Early Excellence Centre


Thèse Scolaire, 2005

17 Pages, Note: 2


Extrait


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung
1.1. Eigenes Interesse
1.2. Quellenlage
1.3. Stand der Forschung
1.4. Fragestellung des Referats
1.5. Bergriffserläuterung

2. Early Excellence Centre
2.1. Das Konzept
2.2. Das Bild des Kindes
2.3. Umgang mit den Kindern.
2.4. Angebote für Kinder
2.5. Ziele des Early ExcellenCentres
2.6. Wirkung des Early Excellence Centres

3. Pen Green Centre
3.1. Die Geschichte
3.2. Die Räumlichkeiten.
3.3. Angebote des Pen Green Centres
3.4. Organisation des Pen Green Centres

3. Das englische Schulsystem

5. Das Pestalozzi-Fröbel-Haus
5.1. Das Konzept
5.2. Die Entstehung

6. Parallele Entwicklungen

7. Der internationale Vergleich

8. Schluss.

9. Literaturliste

1. Einleitung

1.1. Eigenes Interesse

Mein Berufswunsch ist es in einer Einrichtung zu arbeiten, die sich auf den Elementarbereich beschränkt. Deshalb habe ich dieses Thema ausgewählt, da es viele Themen gab, die über dieses Alter hinausgehen. Außerdem hat sich aus den letzten Pisa- Tests rauskristallisiert, dass England durch seine frühkindliche Förderungen allerhand erreichen.

Ich war vor einigen Jahren selbst in England, dieses Land hat mich sehr fasziniert, darum möchte ich auch im Sommer mein Auslandpraktikum dort absolvieren. Die Übung in der englischen Sprache wird einem wahrscheinlich im späteren Leben sehr nützlich sein. Ich denke, dass dieses Referat eine gute Möglichkeit ist, sich auf das Praktikum vorzubereiten.

1.2. Quellenlage

Leider gibt es zu diesem Thema sehr wenig Informationsmaterial, da ein relativ geringes Interesse an internationalen Frühförderung besteht. Es gibt dazu weder Bücher, noch Berichte. Im Internet gibt es mehrere englische Seiten, doch die alle ins deutsche zu übersetzen war mir nicht möglich. Zum Early Excellence Centre selbst war es fast unmöglich etwas informatives zu finden. Darum beziehe ich mich größtenteils auf das Konzept und die Informationen über das Pen Green Centre in Corby und das in Berlin errichtete Pestalozzi- Fröbel Haus.

1.3. Stand der Forschung

Momentan befinden wir uns in einer Zeit, in der die Bedeutung frühkindlicher Bildung wieder sehr geschätzt wird. Es ist von großer Bedeutung bildungspolitische Akzente zu setzen und zu zeigen, wie diese in Kindertagesstätten und Kindergärten umgesetzt werden.

Bei dem zweiten Pisa – Test hat Deutschland wiederholt relativ schlecht abgeschnitten, es kamen darauffolgend viele Klagen über das fatale Ausmaß dieser Tests. Der Schulerfolg von Kindern hängt leider vom sozialen Umfeld eines Kindes ab. Da ist klar, dass so früh wie möglich Bildung und Förderung beginnen muss.

Seit den niederschmetternden Ergebnissen der internationalen PISA- Studien ( Programm for International Student Assessment), die viel über die allgemeine Bildung in Deutschland aussagt ist das Interesse an den ausländischen Erziehungssystemen deutlich gestiegen. Die anschließende IGLU- Studie (internationale Grundschul- Lese- Untersuchung), die das allgemeine Leseverständnis testete, viel dagegen deutlich besser aus, doch das Interesse an den vorbildlichen Einrichtungen in Deutschland bleibt bestehen. Zwar wird hierbei genauer nach dem Grundschulalter geschaut, jedoch liegen die Grundlagen für handeln, denken und lernen in den früheren Entwicklungsphasen, die vom Kindergarten betreut werden. Bekannt ist, dass viele europäische Länder äußerst viel Wert auf die frühkindlich Förderung legen. Eines dieser Länder, dass bei PISA ganz weit vorne liegt sind die Early Excellence Centren in England und Groß- Britannien. Bis jetzt ist das Interesse auf dieses Konzept relativ gering, ausgenommen das Pestalozzi- Fröbel Haus, dass schon seit langem ungefähr nach diesem Konzept arbeitet.

1.4. Fragestellung des gesamten Referats

Der Hauptpunkt ist, dass Konzept des Early Excellence Centres genau zu durchleuchten, analysieren und zu verstehen. Was hat dieses Konzept an positiv sowie negativen Folgen für Kinder, Erzieher und Umfeld? Kann man dieses Konzept in Deutschland genau so umsetzen? Wie wird es tatsächlich ausgeübt? Hat es in Deutschland die selben Folgen? Wie sieht der allgemeine Stand der Forschung im Bezug auf Kindertagesstätten aus? Wie lässt sich das Early Excellence Centre mit anderen internationalen Tageseinrichtungen vergleichen? Gibt es nach dem Prinzip des Early Excellence Centre en besonderes Verständnis vom Kind- sein? Wie ist das Early Excellence Centre oder auch das Pestalozzi- Fröbel Haus entstanden, von wem wurden die Häuser gegründet.

All diese Fragen sollen kritisch, aber bestimmt gewürdigt werden.

1.5. Begriffserläuterung

Die Early Excellence Centren sind besondere Einrichtungen zur Früherziehung der Kinder in England bzw. Groß- Britannien. In sozial problematischen Regionen sollen kindgerechte und effektive Zentren entstehen, die den Kindern bessere Aufstiegsmöglichkeiten bieten. Es wird sehr viel Wert auf die enge und intensive Zusammenarbeit mit den Eltern gelegt. Das Pen Green Centre in Corby war das erste und ist nach wie vor eine führende Einrichtung nach dem Prinzip des eigentlichen Early Excellence Centres.

2. Early Excellence Centre

2.1. Das Konzept

Aus einer Not heraus entstand des Konzept des Early Ecxellence Centre. Es sollte als Hilfe dienen, für Eltern die Probleme mit der Erziehung ihrer Kinder aufweisen. In Großbritannien entstand vor über 20 Jahren die Idee, Zentren für eine kindgerechte und effektivere Früherziehung einzurichten. Dieses Modell, zuerst in Form des Pen Green Centre „for under 5`s and their Families“ in Corby ( England) realisiert und seit 1997 in Gestalt des Early Excellence Centre erfolgreich ausgedehnt, in Corby ( England) realisiert und seit 1997 in Gestalt des Early Excellence Centre erfolgreich ausgedehnt, stieß auf großes Interesse. In Fachgemeinden verschiedenster Länder wurde diese Arbeit verfolgt und mehrfach übernommen. Im Dezember 1999 nahmen 29 ausgewählte Zentren ihre Arbeit auf.

Das Konzept analysiert genau die Stärken jedes einzelnen Kindes. Diese Kompetenzen werden gezielt gefördert. Durch Beobachtungen und Dokumentationen jedes Kindes ist eine zielgerichtete Unterstützung gewährleistet. Es werden nur Aktionen angeboten, welche die Kinder in ihrer Entwicklung ansprechen. Um ein Kind optimal zu fördern, notieren sich Erzieher das Spielverhalten, erstellen Videos und machen Fotos. So kann den Eltern veranschaulicht werden, wo die Stärken und die Schwächen des eigenen Kindes liegen.

Die Early Exellence Centren verknüpfen eine gezielte Förderung der Kinder mit Angeboten zur Unterstützung und Entlastung der Eltern. Besondere Aktionsprogramme gelten zum Ausbau des Systems frühkindlicher Bildung.

Eine Aufgabe des Early Exellence Centre ist es die Eltern auf die Anforderungen ihrer Kinder vorzubereiten. Eltern werden nach diesem Konzept als, „ Experten ihrer eigenen Kinder“ gesehen. In vielen Gesprächen zwischen Erziehern und Eltern werden gemeinsam Erziehungs- und Entwicklungsziele der Kinder bestimmt. Vom Early Excellence Centre werden viele Elternschulungen sowie Elternkurse angeboten, hier können Eltern ihr fehlendes Wissen oder Qualifikationen erwerben. Dies findet in Zeiten statt, in denen die Kinder betreut werden.

Eine Besonderheit hierbei ist das Wochenende, es werden Familienfrühstücke angeboten, wo sich Eltern austauschen können und die Kinder spielen können, Trödelmärkte organisiert oder eine Samstagsbetreuung gewährleistet. Samstags haben Eltern die Möglichkeit sich Zeit für sich zu nehmen oder einkaufen zu gehen, oder sonstige Erledigungen tätigen.

Es gibt hier viele Bildungsangebote für die Eltern in der Einrichtung. Viele Qualifikationen, die sie dort erwerben, können als berufliche Kenntnisse genutzt werden. In Übergangsphasen können arbeitslose Eltern sogar in der Einrichtung arbeiten.

Eltern haben ebenfalls die Möglichkeit Veranstaltungen anzubieten, wie beispielsweise Tai-Chi Kurse, Tupperpartys oder sonstige Veranstaltungen können in der Einrichtung unternommen werden.

Die dortigen Early Excellence Centren haben einen Hauch von unserem Arbeitsamt, Bürgerbüro und Bildungsverein.

Die vorschulische Betreuung, Erziehung und Bildung in Großbritannien ist an Kinder im Alter von 0 – 5 Jahren gerichtet. Ab 5 Jahren sind die Kinder dort schulpflichtig.

Der Kernpunkt einer jeder Einrichtung ist die “Nursery”, diese wir von ca. 36 Kindern besucht, die von „Family Workern“ betreut werden. Jeder „Family Worker“ betreut zwischen acht- zehn Kinder, sowie deren Familie.

2.2. Bild des Kindes

Fröbel und Pestalozzi gingen zwar von unterschiedlichen Bildern aus, doch beide sahen das Kind als ein „wesentliches Glied der Menschheit“. Der Grundstein für spätere Entwicklungen wird in den Erfahrungen und Erlebnissen der ersten Lebensjahre gelegt. Die beiden Pädagogen schlussfolgern, dass diese Entwicklung auf den besonderen Schutz des Kindes, seiner Pflege und Förderung zurückgeht. Die „Entdeckung“ des Kindes als eine interessante Spezies Mensch und die Entstehung eines puren Frauenberufs lief nicht ohne jeglichen Widerspruch, aber in enger Wechselseitigkeit. Es wurde ermöglicht, Kinder nicht als Objekt bewahrender Fürsorge zu sehen.

2.3. Umgang mit den Kindern

Damit die Kinder möglichst früh ein Gefühl für Schrift bekommen, steht an jedem persönlichen Gegenstand der jeweilige Name des Kindes. Wie es auch häufig in Deutschland der Fall ist, hat jedes Kind sein eigenen Briefkasten, durch ihn können sich die Kinder Zeichnungen senden, bekommen aber auch Briefe von den Erzieher dorthinein. In jeder Einrichtung gibt es einen Computer, den alle Kinder nutzen können. Die Erzieher achten darauf, dass die vorgeschrieben Zeitvorgabe und die Altersbegrenzung eingehalten wird. Hier gibt es beispielsweise Lernspiele für dreijährige Kinder, die ohne viel Sprache oder Computerbetätigung interessant sind.

Es lohnt sich das „Thomas- Coram Centre“ zu erwähnen, diese Einrichtung ist in Camden, einem Stadtteil von London, angesiedelt. Hier finden Familien in allen Lebenslagen Hilfe. Das Angebot umfasst Hilfe für obdachlose Familien und Flüchtlinge, kunst- oder gesundheitsbetreffende Projekte, Unterstützung/ bzw. Beratung in Erziehungsfragen. Hier werden zusätzlich zu der ganzheitlichen Förderung der Kinder Ziele, wie die Reduzierung von Armut, sozialer Ausgrenzung und die Anhebung des Bildungsstandards verfolgt.

2.4. Angebote für die Kinder

Für Kinder unter 2 Jahren werden Baby Massagen ( Baby Massage) oder Treffen für Eltern und die Kinder ( First Friends) angeboten. Im Alter von 2- 5 Jahren können Kinder Musikstunden ( Music Makers) besuchen. Die Treasure Baskets ( wörtlich übersetzt: Schatz- körbchen) und die Post Natal Groups sind Gruppen, wo sich frischgebackene Eltern treffen können. Den Spielzeugverleih ( Toy Library) können alle Kinder nutzen. Den Tag verbringen die Kinder in der Kindertagesstätte (Day Nursery). Das Early Excellence Centre bietet auch Orte ( Family Centre) an, an denen Eltern Zeit mit ihren Kindern verbringen können. In den Holiday Playscheme können auch Kinder in den regulären Ferienzeiten betreut werden. Im Lunch Club habe Ganztagskinder die Möglichkeit eine warme Mahlzeit zu essen. Für Schulkinder gibt es das Angebot nach der Schule in den After School Club zu gehen. Dort können sie mit gleichaltrigen Kindern spielen. Alle Kinder bis 8 Jahre können Samstags mit ihren Vätern zur Saturday Dads Group gehen.

2.5. Ziele des Early Excellence Centres

Ziel ist den Eltern, den Kindern sowie den Angestellten diese Angebot zu machen:

- die Entwicklung fördernde, frühkindliche Erziehung in hoher Qualität
- einen sozialen Raum, indem sich Kinder treffen, lernen und wachsen
- eine Art Rund-um-Service, in dem auch Problemkinder in ihre Familien voll integriert sind und ihnen Hilfe angeboten wird
- Hilfe für Eltern in Fragen der Erziehung, Gesundheit und im sozialen Bereich am selben Ort
- Beteiligung der Eltern als gleiche, aktive und verantwortliche Partner in der Erziehung ihrer Kinder
- in dem Eltern „Advokaten“ ihrer Kinder werden und sich mit einbringen können in die Erziehung
- in dem sich Erzieher beruflich als auch persönlich weiter entwickeln können
- in dem die Erzieher mit allen anderen Beteiligten ( Kinder, Eltern, Angestellte, und zuständige Behörden) zusammenarbeiten
- in dem Angestellte, Eltern und Kinder eine Partnerschaft in der Forschung bilden[1]

2.6. Wirkungen des Early Excellence Centre

Die Wirkung des Early Excellence Konzeptes ist in einigen Studien nachgewiesen. Man fand heraus, dass es für die Entwicklung des Kindes von großer Bedeutung ist, wie die Eltern mit ihrem Kind umgehen. Die Eltern bekommen von den Erziehern sehr viel Hilfe, Anregungen und Unterstützung, was die Erziehung und den kindlichen Umgang betrifft. Die soziale Schicht der Familie ist ein weiterer ausschlaggebender Punkt, für die Entwicklung des Kindes. Die Mischung der Schichten, die im Early Excellence Centre zum Tagesablauf gehören, kommt besonders den Benachteiligten zu gute.

3. Pen Green

3.1. Die Geschichte

1983 wurde in Corby das erste Pen Green Centre unter der Blair Regierung eröffnet. Es liegt in der Pen Green Lane in Corby in Northhamptonshire. Heute leben in der Stadt ca. 52.000 Einwohner. In den 80er Jahren war die Stadt ein Zentrum für Stahlindustrie, doch heutzutage sieht man davon nichts mehr. 1983 wurde das Pen Green Centre gegründet um Kindern aus dieser benachteiligten Gegend mehr Aufstiegschancen zu ermöglichen. Diesen Möglichkeit haben sich über die Jahre bewährt. In einem Bericht von September 2001 gab es über 30 Angestellte, in Form von Lehrern, Sozialarbeitern, Erziehern und Verwaltungsangestellte. Die Hälfte aller Kinder, die das Pen Green Centre besuchen werden von Behörden dort hin verwiesen, weil Eltern oder Kinder die gegebene Hilfe brauchen. Erst 1997 wurde das Programm des Early Excellence Centre ins Leben gerufen, dass ebenfalls nach diesem Konzept arbeiten sollte. In 15 Jahren haben weit mehr als 4.000 Eltern an diesem Programm teilgenommen und sind alle der Meinung:“ Es habe sie nichts intensiver berührt, als die Vermittlung von Einsichten in das Verhalten des eigenen Kindes.“ 1996 wurde eine Forschungsstelle eingerichtet, da die pädagogische Arbeit ständig geprüft und neu auf die Bedürfnisse angepasst werden muss. Es ist wichtig, dass Erzieher mit Eltern ein Vertrauensverhältnis aufbauen, so können Konsequenzen aus Studien besser nachvollzogen werden. Zum Alltag der Erzieher zählt es auch sich zu engagieren, damit arbeitslose Eltern wieder einen Job finden. Viele Mütter sind nicht volljährig und benötigen deshalb intensive Betreuung ihrer Kleinen von außen. Da dies früher auch schon der Fall war, kam der Name Pen Green Centre for Under 5`s and their family.

3.2. Räumlichkeiten des Pen Green Centres

Die Gruppenräume sind sehr kindbezogen und persönlich eingerichtet. Selbstgestaltete Bücher und Fotowände, die entweder von den Kindern gestaltet wurden, oder von den Lebensgeschichten der Kinder handeln, bietet eine große Identifikationsmöglichkeit für die Kinder. In der gesamten Einrichtung gibt es Räume, die für Eltern gedacht sind. Natürlich dürfen Kinder die Räume auch nutzen, doch durch den erwachsenengerechten Stil sind diese nicht so ansprechend für die Kinder. Hier ist ein Ort, an dem Eltern mit anderen Eltern in Kontakt treten können, oder auch Gespräche mit Erziehern führen können.

Es wir sehr viel Wert auf die Einhaltung der vorhandenen Regeln gelegt. Deshalb sind überall auf übergroßen Tafeln die Regeln verschriftlich , aber auch für die Kinder bildnerisch dargestellt.

3.3. Angebote des Pen Green

Jede Woche können von Eltern und Kindern Bücher für zu Hause ausgeliehen werden. Die Erzieher stehen den Eltern beratend zur Seite, was die Auswahl der Bücher angeht. Durch dieses Projekt soll schon früh das Interesse für Lesen und Schreiben bei den Kindern geweckt werden. Um den Kindern Lust auf Zahlen und Buchstaben zu machen, haben Eltern zweimal wöchentlich die Möglichkeit Spiele ( gesondert auch für Zahlen- und Buchstabenverständnis) auszuleihen. Dies variiert jedoch nach Entwicklungszielen und Vorlieben des jeweiligen Kindes. Dies ist ein sehr großer Vorteil, für Eltern, die nicht genügend Geld für die Spielsachen ihrer Kinder haben. Bei der Rückgabe der Bücher und Spielsachen tauschen sich Eltern und Erzieher regelmäßig über die gemachten Beobachtungen aus.

Geschichten, die im Kindergarten durchgenommen werden können gut verarbeitet werden, indem die Kinder sich sogenannte „ Story Sacks“ ausleihen können. In diesem Säckchen befinden sich die Figuren der jeweiligen Geschichte und können dann zu Hause nachgespielt oder weiter gedacht werden.

Eltern können jederzeit auf zwei von Eltern angelegte Ordner zurückgreifen. Der eine beschreibt das ganze Konzept und den Ablauf des Early Excellence Centres, empfehlenswert für neue Eltern. Der andere Ordner gibt Informationen über die nähere Umgebung der Einrichtung, wo sind Ärzte, Parks oder Spielplätze.

3.4. Organisierung des Pen Green Centres

Das englische Ministerium für Bildung und soziale Angelegenheiten verwaltet das Etat des gesamte Pen Green Centre. Das Etat des Zentrums in Corby beläuft sich auf ca. 645.000 Euro ( in England ca. 430.000 Pfund). Nach letzten Berichten waren 30 Angestellte, als Sozialarbeiter, Lehrer, Kindergärtner und Verwaltungsangestellte im Pen Green Centre beschäftigt.

4. Das englische Schulsystem

Ein deutlicher Unterschied zu unserem System ist, dass die Schulen hauptsächlich Privatschulen sind. In den letzten Jahrzehnten wurden die Lehrpläne zentral organisiert, doch die Verwaltung liegt in der Hand der Bildungsbehörden. Die Lehrpläne wirken sich jedoch nicht auf die Vorschule oder den Kindergarten direkt aus. Die Kinder besuchen die Nursery School bereits mir 2 Jahren, dann mit 4 Jahren die Nursery Class, eine Art Vorschule im herkömmlichen Sinn. Der Übergang in die Primacy School, unsere Grundschule, erfolgt mit 5 Jahren. Dort wird auch in zwei Altersklassen geteilt. Bei der Einschulung kommt man in die Infant School und wechselt zwei Jahre später in die Junior School. Die Nursery School wird vom Staat finanziert, also kostenlos für die Eltern. 90 % aller Kinder unter 5 Jahren haben in ihrem Leben eine vorschulische Einrichtung besucht.

5. Pestalozzi Fröbel-Haus

5.1. Das Konzept

Das Pestalozzi- Fröbel Haus wurde 1874 von Henriette Schrader- Breymann gegründet. Das Fröbel Haus ist Träger mehrerer Kindertagesstätten in Berlin ( Schöneberg und Charlottenburg). Zum Pestalozzi- Fröbel Haus gehören heute:

- eine eigene Fachschule für Sozialpädagogik
- eine Fachoberschule
- 11 Kindertagesstätten
- ein Nachbarschafts- und Familienzentrum mit Familienzentrum mit Familienberatung, Kinderzirkus, Eltern- Kind- Gruppen, Schulstationen, etc.
- Jugendprojekte
- Kooperationsbereiche: Ganze Tage in der Schule

Das Pestalozzi- Fröbel Haus hat die optimalen Lernmöglichkeiten für Studierende. Schule und Praxis können gut verbunden werden, da alles in einem Gebäude angelegt ist.

Die relativ kleinen Einrichtungen sind nachbarschaftliche eingebettet und bis auf drei Neubauten in Mietwohnungen, kleinen Villen oder denkmalgeschützten Gebäuden. Das geht hervor aus der Geschichte, da die Gründerinnen dort Einrichtungen errichteten, wo der Betreuungsnotstand am größten schien. Daraus ergibt sich, dass jede Einrichtung individuell eingerichtet ist und sich die Erziehungsaufgaben minimal unterscheiden. In sehr städtischen Wohngegenden, in denen der Bewegungsspielraum der Kinder immer enger wird, kann gezielt durch Erkenntnisse der Wahrnehmungspädagogik oder Psychomotorik entgegen gewirkt werden. Dafür vorbereitete und ausgebildeten Mitarbeiterinnen wird die Aufgabe übertragen, behinderte oder gehandicapte Kinder in die Gruppe zu integrieren. Diese Kinder werden zusätzlich von der Einrichtung mit Ergotherapie und Sprachförderung in ihrer Entwicklung unterstützt. Seit Jahren finden Fortbildungen für das gesamte pädagogische Personal statt, diese sichern eine breite Kompetenzentwicklung.

Seit 1995 arbeitet das Pestalozzi- Fröbel Haus in Kooperation auf europäischer Ebene mit verschiedenen Institutionen, dass Studierenden ermöglicht Erfahrungen in einem Auslandspraktikum zu machen. Grundlegend für den Austausch von den Early Excellence Centren und dem Pestalozzi- Fröbel Haus sind wechselseitige Hospitationen und ein enger Austausch der Mitarbeiter aus Corby und Berlin.

Ein wichtiger Teil der Arbeit im Pestalozzi- Fröbel Haus besteht darin regelmäßige Kontrollen in allen Bereichen durchzuführen, sowie Fortbildungen für Mitarbeiter und Leitungskräfte organisieren.

Zwei Prinzipien sind hier sehr wichtig.

- Das Kind wird in seinen Stärken und Kompetenzen wahrgenommen. Diese sichten und dann gezielt fördern.
- Eltern sind die Experten ihrer Kinder.

Eltern werden in die Förderung ihrer Kinder miteinbezogen, diese Einstellung dient hauptsächlich zur Stärkung des elterlichen Selbstbewusstseins. Ein wichtiger Punkt in diesem Konzept ist, dass den Kindern ganz viele Angebote zur Verfügung haben, sich wohlfühlen und die Welt erforschen sollen.

5.2. Die Entstehung des Pestalozzi Fröbel Haus

Die Entstehung des Pestalozzi- Fröbel Hauses liegt bereits 125 Jahre zurück. Kinderbetreuung war damals keine öffentliche Aufgabe. Fröbels Grundgedanke war, dass Kinderbetreuung, deren Bildung und die Erziehung keine Privatsache mehr sein sollte. All das sollte eine allgemeine gesellschaftliche Aufgabe werden, so entstand die Idee eines Kindergartens. Kindertagesstätten und Familien sollten sich ergänzen und einander stärken. Das war aber nicht das einzige Ziel, sondern diente auch als soziale und erzieherische Reaktion auf die industrielle Revolution. Henriette Schrader- Beymann ( 1827-1899), eine Großnichte Fröbels entwickelte 1874 die Idee von Pestalozzi und Fröbel weiter und gründete nicht nur Kindertagesstätten sondern auch Ausbildungsstätten für den Frauenberuf. So könnte Henriette Schrader - Beymann zwei Ziele verfolgen, Frauen hatten die Möglichkeit auf einen eigenen Berufzweig mit Chance auf Unabhängigkeit ihrer Männer und Kinder werden von Fachkräften zu einer eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit erzogen.

Zum ersten Mal entstand ein „reines“ Berufsbild nur für Frauen. Dies war da noch sehr ungewohnt, demnach kam dem Vorhaben auch recht wenig Verständnis zu.

Auch wurde in dieser Zeit die Kindheit nicht als das verstanden, wie es heute ist. Kindheit wurde als eine Zwischenstufe zum Erwachsenwerden werden angesehen und schien deshalb keiner besonderen Bemühungen wert.

6. Parallele Entwicklungen

In England gibt es seit 1997 mehrere Early Excellence Centren. Viele Problemfamilien werden dort von Ämtern und der Regierung hinverwiesen, da sie von den Erziehern große Hilfe bekommen, was Erziehung und Beruf angeht. Ich gehe davon aus, in Deutschland würden sich Eltern kaum von den Erziehern ihrer Kinder irgendwie Ratschläge, Tipps oder Berufshilfen geben lassen. In Deutschland müsst erst viel passieren, dass sich Eltern und Erzieher auf ein Level begeben könnten. Da jeder davon überzeugt ist, nur das Beste für das Kind zu geben, obwohl dem manchmal nicht so ist.

Das Grundunterschied zwischen deutschen und englischen Konzeptionen ist die Vorraussetzung Eltern als Experten ihrer Kinder anzusehen. Bis 1999 eröffneten 29 weitere Early Excellence Centren und bis zum heutigen Tag waren nochmals hundert Einrichtungen geplant. Dieses ganze Unternehmen kostete die englische Regierung mehr als sechs Milliarden Euro.

Wir haben uns schon den ein oder anderen Punkt aus den englischen Konzepten herausgezogen und umgeformt, auf unsere Standards. Doch es bedarf noch viel mehr. Die Gesellschaft muss ein ganz neues Verständnis von Kindertagesstätten entwickeln. Es soll als Familieneinrichtung gesehen werden und nicht nur als Kinderbetreuung.

7. Der internationale Vergleich

Zielgruppen des Early Excellence Centre und der Regierung sind Pädagogen, Bildungsbehörden, Lehrer, Erzieher und Eltern, die durch das Konzept angesprochen werden sollen.

Das britische „ Centre of Research“ im Early Childhood leitete 2001 einen zweijährigen, internationalen Erfahrungsaustausch. An dieser Konferenz nahmen Einrichtungen aus Australien, England, Griechenland, Portugal und Deutschland teil. Bald darauf wurde nach viel Engagement des British Council Deutschland und der Heinz- und Heide- Dürr- Stiftung die ersten Kindertagesstätten nach diesem Konzept eröffnet.

Donata Elschenbroich hat festgestellt, dass die Frühpädagogik in Deutschland noch nicht sehr weit vorgeschritten ist. In England werden die Denkmuster der Kinder wissenschaftlich erforscht, begleitet und gefördert. Das ist ein Schritt in die richtige Richtung, um Kinder ein optimales Lern- und Spiel- Umfeld zu geben.

Es gibt Mustereinrichtungen innovativer Pädagogik, wie beispielsweise in Italien, wo jedes Kind ein eigene Staffelei hat und von den unterschiedlichsten Künstlern angeleitet wird.

Es gibt von Land zu Land und von Kontinent zu Kontinent klaffende Unterschiede. Allein der Status der Erzieher im Gesamtbild der Gesellschaft ist sehr verschieden. In Japan sind Erzieher so hoch angesehen wie Professoren, in Amerika schlechter bezahlt wie Parkwächter und in Griechenland stehen sie auf der selben Stufe wie Lehrer.

In Ungarn lernen Kinder in den ersten beiden Kindergartenjahren über 60 Lieder, da bekannt wurde, dass Musik die Feinmotorik enorm fördert.

Seit Mitte der 80er Jahre gibt es in Griechenland extra konzipierte Studiengänge an Universitäten für Erzieher.

In Queensland, in Australien wurde von Seiten der Regierung ein Rahmenplan konzipiert, indem Kinder spielerisch, aber sehr gezielt gefördert werden. Die vorschulische Betreuung findet oft in privaten Unternehmen statt, deshalb war es Ziel der Regierung einen einheitliche aber qualitativ hohen Plan zu erstellen. In weit verstreuten Orten Australiens werden kleine Familienzentren gebaut, damit Erwachsene wie auch Kinder eine Anlaufstelle für ihre Probleme haben.

8. Schluss

Der größte Unterschied von dem Early Excellence Centre zu deutschen Einrichtungen ist der Umgang mit den Eltern. Die Eltern werden als Experten angesehen. Alle Förderpläne werden mit ihnen vereinbart und abgesprochen. In vielen Einrichtungen, die ich kennen gelernt habe, wurde die Schuld, wenn etwas nicht planmäßig lief auf die Eltern geschoben. Das ist in England ganz im Gegenteil der Fall. Die Eltern werden wertgeschätzt und das erleben die Kinder täglich im sozialen miteinander. Hier herrscht oftmals ein Konkurrenzkampf zwischen Erzieher und Eltern, dies spüren Kinder und geben dies weiter, dass ist jedoch nicht unbedingt förderlich.

Als weiteres Merkmal sehe ich die Tatsache, dass die Kinder ernst genommen werden. Sie werden mit ihren Kompetenzen, aber auch Defiziten wahrgenommen, als einzelne, wichtige Persönlichkeiten. Die Kinder werden ernst genommen, ihnen wird sehr viel Aufmerksamkeit entgegengebracht. Den englischen Kindern wird Bildung sehr spielerisch vermittelt. Hierzulande kommt das Thema Bildung zu Sprache, dann wird denn Kindern so viel Bildung wie möglich eingehämmert, doch nach 3-4 Jahren ist alles wieder vergessen. Die Kinder in Early Excellence Centren werden nicht unter Druck gesetzt, sie dürfen entscheiden, wie viel sie wirklich lernen wollen und wie viel sie annehmen. Nach dem englischen Prinzip werden Kinder nicht als Objekt der Erziehung gesehen, sondern als wichtiger Teil, der gesamten Gesellschaft. Die Bezugsgruppen werden alle gleichwertig angesehen, die Erzieher stehen nicht über Eltern oder Kindern. Um eine gute Erziehung zu ermöglichen müssen alle Faktoren gleichermaßen anwesend sein und wirken.

Ein weiterer Punkt ist, dass die soziale Stellung und Probleme einer Familie keinen Ausschlag auf das Handeln der Erzieher oder anderer Eltern haben. Es spielt keine wesentliche Rolle, da viele Eltern aus sozial schwachen Brennpunkten kommen und besser versorgte Familien können und wollen helfen, sie machen sozialerweise kein Abstriche.

Das Projekt „Early Excellence Centre“ wird ständig wissenschaftlich begleitet. Dadurch können Erzieher immer auf aktuelle Probleme eingehen. Sie sehen ihre Fortschritte, können diese verfeinern, oder können ihre Fehlentscheidungen analysieren und besser vorbereiten. Die Kindergartenarbeit wird ständig aktualisiert, dies ist ein großer Fortschritt. In Deutschland ( wahrscheinlich aber auch in englischen Einrichtungen, die nicht nach dem Early Excellence Konzept arbeiten) wird häufig nach veralteten Prinzipien gearbeitet. Die Kinder werden oftmals von der Alltagswelt isoliert erzogen. Sobald sie dann aber in die Schule kommen fällt auf, dass die Kinder ein verzogenes Weltbild entwickelt haben oder/ und noch relativ unselbstständig sind. Außerdem geben Eltern in Deutschland ihre Kinder im Kindergarten ab und haben kaum eine Vorstellung, was hinter der Kindergartentür geschieht. Die Erzieher sind nur vom Sehen bekannt, vom Tagesablauf und den Grundzügen der Arbeit im Kindergarten wissen Eltern nichts genaues.

Ein weiterer Vorteil vom englischen Konzept (Pestalozzi- Fröbel Haus ebenfalls) ist der Theorie und Praxis- Bezug. Die Forschungen an den Fachschulen werden regelmäßig mit den Praxiserfahrungen verglichen, diskutiert und neu geplant. Während es bei uns nur vereinzelte Berührungspunkte der beiden Institutionen gibt, wir in England kontinuierlich, intensiv zusammengearbeitet. Dies macht wahrscheinlich den großen Unterschied in den PISA- Studien klar.

Literaturverzeichnis

Internetseiten:

www.pfh-berlin.de

www.nonprofit.de

www.kindergarten-und-hort.de

www.bildungsserver.de

www.britischcouncil.de

[...]


[1] Dr. Margy Whalley, Pen Green Resarch, Devolopment and Training Base. Pen Green Centre for Under 5´s their Families. Pen Green Lane, Corby. Whakatu- Nelson, 27th – 30th September 1999, S. 3-4

Fin de l'extrait de 17 pages

Résumé des informations

Titre
Early Excellence Centre
Note
2
Auteur
Année
2005
Pages
17
N° de catalogue
V110154
ISBN (ebook)
9783640083305
Taille d'un fichier
605 KB
Langue
allemand
Mots clés
Early, Excellence, Centre
Citation du texte
Erzieherin Anne Schomber (Auteur), 2005, Early Excellence Centre, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/110154

Commentaires

  • invité le 15/6/2006

    Zitieren.

    Vorneweg: der Inhalt ist ganz interessant. Dennoch gehören eigentlich nur Arbeiten ins Netz, bei denen korrekt zitiert wird. Das bedeutet, dass der Autor bei jeder Textstelle, die nicht komplett aus eigener Feder stammt, darlegt, woher die Informationen stammen. Das sollte entweder im Text selbst oder mit einer Fußnote getan werden, so dass jede Textstelle eindeutig zugeordnet werden kann. Es reicht nicht aus, erst am Schluss die Quellen zu nennen. Da bleibt es nämlich unklar, welche Textpassagen von welcher Quelle stammen. Eine vollständige Quellenangabe besteht aus Autor/Institution; Titel; Ort; Jahr. Das gilt auch für Internetquellen. Nur die Homepage anzugeben, ist nicht ausreichend. Es muss auf jeden Fall der genaue Pfad angegeben werden und der Stand der Info, weil Seiten nur kurz im Netz stehen könnten. Manche Profs schlagen dafür vor, Internetdokumente auszudrucken und in den Anhang zu integrieren. Bei Internetquellen gilt ganz besonders, dass zuerst geprüft werden muss, ob der Inhalt qualitativ gut ist, und ob es sich nicht um ein Plagiat handelt.

Lire l'ebook
Titre: Early Excellence Centre



Télécharger textes

Votre devoir / mémoire:

- Publication en tant qu'eBook et livre
- Honoraires élevés sur les ventes
- Pour vous complètement gratuit - avec ISBN
- Cela dure que 5 minutes
- Chaque œuvre trouve des lecteurs

Devenir un auteur