Die Rolle des deutschen Kaisers im ersten Weltkrieg


Thèse Scolaire, 2005

17 Pages, Note: 2


Extrait


Inhaltsverzeichnis

1. Das deutsche Kaiserreich vor dem I. Weltkrieg
1.1. Der Weg an die Macht von Kaiser Wilhelm II.
1.2. Die Bündnisse und Konflikte mit den Nachbarstaaten
1.3. Resümee

2. Der I. Weltkrieg
2.1. Die Rolle Kaiser Wilhelm II. im I. Weltkrieg
2.2. Kriegerische und politische Entwicklung im I. Weltkrieges
2.3. Machtübernahme der Oberheeresleitung
2.4. Deutschland und die Monarchie am Ende des I. Weltkrieges

3. Deutschland am Ende des I. Weltkrieges
3.1. Abdankung Kaiser Wilhelm II.
3.2. Ausrufung der Republik und Versailler Vertrag
3.3. Schlussbemerkungen

4. Anhang
4.1. Tabellen
4.2. Quellenverzeichnis
4.2. Bildgalerie

1.1. Der Weg an die Macht von Kaiser Wilhelm II. II.

Am 27. Januar 1859 wurde Friedrich Wilhelm Victor Albert, Prinz von Preußen in Berlin geboren. Die Geburt war sehr kompliziert und kostete der Mutter (Tochter der Queen Victoria) und dem Kind fast das Leben. Bei dieser Steißgeburt, indem der linke Arm des Kindes über den Kopf nach hinten gebogen war, blieb der linke Arm verkrüppelt. Dieses „ Handicap “ begleitete Friedrich sein ganzes Leben und beeinträchtigte auch die Beziehung zu seinen Eltern, die ihn nie richtig geliebt haben. Die Eltern hätten es lieber gesehen, wenn der jüngere Sohn der Kronprinz wäre. Die Thronfolge bestimmte grundsätzlich, das der Erstgeborene der unmittelbare Thronfolger seien soll.

Der Kronprinz Friedrich Wilhelm II. bestand 1877 sein Abitur in Kassel und studierte danach in Bonn drei Jahre Jura, Geschichte und Nationalökonomie. Kurz darauf trat er in die Armee ein und machte trotz seiner Behinderung eine schnelle Militärkarriere.

Der damals amtierende Kaiser Wilhelm II. I., Großvater von Kronprinz Friedrich Wilhelm II., starb am 9. März 1888 mit 91 Jahren und sein erster Erbfolger Sohn Friedrich III. konnte nur 99 Tage lang regieren, da er an Kehlkopfkrebs starb.

Schon mit 29 Jahren, also relativ jung, wurde Wilhelm II.[1] preußischer König und deutscher Kaiser.

1.2. Die Bündnisse und Konflikte mit den Nachbarstaaten

Der damalige Reichskanzler[2] Bismarck war gewohnt, in seiner Politik freie Hand zu haben. Kaiser Wilhelm II. wollte den politischen Einfluss Bismarcks zurückdrängen. Er strebte nach einem „persönlichen Regiment“. Es kam zum Streit.

Im Reichstag lehnten die Sozialisten Bismarcks Sozialistengesetz ab und Bismarck ersuchte 1890 um seine Entlassung. Bismarck hatte eine komplizierte Bündnispolitik erschaffen, die aber nach seiner Entlassung nicht aufrechterhalten wurde. Auch der „Draht nach Petersburg“ wurde unterbrochen, obwohl der Zar von Russland, ein Cousin von Wilhelm II. war. Die folgenden Reichskanzler verlängerte den Rückversicherungsvertrag[3] mit Russland nicht.

Der Reichstag wurde 1893 aufgelöst, damit eine neue Militärvorlage, mit 2-jähriger Dienstzeit und Verstärkung des Heeres, durchgesetzt werden konnte. Dadurch kam es zwischen England und dem deutschen Reich zum Wettrüsten. Im Jahre 1899 veranlasste Wilhelm II. den Bau der Bagdadbahn, um die Beziehungen zum Osmanischen Reich[4] auszubauen und Einfluss auf dieses Gebiet nehmen zu können. England und Russland misstrauten dem Vorhaben und sabotierten insgeheim. Das Osmanische Reich war ein Verbündeter von Deutschland.

Eine starke Erweiterung der deutschen Flotte 1900 war auch der Grund, dass die Bündnisgespräche mit England 1901 scheiterten.1901 kam es zur Erneuerung des Dreibundes zwischen Deutschland, Österreich-Ungarn und Italien. Durch die Tripelentente 1907, eine Allianz mit Russland, England und Frankreich, isolierte sich das deutsche Reich weiter. Deutschland war nun fast die zweitgrößte Seemacht.[5]

„Reichsgewalt bedeutet Seegewalt.“ (Wilhelm II.)[6]

Die ersten Kriegsvorbereitungen wurden schon um 1911 getroffen. Zur Wirtschaftpolitik in der Türkei sagte Wilhelm II. ganz offen: “Wenn das Ausschließen Deutschland Industrie so ungestört weitergeht: Dann Werden wir zu den Waffen greifen und uns mit dem Schwert in der Hand durchsetzen müssen also Rüsten![7]

Die Ermordung des österreichisch- ungarischen Thronfolgerpaares in Sarajewo löste den I. Weltkrieg aus. Wodurch Österreich-Ungarn Serbien den Krieg erklärte.

Hiermit endet die Wilhelminische Ära.

1.3. Resümee

Wilhelm II. erhielt die Bündnispolitik mit Russland nicht aufrecht, trotz seiner Verwandtschaft mit dem Zaren. Deshalb kam das Befürchtete, dass sich eine Allianz gegen Deutschland aufbauen konnte. Er unterschätzte seine Gegner, denn er hielt wenig von Frankreich und Russland. Er tat nicht viel um den Frieden in Europa zu bewahren, denn er rüstete die Flotte auf und isolierte das deutsche Reich ab. Wilhelm II. wollte, wie England eine große Seemacht werden und daraus viele Kolonien gründen. Er wusste, dass es irgendwann zu einem Krieg kommen würde und da sollten die Deutschen einen „Platz an der Sonne“ bekommen, sozusagen die Weltmacht. Der Zeitpunkt, wann der Krieg beginnen sollte, war eigentlich noch nicht erreicht (in deutscher Hinsicht), als die Schüsse in Sarajevo fielen. Aber Deutschland stellte mit Österreich-Ungarn ein Ultimatum an Serbien, dass man kaum einhalten konnte. Deutschland suchte eigentlich den Krieg.

2.1. Die Rolle Kaiser Wilhelm II. im I. Weltkrieg

Am 31.07.1914 erklärte Wilhelm II. in seiner Balkonrede die Lage in Europa: „ Eine schwere Stunde ist heute über Deutschland hereingebrochen. Neider überall zwingen uns zu gerechter Verteidigung. Man drückt uns das Schwert in die Hand. Ich hoffe, daß, wenn es nicht in letzter Stunde Meinen Bemühungen gelingt, die Gegner zum Einsehen zu bringen und den Frieden zu erhalten, wir das Schwert mit Gottes Hilfe so führen werden, daß wir es mit Ehren wieder in die Scheide stecken können. Enorme Opfer an Gut und Blut würde ein Krieg von uns erfordern. Den Gegnern aber würden wir zeigen, was es heißt, Deutschland zu reizen. Und nun empfehle ich euch Gott, geht in die

Kirche, kniet nieder vor Gott und bittet ihn um Hilfe für unser braves Heer![8]

Mit dieser Balkonrede macht Wilhelm II. den Deutschen klar, dass der kommende Krieg in seinen Augen gerechtfertigt ist. Damals war Deutschland für einen Krieg mit Russland gerüstet und Österreich-Ungarn war gegen Serbien gewappnet. Aber Deutschland und Österreich-Ungarn waren nicht vorbereitet gegen England, Frankreich, Italien, Portugal, Griechenland und den USA zu kämpfen.

Am 4.1.1914 erklärte er den Führern der Parteien seine Meinung in der Thronrede: „ Uns treibt nicht Eroberungslust, uns beseelt der unbeugsame Wille, den Platz zu bewahren, auf den Gott uns gestellt hat, für uns und alle kommenden Geschlechter. An die Völker und Stämme des Deutschen Reichs ergeht mein Ruf, mit gesamter Kraft, in brüderlichem Zusammenstehen mit unseren Bundesgenossen zu verteidigen, was wir in friedlicher Arbeit geschaffen haben. Nach dem Beispiel unserer Väter, fest und getreu, ernst und ritterlich, demütig vor Gott und kampfesfroh vor dem Feind, so vertrauen wir der ewigen Allmacht, die unsere Abwehr stärken und zu gutem Ende lenken wolle! - Sie haben gelesen, meine Herren, was ich zu meinem Volke vom Balkon des Schlosses aus gesagt habe. Hier wiederhole ich. Ich kenne keine Parteien mehr, ich kenne nur noch Deutsche! Zum Zeichen dessen, dass Sie fest entschlossen sind, ohne Parteiunterschied, ohne Stammesunterschied, ohne Konfessionsunterschied durchzuhalten mit mir durch dick und dünn, durch Not und Tod, fordere ich die Vorstände der Parteien auf, vorzutreten und mir das in die Hand zu geloben.[9]

Hiermit geht hervor, dass die Parteien aufgelöst sind und jeder in den Krieg ziehen soll, egal welcher Partei er angehört.

Wilhelm II. sagte, dass der Krieg im Osten beginnen muss. Die Generäle drängten ihn, im Westen zu beginnen. Wilhelm II. war überzeugt, dass er nur gegen Russland zu kämpfen hatte und fragte, warum man im Westen beginnen solle. Er dachte wirklich, dass Frankreich und die anderen Verbündeten sich raushalten würden, wenn er Russland angreift. Da täuschte sich Wilhelm II., denn er kämpfte sogar gegen seinen Cousin den Zaren Nicolas und seinen englischen Cousin.

Die Russen hatten mobil gemacht und übertraten unerwartet die deutsche Grenze. Wilhelm II. hatte Angst vor der „Russischen Dampfwalze“ und holte den pensionierten General Paul von Hindenburg wieder ins Heer. Hindenburg schlug die Russen in der Schlacht von Tannenberg. Dadurch wurde Paul von Hindenburg zum Volkshelden. Wilhelm II. wurde gefragt, was man mit den Kriegsgefangenen machen sollte, er sagte, dass man sie auf einer Lichtung freilassen solle. Dies wäre aber Massenmord, da Winter herrschte. Dieses Vorgehen zeigt, dass Wilhelm II. Entscheidungen zum einem aus seiner Laune und zum anderen aus Unkenntnis traf.

Wilhelm II. war oberster Heeresführer. Er überließ schon früh die Heeresführung den Generälen. Wilhelm II. spielte kaum noch eine Rolle im Kriegsgeschehen. Er konnte noch entscheiden, ob man die Hochseeflotte oder die U-Boote im Krieg einsetzt, aber er hatte überhaupt keine Ahnung vom Kriegsgeschehen und musste somit meist der OHL zustimmen. Im Krieg verlieh er den tapferen Soldaten Orden und hielt im Reich Reden. Meist blieb er zu Hause und jagte, oder ging den Generälen auf die Nerven.

Er war sehr anfällig auf gute und schlechte Nachrichten. Überbrachte man ihm eine gute Nachricht z.B. eine gewonnene Schlacht, dann ließ er gleich Champagner holen. Und bei einer schlechten Nachricht dachte er gleich der Krieg sei verloren. Er liebte seine Hochseeflotte und wollte sie nicht im Krieg einsetzten. Als es für Deutschland schlecht aussah, erlaubte er es doch.

2.2. Kriegerische und politische Entwicklung im I. Weltkrieges

Diese nachfolgende Zusammenfassung soll in groben Zügen die Kriegsentwicklung im I. Weltkrieg und die Machtabgabe des deutschen Kaisers darstellen.

1914:

Die Ermordung des österreichisch-ungarischen Thronfolgerpaares in Sarajewo am 28.06.1914 wurde als Anlass genommen, um einen Monat später den I. Weltkrieg auszurufen. Österreich-Ungarn stellte Serbien ein schwer einzuhaltendes Ultimatum.

Russland erklärte die Generalmobilmachung[10] des Landes. Österreich-Ungarn erklärte am 28.07.1914 Serbien den Krieg, weil das Ultimatum abgelaufen war und befahl die Generalmobilmachung. Da die Serben die schriftlich Zusicherung hatten, dass Russland im Kriegsfall ihnen helfen würde, war es außer frage, dass auch bald Russland Österreich-Ungarn den Krieg erklären würde. Deutschland war Bündnispartner von Österreich-Ungarn und war somit verpflichtet ihnen zu helfen. Deutschland erklärte am 1.08.1914 Russland den Krieg und befehligte die Generalmobilmachung. England und Frankreich riefen ihrerseits die Mobilmachung aus.

Am 02.08.1914 drangen deutsche Truppen ohne Kriegserklärung in das neutrale Luxemburg ein. Deutschland erklärte am 03.08.1914 Frankreich den Krieg. Am Morgen des 04.08.1914 überfielen deutsche Armeen Belgien, entgegen allen Regeln des Völkerrechts. Am gleichen Tag bewilligte der Reichstag den hohen Kriegskredit. England erklärte wegen dem Völkerrechtsbruch Deutschland einen Tag später den Krieg.

Paul von Hindenburg schlug bei der Schlacht von Tannenberg am 26.-31.08.1914 die 2. Armee der Russen. Frankreich und England stoppten am 05.-12.9.1914 den Vormarsch der Deutschen an der Marne. Die Türken griffen am 28.-29.10.1914 die Russische Flotte an. Dadurch erklärten Russland, England und Frankreich der Türkei den Krieg.

1915:

Italien war ein Bündnispartner von Deutschland und Österreich-Ungarn, aber wollte nicht am Krieg teilnehmen. Es ging sogar soweit, dass Italien einen Geheimvertrag in London mit England und Frankreich schloss. Am 23.05.1915 erklärte Italien Österreich-Ungarn den Krieg und am 28.08.1915 Deutschland den Krieg. Dadurch suchte Deutschland einen neuen Bündnispartner und schloss mit Bulgarien einen Bündnisvertrag. Bulgarien erklärte am 06.09.1915 Serbien den Krieg.

1916:

Deutschland ersuchte Friedensverhandlungen mit den Alliierten, da sie erkannten dass sie den Krieg nicht mehr gewinnen konnten. Am 21.02.1916 kam es zur Schlacht um Verdun, bei dieser Schlacht kamen auf beiden Seiten insgesamt 500.000 Soldaten ums Leben. Am 29.08.1916 übernahm von Hindenburg und Ludendorff die 3. Oberste Heeresleitung (OHL).

1917:

Kaiser Wilhelm II. beschloss mit der Obersten Heeresleitung im deutschen Hauptquartier am 09.01.1917 den uneingeschränkten U-Bootkrieg[11]. In Russland kam es am 08.03.1917 zur Revolution und der Zar dankte ab. Die USA erklärte Deutschland wegen dem uneingeschränkten U-Boot Krieg am 06.04.1917 den Krieg. Der Reichskanzler Bethmann Hollweg wurde entlassen. Der neue Reichskanzler Michaelis unterstand der OHL, somit hatte die OHL die politische und kriegerische Macht inne und der Kaiser fast nichts mehr zusagen. Deutschland ließ den Bolschewisten[12] Lenin nach Russland reisen um dort den Krieg zu beenden. In Russland kam es am 06.-07.11.1917 zur Oktoberrevolution[13] durch die Bolschewisten. Russland unterzeichnete am 15.12.1917 den Waffenstillstand mit Deutschland.

1918:

Am 28.01.1918 kam es zu Massenstreiks in allen deutschen Großstädten (Kriegsgegner[14] ). Der Frieden von Brest Litowsk wurde am 03.03.1918 mit den Russen unterschrieben.

Die OHL bot am 29.9.1918 den Alliierten einen Waffenstilltand an. In der deutschen Hochseeflotte kam es am 28.10.1918 zu Meutereien. Am 9.11.1918 wurde die Republik ausgerufen und der Kaiser Wilhelm II. ging ins Exil (Holland). Matthias Erzberger unterzeichnet am 11.11.1918 den Waffenstillstandsvertrag zu Gunsten der Alliierten.

1919:

Am 28.6.1919 wird der Vertag von Versailles[15] unterschrieben.

2.3. Machtübernahme der Obersten Heeresleitung

Die Machtübernahme begann schon am Anfang des Krieges an. Wilhelm II. konnte keinen Krieg führen und gab nach und nach die Kriegsführung an die OHL ab. Als Hindenburg wieder in das Heer kam, übernahm er gemeinsam mit Erich Ludendorf die OHL. Hiermit endete spätestens die Macht Wilhelm II. über das Militär.

Am 02.10.1918 ernannte Kaiser Wilhelm II. auf drängen der OHL seinen letzten Reichskanzler, den Prinzen Max von Baden. Nach Einschätzung der OHL stand das Kaiserreich Deutschland unmittelbar vor der Kriegsniederlage. Bisher war der Reichskanzler nur dem Kaiser verantwortlich. Dieser neue Reichskanzler sollte seine Regierung auf der Grundlage einer parlamentarischen Mehrheit bilden und die Parteien an den Waffenstillstandsverhandlungen maßgeblich beteiligen. Die Feldherren Hindenburg und Ludendorf wollten einen dem Reichstag verantwortlichen Kanzler die Rolle des Verhandlungspartners gegenüber den Alliierten zuschieben. Damit sollten gleichzeitig die zivilen Politiker die undankbare Rolle der Besiegelung der Kriegsniederlage übernehmen.

2.4. Deutschland und die Monarchie am Ende des Weltkrieges

Da der Krieg nicht mehr zu gewinnen war, bemühte man sich um Schadensbegrenzung. Die OHL bot einen Waffenstillstand an. Aber die Alliierten lehnten ab und forderten die Abdankung des Kaisers und einen umfangreichen Waffenstillstandsvertrag. Aber der Kaiser dachte gar nicht daran vom seinem Amt als deutscher Kaiser und preußischer König zurückzutreten. Die Bevölkerung indessen ging auf die Straße und folgte dem Beispiel der Russen mit Streiks und Demonstrationen. Wilhelm II. dankte daraufhin als deutscher Kaiser ab, aber hielt an der preußischen Königskrone fest. Er übergab seine, ohnehin nur noch formellen Oberbefehl, an die OHL. Am 10.11.1918 floh er nach Holland und einen Tag später endete der I. Weltkrieg.

3.1. Abdankung Kaiser Wilhelm II.

„Der Krieg ist verloren, und überall in Berlin heißt es, ‚Lehman muß weg’. Aber Wilhelm II. (den Spitznamen ‚Lehman’ hat er vom Großvater geerbt, der unter diesem Decknamen 1848 vor der Revolution geflohen war) zögert mit der Abdankung. Über seinen Kopf hinweg verkündet schließlich Reichskanzler Prinz Max von Baden am 9. November den Thronverzicht. Wilhelm II. flieht nach Holland, verfolgt vom Haß der Feindpropaganda und vom Spott seiner Landsleute. Am 28. November unterschreibt er in Doorn eine formlose Abdankungsurkunde; sie schließt mit den Worten: ‚Ich bin hier nur noch Privatmann.’ “ Sebastian Haffner[16]

Die Abdankung war sehr wichtig, denn somit konnte sich Deutschland wieder von den Kriegsschäden erholen und eine Demokratie aufbauen. Viele wollten Wilhelm II. vor dem Kriegsgericht sehen, denn seine Schuld war groß. Wilhelm II. war sich keiner Schuld bewusst, er sagte, dass er den Krieg nicht gewollt habe, aber er hat ihn auch nicht verhindert.

Als Wilhelm II. als Kaiser abdankte, endete damit nach 217 Jahren das Königreich Preußen. Wilhelm II. starb am 04.06.1941 im Exil in Holland.

3.2. Ausrufung der Republik und Versailler Vertrag

Am 11. 11 1918 unterzeichnete der Staatssekretär Matthias Erzberger im Wald bei Compiègne in einem Eisenbahnwaggon den Waffenstillstand. Die Tatsache, dass nach über 4 Jahren Krieg die Waffen endlich schwiegen ging im Taumel blutiger Revolutionsereignisse unter. Nach bürgerkriegsähnlichen Ausschreitungen im ganzen Reich fanden am 19. 01. 1919 Wahlen zur Verfassungsgebenden Nationalversammlung statt. Am 13. 02.1919 bildete sich die erste demokratische legitime Reichsregierung, in der deutschen Geschichte. Vom Fenster des Reichstages rief Friedrich Eberts[17] Parteifreund Philip Scheidemann die „Deutsche Republik“ aus.

Der Versailler Vertrag wurde im Wesentlichen vom französischen Ministerpräsidenten, dem amerikanischen Präsidenten und dem britischen Präsidenten entwickelt. Der Vertrag wurde am 07.05.1919 bekannt gegeben. Er traf die deutsche Regierung und Bevölkerung gleichermaßen hart. Deutschland musste Gebiete abtreten und einer Entwaffnungsbestimmung sowie Reparationsforderungen zustimmen.

3.3. Schlussbemerkungen

Zur Rolle des deutschen Kaisers kann im Fazit gesagt werden, dass der letzte Kaiser des deutschen Reiches die Widersprüche und Unausgewogenheit seiner Epoche verkörperte.

Wilhelm II. war seiner Rolle als Kaiser von Deutschland nicht gewachsen. Die Verantwortung die er hatte war viel zu groß für ihn, der als Monarchist erzogen war und die Augen vor der Wirklichkeit in Europa und der Welt verschloss.

Abschließend sollen die beiden folgenden Zitate zur Rolle des deutschen Kaisers zusammenfassen:

„Kaiser Wilhelm II. war die größte deutsche Fehlbesetzung“[18]

„Kein Menschenwesen hätte jemals in eine solche Stellung und Lage versetzt werden dürfen.“ (Winston Churchill über Wilhelm II.)[19]

4. Anhang:

4.1. Tabellen:

Tabelle 1

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

4.2. Quellenverzeichnis:

Q1: Kriegs-Rundschau. Zeitgenössische Zusammenstellung der für den Weltkrieg wichtigen Ereignisse, Urkunden, Kundgebungen, Schlacht- und Zeitberichte. Hrsg. v. der Täglichen Rundschau. Bd. 1: Von den Ursachen des Krieges bis etwa zum Schluß des Jahres 1914, Berlin 1915, S. 37.

Q2: http://www.erziehung.uni-giessen.de/studis/Robert/default.html

Q3: Gutsche, Willibald; Kaulisch, Baldur: Bilder aus der Kaiserzeit: Historische Streiflichter 1897-1917. Berlin: Urania Verlag,1985

Q4: Fischer-Fabian, Siegfried: Herrliche Zeiten: der Deutschen und ihr Kaiserreich. München: Droemersche Verlaganstalt, 1983

Q5: Gutsche, Willibald; Klein, Fritz; Petzold, Joachim: Von Sarajevo nach Versailles. Berlin: Akademie-Verlag Berlin, 1984

Q6: Görtemaker, Manfred: Deutschland im 19.Jahrhundert: Entwicklungslinien. 2. Auflage. Leverkusen: Leske Verlag,1986

Q7: www.china1900.info/ menschen/Wilhelm II.2.htm

Q8: http://www.wdr.de/radio/wdr2/westzeit/stichtag03/Wilhelm II.II0311_gross.jpg

Q9: http://www.illusionsmalerei-des-nordens.de/diverses/gfx/schriften_06.jpg

Q10: http://www.olympusgold.com/World_Gold_Coins/Germany_20_Mark_Wilhelm II._I_/Germany_20_Marks_Wilhelm II._II/Germany_Military_Bust/German_Wilhelm II._II_Military_Bust_Front.jpg

Q11 : http://www.nrw2000.de/koepfe/pics_kopf/kaiserWilhelm II.2.jpg

Q12 : http://dikigoros.tripod.com/Wilhelm II.1905.jpg

Q13 : Hrsg. Proske, Rüdiger :Die deutsche Geschichte: Band 3: 1756 – 1944. Augsburg: Verlagsgruppe Weltbild, 2002 S.432

Q14: Redaktion von der Gartenlaube: Die Gartenlaube: Illustrirtes Familienblatt. Leipzig: Verlag von Ernst Keil`s Nachfolger, 1888

Q15: Augstein, Rudolf: Der Spiegel: Der zweite Dreißigjährige Krieg: 1914-1945.

16.02.04, Nr.8

Q16: Video

Q17: Knopp, Guido: 100 Jahre: Die Bilder des Jahrhunderts. München: Verlagshaus Goethestraße GmbH & Co. KG, 1999

4.2. Bildergalerie:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

[...]


[1] Wilhelm II. war der Sohn Friedrich III.

[2] Reichskanzler war das zweitwichtigste Amt nach dem Kaiser

[3] Deutschland sicherte sich mit diesem Rückversicherungsvertrag gegen ein Bündnis zwischen dem Erzfeind Frankreich und Russland ab.

[4] Zum Osmanischem Reich gehörte auch die Türkei

[5] siehe Anhang Tabelle 1

[6] Q17

[7] Zitat von Wilhelm II. im Buch „Von Sarajevo nach Versailles“ Q5: S.14

[8] Q1

[9] Q2

[10] Generalmobilmachung ist die Mobilmachung des gesamten Heeres

[11] Im uneingeschränkten U-Bootkrieg werden auch Passagierschiffe angegriffen, also Zivilisten werden getötet.

[12] Bolschewisten sind Mitglieder der Kommunistischen Partei Russlands

[13] Die Oktoberrevolution fand aber im November statt.

[14] Sozialisten

[15] Dazu mehr in 3.2

[16] Q13

[17] Der damalige amtierende Reichskanzler

[18] Q16

[19] Q17

Fin de l'extrait de 17 pages

Résumé des informations

Titre
Die Rolle des deutschen Kaisers im ersten Weltkrieg
Note
2
Auteur
Année
2005
Pages
17
N° de catalogue
V109851
ISBN (ebook)
9783640080298
Taille d'un fichier
882 KB
Langue
allemand
Mots clés
Rolle, Kaisers, Weltkrieg
Citation du texte
Martin Stenzel (Auteur), 2005, Die Rolle des deutschen Kaisers im ersten Weltkrieg, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/109851

Commentaires

  • invité le 15/2/2006

    Voll daneben..

    Völlig unverständlich, diese Arbeit mit "2" zu bewerten. Der Autor beherrscht weder die deutsche Grammatik noch die Fähigkeit annähernd wissenschaftlich zu arbeiten. Es wird nichts angemessen dargestellt und schon gar nichts diskutiert.
    Im Übrigen verfehlt die Arbeit weitgehend das Thema. Man erfährt nichts grundlegendes über die Rolle des Kaisers im Krieg.

    Zusammenfassend kann man sagen, dass diese "Arbeit" wie ein Witz wirkt. Beispiel gefällig? Die Erläuterung zur Thronrede bei Kriegsbeginn, vom Autor auf den 4.1.1914 vordatiert, in der Wilhelm den Satz sagt: "Ich kenne keine Parteien mehr ich kenne nur noch Deutsche." wird von Herrn Stenzel mit folgendem Satz kommentiert: "Hiermit geht hervor, dass die Parteien aufgelöst sind und jeder in den Krieg ziehen soll, egal welcher Partei er angehört." Abgesehen vom grammatikalischen Fehler zu Satzbeginn scheint der Autor der Meinung zu sein, dass die Parteien tatsächlich aufgelöst worden seien. Wahrscheinlich hat er den Politikern dann noch persönlich eine Waffe in die Hand gedrückt und sie persönlich an die Front gefahren, oder wie ist der zweite Teil des Satzes zu verstehen?

    Man könnte sagen: Schade um die Zeit, aber ich fand die Arbeit dann doch noch sehr lustig.

    P.S.: Ich bitte den Autor um Pardon, aber er sollte froh sein um die Note und seine Arbeit besser aus dem Netz nehmen, bevor unwissende Schüler auf ihn zurückgreifen und sich dieser Unsinn weiterverbreitet.

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