Angaben darüber gefunden, wie viele Kakaobohnen und daraus gewonnene Kakaomasse man tatsächlich zur Verarbeitung zu einem Gefäß Schokolade benötigte.

[88] Rojas 1998, S. 192.

[89] Vgl. u.a. Torquemada 1970, 22, S. 176; Díaz del Castillo 1982, 41, S. 190; Durán 1967, I, 20, S. 186, Clavijero 1964, S. 526. Als Zahlungsmittel gibt es jedoch zahlreichere Beispiele als beim Kakao.

[90] Vgl. Seeger 1978. Rojas (1998, S. 27-101) nennt trotzdem noch zahlreiche Beispiele aus der Kolonialzeit, bei denen mit Mantas gezahlt (oder wenigstens gerechnet) wurde. Aufgrund der schwierigen Klassifizierung der verschiedenen Typen von Mantas, Mantillas, Toldillos etc. ist allerdings die Unterscheidung zwischen Baumwollstoffen als Ware oder als Zahlungsmittel und die Bestimmung ihres (Zahlungs-)Wertes schwierig (s. besonders S. 122).

[91] Sahagún 1988, IX, 10, S. 566; im Náhuatl-Text wird für das cuachtli der Wert von 65 Kakaobohnen angegeben (Florentine Codex 1950-1982, IX, 9, S. 48).

[92] Motolinía 1970, 20, S. 171.

[93] Zitiert nach Rojas 1998, S. 27.

[94] Manchmal werden sie als kleine weiße Stoffe (mantillas) bezeichnet, oft aber auch als große weiße Baumwolltücher. Wenn man zugrunde legt, dass eine carga nur 20 mantas enthielt und als Traglast um die 20 kg betrug, ist anzunehmen, dass die quachtli entweder sehr groß, oder von sehr grober und fester (=schwerer) Qualität waren.

[95] Vgl. Berdan 1987, S. 253-258.

[96] Sahagún 1988, IX, 10, S. 565. Vielleicht waren mit „otros blancos“quachtli gemeint, die zur Bezahlung des Festes dienten.

[97] Vgl. auch das Beispiel der pochteca -Expedition, bei der zwar quachtli das Ausgangszahlungsmittel waren, danach aber die eingetauschten wertvollen Stoffe und Kleidungsstücke diese Funktion einnahmen – vermutlich, um mit weniger wertvollen Gütern Transportkapazitäten zu sparen.

[98] Sahagún 1988, IX, 10, S. 565; ebenso Durán 1967, I, 20, S. 186. Motolinía (1970, 20, S. 171) und Torquemada (1969, XIV, 16, S. 563) nennen 20 mantas verschiedener Qualitäten als üblichen Preis.

[99] Sahagún 1988, VI, 23, 386.

[100] Sahagún 1988, III, 6, S. 226.

[101] Vgl. auch Motolinía 1970, 20, S. 171: “El que hurtaba pequeños hurtos, si no eran muy frecuentados, con pagar lo que hurtaba hacia pago, y si no tenia de que pagar una y dos vexes los parientes se ayuntaban y repartian entre sí el valor de que habia hurtado, y pagaban por diez y doce mantas y dende arriba.”

[102] Motolinía nach Berdan 1975b, S. 234.

[103] “Para escribir lo que antiguamente usaban estos naturales, hallo que no tenian ni usaban logros; mas su ley y costumbre era venta y compra con paga y cuando se fiaban algo, era sobre prenda ó sobre palabra, y no pagaban más cantidad de la que recibian, ni el que prestaba esperaba ni demandaba más cantidad de la que que habia emprestado.“ Motolinía 1970, 18, S. 167.

[104] Vgl. Sahagún X, 17, S. 610.

[105] Vgl. Durán 1967, II, 23, S. 206.

[106] Díaz del Castillo 1982, 62, S. 192. Vgl. auch Torquemada, 1969, XIV, 14, S. 560, Motolinía 1970, 22, S. 176. Vgl. auch Clavijero 1964, X, S. 527.

[107] Berdan 1975b, S. 236.

[108] Berdan 1975b, S. 224.

[109] Motolinía 1970, 22, S. 176, ebenso Torquemada (1969, XIV, 14), der die Formulierung fast wörtlich von Motolinía übernahm und Clavijero (1964, X, S. 527), der sich wiederum auf Toquemada bezog.

[110] Als letztere bezeichnete sie Clavijero 1964, X, S. 527. “The existence of a token currency in Mexico in the form of ‘axes’ may be compared to the existence of axe-currencies oft the Bronze Age in Europe, both in the amount of speculation involved, and the absence of conclusive evidence.” Quiggin 1949, S. 312.

[111] Tenorio zitiert nach Medina 1919, S. 7.

[112] Ixtlilxochitl zitiert nach Easby 1967, S. 111.

[113] “…topé entre los naturales de una provincia que se dice Tachco, ciertas piecezuela de [estaño], á manera de moneda muy delgada, y… hallé que en la dicha provincia [de Taxco] aun en otras, se trataba por moneda…” zitiert nach Easby 1967, S. 110, Fußnote 4.

[114] Nach Easby (1967, S. 116) schließt sich die Funktion der „Kupfermesser“ als Tauschmittel mit einer möglichen anderen Funktion aus – vielleicht geht er aber zu sehr von einem Bild des modernen Geldes aus.

[115] Die Argumentation Easbys (1967, S. 116), dass gerade dieser Umstand dafür spricht, dass sich die Kupferstücke zu keinem anderen Zweck eigneten, ist nicht sehr überzeugend.

[116] Das war Pradeau´s Vermutung. Nach Quiggin 1949, S. 313.

[117] Die Axt war, nach Barlow, ein Symbol für Herrschaft und Macht auch im Alten Mexiko. Nach Easby 1967, S. 115.

[118] Ridgeway zitiert nach Quiggin 1949, S. 312.

[119] Die ersten Funde stammen aus einem Grab bei Monte Albán. Vgl. Easby 1967, S. 108 und Bastow 1897, S. 51.

[120] “Copper bells and axes were produced in two southern Aztec provinces”, Tepecuacuilco und Tlalcozazhtitlan. Berdan 1975b, S. 230 und 233.

[121] Motolinía 1970, 22, S. 176 die Stelle geht weiter vgl. Zitat S. 20.

[122] Vgl. Berdan 1975b, S. 235.

[123] „[…] the medium of exchange function is both primary an fundamental to the other money functions”. Berdan 1975b, S. 237.

[124] Berdan 1975b, S. 236.

[125] Berdan 1975b, S.239.

[126] Codere 1968, S. 559.

[127] Rojas 1989, S. 193

Excerpt out of 49 pages

Details

Title
Aztekische Wertmesser. Kakaobohnen und anderes Geld
College
Free University of Berlin
Course
Hauptseminar: Handel und Handwerk in Mesoamerika von der vorspanischen Zeit bis heute
Grade
1.0
Author
Year
2000
Pages
49
Catalog Number
V109642
ISBN (eBook)
9783640078219
File size
1879 KB
Language
German
Notes
Der Anhang ist aus Darstellungsgründen nur in der Druckversion enthalten.
Keywords
Aztekische, Wertmesser, Kakaobohnen, Geld, Hauptseminar, Handel, Handwerk, Mesoamerika, Zeit
Quote paper
M.A. Katharina Naciri (Author), 2000, Aztekische Wertmesser. Kakaobohnen und anderes Geld, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/109642

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