Das Leben eines frühkindlichen-autistischen Kindes und die Therapiemöglichkeiten


Pre-University Paper, 2004

16 Pages, Grade: 2


Excerpt


Inhaltsverzeichnis

Vorwort

Einleitung

1. Was ist Autismus
1.1 Definition
1.2. Symptome und erste Anzeichen
1.3 Ursachen

2. Problemdarstellung

3. Therapie
3.1 Vor einer bestimmten Therapie
3.2 Therapie Behandlungen
3.2.1 Die Festhaltetherapie
3.2.2 Verhaltenstherapie nach Loovas
3.2.3 Musiktherapie
3.2.4 Medikamentöse Behandlung
3.2.5 Waldon-Methode
3.2.6 Einbeziehung der Eltern in eine Therapie
3.2.7 Diät
3.3 Therapievergleich

4. Auswertung der Fragebögen

5. Nachwort

Quellenverzeichnis

Tagebuch

Erklärung

Anhang

Vorwort

Ich habe mich für das Thema „Autismus“ entschieden, weil ich beim Surfen im Internet darauf gestoßen bin. Mich hat dieses Thema von Anfang an sehr interessiert, da es, meiner Meinung nach, nicht leicht ist, das Verhalten einer autistischen Person nachzuvollziehen. Ich hatte vorher noch nichts über diese Behinderung gehört, das war somit der zweite Grund, der mein Interesse geweckt hat. Besonders neugierig war ich auf das Leben einer autistischen Person und wie Menschen mit Autisten umgehen.

Es war nicht ganz so leicht wichtige Informationen über dieses Thema zu bekommen, weil es viele Theorien und einige Möglichkeiten zur Verbesserung der Lebensumstände autistischer Kinder gibt, die Krankheit jedoch nicht heilbar ist. Dennoch habe ich aus Büchern, Internet und dem Film „Rain man“ wichtige Informationen entnehmen können.

Einleitung

Es ist nicht leicht sich das Leben eines Kindes, das an frühkindlichen Autismus erkrankt ist, vorzustellen. Es fällt ebenfalls für viele Eltern schwer, diese Störung frühzeitig zu bemerken, da Sie ab dem 2. Lebensjahr beginnt! Für Ärzte und Therapeuten wird es schwerer genauere Diagnosen festzulegen, wenn die Kinder schon älter sind, weil Sie sich nur aus Erzählungen und vielleicht vorhandenen Videoaufnahmen der Erziehungsberechtigten ein Bild der Krankheit machen können. Selbst wenn der Therapeut frühkindlichen Autismus festgestellt hat ist diese Störung, nach heutigem Wissenstand, nicht heilbar. Man kann lediglich Behandlungen durchführen, die einem Kind mit dem Umgang dieser Störung im Leben helfen und auch das Leben erleichtern.

Jedoch wie weit die Verbesserungen, sich in der Gesellschaft integrieren zu können, stattfindet, ist von Autist zu Autist sehr unterschiedlich.

1. Was ist Autismus ?

1.1 Definition

Autismus beginnt bereits im Kindesalter, vor dem 30. Lebensmonat, und ist eine tiefgreifende Entwicklungsstörung, die im Zentralen Nervensystem liegt, besonders im Bereich der Wahrnehmungsverarbeitung. „In ihrem Zentrum steht eine schwere Beziehungs- und Kommunikationsstörung“.1

Diese Störungen wirken sich im Umgang mit der Umwelt, vorallem auf das Eingliedern in die Gesellschaft, negativ aus, weil Autisten meistens nicht sprechen und keine Gefühle zeigen. Der Schwerpunkt der Behinderung verändert sich mit der Entwicklung des Alters.

Der frühkindliche Autismus wird von 3 Definitionsmerkmalen gekennzeichnet:

1. Die Beziehung zu Menschen ist stark beeinträchtigt
2. Ebenfalls beeinträchtigt ist die Kommunikation und die Phantasie
3. Deutlich eingeschränkt sind die Möglichkeiten von Interessen und Aktivitäten

Autisten sind Stereotypen und können durch Veränderungen ihrer normalen Umwelt stark erregt werden. Sie benutzen die selben Spielsachen oft in der selben Art und Weise.1,2

1.2 Symptome und erste Anzeichen

Viele Eltern bemerken oft erst sehr spät, dass ihr Kind an Autismus leidet, weil das Kind sehr ruhig ist und wenig schreit. Es weicht ebenfalls den Blickkontakt und einem Lächeln aus, was von den Eltern ab dem 2. Lebensjahr erst deutlich erkannt wird. Ein anderes Merkmal ist die Sprache. Autistische Kinder reden nicht und benutzen diese nicht als Kommunikationshilfe. Manche Kinder bleiben ihr ganzes Leben lang stumm, andere wiederum können Wörter wie ein Echo wiederholen, Sie echolieren, aber sind nicht in der Lage eine Sprache zu bilden. Es gibt nur wenige Autisten, die grammatikalisch richtig sprechen können.

Ein weiteres Symptom ist der sogenannte „starre Blick“. Autistische Kinder zeigen keinerlei Gefühle. Dies erkennt man an der Freude eine vertraute Person wiederzusehen,

Autistische Kinder zeigen diese Freude meistens nicht, genauso wenig strecken Sie ihre Arme nach oben wenn sie von der Mutter auf den Arm genommen werden wollen. Diese Kinder sind Stereotypen, sie entwickeln oft eine enge Bindung zu leblosen Gegenständen, die ihnen sehr wichtig sind. Sie benutzen diese auch immer gleichen Wiese. Beziehungen zu Menschen entwickeln sie fast gar nicht, deshalb sieht man sie oft als Kinder die sich der Menschheit abkapseln. Kinder mit dieser Störung haben einen Trieb oder auch Zwang, die räumliche Umwelt immer gleich zu erhalten, z.B. die Tageszeiten zum Essen. Das hat oft eine einseitige Ernährung zur Folge. 2,3,4

1.3 Ursachen

Bis heute werden die Ursachen für eine autistische Störung von vielen Wissenschaftlern diskutiert. Es gibt verschiedenen Einflüsse die einen Menschen zu einem Autisten machen, diese wurden von Wissenschaftlern zu verschiedenen Theorien zusammengefasst. Zum einen hängt Autismus von der Vererbung ab. Man geht davon aus, dass die Störung durch eine Hirnschädigung auftritt, die schon vor der Geburt zugrunde liegt. Es wurden viele Tests durchgeführt überwiegend an eineiigen Zwillingen, wobei sich herausstellte, dass die Möglichkeit, dass beide Zwillinge diese Störung haben, sehr groß ist. Es gab jedoch auch sehr wenige Ausnahmen, wo nur eines der Zwillinge betroffen war.

Ein anderer Aspekt ist der Psychoanalytische. Hier wird oft von einer schlechten Mutter-Kind Beziehung gesprochen. Das Kind bekommt nach der Geburt nicht die benötigte Liebe und Aufmerksamkeit und kann so nicht den vertrauten körperlich Kontakt herstellen. Die Beziehung zu den Eltern ist demnach geschädigt, und das Kind zieht sich in eine Art andere Welt zurück und kapselt sich von der Umwelt ab.

Autismus als Folge eines biochemischen Defekts zurückzuführen, ist ebenfalls sehr umstritten. Man konnte bei vielen Autisten eine Störung des Serotonin-Stoffwechsels feststellen. Autisten haben einen zu hohen Serotin- Spiegel, das bedeutet, dass ihr Schmerzempfinden nicht dem eines normalen Kindes aufweist. Deshalb neigen manche Autisten dazu, sich selbst zu verletzen. 5,8,9

2. Problemdarstellung

Probleme stellen sich im Wesentlichen für die Eltern dar.

Sobald, die Eltern bemerken, dass das Verhalten und die Entwicklung ihres Kindes nicht natürlich ist, wird der Kinderarzt gebeten eine Diagnose zu stellen. Jedoch fehlt den Fachärzten noch einiges an Wissen über Autismus, so dass es viele verschiedene Krankheitsbilder gibt. Das Kind muss sich demzufolge vielen Untersuchungen und Behandlungen unterziehen, wobei die Eltern sehr viel Zeit in Anspruch nehmen müssen. Die Eltern, die mit einem autistischen Kind zusammenleben, haben es in den ersten Lebensjahren des Kindes sehr schwer, weil ihr Kind Botschaften und die Bedeutung von Vorgängen nicht versteht oder verzögert aufnehmen. Deshalb baut das Kind die Kontaktaufnahme zu seiner Umgebung „aufgrund ihrer variablen Reizcharakteristika, ihrer geringen Vorhersagbarkeit und Manipulierbarkeit“2 ab. Diese Abwehr kann durch Schreiben und Toben deutlich werden.

Ein weiteres Problem, dem die Eltern sich stellen müssen, ist die fehlende Lernbereitschaft und dadurch auch die Unselbständigkeit des Kindes. Die Pflege ihres Kindes erfordert das Zurückstellen der eigenen Bedürfnisse und Interessen.

Bei den Eltern entsteht oft eine Enttäuschung, die sich in feindselige Gefühle dem Kind gegenüber ausdrückt, weil ihr Kind nicht wie normale Kinder eigenständiges Lernverhalten zeigt.

Viele Eltern geben sich selbst die Schuld an der Behinderung ihres Kindes, sie sehen ihre eigenen Wünsche, die sie durch das Kind verwirklichen wollen, nicht in Erfüllung gehen. Viele Eltern haben ebenfalls den Kontakt zu Freunden fast vollständig abgebrochen, weil Sie sich für Ihr Kind schämen! Das hat zur Folge, dass man sich immer mehr der menschlichen Umgebung entzieht und isoliert.2

3. Therapie

Um ein positives Ergebnis einer Therapie eines autistischen Kindes erzielen zu können, sollte man nicht allein die Störung berücksichtigen, sondern auch das Leben der Familien und Bezugspersonen in dem das Kind lebt. Genauso wie die Möglichkeit einer Förderung die im Umfeld angeboten wird. Nicht allein der Therapeut entscheidet sich für die Festlegung der Therapieziele , sondern auch die Personen, die für das Kind verantwortlich sind und mit ihm täglich zusammenleben.

Autismus ist bis heute nicht heilbar, deshalb gibt es verschiedene Therapiemöglichkeiten die die Symptome der autistischen Störung vermindern und dem Kind den Umgang mit der Gesellschaft versuchen zu ermöglichen. Man versucht das Kind in die Gesellschaft zu integrieren und selbständig zu leben.4

3.1 Vor einer bestimmten Therapie

Die Eltern sollten in der Lage sein Ihren Alltag mit ihrem Kind in ein gemeinsam erfülltes Leben zu bringen. Dabei sind 3 Punkte zu beachten:

1. Die Therapie und Erziehung sollten nicht die beherrschende Rolle spielen
2. Es ist wichtig dem Kind ein, auf seine Störung bezogenes, Leben zu ermöglichen
3. Wie sollten die Umwelt gestaltet werden, damit sich das Kind wohlfühlt und „möglichst ohne störende Einflüsse von außen lebenspraktische Fertigkeiten und Sprache lernen kann“?4

Die Eltern sollten von einem Therapeuten gut über die Störung aufgeklärt sein und auch über eventuelle Fördermöglichkeiten oder finanzielle Unterstützung informiert werden. Eine Zusammenarbeit mit Mutter und Therapeut ist von großer Bedeutung bei der Behandlung eines autistischen Kindes, weil die Kinder ihre Mutter oft als vertraute Person ansehen.

Die Erziehungsberechtigten müssen die Krankheit ihres Kindes annehmen und wahrnehmen. Sie sollten in der Lage sein Kompromisse eingehen zu können, aber auch ihre eigenen Ansprüche nicht zu vernachlässigen. Es ist ebenfalls wichtig, dass Eltern und Therapeuten über familiäre Verhältnisse sprechen können, vorallem wenn Geschwister da sind, damit diese nicht vernachlässigt werden und Rivalitäten vermieden werden.4

Das Kind muss sich während der ganzen Therapie wohl fühlen, das heißt die Umgebung muss möglichst dem Kind gerecht eingerichtet sein, damit das Kind die Orientierung nicht verliert und somit auch bereit ist, von sich aus, sich therapieren zu lassen.

3.2 Therapie Behandlungen

3.2.1 Die Festhalte Therapie

Bei dieser Therapie von Martha Welch soll die Mutter ihr Kind körperlich an sich drücken, umarmen, streicheln und immer wieder auf den Schoß setzten, so wie es andere Mütter bei normalen Kindern auch tun. Es ist für die Mutter nicht leicht, weil das Kind sich gegen diese Körpernähe wehrt, sie darf aber nicht aufgeben und soll ebenfalls immer wieder den Blickkontakt zu ihrem Kind suchen. Die Durchführung dieser Therapie kann bis zu einer Stunde dauern, weil das Kind erst nach einiger Zeit aufhört sich dagegen zu sträuben und erst dann bereit ist, die Körpernähe und Liebe zu zulassen. Die Mutter wird von ihrem Therapeuten darum gebeten diese Handlung auch täglich zu Hause durchzuführen und das Kind, wenn es Angst zeigt, immer wieder in den Arm zu nehmen. Die Aufnahme zu körperlichen Kontakt mit anderen Menschen soll damit erlernt werden.4,5

3.2.2 Verhaltenstherapie nach Loovas

Diese Therapie basiert auf der Klassischen und Operanten Konditionierung, d.h. der Therapeut arbeitet mit Belohnungen und Bestrafungen auf ein bestimmtes Verhalten des Kindes. Wenn ein Kind ein Verhalten gut gemacht hat wird es mit Süßigkeiten, Umarmen, etc. belohnt. Durch die Belohnung entsteht eine Häufigkeit der durchgeführten Verhaltensweisen. Andersherum kann man mit Hilfe von Bestrafungen( negative Reize wie Elektroschocks) Verhaltensweisen, wie Schaukeln, Selbstverstümmelung oder Stereotypen, vermindern oder sogar ganz beseitigen.

Es gibt verschiedenen Ansätze der Verhaltenstherapie.

Die Verhaltenstherapie mit einem Sprachaufbauprogramm ist in 4 Teile geteilt. In der ersten Phase wird der Blickkontakt und die Aufmerksamkeit des Kindes dem Therapeuten gegenüber hergestellt. Wenn dies eingetreten ist wird in die zweite Phase übergegangen. Dort versucht man. Mit Hilfe von Belohnungen, dem Kind das Verhalten des Therapeuten und vorallem die Bewegungen des Mundes durch imitieren bei zu bringen. In der dritten Phase soll versucht werden das Gesprochene des Therapeuten nachzusprechen, erst werden einzelne Laute des Kindes belohnt, die nicht unbedingt der des Therapeuten ähneln, später werden nur noch die Laute belohnt, die der Therapeut auch gesagt hat. Die Vierte Phase ist sehr umfangreich, weil das Kind den Gebrauch der Sprache erlernen soll. Wichtig dabei ist, dass das Kind das Verstehen der Sprache lernt.2,4,6,7

3.2.3 Musiktherapie

Bei der Musiktherapie wird zu aller erst eine Musik gefunden die dem Kind entspricht.

Bei einem hyperaktiven Kind wird zum Beispiel schnelle Musik verwendet. Mit Hilfe der Musik kann das Kind versuchen mit dem Therapeuten zu kommunizieren, indem der Therapeut zum Beispiel eine Musik vorsummt und das Kind es nachsummt, oder durch einen Rhythmus zur Musik der mit Hilfe von Fingern ausgedrückt wird. Wenn das Kind auf das Fingerklopfen in irgendeiner Art reagiert ist die Kommunikation hergestellt worden. Das Kind kann ebenfalls einen Übergang von seiner, sich zurückgezogenen, Welt in unsere finden. Der Therapeut kann durch die verschiedensten Töne herausfinden, welche für das Kind als angenehm, bzw. unangenehm, empfunden werden. Man versucht im späteren Verlauf der Therapie, das Kind selber mit zu machen, so dass es mit dem Therapeuten zusammen Musik herstellt.3,7

3.2.4 Medikamentöse Behandlung

Bei dieser Methode werden Medikamente oft als Unterstützung genommen, damit es den Therapeuten erleichtert wird, das Kind für eine Behandlung zugänglich zu machen.

Es gibt einige Medikamente die auf das Nervensystem eine beruhigende oder erregende Wirkung haben. Man will mit solchen Mitteln das Nervensystem eines autistischen

Kindes fördern. Man versucht bei Kindern, die eher langsam reagieren, die Reaktionsbereitschaft zu verbessern und bei Hyperaktiven , die Reaktionsweise zu verlangsamen. Die verschiedenen Medikamente wirken an unterschiedlichen Stellen, entweder direkt am Gehirn, an den Neuronen oder an den Synapsen. Die Autisten, die die erregenden Medikamente bekommen könnten besser lernen und sich konzentrieren, weil die Erregbarkeit des Nervensystems erhöht wird. Die Wirksamsten Stimulanzien sind Ritalin und Bezedrin. Thioridazin und Melleril werden speziell bei aggressiven Verhalten angewendet. Bei Angstzuständen benutzt man häufig Diphenhydramin. 4,6

3.2.5 Waldon-Methode

Waldon will mit seiner Therapie die Selbständigkeit und Phantasie des Kindes erregen. Er bemüht sich eine ruhige, entspannte Atmosphäre zu schaffen, damit das Kind sich wohlfühlt und nicht unter Druck steht. Waldon ermutigt das Kind dann einige Dinge, wie zum Beispiel Spielzeug, zu benutzen, damit das Kind lernt sich von selbst anzustrengen. Wenn dies eintrifft und das Interesse des Kindes geweckt ist, wird dem Kind Spielzeug angeboten und später Aufgaben erteilt, die nach und nach immer schwieriger werden. Der Therapeut versucht dabei das Kind sich ganz allein zu überlassen, er redet nicht viel mit ihnen, ermuntert Kinder non verbal und entfernt sich öfters von dem Kind. Ziel dabei ist es, freies Bewegen des Kindes und Wiederholungen zu ermuntern um die Anpassungsfähigkeit an die Umgebung und das Selbstvertrauen des Kindes zu verstärken.5

3.2.6 Einbeziehung der Eltern in eine Therapie

Es hat sich als erfolgversprechend gezeigt, dass Autisten positivere Ergebnisse zeigen, wenn die Eltern in die Therapien mit einbezogen werden. Zum einen haben Autisten zu Ihren Eltern am meisten vertrauen und zum anderen reichen einige Therapiestunden in der Woche nicht aus um ein Autist zu heilen. Denn bereits gelernte Fähigkeiten könnten schnell wieder verlernt werden. Wenn Autisten in einem Heim leben und am Wochenende nach Hause kommen, weisen Sie öfters Verhaltensstörungen auf, da Sie

sich so schnell nicht an die Umgebung gewöhnen können. Wenn die Eltern aber mit in die Therapie eingebunden sind, können Sie die Therapie auch zu Hause weiterführen und zusammen mit dem Therapeuten weitere Überlegungen über weitere Behandlungen führen. Damit die Eltern mit in die Therapie einbezogen werden können, müssen Sie zu aller erst die Krankheit ihres Kindes angenommen haben und viel über Autismus in Erfahrung gebracht haben.4

3.2.7 Diät

Bei dieser Methode versucht man dem Körper die Nährstoffe die er braucht in einer großen Menge zuzufügen, damit eine Verbesserung der Körperfunktionen und des Ernährungszustandes entsteht. Autisten haben einen sehr schlechten Ernährungszustand, Sie haben einen Stoffwechsel der atypisch ist, bezüglich Fett- und Aminosäuren und Vitaminen. Deshalb erhöht man diese Dosis, damit der Körper diese Stoffe ständig zur Verfügung hat. Ärzte sagen, dass das Gehirn eine bessere Leistungsfähigkeit hat, wenn der Körper genügend wichtige Nährstoffe erhält. Da das Gehirn nicht immer die ausreichenden Mengen an Nährstoffen erhält, sollte man mit wichtigen Substanzen zusätzlich zu Ernährung arbeiten. Vor allem benutzt man Vitamin-B-Komplex, Ascorbinsäure, Thiamin (Vitamin B1 ), Nikotin- und Folsäure und Pyridoxin.6

3.3 Therapievergleich

Es gibt für einen Menschen, der an Autismus leidet, nicht die eine oder andere Therapie die ihn vollständig heilen kann. Da Autismus zum einen nicht heilbar ist und zum anderen bei jedem Menschen unterschiedliche Auswirkungen hat. Man sollte für jeden Autisten individuell eine Therapie heraussuchen. Da es oft mehrere Störungsmotive gibt, wäre eine Verbindung zwischen einzelnen Therapien eventuell sehr hilfreich. Man sollte nicht erwarten, dass die Therapie nur positive Ergebnisse hervorbringt. Eine Therapie nimmt viel Zeit in Anspruch und verlangt sehr viel von den Eltern. Die Erziehungsberechtigten sollten schon vor einer Behandlung genaustens über die Krankheit ihres Kindes informiert und vorbereitet sein, um zu wissen was Sie erwartet und worauf Sie sich einstellen müssen. Eine wichtige Fragestellung wäre dann, das Kind zusammen zu therapieren oder in ein Heim zu bringen, wo es mit anderen autistischen Kindern zusammen lebt. Erst danach wird entschieden welche Behandlungsmethode man anwendet.

Die Verhaltenstherapie weist sich als sehr hilfreich, wenn es darum geht, Symptome wie Schaukeln und Stereotypen zu vermindern oder abzuschaffen. Damit ein Autist aber in der Lage ist sich in der Gesellschaft zu integrieren, reicht allein das Abschaffen der Symptome nicht aus. Eine Sprachaufbau Therapie ist in meinen Augen ein guter Ansatz, doch nicht jedes Kind lernt mit der Sprache umzugehen oder zu sprechen. ¼ der autistischen Kinder, die vor einer Sprachtherapie nicht gesprochen hatten, blieben auch weiterhin stumm. Andere hingegen konnten einige Laute von sich geben oder Dinge benennen, aber haben das Verständnis für die Sprache nicht erlernen können. Nur ein kleiner Teil lernte die Sprache zu verstehen, diese Kinder konnten jedoch auch schon vor der Behandlung Wörter wie ein Echo nachsprechen oder sogar Dinge benennen.

Die Festhaltetherapie ist gut um die Bindung zur Mutter aufzubauen, die eventuell gestört ist. Das Kind lernt den körperlichen Kontakt zu Menschen herzustellen. Dies ist sehr wichtig im Umgang mit der Gesellschaft, weil Autisten sich normalerweise vollkommen abkapseln und überhaupt keinen Kontakt zulassen. Es lässt sich also erschließen, dass das Kind nach einer Zulassung von körperlichem Kontakt der Mutter gegenüber, auch kontaktfreudiger zu anderen Menschen ist.

Die medikamentöse Behandlung ist aus meiner Sicht keine gute Therapie, weil lediglich das Verhalten des Kindes beeinträchtigt wird. Das heißt wenn es zu aggressivem

Verhalten neigt wird es durch die Medikamente ruhig gestellt, was für die Therapeuten eine gute Grundlage für eine Behandlung des Kindes ist. Doch die Medikamente weisen viele Nebenwirkungen auf, die dem Kind schaden. Man sollte Medikamente nur begrenzt einsetzten und versuchen das Verhalten des Kindes auf andere Art und Weise zu verbessern.

Die Eltern in die Therapie mit einzubringen ist eine sehr gute Idee, weil die Eltern so einen Weg finden, ihrem Kind zu helfen und ebenfalls besser lernen mit der Störung ihres Kindes besser umgehen zu können. Das Kind bleibt ebenfalls in seiner natürlichen Umgebung und kann durch das Vertrauen zu den Eltern auf vertrauter Basis bessere Fortschritte machen. Für den Therapeuten ist es eine Hilfestellung, weil die Eltern ihn über eventuelle Besserungen oder Verschlechterungen informieren können. Wichtig dabei ist nur, dass die Eltern nicht vergessen, dass Sie keine Therapeuten sind, sondern in erster Linie die Eltern des Kindes.

Die Methode, dass die Ernährung mit Hilfe von Ergänzungsmitteln gefördert wird, um somit eine bessere Leistungsfähigkeit des Gehirns zu erlangen, hört sich schlüssig an. Besonders wichtig ist, dass die Ernährung, die bei Autisten ja meistens sehr einseitig und auch gestört ist, zu verbessern. Eine gesunde Ernährung ist immer eine gute Idee, und wenn der Körper ausreichende Nährstoffe bekommt, arbeitet der ganze Körper besser, das heißt, dass Autisten dann konzentrierter und entspannter sind. Ob es jedoch zu großen Verbesserungen kommt, bezweifle ich. Aber man sollte diese Therapie aufjedenfall mit einer anderen Therapie verbinden, damit der Körper von innen schon mal beste Voraussetzungen hat um zu lernen und Informationen aufnehmen zu können.

Nach diesem Vergleich ist, meiner Meinung nach die Verhaltenstherapie in Verbindung mit der Festhaltetherapie eine gute Behandlungsmöglichkeit, weil bei der Festhaltetherapie das Vertrauen zu der Mutter hergestellt wird, was von besonderer Bedeutung für eine Behandlung ist. Bei der Verhaltenstherapie lernt das Kind Verhaltensstörungen zu beseitigen und kann ebenfalls an einem Sprachaufbau Programm teilnehmen, was für die Integration in die Gesellschaft sehr wichtig ist.

Das die Eltern bei der gesamten Therapie dabei sind ist ebenfalls wichtig, deshalb ist es wichtig, dass das Kind nicht in ein Heim geschickt, sondern in seiner natürlichen Umgebung, also zu Hause und beim Therapeuten behandelt wird.

4. Auswertung der Fragebögen

Bei der Auswertung der Fragebögen hab ich mich schon etwas gewundert. Mehr als die Hälfte hatte überhaupt schon mal etwas über Autismus gehört. Einige konnten mir zwar nicht oder nur wenig beantworten, was Sie über Autismus gehört haben, haben dafür aber die Filme Rainman oder Reportagen im Fernsehen gesehen. Das verwunderliche daran ist nur, dass Sie eigentlich viel über Autismus gesehen haben, aber dennoch keine Merkmale der Autistischen Störung wiedergeben konnten. Das Häufigste Merkmal an Autismus welches genannt wurde ist, dass Autisten keine Gefühle zeigen können und meistens nicht sprechen.

Sehr überrascht, haben mich drei Fragebögen, die vollständig ausgefüllt wurden und viele wichtige Informationen über Autismus gezeigt haben.

Lediglich 1/3 der Befragten wussten nichts zu dem Thema Autismus. Ich hatte eigentlich mit einem größeren Ergebnis an „Nicht-Wissenden“ gerechnet, da ich selber vorher noch nichts über diese Störung gehört hatte. Die bekannteste Quelle über Autismus war der Film Rainman, der von mehr als der Hälfte aller Befragten angegeben wurde. Es gab lediglich eine Person unter den Befragten, die eine autistische Person in der Familie hat, wenn auch nur im entferntesten.

Keiner der Personen, die den Fragebogen ausfüllten haben sich in irgendeiner Art und Weise über dieses Thema in ihrer Vergangenheit interessiert gezeigt, das liegt wohl eher daran, dass Sie mit dieser Störung nie konfrontiert wurden, weil ja keine Person in der Familie diese Störung besitzt.

Jedoch alle Befragten waren sich einig, dass man mehr über Autismus in der Öffentlichkeit sprechen sollte um mehr über diese Krankheit zu erfahren. 10

5. Nachwort

Das Arbeiten an der Facharbeit hat mir insgesamt sehr viel Spaß gemacht. Ich habe sehr viel über das Thema Autismus lernen können und ebenfalls viele Informationen erhalten. Leider ist es mir nicht möglich gewesen, mit Eltern, deren Kinder von Autismus betroffen sind ein Gespräch zu führen. Auch die Ärzte, an die ich einige Faxe geschrieben hatte, konnten mich zwar weiterleiten, doch auch Ihre Informationsquellen brachten mich nicht weiter, dennoch fand ich es sehr gut, dass sich alle Ärzte auf mein Fax gemeldet hatten und mit helfen wollten.

Dadurch, dass ich den Film Rainman sehen konnte, auf den Ich mich hier zwar nicht bezogen habe, konnte ich ebenfalls ein anderes Bild dieser Störung bekommen.

Ich fand es von allen Befragten Menschen meines Fragebogens sehr nett und aufschlussreich, dass Sie alle den Fragebogen beantwortet haben.

Es ist im nachhinein nur traurig zu wissen, dass man Autismus leider bis heute noch nicht heilen kann und man auch immer noch nicht genau weiß welche Ursachen diese Störung hat. Es müssen also noch sehr viele Forschungen gemacht werden. Ich hoffe, dass es den Wissenschaftlern gelingen wird, möglichst bald Fortschritte zu machen um diesen Menschen helfen zu können. Es gibt zwar sehr viele Ansätze um helfen zu können, doch viele sind sehr umstritten oder haben nur geringe Chancen auf Besserung.

Ich kann gut nachvollziehen, wie schwer es für die Eltern sein muss, ein Kind mit dieser Störung zu haben, ohne richtig helfen zu können. Dadurch, dass es noch nicht eindeutige Wissenschaftliche Nachweise über Autismus gibt, blieben natürlich einige Fragen offen, wie zum Beispiel, die genauen Ursachen und auch welche Therapie denn wirklich am besten ist. Insgesamt hat mir die gesamte Arbeit sehr viel Spaß gemacht.

Quellenverzeichnis

1 www.autismus-online.de

2 Loeben-Sprengel, Soucos-Valavani,Voigt: Autistische Kinder und ihre Eltern, Weinheim und Basel 1981

3 W. Holtzapfel, H. Klimm, K. König, J. Lutz, H. Müller-Wiedemann, Th.Weihs: Der frühkindliche Autismus als Entwicklungsstörung,ARPA-Druck Langnau Zürich 1981

4 Christian Klicpera, Paul Innerhofer: Die Welt des frühkindlichen Autismus

2. Auflage 1999 Gmbh & Co KG,Verlag, München

5 Niko Tinbergen, Elisabeth A. Tinbergen, Paul Parey: Autismus bei Kindern Verlag Paul Parey, Berlin und Hamburg 1984

6 Carl H. Delacato: Das autistische Kind, Dritte Auflage 1985

7 Kurt Jacobs : Autismus-schulische Förderung und ambulante Therapie, Bonn- Bad Godesberg 1984

8 www.uni-bamberg.de/ba3sw1/referate-stud0001/Kerscher-rebecca/Kerscher- rebecca-autismus.htm

9 www.geocities.com/psychologie_2001/

10 Fragebögen

Tagebuch

26.01.2004 Festlegung des Themas und Überlegungen mit Herrn Trauthmann

04.02.2004 Informationen aus der Bücherei über Autismus ausgeliehen

08.02.2004 Informationen aus dem Internet gesucht

20.02.2004 Sortierung der Informationen

02.03.2004 Zusammenstellung der Informationen

04.03.2004 Rahmenbildung der Facharbeit am Computer erstellt

06.03.2004 Texte am Computer geschrieben

08.03.2004 Texte am Computer geschrieben

12.03.2004 Texte am Computer geschrieben

14.03.2004 Faxe an Ärzte verschickt

15.03.2004 Faxe an Ärzte verschickt

18.03.2004 Fragebogen erstellt und diesen an Menschen verteilt

19.03.2004 2. Treffen mit Herrn Trauthmann

21.03.2004 Texte am Computer geschrieben und den Film Rainman angesehen

23.03.2004 Texte am Computer geschrieben

26.03.2004 Texte am Computer geschrieben

27.03.2004 Texte am Computer geschrieben und Auswertung des Fragebogens

29.03.2004 3. Treffen mit Herrn Trauthmann

31.03.2004 4. Treffen mit Herrn Trauthmann

01.04.2004 Fertigstellung

Erklärung:

Ich erkläre, dass ich die Facharbeit ohne fremde Hilfe angefertigt und nur die im Quellenverzeichnis angeführten Quellen und Hilfsmittel benutzt habe.

. ..

Ort, Datum Unterschrift

Anhang

Excerpt out of 16 pages

Details

Title
Das Leben eines frühkindlichen-autistischen Kindes und die Therapiemöglichkeiten
Grade
2
Author
Year
2004
Pages
16
Catalog Number
V109809
ISBN (eBook)
9783640079872
File size
369 KB
Language
German
Keywords
Leben, Kindes, Therapiemöglichkeiten
Quote paper
Sabrina Kohne (Author), 2004, Das Leben eines frühkindlichen-autistischen Kindes und die Therapiemöglichkeiten, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/109809

Comments

  • guest on 3/23/2014

    Vieles in dieser Arbeit ist größter Schwachsinn, dass auf die autistischen Kinder gar nicht zutrifft! Finger weg davon! Nicht ernst nehmen! Wie bei normalen Kindern ist jedes autistische Kind anders, es gibt ein breites Spektrum an Störungen oder besser gesagt: Andersartigkeit, es ist keine Krankheit, bei engagierten und kompetenten Eltern können Autisten sehr glücklich aufwachsen! Viele Autisten können sehr gut sprechen und zeigen Gefühle und sind in vielen Bereichen intelligenter als ihre Altersgenossen! Die Kommunnikation ist halt etwas anders, als bei "Normalen".
    Mutter eines Autisten, die auch andere solche Kinder kennt.

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