Paul Celan war kein Dichter des L’art pour l’art. Obwohl sich seine Gedichte zunächst unserem Verständnis durch die faszinierende Dunkelheit und Schönheit ihrer Chiffren entziehen, gehorchen sie nicht ausnahmslos den Postulaten der Poésie Pure. Celan nimmt die ästhetische Prinzip der Poésie Pure zurück zugunsten einer Utopie, die dem Dichter „Wirklichkeit entwerfen“ kann und somit in gewissem Sinne etwas Reales beibehält.
Anhand des „Meridian“, der im ersten Teil dieser Arbeit besprochen wird, sollen die Züge der Poetik Celans erläutert werden. Die aus dem „Meridian“ gewonnenen Erkenntnisse lassen eine Annäherung an die Aussage der Gedichte Celans zu. Dieses wurde an dem Gedicht „Kristall“ im zweiten Teil dieser Arbeit versucht.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der Meridian
- Die Künstlichkeit der Kunst
- „Kunst schafft Ich-Ferne“
- Der „Akut des Heutigen“
- Die „Neigung zum Verstummen“
- Das „Geheimnis der Begegnung“
- Die Dichtung als „Meridian“
- Paul Celan: Kristall
- Eine Annäherung
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die hermetische Lyrik Paul Celans und deren radikalen Bruch mit den Konventionen der Sprache. Ziel ist es, Celans Poetik anhand seines Essays „Meridian“ und des Gedichts „Kristall“ zu erläutern und die zentralen Merkmale seiner dichterischen Arbeitsweise herauszuarbeiten. Die Analyse konzentriert sich auf die Spannung zwischen persönlicher Erfahrung und künstlerischer Gestaltung, die Rolle der Sprache als Mittel der Selbstausdruck und die Auseinandersetzung mit den Grenzen und Möglichkeiten der sprachlichen Darstellung.
- Celans Bruch mit den Konventionen der traditionellen Lyrik
- Die Spannung zwischen persönlicher Erfahrung und künstlerischer Gestaltung
- Die Bedeutung der Sprache als Mittel der Selbstausdruck und Bewältigung von Trauma
- Die Rolle des „Gegenwortes“ in Celans Dichtung
- Die Kritik an der „Künstlichkeit der Kunst“
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung stellt Paul Celan als einen Dichter vor, der sich nicht dem L'art pour l'art verschreibt. Sie skizziert die zentralen Forschungsfragen der Arbeit und kündigt die Analyse von Celans Poetik anhand des „Meridian“ und des Gedichts „Kristall“ an. Die Arbeit untersucht, wie Celan die ästhetischen Prinzipien der Poésie Pure zurückweist zugunsten einer Dichtung, die „Wirklichkeit entwerfen“ kann.
Der Meridian: In diesem Kapitel wird Celans Essay „Meridian“ analysiert, in dem er seine Poetik anhand von Interpretationen Büchnerscher Werke erläutert. Celan kritisiert die „Künstlichkeit der Kunst“, die von authentischen, subjektiven Erfahrungen des Individuums entfernt ist und sprachliche Konventionen verwendet, die die persönliche Aussage entfremden. Im Gegensatz dazu stellt er die „Dichtung“ als „Gegenwort“ dar, das authentische Leiden und Erfahrungen mit Hilfe ungewöhnlicher Sprache zum Ausdruck bringt. Die Analyse beleuchtet verschiedene Aspekte wie den „Akut des Heutigen“, die Bedeutung von unmittelbarer Erfahrung und den Bruch mit den konventionellen Regeln der Sprache. Celans Auseinandersetzung mit Büchners Figuren, wie Danton und Camille, und die Metapher des „Medusenhaupts“ werden verwendet, um die kritische Position Celans gegenüber der Künstlichkeit in der Kunst zu illustrieren. Der "Weg der Kunst", der zwar Verständlichkeit ermöglicht, aber gleichzeitig die unmittelbare, persönliche Erfahrung aussparen kann, wird kritisch beleuchtet.
Paul Celan: Kristall: Dieses Kapitel verspricht eine Annäherung an das Gedicht „Kristall“, basierend auf den Erkenntnissen aus der Analyse des „Meridian“. Da der Text den Inhalt dieses Kapitels nicht enthält, kann hier keine Zusammenfassung gegeben werden.
Schlüsselwörter
Paul Celan, Hermetische Lyrik, Poetik, Meridian, Kristall, Künstlichkeit der Kunst, Gegenwort, Sprache, Konvention, Authentizität, Subjektivität, Wirklichkeit, Trauma, Gedächtnis.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Analyse von Paul Celans Poetik anhand von "Meridian" und "Kristall"
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert die hermetische Lyrik Paul Celans, insbesondere seinen radikalen Bruch mit sprachlichen Konventionen. Im Fokus stehen Celans Essay "Meridian" und sein Gedicht "Kristall", um seine dichterische Arbeitsweise und Poetik zu erläutern. Die Analyse untersucht die Spannung zwischen persönlicher Erfahrung und künstlerischer Gestaltung, die Rolle der Sprache als Selbstausdruck und die Auseinandersetzung mit den Grenzen der sprachlichen Darstellung.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Zentrale Themen sind Celans Bruch mit der traditionellen Lyrik, die Spannung zwischen persönlicher Erfahrung und künstlerischer Gestaltung, die Bedeutung der Sprache zur Bewältigung von Trauma, die Rolle des "Gegenwortes" in Celans Dichtung und seine Kritik an der "Künstlichkeit der Kunst".
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Kapitel zur Analyse von Celans Essay "Meridian", ein Kapitel zur Annäherung an das Gedicht "Kristall" und eine Schlussbetrachtung. Die Einleitung stellt die Forschungsfragen vor und skizziert Celans Abkehr vom L'art pour l'art. Das Kapitel zu "Meridian" analysiert Celans Kritik an der "Künstlichkeit der Kunst" und seine Vorstellung von Dichtung als "Gegenwort", das authentische Leiden ausdrückt. Das Kapitel zu "Kristall" verspricht eine Annäherung an das Gedicht, basierend auf den Erkenntnissen aus der "Meridian"-Analyse. Die Arbeit schließt mit einer Schlussbetrachtung.
Was ist die zentrale These oder Argumentation der Arbeit?
Die Arbeit argumentiert, dass Celans Dichtung eine radikale Abkehr von der "Künstlichkeit der Kunst" darstellt. Celan sucht nach einer Sprache, die authentische, subjektive Erfahrungen und das Trauma angemessen ausdrücken kann, indem er sprachliche Konventionen bricht und ein "Gegenwort" schafft.
Welche Bedeutung hat Celans Essay "Meridian" für die Arbeit?
Celans "Meridian" dient als zentrale Quelle für das Verständnis seiner Poetik. Die Analyse dieses Essays beleuchtet Celans Kritik an der traditionellen Lyrik und seiner Vorstellung von Dichtung als "Gegenwort", das die "Wirklichkeit entwerfen" kann, im Gegensatz zur "Künstlichkeit der Kunst", die von authentischen Erfahrungen entfernt ist.
Welche Rolle spielt das Gedicht "Kristall" in der Arbeit?
Das Gedicht "Kristall" wird als ein Beispiel für Celans Poetik betrachtet. Die Arbeit verspricht eine Annäherung an das Gedicht basierend auf den Erkenntnissen aus der Analyse von "Meridian", jedoch enthält der bereitgestellte Text keine detaillierte Analyse dieses Gedichts.
Welche Schlüsselbegriffe sind für das Verständnis der Arbeit relevant?
Wichtige Schlüsselbegriffe sind: Paul Celan, hermetische Lyrik, Poetik, Meridian, Kristall, Künstlichkeit der Kunst, Gegenwort, Sprache, Konvention, Authentizität, Subjektivität, Wirklichkeit, Trauma, Gedächtnis.
Für wen ist diese Arbeit gedacht?
Diese Arbeit richtet sich an Leser und Wissenschaftler, die sich für die Lyrik Paul Celans und die hermetische Dichtung interessieren. Sie eignet sich insbesondere für akademische Zwecke, z.B. zur Analyse von Themen in der Literaturwissenschaft.
- Citation du texte
- Carolin Pirich (Auteur), 1999, Die hermetische Lyrik Paul Celans als radikaler Bruch mit den Konventionen der Sprache, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/11071