Biomechanische Wirkungsmechanismen von Sportverletzungen und Sportschäden in der Sportart Fußball


Hausarbeit (Hauptseminar), 2002

23 Seiten, Note: sehr gut


Leseprobe


Inhalt

1 Charakteristik des Fußballspiels

2 Zur Geschichte des Fußballs

3 Leistungsstruktur des Fußballspiels

4 Die Technik des Fußballspiels
4.1 Bewegungen mit Ball
4.2 Bewegungen zum Ball
4.3 Bewegungen ohne Ball

5 Sportverletzungen und Sportschäden
5.1 Obere Extremitäten
5.2 Untere Extremitäten

Literatur

1 Charakteristik des Fußballspiels

Unter gesellschaftlichem Aspekt ist das Fußballspiel eine hochentwickelte und organisierte Mannschaftssportart. Es gehört als soziales Regelspiel zur Gruppe der Tor-, Mal- und Korbspiele und wird in seiner Grundform im Freien durchgeführt.

Der Spielgedanke besteht darin, dass zwei Mannschaften zu je elf Spielern auf einen Spielfeld von durchschnittlich 105m x 70m versuchen, einen Ball in das gegnerische Tor zu stoßen und Tore der gegnerischen Mannschaft zu verhindern.

Der Ball darf mit allen Körperteilen, außer der Hand (d.h. dem gesamten Arm), gespielt werden. Eine Ausnahme bildet hierbei der Torwart, welcher innerhalb seines Strafraumes den Ball auch mit den Händen spielen darf. Selbsttore sind möglich, sie zählen als Torerfolg für den Gegner.

Charakteristisch für das moderne Fußballspiel sind hochentwickelte Techniken, die entsprechend der taktischen Zielstellung angewandt werden, eine harte Zweikampfführung und bis in Details aufgeschlüsselte taktische Systeme, die dennoch sehr viel Raum für die individuelle Spielgestaltung lassen (vgl. STIEHLER 1988, 255).

2 Zur Geschichte des Fußballs

Über das Ballspielen mit dem Fuß gibt es verschiedene Überlieferungen. Die ältesten stammen aus dem China des 2. Jahrtausend v. Chr. Weitere Spuren fußballähnlicher Spiele sind im Kulturkreis des antiken Griechenland und bei den Mayas und Azteken in Mittelamerika zu finden. Im Mittelalter waren in Italien, Frankreich und England mit dem Treibballspiel verwandte Kampfspiele verbreitet. Aus diesen Wettbewerben entwickelten sich Vorformen des heutigen Fußballspieles.

Mitte des 19. Jahrhunderts gab es in England verschiedene fußballähnliche Ballspiele, die sich dahingehend unterschieden, ob die Spieler den Ball auch mit der Hand spielen und berühren durften. Daraus entstanden sowohl unser heutiger Fußball als auch Rugby. Aus der Variante, in der das Benutzen der Hände untersagt war, wurde das Fußballspiel. Das erste Regelwerk wurde 1846 an der Universität Cambridge festgelegt und in den folgenden Jahrzehnten modifiziert. Der Association Football (kurz Soccer) fand in der Folgezeit auch auf dem europäischen Kontinent Verbreitung.

Der Deutsche Fußballbund (DFB) wurde im Jahr 1900, der Weltverband FIFA im Jahr 1904 gegründet. Seit 1908 gibt es im Rahmen der Olympischen Spiele ein Fußballturnier und seit 1930 finden Weltmeisterschaften statt. Europameisterschaften werden seit 1960 (offiziell 1968) ausgetragen (vgl. HUBA 1994, 40 ff.).

Das Fußballspiel ist weltweit verbreitet und besitzt einen Massencharakter der sowohl unter dem Aspekt einer aktiv betriebenen als auch als Zuschauersportart seinesgleichen sucht

Im Deutschen Fußballbund als größten Einzelsportverband der Welt sind derzeit 6.263.252 Mitglieder registriert. Hierbei bilden die männlichen Mitglieder die deutliche Mehrheit (5.421.436) gegenüber den weiblichen Mitgliedern (841.816).

3 Leistungsstruktur des Fußballspiels

Das Fußballspiel ist durch folgende spezifische Merkmale gekennzeichnet:

1. Im konditionellen Bereich

Die Laufleistungen werden für alle Spieler (außer dem Torwart) durch Ausdauer und Schnelligkeit (Grund- und Antrittsschnelligkeit) bestimmt.

In Abhängigkeit vom Spielniveau und von der jeweiligen Spielposition im Feld wird eine durchschnittliche Laufleistung von 6 bis 8 km erreicht.

Als weiteres wesentliches Merkmal der Leistungsstruktur des Fußballspiels ist der Zweikampf anzuführen. Seine Belastungswirkung wird vor allem bestimmt von der Schnelligkeit der Wahrnehmungsprozesse und der Handlungsausführung der häufig damit verbundenen Sprungkraftleistung und der angestiegenen Zweikampfhärte, die Risikobereitschaft und Mut verlangt (vgl. STIEHLER 1988, 260).

2. Im Bereich der Koordination und Technik

In diesem Bereich sind vor allem zwei Besonderheiten zu nennen:

Die erste Besonderheit liegt in der Tatsache, dass der Ball vorwiegend mit dem Fuß gespielt wird. Daraus resultieren im Vergleich mit allen anderen Sportspielen spezifische Anforderungen an die Entwicklung der Technik und der koordinativen Fähigkeiten. Im Gegensatz zur Hand dienen die Füße ausschließlich zur Fortbewegung und weisen demzufolge eine beträchtlich geringere Sensibilität auf.

Hinzu kommt, dass kaum eine andere Sportart übers Jahr gesehen auf so unterschiedlichen Bodenverhältnissen ausgeübt wird (z.B. Boden im Frühjahr nass und tief, im Sommer hart, im Winter gefroren oder schneebedeckt, oder Spiel auf Hallenboden).

Dies erfordert ein breites Spektrum variabel verfügbarer Techniken. Hinzu kommt: Durch veränderte Bewegungsabläufe auf unterschiedlichen Untergründen ändert sich die Belastung auf Sehnen, Muskeln und Bänder wesentlich.

Die zweite motorische Besonderheit betrifft das Kopfballspiel. Hier verbinden sich die genaue räumliche und zeitliche Wahrnehmung des anfliegenden Balles, die Festlegung des Absprungzeitpunktes („timing“), die Impulsübertragung der Oberkörperbewegung auf den Kopfstoß, Handlungsorientierung und Zielfixierung, die Sprungkraft und in bestimmten Situationen auch der Mut (vgl. STIEHLER 1988, 260).

4 Die Technik des Fußballspiels

Die Fußballtechnik kann in Bewegungsformen mit Ball, zum Ball und ohne Ball unterschieden werden (siehe Abb.1).

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb.1: Bewegungsformen im Fußball (nach BISANZ 1988, 152)

4.1 Bewegungen mit Ball

Der sicherlich wichtigste Teil der Fußballtechnik sind die Bewegungen mit Ball. Die Beherrschung des Balles in den verschiedenen Spielsituationen ist ein zentrales Thema des Techniktrainings eines jeden Fußballspielers.

Schussarten

Bei der Einteilung der unterschiedlichen Schussarten, wird darauf geachtet, welcher Teil des Fußes den Kontakt mit dem Ball herstellt. In Abhängigkeit von der Spielsituation und taktischen Überlegungen wird der Ball hauptsächlich mit der Innenseite, dem Innen-, Außen- oder Vollspann des Fußes gespielt. Selten mit der Sohle, der Fußspitze oder der Hacke.

Die jeweilige Stoßart verleiht dem Ball die gewünschte Richtung und Geschwindigkeit: flach, halbhoch oder hoch, über eine kurze, mittlere oder weite Entfernung, hart oder „weich“ geschossen und geradeaus oder mit Effet.

Ballkontrolle

Wird ein Zuspiel nicht direkt weitergeleitet, erfolgt zunächst eine Kontrolle des Balles. Die entsprechenden Techniken besitzen eine ähnliche Bedeutung wie die Schusstechniken.

Ein Spieler muss einen zugespielten Ball so unter Kontrolle bringen, dass der Spielfluss beibehalten werden kann, der Gegner also nicht in Ballbesitz kommt. Eine hohe Spielschnelligkeit, enge Manndeckung und geringe Aktionsräume bedingen eine sichere Ballkontrolle. Meist verschmelzen der Vorgang der Ballannahme und der Vorgang der Ballmitnahme zu einer geschlossenen Bewegung.

Die Ballkontrolle erfolgt überwiegend mit dem Fuß, kann bei hoch anfliegenden Bällen aber auch durch andere Körperpartien erfolgen.

Dribbling

Trotz der Entwicklung des Fußballs zu einem schnellen Spiel mit wenig Ballkontakten des Einzelnen, besitzt das Dribbling zweifellos einen hohen Stellenwert.

In Abhängigkeit der jeweiligen Spielsituation und der taktischen Absicht werden drei verschiedene Formen des Dribblings unterschieden: Ballführen, Ballhalten und Täuschen/Fintieren.

Kopfballspiel

Das Beherrschen der äußerst vielfältigen Technik des Kopfballspiels ist notwendig, um den Ball nach hohen Anspielen (z.B. Abstoß des Torhüters, Flanken, Freistöße, Eckstöße u.a.) zweckmäßiger als mit dem Fuß direkt weiterzuspielen oder auf das Tor zu köpfen.

In Abhängigkeit von Anflughöhe des Balles und taktischer Absicht kann der Kopfball aus dem Stand, dem Lauf oder dem Sprung erfolgen. Dabei steht der Spieler entweder frontal oder seitlich zum Ball. Der Absprung geschieht ein- oder beidbeinig und der Kopfstoß erfolgt nach vorne, zur Seite oder nach hinten mit einer aufwärts, waagerecht oder abwärts gerichteten Flugbahn.

4.2 Bewegungen zum Ball

Um einen Gegner gezielt zu stören oder selbst in Ballbesitz zu gelangen, werden Bewegungen zum Ball ausgeführt. Dies sind hauptsächlich Techniken des Zweikampfes. Es ist notwendig, sich näher mit den Techniken des Bewegens zum Ball zu beschäftigen, da ungeschicktes Bewegen entweder erfolglos ist, zu einem Foulspiel oder zu Verletzungen führt.

Zwei Bedingungen müssen bei derartigen Aktionen erfüllt werden: Zum einen ist der Gegner erfolgreich zu stören bzw. vom Ball zu trennen und zum anderen ist dabei regelgerecht vorzugehen.

[...]

Ende der Leseprobe aus 23 Seiten

Details

Titel
Biomechanische Wirkungsmechanismen von Sportverletzungen und Sportschäden in der Sportart Fußball
Hochschule
Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg  (Sportwissenschaft)
Veranstaltung
Biomechanische Wirkungsmechanismen von Sportverletzungen und Sportschäden
Note
sehr gut
Autor
Jahr
2002
Seiten
23
Katalognummer
V10990
ISBN (eBook)
9783638172653
ISBN (Buch)
9783638713160
Dateigröße
526 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Biomechanische, Wirkungsmechanismen, Sportverletzungen, Sportschäden, Sportart, Fußball, Biomechanische, Wirkungsmechanismen, Sportverletzungen, Sportschäden
Arbeit zitieren
Lars Wegner (Autor:in), 2002, Biomechanische Wirkungsmechanismen von Sportverletzungen und Sportschäden in der Sportart Fußball, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/10990

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