Ausgehend von der Frage, welche Rolle Seestreitkräfte im Zeitalter atomarer Konfrontation spielen können, entwickelte Flottenadmiral der Sowjetunion Sergej G. Gorschkow während seiner Zeit als Oberkommandierender der Seekriegsflotte eine Doktrin einer ausgewogenen Marinestruktur, die insbesondere unterhalb der Schwelle des Einsatzes atomarer Waffen die weltweite Projektion von Macht gewährleisten sollte. Die seit dem Ende des Kalten Krieges erfolgte Zunahme von weltweiten Konflikten auf unterschiedlichen Eskalationsstufen führte dazu, dass Gorschkows Überlegungen für eine flexible Anwendung maritimer Machtmittel weiterhin aktuell sind.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Seekriegstheorien am Ende des 19. Jahrhunderts: klassische und junge Schule
- Flottenadmiral der Sowjetunion Sergej G. Gorschkow
- „Die Seemacht des Staates“
- Begründung der Notwendigkeit einer starken sowjetischen Flotte
- Die Zeitgemäße Konzeption einer ausgewogenen Flotte
- Die Entwicklung der sowjetischen Seekriegsflotte
- Bewertung: „Die Seemacht des Staates“ in Theorie und Praxis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht das Leben und Werk Sergej Gorschkows und analysiert, inwieweit seine Beiträge zur sowjetischen Marine eine eigenständige Doktrin darstellen. Die Analyse betrachtet Gorschkows Werk im Kontext der Seekriegstheorien des ausgehenden 19. Jahrhunderts und untersucht den tatsächlichen Aufbau der sowjetischen Flotte.
- Gorschkows Beitrag zur sowjetischen Marinedoktrin
- Vergleich mit klassischen und modernen Seekriegstheorien
- Analyse von Gorschkows Hauptwerk „Die Seemacht des Staates“
- Entwicklung und Aufbau der sowjetischen Seekriegsflotte
- Bewertung von Gorschkows Konzept in Theorie und Praxis
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung stellt Sergej Gorschkow als bedeutende Figur der sowjetischen Marine vor und legt die Forschungsfrage fest: Kann von einer eigenständigen sowjetischen Marinedoktrin gesprochen werden? Der Begriff „Doktrin“ wird im Kontext der sowjetischen Militärwissenschaft definiert, und die methodische Vorgehensweise der Arbeit wird skizziert. Die Arbeit untersucht Gorschkows Werk im Lichte der Seekriegstheorien des frühen 20. Jahrhunderts und im Vergleich zum tatsächlichen Aufbau der sowjetischen Flotte, wobei die begrenzte Transparenz der sowjetischen Entscheidungsfindung berücksichtigt wird.
Seekriegstheorien am Ende des 19. Jahrhunderts: klassische und junge Schule: Dieses Kapitel vergleicht zwei gegensätzliche Seekriegstheorien des späten 19. Jahrhunderts: die „klassische Schule“, vertreten durch Alfred Thayer Mahan, und die „junge Schule“ (Jeune École). Mahan betonte die Bedeutung von Handel, Kolonien und einer starken Schlachtflotte für die Seemacht, während die Jeune École, ausgehend von technologischen Neuerungen wie dem Dampfantrieb und dem Torpedo, eine flexible Flotte und eine dezentrale Kriegsführung favorisierte. Der Vergleich dieser Theorien bildet den Hintergrund für die spätere Analyse von Gorschkows Konzeption.
Die Entwicklung der sowjetischen Seekriegsflotte: Dieses Kapitel (voraussichtlich) beschreibt die Entwicklung der sowjetischen Seekriegsflotte im Kontext der politischen und strategischen Gegebenheiten. Es analysiert, inwieweit der tatsächliche Aufbau der Flotte Gorschkows Theorie widerspiegelt oder davon abweicht, unter Berücksichtigung der undurchsichtigen Entscheidungsstrukturen innerhalb der sowjetischen Führung. Der Fokus liegt auf der Erläuterung der Zusammenhänge zwischen Theorie und Praxis.
Schlüsselwörter
Sergej Gorschkow, sowjetische Marinedoktrin, Seekriegstheorien, klassische Schule, junge Schule (Jeune École), Alfred Thayer Mahan, Seemacht, sowjetische Seekriegsflotte, Militärstrategie, militärpolitische Theorie.
Häufig gestellte Fragen zu: Analyse der sowjetischen Marinedoktrin nach Sergej Gorschkow
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht das Leben und Werk des sowjetischen Flottenadmirals Sergej Gorschkow und analysiert seine Beiträge zur sowjetischen Marine. Der zentrale Forschungsfrage ist, ob Gorschkows Werk eine eigenständige sowjetische Marinedoktrin darstellt.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt Gorschkows Beitrag zur sowjetischen Marinedoktrin, vergleicht ihn mit klassischen und modernen Seekriegstheorien (u.a. Mahan und der Jeune École), analysiert sein Hauptwerk „Die Seemacht des Staates“, untersucht die Entwicklung und den Aufbau der sowjetischen Seekriegsflotte und bewertet Gorschkows Konzept in Theorie und Praxis. Dabei wird der Kontext der Seekriegstheorien des ausgehenden 19. Jahrhunderts berücksichtigt.
Welche Seekriegstheorien werden verglichen?
Die Arbeit vergleicht die „klassische Schule“ nach Alfred Thayer Mahan, die eine starke Schlachtflotte und den Fokus auf Handel und Kolonien betont, mit der „jungen Schule“ (Jeune École), die eine flexible Flotte und dezentrale Kriegsführung propagierte. Dieser Vergleich dient als Grundlage für die Analyse von Gorschkows Konzeption.
Wie wird die sowjetische Seekriegsflotte betrachtet?
Die Entwicklung der sowjetischen Seekriegsflotte wird im Kontext der politischen und strategischen Gegebenheiten analysiert. Es wird untersucht, inwieweit der tatsächliche Aufbau der Flotte Gorschkows Theorie widerspiegelt oder davon abweicht, wobei die begrenzte Transparenz der sowjetischen Entscheidungsfindung berücksichtigt wird.
Welche Quellen werden verwendet?
Die Arbeit stützt sich auf das Hauptwerk Gorschkows „Die Seemacht des Staates“ und berücksichtigt die Seekriegstheorien des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts. Sie analysiert die Entwicklung der sowjetischen Flotte und berücksichtigt die undurchsichtigen Entscheidungsstrukturen innerhalb der sowjetischen Führung.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt?
Schlüsselwörter sind: Sergej Gorschkow, sowjetische Marinedoktrin, Seekriegstheorien, klassische Schule, junge Schule (Jeune École), Alfred Thayer Mahan, Seemacht, sowjetische Seekriegsflotte, Militärstrategie, militärpolitische Theorie.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit beinhaltet eine Einleitung, die die Forschungsfrage und die Methodik beschreibt. Es folgen Kapitel zu den Seekriegstheorien des 19. Jahrhunderts, der Entwicklung der sowjetischen Seekriegsflotte und eine abschließende Bewertung von Gorschkows Konzept. Kapitelzusammenfassungen sind ebenfalls enthalten.
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- Dr. Andre Röhl (Autor), 2002, Sergej Gorschkow und die Begründung einer sowjetischen Marinedoktrin, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/11057