Johann Nepomuk Nestroy: 'Der Zerrissene. Posse mit Gesang in drei Aufzügen'


Ponencia (Handout), 2006

8 Páginas, Calificación: 1,3


Extracto


Johann Nepomuk Nestroy: „Der Zerrissene. Posse mit Gesang in drei Aufzügen“

1. Biographischer Überblick zu Leben und Werk Johann Nepomuk Nestroys

„Er war alles auf einmal: Autor, Übersetzer, Schauspieler, Sänger, Regisseur und Entertainer. Er hinterließ über achtzig Bühnenarbeiten, neben einigen wunderbaren Parodien meist Possen[…]. Geblieben ist, was er schon zu Lebzeiten war: Der erfolgreichste Vertreter des Wiener Volkstheaters und einer der besten Humoristen und witzigsten Satiriker, die es je in Österreich gegeben hat, ironisch, aggressiv und natürlich zeitkritisch.“

- 07. 12. 1801: Johann Nepomuk Nestroy wird als zweites Kind des Hof- und Gerichtsadvokaten Johann Nestroy und seiner Frau Magdalene in Wien geboren

- 1810- 1814: Besuch des Akademischen Gymnasiums; 1814- 1816: Besuch des Gymnasiums der Schotten

- 1817- 1820: Studium der Philosophie an der Universität in Wien

- 1820: Beginn des Jurastudiums; zwei Jahre später Abbruch desselben

- August 1822: Debüt als Sarastro in der „Zauberflöte“ am k.u.k. Hoftheater

- September 1823: Heirat mit Wilhelmine von Nespiesni; ein Jahr später Geburt des Sohnes Gustav

- 1825: Engagement am Nationaltheater in Brünn

- 1828: Nestroy lernt seine spätere Lebensgefährtin, die Sängerin Marie Weiler kennen

- 1832: Bühnenautor am Theater an der Wien

- April 1840: Geburt der Tochter Maria Cäcilia

- 09. 04. 1844: Uraufführung von „Der Zerrissene“ am Theater an der Wien

- 25. 05. 1862: Tod Nestroys durch einen Schlaganfall

2. Die Posse als Genretypus des Wiener Volkstheaters

Die Posse:

- im 15. Jahrhundert aus dem Französischen abgeleitete Bezeichnung für verschiedene Formen der volkstümlichen Komödie derb-komischen Charakters

- kennzeichnend für die oft einfach gebauten Stücke sind vor allem Situations- und Charakterkomik, Improvisationen nach Art des Stegreifspiels sowie zum Teil drastische erotisch- sexuelle Anspielungen.

- spezifische Charakteristika sind Verwechslungen, närrisch- witzige Zufälle sowie unwahrscheinliche Übertreibungen

- musikalische Elemente wie Lieder, musische Begleitungen und Tanzeinlagen sind Wesen der Posse (I. Akt; 5. Szene. II. Akt; 11. Szene. III. Akt; 4. Szene)

- entwickelte sich aus der Tradition der Fastnachtspiele hin zum nicht- religiösen Bühnenstück

- die satirischen Possen Nestroys, die den Sprachgebrauch und somit das Bewusstsein seiner Zeit parodieren, gehören zu den bedeutendsten deutschsprachigen Komödien des 19. Jahrhunderts

Das (Wiener) Volkstheater:

- von Johann Wolfgang von Goethe in Abgrenzung zum Hoftheater geprägter Sammelbegriff für ein nicht schichtenspezifisches Theater

- als einzigartiges Phänomen von theater- und literaturhistorischer Bedeutung gilt das Wiener Volkstheater des 18. und 19. Jahrhunderts; in der Romantik verband sich die Idee eines Theaters für das Volk mit dem Nationalgedanken

- Theater entfaltete die alltägliche Wirklichkeit; wirkte unterhaltend und übte zugleich Kritik an der feudalen Obrigkeit

3. „Der Zerrissene“: Posse mit Gesang in drei Aufzügen

3.1. Sprachliche Gestaltung

- implizite Verweise auf Charakterzüge und sozialen Status der handelnden Figuren durch Namensgebung und sprachlichen Bestand

- lyrische Einarbeitungen in Form von Liedern (I. Akt; 5. Szene. II. Akt; 11. Szene. III. Akt; 4. Szene)

- stereotypenhafter Einsatz von Mitgliedern gewisser sozialer Kreise

- Zerrissenheit des Protagonisten wird in lyrischen Formen widergespiegelt: „Bald ekelt mich´s Leben an, das Grab nur mir g´fallt, Gleich darauf möchte´ich wern über 1000 Jahr alt […]“ (Seite 509)

- Dualismen durch konträre Sprechanteile (I. Akt; 7. Szene. Seite 526)

3.2. Die Motivik des Närrischen in „Der Zerrissene“

„Die Narrenthematik und die mit ihr verbundenen Satire offenbart das kritische Potential, das in Nestroys Possen steckt.“

- geistig- moralische Fehlhaltung; sozial verwerfliche Aufführung: Handlungsstruktur von Madame Schleier bzw. Mathilde Flink sowie den „Freunden“ des Herrn von Lips

- Überschätzung des Wertes materieller Güter: Stifler, Sporn und Wixer als parasitäre Heuchler)

- Narr als törichtes und mit Lastern behaftetes Subjekt: „Freunde“ des Herrn von Lips; Madame Schleier bzw. Mathilde Flink

- Fokussierung auf ein Besitztum bzw. Gut: Gluthammer präferiert das Essen und das Trinken

- Verrücktheit, Naivität und das Unvernünftige des Einzelnen: Gluthammers Einfältigkeit; Herrn von Lips spontane Heiratspläne

Literatur:

Braun, Johannes: Das Närrische bei Nestroy. Aisthesis Verlag, Bielefeld, 1998.

Feilchenfeldt, Konrad (Hrsg.): Deutsches Literaturlexikon. Saur Verlag, Zürich, 2003.

Preisner, Rio: Johann Nepomuk Nestroy. Der Schöpfer der tragischen Posse. Hanser Verlag, München, 1968.

Final del extracto de 8 páginas

Detalles

Título
Johann Nepomuk Nestroy: 'Der Zerrissene. Posse mit Gesang in drei Aufzügen'
Universidad
University of Erfurt
Curso
Theaterkozeptionen der Romantik
Calificación
1,3
Autor
Año
2006
Páginas
8
No. de catálogo
V110607
ISBN (Ebook)
9783640087709
Tamaño de fichero
550 KB
Idioma
Alemán
Palabras clave
Johann, Nepomuk, Nestroy, Zerrissene, Posse, Gesang, Aufzügen, Theaterkozeptionen, Romantik
Citar trabajo
Marlen Vogel (Autor), 2006, Johann Nepomuk Nestroy: 'Der Zerrissene. Posse mit Gesang in drei Aufzügen', Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/110607

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