Laut § 91 Absatz 2 AktG sind Vorstände von Aktiengesellschaften verpflichtet, ein Risikomanagementsystem im Unternehmen zu implementieren, damit „den Fortbestand der Gesellschaft gefährden¬de Entwicklungen früh erkannt“ und bekämpft werden können.
Als Risikomanagement wird im Generellen die Unternehmensführung unter Berücksichtigung der Unsicherheit verstanden. Elementarer Bestandteil des gesamtunternehmerischen Risikomanagementsystems ist das finanzwirtschaftliche Risikomanagement, welches u. a. die Aufgabe hat, die aus dem Abschluss von Finanztiteln und -kontrakten resultierenden Risiken zu analysieren und zu steuern.
Das finanzwirtschaftliche Risikomanagement wird zum einen in die Risikoanalyse und zum anderen in die Risikopolitik aufgeteilt. Risikoanalyse hat die Funktion, finanzwirtschaftliche Risiken zu identifizieren, zu messen und zu kontrollieren. Hingegen versteht man unter Risikopolitik die konkrete Steurung des Risikos durch den Einsatz von strategischen und operativen Maßnahmen.
Ziel der Arbeit ist es, die operativen Maßnahmen der finanzwirtschaftlichen Risikopolitik zu beleuchten unter der Fokussierung v. a. auf den Einsatz von derivativen Finanzinstrumenten. Dazu erfolgt im Kapitel 2 zunächst eine Abgrenzung des Geldmarktes vom Kapitalmarkt. Ferner werden die grundlegenden Formen des Kapitalmarktes und die Zinsbildung auf beiden Märkten sowie die unterschiedlichen Zinsstrukturtypen erläutert.
Im Kapitel 3 steht die Anleihe als eines der bedeutendsten Zinsinstrumente im Mittelpunkt der Betrachtungen, bevor in Kapitel 4 unter Bezugnahme auf das dritte Kapitel das Zinsänderungsrisiko und seine Auswirkungen erklärt werden. Die Möglichkeiten zur Begrenzung der Zinsänderungsrisiken sind Thema des fünften und sechsten Kapitels, wobei letzteres auf den eigentlichen Betrachtungsgegenstand der Arbeit – auf die Zinsoptionen – eingeht.
Anhand von zwei Beispielen aus der Praxis wird in Kapitel 7 Art und Umfang des Einsatzes von derivativen Finanzinstrumenten veranschaulicht.
Abschließend fasst das letzte Kapitel den Inhalt der Arbeit kurz zusammen und würdigt den Einsatz von derivativen Finanzinstrumenten in deutschen Unternehmen kritisch.
Inhaltsverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Tabellenverzeichnis
1. Einleitung
2. Grundlagen
2.1 Geldmarkt versus Kapitalmarkt
2.2 Terminmärkte
2.3 Das Wesen von Optionen im Allgemeinen
2.4 Zinsbildung auf Geld- und Kapitalmarkt
2.5 Zinsstrukturtypen
3. Das Zinsinstrument Anleihe
3.1 Klassische Formen der Anleihe
3.2 Ausgewählte Anleiheinnovationen und -modifikationen
4. Zinsänderungsrisiko
4.1 Begriffserklärung
4.2 Konsequenzen des Zinsänderungsrisikos
5. Instrumente zur Begrenzung von Zinsänderungsrisiken
5.1 Forward Rate Agreements (FRAs)
5.2 Interest Rate Futures (Zinsfutures)
5.3 Interest Rate Swap (Zinsswap)
6. Zinsoptionen
6.1 Klassische Zinsoptionen
6.1.1 Interest Rate Caps (Zinscaps)
6.1.2 Interest Rate Floors (Zinsfloors)
6.1.3 Interest Rate Collars (Zinscollars)
6.1.4 Swaptions
6.1.5 Zinsfutures-Optionen
6.2 Exotische Zinsoptionen
7. Einsatz von Zinsoptionen in DAX®-Unternehmen
7.1 Beispiel Allianz AG
7.2 Beispiel Deutsche Post World Net AG
8. Schlussbemerkungen
Literaturverzeichnis
Internetverzeichnis
Anhang
Abkürzungsverzeichnis
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildungsverzeichnis
Abb. 1: Übersicht der Zinsderivate
Abb. 2: Rechenbeispiel für einen Zinsswap
Abb. 3: Kauf eines Caps (möglicher Zinsverlauf und Ausgleichszahlungen)
Abb. 4: Kauf eines Floors (möglicher Zinsverlauf und Ausgleichszahlungen)
Abb. 5: Collar mit gekauftem Cap und geschriebenem Floor
Abb. 6: Funktionsweise einer Swaption
Abb. 7: Knock-out-Cap, in dessen Laufzeit das Knock-out Level erreicht wird
Tabellenverzeichnis
Tab. 1: Positionen in Wertpapier-Optionsgeschäften
Tab. 2: Auszug aus den derivativen Finanzinstrumenten der Allianz AG
Tab. 3: Auszug aus den Termin- und Optionsgeschäften 2005 der Postbank AG
1. Einleitung
Laut § 91 Absatz 2 AktG sind Vorstände von Aktiengesellschaften verpflichtet, ein Risikomanagementsystem im Unternehmen zu implementieren, damit „den Fortbestand der Gesellschaft gefährdende Entwicklungen früh erkannt“[1] und bekämpft werden können.
Als Risikomanagement wird im Generellen die Unternehmensführung unter Berücksichtigung der Unsicherheit verstanden.[2] Elementarer Bestandteil des gesamtunternehmerischen Risikomanagementsystems ist das finanzwirtschaftliche Risikomanagement, welches u. a. die Aufgabe hat, die aus dem Abschluss von Finanztiteln und -kontrakten resultierenden Risiken zu analysieren und zu steuern.[3]
Das finanzwirtschaftliche Risikomanagement wird zum einen in die Risikoanalyse und zum anderen in die Risikopolitik aufgeteilt. Risikoanalyse hat die Funktion, finanzwirtschaftliche Risiken zu identifizieren, zu messen und zu kontrollieren. Hingegen versteht man unter Risikopolitik die konkrete Steuerung des Risikos durch den Einsatz von strategischen und operativen Maßnahmen.[4]
Ziel der Arbeit ist es, die operativen Maßnahmen der finanzwirtschaftlichen Risikopolitik zu beleuchten unter der Fokussierung v. a. auf den Einsatz von derivativen Finanzinstrumenten. Dazu erfolgt im Kapitel 2 zunächst eine Abgrenzung des Geldmarktes vom Kapitalmarkt. Ferner werden die grundlegenden Formen des Kapitalmarktes und die Zinsbildung auf beiden Märkten sowie die unterschiedlichen Zinsstrukturtypen erläutert.
Im Kapitel 3 steht die Anleihe als eines der bedeutendsten Zinsinstrumente im Mittelpunkt der Betrachtungen, bevor in Kapitel 4 unter Bezugnahme auf das dritte Kapitel das Zinsänderungsrisiko und seine Auswirkungen erklärt werden.
Die Möglichkeiten zur Begrenzung der Zinsänderungsrisiken sind Thema des fünften und sechsten Kapitels, wobei letzteres auf den eigentlichen Betrachtungsgegenstand der Arbeit – auf die Zinsoptionen – eingeht.
Anhand von zwei Beispielen aus der Praxis wird in Kapitel 7 Art und Umfang des Einsatzes von derivativen Finanzinstrumenten veranschaulicht.
Abschließend fasst das letzte Kapitel den Inhalt der Arbeit kurz zusammen und würdigt den Einsatz von derivativen Finanzinstrumenten in deutschen Unternehmen kritisch.
Der Arbeit sei vorangestellt, dass die Betrachtungen hauptsächlich aus Anleger- bzw. Gläubigersicht erfolgen. In etwas geringerem Umfang werden auch die Schuldnerseite und deren Sichtweisen dargestellt. Steuerliche Aspekte bleiben aus Vereinfachungsgründen vollkommen außen vor.
2. Grundlagen
2.1 Geldmarkt versus Kapitalmarkt
Die Differenzierung zwischen Geld- und Kapitalmarkt ist notwendig, weil an den Märkten verschiedene Akteure teilnehmen.[5] Am Geldmarkt treten neben der Zentralbank v. a. Geschäftsbanken auf, die wiederum am Interbankengeldmarkt sowohl Tages- und Termingelder als auch Kredite mit einer Laufzeit von unter einem Jahr handeln.[6] Das bedeutet, dass Schuldnerbanken durch Ausgabe von Geldmarktpapieren[7], wie z. B. Commercial Papers, ihren kurzfristigen Liquiditätsbedarf decken können. Für Gläubigerbanken besteht dagegen die Möglichkeit, kurzfristig freie liquide Mittel durch den Erwerb von Geldmarktpapieren verzinslich anzulegen. Aufgrund der Rückzahlungsfristen von i. d. R. wenigen Tagen oder Wochen sowie mit Blick auf die sehr hohe Liquidität werden Geldmarktpapiere als ein Geldäquivalent angesehen.[8]
Der Markt für längerfristige Kredite mit einer Laufzeit von mehr als einem Jahr ist der Kapitalmarkt, auch Rentenmarkt genannt. Dieser kann wiederum in Kassa- und Terminmarkt unterteilt werden.[9] Akteure am Kapitalmarkt sind v. a. der Staat bzw. quasi-staatliche Einrichtungen sowie Banken und Unternehmen als Emittenten von Anleihen. In der Käuferfunktion treten private Anleger, Unternehmen und institutionelle Investoren wie Investment- und Pensionsfonds auf. Am Kapitalmarkt werden vorrangig Staatsanleihen und Unternehmensanleihen, so genannte Corporate Bonds, gehandelt. Der Austausch von Wandelanleihen (Convertibles), Spezialformen von Anleihen und derivativen Zinsinstrumenten findet dort ebenso statt.[10]
Nicht nur die Teilnehmer an Geld- und Kapitalmarkt unterscheiden sich, sondern auch die Determinanten für die sich auf beiden Märkten einstellenden Zinssätze. Das Zinsniveau auf dem Geldmarkt wird von der Geldpolitik der Zentralbank bestimmt, während der Kapitalmarktzinssatz indirekt durch die über Angebot und Nachfrage geregelten Bondkurse ermittelbar ist.[11]
Wegen ihrer Kurzfristigkeit weisen Geldmarktpapiere keine bzw. kaum wahrnehmbare Kursschwankungen auf; anders Anleihen, die von z. T. hohen Volatilitäten betroffen sind.[12]
Deshalb ist es Gegenstand dieser Arbeit, das Zustandekommen von Zinsänderungsrisiken mit Blick auf die Kapitalmarktinstrumente und das Management dieser Risiken durch den Einsatz von Zinsoptionen im Unternehmen zu erläutern.
2.2 Terminmärkte
Forwards Markets (Klassische Terminmärkte)
Klassische Terminmärkte können börsenmäßig organisiert sein, sich aber genauso außerhalb von Börsen (Over-the-Counter bzw. OTC) vollziehen.[13] Während am Kassamarkt Vertragsabschluss und Erfüllung zeitlich zusammen fallen, liegt am Terminmarkt eine vereinbarte Zeitspanne dazwischen.[14] Die Vertragsinhalte an Forwards Markets weisen eine große Flexibilität auf, da sie individuell gestaltet werden können, was jedoch die Fungibilität[15] der Terminkontrakte erheblich verschlechtert.[16] Es ist deshalb für die Forwards Markets charakteristisch, dass eine Ausführung des vereinbarten Termingeschäfts (Forward) fast immer erwünscht ist, weil die Geschäftsobjekte auf die Vertragspartner zugeschnitten sind.[17] Die an klassischen Terminmärkten gehandelte Forward Rate Agreements[18] (FRAs) sind Zinstermingeschäfte auf zukünftige Geldmarktzinsen.[19]
Futures Markets (Terminkontraktmärkte)
Aus den o. g. Forward Markets entwickelten sich die Futures Markets. Ein Future kann mutatis mutandis als fungibel gemachter und standardisierter Forward betrachtet werden. Im Gegensatz zu Forwards werden Futures sehr häufig nicht erfüllt, indem vor Ablauf der vereinbarten Zeitspanne eine Glattstellung erfolgt. Die Liefergegenstände von so genannten Commodity Futures sind realwirtschaftliche Objekte wie Rohstoffe, Schlachtvieh etc. Es ist aber auch möglich, Futures auf Finanztitel wie Geldmarktpapiere, Anleihen oder Aktien ( Financial Futures) zu kontraktieren. Zinsfutures (Interest Rate Futures)[20] sind eine Untergruppe der Financial Futures.[21]
Sowohl Forwards als auch Futures sind verbindliche Vereinbarungen, weswegen sie als unbedingte Termingeschäfte bezeichnet werden.[22]
Options Markets (Optionsmärkte)
Bedingte Termingeschäfte – Optionen – können sowohl standardisiert an Börsen als auch individuell ausgestaltet OTC gehandelt werden.[23] Im Gegensatz zu Futures bestehen für den Käufer einer Option keinerlei Ausübungspflichten, sondern er kann die Option verfallen lassen. Der Verkäufer wiederum hat eine Erfüllungspflicht des Geschäfts, sobald der Käufer seine Option in Anspruch nimmt.[24]
Der wesentlichste Bereich der Options Markets weltweit ist der Handel mit Zinsoptionen (Interest Rate Options)[25], welche im Kapitel 6 ausführlich behandelt werden.
2.3 Das Wesen von Optionen im Allgemeinen
„Welcher Laie wird wohl je verstehen, dass der Verkäufer der Verkaufsoption
bei Ausübung der Verkaufsoption durch den Käufer der Verkaufsoption
der Käufer der von dem Käufer der Verkaufsoption verkauften Wertpapiere ist?“
Serge Demolière[26]
Bei Optionsgeschäften kann zwischen einer Kaufoption (Call) und einer Verkaufsoption (Put) unterschieden werden. Dabei vollzieht sich ein Optionsgeschäft in zwei Schritten:
Schritt 1 – Kauf bzw. Verkauf des Optionsrechts
Der Käufer eines Calls erhält durch Zahlung einer Optionsprämie das Recht, innerhalb einer festgelegten Optionsfrist vom Verkäufer (Stillhalter in Wertpapieren) eine bestimmte Anzahl der zugrunde liegenden Wertpapiere[27], wie z. B. Aktien oder Anleihen, zu einem bei Geschäftsabschluss vereinbarten Ausübungskurs[28] erwerben zu dürfen. Der Käufer eines Puts erlangt durch Zahlung der Prämie das Recht, innerhalb der Optionsfrist vom Verkäufer (Stillhalter in Geld) die Abnahme des Underlyings verlangen zu können, ebenfalls zu einem vorher vereinbarten Ausübungskurs. Somit ergeben sich vier mögliche Positionen, die in Tab. 1 dargestellt sind:[29]
[...]
[1] § 91 Absatz 2 AktG.
[2] Vgl. Oehler / Unser (2001), S. 15 f.
[3] Vgl. Perridon / Steiner (1997), S. 477 f.
[4] Vgl. Oehler / Unser (2001), S. 15 f.
[5] Vgl. Spremann / Gantenbein (2005), S. 25 f.
[6] Vgl. Moritz (2001), S. 191 f.
[7] Geldmarktpapiere sind bilaterale Verträge zwischen Schuldner und Gläubiger.
[8] Vgl. Spremann / Gantenbein (2005), S. 24.
[9] Vgl. Perridon / Steiner (1997), S. 164.
[10] Vgl. Spremann / Gantenbein (2005), S. 24 ff.
[11] Vgl. Spremann / Gantenbein (2005), S. 25 f.
[12] Vgl. Eller (1999), S. 41.
[13] Vgl. Büschgen (1988), S. 19.
[14] Vgl. Perridon / Steiner (1997), S. 164.
[15] Fungibilität bedeutet Handelbarkeit
[16] Vgl. Büschgen (1988), S. 19.
[17] Vgl. Perridon / Steiner (1997), S. 300 ff.
[18] Forward Rate Agreements werden in Kapitel 5 noch näher behandelt.
[19] Vgl. Schmidt (1999), S. 77.
[20] Zinsfutures werden in Kapitel 5 noch näher behandelt.
[21] Vgl. Uszczapowski (2005), S. 209 ff.
[22] Vgl. Büschgen (1988), S. 19 f.
[23] Vgl. Uszczapowski (2005), S. 211.
[24] Vgl. Perridon / Steiner (1997), S. 299.
[25] Vgl. Büschgen (1988), S. 21.
[26] Uszczapowski (2005), S. 43.
[27] Einem Forward, Future oder einer Option zugrunde liegende Wertpapiere (Basiswerte) bezeichnet man als Underlying.
[28] In der Literatur auch Basiskurs oder Strike-Preis genannt.
Häufig gestellte Fragen
Was ist das Hauptthema dieses Dokuments?
Das Dokument befasst sich mit dem Risikomanagement in Unternehmen, insbesondere mit dem Einsatz von derivativen Finanzinstrumenten zur Begrenzung von Zinsänderungsrisiken. Der Fokus liegt auf Zinsoptionen.
Welche Grundlagen werden behandelt?
Die Grundlagen umfassen die Differenzierung zwischen Geld- und Kapitalmarkt, eine Erläuterung der Terminmärkte (Forwards, Futures, Optionen), das Wesen von Optionen im Allgemeinen sowie die Zinsbildung auf den Märkten und verschiedene Zinsstrukturtypen.
Welche Instrumente zur Begrenzung von Zinsänderungsrisiken werden vorgestellt?
Es werden Forward Rate Agreements (FRAs), Interest Rate Futures (Zinsfutures), Interest Rate Swaps (Zinsswaps) und Zinsoptionen (Caps, Floors, Collars, Swaptions, Zinsfutures-Optionen) behandelt.
Was sind Zinsoptionen?
Zinsoptionen sind bedingte Termingeschäfte, die dem Käufer das Recht, aber nicht die Pflicht einräumen, Zinszahlungen zu einem bestimmten Zeitpunkt oder innerhalb eines bestimmten Zeitraums zu einem vorher festgelegten Zinssatz zu erhalten oder zu leisten.
Welche Arten von Zinsoptionen werden erläutert?
Es werden Interest Rate Caps (Zinscaps), Interest Rate Floors (Zinsfloors), Interest Rate Collars (Zinscollars), Swaptions und Zinsfutures-Optionen behandelt, sowie exotische Zinsoptionen erwähnt.
Wie werden Zinsoptionen in der Praxis eingesetzt?
Anhand von Beispielen von DAX®-Unternehmen (Allianz AG, Deutsche Post World Net AG) wird der Einsatz von derivativen Finanzinstrumenten in der Praxis veranschaulicht.
Was sind Forward Rate Agreements (FRAs)?
Forward Rate Agreements sind Zinstermingeschäfte auf zukünftige Geldmarktzinsen. Sie ermöglichen es, sich gegen zukünftige Zinsänderungen abzusichern.
Was sind Interest Rate Futures (Zinsfutures)?
Interest Rate Futures sind standardisierte Terminkontrakte auf Zinssätze. Sie werden an Terminbörsen gehandelt und dienen der Absicherung gegen Zinsrisiken.
Was ist ein Interest Rate Swap (Zinsswap)?
Ein Interest Rate Swap ist ein Vertrag, bei dem zwei Parteien vereinbaren, Zinszahlungen auszutauschen, typischerweise einen variablen Zinssatz gegen einen festen Zinssatz.
Was ist das Zinsänderungsrisiko?
Das Zinsänderungsrisiko ist das Risiko, dass sich der Wert einer Anlage oder eines Portfolios aufgrund von Änderungen der Zinssätze ändert. Es wird im Dokument erläutert, wie dieses Risiko entsteht und welche Konsequenzen es hat.
Was ist ein Knock-out-Cap?
Ein Knock-out-Cap ist eine exotische Zinsoption, die ihre Gültigkeit verliert, wenn ein bestimmtes Zinsniveau (das Knock-out-Level) während der Laufzeit erreicht oder überschritten wird.
Was sind die Unterschiede zwischen Geldmarkt und Kapitalmarkt?
Der Geldmarkt ist der Markt für kurzfristige Kredite (Laufzeit unter einem Jahr), während der Kapitalmarkt der Markt für längerfristige Kredite (Laufzeit über einem Jahr) ist. Die Akteure und die Determinanten der Zinssätze unterscheiden sich ebenfalls.
Was sind Forwards Markets (Klassische Terminmärkte)?
Klassische Terminmärkte, auch Forwards Markets genannt, sind Märkte, auf denen Geschäfte abgeschlossen werden, deren Erfüllung (Lieferung oder Zahlung) zu einem späteren Zeitpunkt erfolgt. Die Verträge können individuell gestaltet werden.
Was sind Futures Markets (Terminkontraktmärkte)?
Futures Markets sind Märkte, auf denen standardisierte Terminkontrakte (Futures) gehandelt werden. Im Gegensatz zu Forwards werden Futures häufig nicht erfüllt, sondern durch Gegengeschäfte glattgestellt.
Was sind Options Markets (Optionsmärkte)?
Optionsmärkte sind Märkte, auf denen bedingte Termingeschäfte (Optionen) gehandelt werden. Der Käufer einer Option hat das Recht, aber nicht die Pflicht, das Underlying zu einem bestimmten Preis zu kaufen oder zu verkaufen.
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- Adrian Kahlert (Autor:in), 2006, Einsatz von Zinsoptionen im Zinsrisikomanagement von Unternehmen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/110841