Kulturpolitik im Mittleren Mecklenburg am Beispiel des Unterzentrums Laage


Dossier / Travail de Séminaire, 2002

30 Pages, Note: 1,0


Extrait


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung – Kulturpolitik im kommunalen Raum

2. Raumplanerische Ausgangsbedingungen – Die Lage in Laage

3. Kulturgeschichtliche Entwicklungen – Von der Ackerbürgerstadt zum Industriestandort

4. Kleinstädtische Kulturszene – Netzwerk und Akteure

5. Öffentliche Kulturförderung – Die Stadt Laage als Mittler, Koordinator und Förderer

6. Schluß – Problemkreis Kulturpolitik

7. Literatur

1. Einleitung – Kulturpolitik im kommunalen Raum

„Viel stärker als zuvor gehört Kultur heute zur selbstverständlichen Infrastruktur einer Kommune; sie ist nicht mehr, wie früher so oft, beliebige Manövriermasse bei Etatproblemen. Gleichwohl muß neuerdings wieder um ihre Legitimation gefochten werden.“[1]

Hilmar Hoffmann, neben Hermann Glaser einer der renommiertesten Experten auf dem Gebiet der deutschen Kulturpolitik, läßt mit diesen Worten keinen Zweifel aufkommen: Die Kommunen gehören ganz unabhängig von ihrem Kulturverständnis zu den wichtigsten kulturpolitischen Akteuren, ja mehr noch, sie geben der Kultur einen Raum. Ausschließlich hier vor Ort wird Kultur erfahrbar, aber auch hier vor Ort wird sie produziert und konsumiert. Gleichzeitig klingt in den Worten Hoffmanns das Dilemma kommunaler Kulturpolitik an, in dem sie sich befindet, seitdem die Finanzkraft der Städte und Gemeinden im Schwinden begriffen ist.[2] Doch davon später mehr.

Zunächst muß einiges zum Verständnis der Kommune als Ort der Kultur gesagt werden. Dazu scheint es unvermeidbar zu sein, den in diesem Zusammenhang gebräuchlichen Begriff von Kultur zu explizieren. Was ist also Kultur? Im weitesten Sinn wohl jede Tätigkeit des Menschen als Kulturwesen, zu dem er sich durch seinen gestalterischen Eingriff in die Natur erhebt. Dem lateinischen Wort cultura entlehnt, bezog sich Kultur in der römischen Antike zuvorderst auf den landwirtschaftlichen Anbau und die Bodenbearbeitung (agricultura) und dann im Stoizismus auf die Beackerung und Pflege des Geistes (cultura animi). Bedeutungsumfang und Bedeutungswandel des Begriffes[3] lassen den universalen Charakter von Kultur deutlich hervortreten. Deshalb hat Geert Hofstede Kultur in einem weiten und engeren Sinne unterschieden, wobei der engere Kultur auf das Feld von Literatur, Bildung und Kunst beschränkt und der weitere alle Denk-, Fühl- und Handlungsmuster (mentale Programme im Kopf des Menschen) umfaßt.[4] Alle gemeinsamen Symbole, Werte, Helden und Rituale eines Raumes (Ort oder Land) machen die Kultur seiner Bewohner im weiten Sinne aus, sind Kennzeichen ihrer Identität. Damit scheint ein gangbarer Kulturbegriff gefunden.

Die Kommune ist oben als Ort der Kultur und wichtiger kulturpolitischer Akteur bezeichnet worden. Vielleicht war das noch eine Untertreibung. Im bundesrepublikanischen Geflecht der verschiedenen Kulturträger und Kulturverbände „ist aber im besonderen Feld von Kunstförderung und Kulturvermittlung eher von einer Dominanz der größeren Städte sowie von Teilen der Kulturwirtschaft (Verlagswesen, Kunsthandel etc.) auszugehen.“[5] Die Bedeutsamkeit des kommunalen Engagements auf kulturellem Sektor kann anhand vieler allgemeiner Definitionen von Kulturpolitik ermessen werden. Exemplarisch ist die aus Meyers Enzyklopädischem Lexikon zu nennen, in der Kulturpolitik „die Gesamtheit der Bestrebungen des Staates, der Kommunen, Kirchen, öffentl.-rechtl. Körperschaften, Parteien, aber auch überstaatl. und zwischenstaatl. Instanzen (UNESCO) zur Förderung und Erhaltung der Kultur“[6] repräsentiert.

Freilich gab es in den beiden Deutschlands nach 1949 unterschiedliche kulturelle Entwicklungslinien, die – wenngleich durch die Besatzungsmächte von außen aufgezwungen – auf einem unterschiedlichen Verständnis der Kulturpolitik und hier insbesondere der Rolle von Städten und Gemeinden beruhten. Während sich im bundesrepublikanischen Nachkriegsdeutschland ein pluraler, kooperativer Kulturföderalismus zwischen Bund, Land und Gemeinde entfaltete, regierte in der sozialistischen DDR ein patriarchaler Zentralismus mit harter, diktatorischer Hand, indem die Direktiven der SED von oben (Politbüro) nach unten (Rat der Gemeinde) durchgestellt wurden. Kultur galt den orthodoxen Anhängern des Marxismus-Leninismus als „schöpferische Aktivität“[7] der Werktätigen, die sozialistische Kulturpolitik setzte eine sozialistische Kulturrevolution voraus. Ihr Hauptinstrument war der Kulturbund der DDR, der Stimmrecht in der Volkskammer besaß.[8] Trotz undemokratischer und zentralistischer Organisation gelangt es der DDR, ein breites kulturelles Angebot auch in den dünner besiedelten Nordbezirken Rostock, Neubrandenburg und Schwerin vorzuhalten. Thomas Strittmatter, der den Wandel der Kulturstrukturen in den neuen Bundesländern nach der Wende untersucht hat, konstatiert,

„daß in der DDR ein durchaus weiter Kulturbegriff wirksam war. Er implizierte nicht nur die schönen Künste und deren Institute und Einrichtungen. Dezentrale Kulturarbeit, Soziokultur, Stadtteilkulturarbeit usw. waren – wenn auch die beiden erstgenannten nicht unter dieser Begrifflichkeit – keine unbekannten Aufgabenfelder, sondern Bestandteile auch zentralistisch geleiteter Kulturpolitik und Kulturarbeit. Davon zeugten z. B. die Kulturhäuser, Klubs und Stadtteilbibliotheken in den Wohngebieten, die Vielzahl der stadtteilbezogenen Volksfeste, die Zusammenarbeit der kommunalen Kulturverwaltungen sowie der Kultureinrichtungen mit Wirtschaftsbetrieben und Institutionen der Gesellschaft, Einrichtungen des Sozialwesens usw.“[9]

Kritisch anzumerken bleibt, daß die DDR wegen starker Subvention von Museen, etwa bei den Eintrittspreisen, wegen Überbeschäftigung in Bibliotheken und in der Kulturverwaltung weit über ihren Verhältnissen lebte und bei den DDR-Bürgern eine Versorgungsmentalität kultivierte, die nach der Wiedervereinigung von 1990 dem Aufbau einer zivilgesellschaftlich getragenen Kulturarbeit mehr als Wege stand.

Im Rahmen des Einigungsvertrages verpflichteten sich BRD und DDR laut Art. 35 zum „Erhalt der kulturellen Substanz“. Der Bund stellte durch eine Übergangsfinanzierung von 1991 bis 1994 in Höhe von 3,3 Mrd. DM sicher, daß die 1990 in den neuen Bundesländern insgesamt vorhandenen 217 Theater und Spielstätten, 87 Orchester, rd. 1.000 Museen, 112 Musikschulen, über 7.000 öffentliche Bibliotheken, über 1.500 Kultur- und Klubhäuser, etwa 250.000 Einzeldenkmäler sowie 180 historisch bewahrenswerten Stadt- und Dorfkerne behutsam in neue Strukturen überführt werden konnten. Die Länder und Kommunen gewannen dadurch zeitlichen und finanziellen Spielraum, schließlich mußten sie ohne nennenswerte Steuereinnahmen die Kosten für die Kultureinrichtungen nach Wegfall der Übergangsfinanzierung aus dem eigenen Haushalt tragen.[10] Zusätzlich entbrannte in den neuen Bundesländern eine Debatte über Sinn, Zweck, Mittel und Ziele von Kulturförderung und Kulturpolitik.

Für das 1990 entstandene Land Mecklenburg-Vorpommern hat Dieter Schröder den Höhepunkt dieser Debatte auf das Jahr 1993 datiert.[11] Die damalige Kultusministerin Steffi Schnoor (CDU) las in einer aktuellen Stunde des Landtags zur kulturellen Situation eine ganze Namensliste berühmter Künstler, Unternehmer, Erfinder und Entdecker aus M-V vor, die von Ernst Moritz Arndt über Heinrich Schliemann bis Walter Kempowski reichte, und wollte Kulturpolitik an diese Traditionen kulturellen Schaffens anknüpfen lassen. Zuvor hatte eine Vertreterin der Opposition, Heide-Marlis Lautenschläger (PDS), den Niedergang der DDR-Kultur auf den „Anschluß der DDR an die BRD“ zurückgeführt, womit eine Tatsache entstanden sei, „die folgerichtig zwei unterschiedliche Kulturen aneinandergeraten ließ“[12]. Dieselbe Abgeordnete hatte 1991 mutmaßlich aus Reminiszenz an die DDR heraus die „Pflege und Förderung des künstlerischen Volksschaffens“ kraft eines Gesetzes in staatliche Hände übergeben wollen und damit die Kulturdebatte im Landtag entfacht.[13] Der Gesetzesentwurf der PDS wurde von den Regierungsfraktionen FDP und CDU mit dem Verweis auf den Landeskulturplan und der Erwartung von mehr nicht-öffentlicher Kulturarbeit abgelehnt. Die Kulturdebatte des Landtages M-V hat sich ab Mitte der 90er Jahre zusehends in eine Kulturfinanzierungsdebatte verwandelt, wobei die Theater- und Orchesterstrukturen im Vordergrund stehen.[14] Das betrifft vor allem die Groß- und Mittelstädte, da sich die Theater und Orchester des Landes ausnahmslos in deren kommunaler Trägerschaft und Zuständigkeit befinden.

In der Region um Rostock, die in der Landesplanung Mittleres Mecklenburg/Rostock heißt und sich aus der Hansestadt Rostock, dem Landkreis Bad Doberan und Güstrow zusammensetzt, existieren zwei Theatereinrichtungen; zum einen das Volkstheater Rostock als Mehrspartentheater und zum anderen das Ernst-Barlach-Theater in Güstrow als Gastspielbühne. Generell üben die kommunalen Einrichtungen zur kulturellen Daseinsvorsorge in den Ober- und Mittelzentren innerhalb der Planungsregion Sogwirkung auf die Unterzentren und ländlichen Zentralorte aus. Hier, wo z. T. Museen, Theater, Galerien usw. nicht zur Verfügung stehen, sind dennoch ein mitunter sogar feinmaschiges kulturelles Netzwerk und eine Vielzahl kulturpolitischer Akteure anzutreffen.

Nachfolgend soll der Versuch unternommen werden, Kulturpolitik im Mittleren Mecklenburg am Beispiel des Unterzentrums Laage zu veranschaulichen. Es sind dabei die Vorgaben des Regionalen Raumordnungsprogrammes zu berücksichtigen (2.), die kulturhistorischen Besonderheiten der Kleinstadt zu skizzieren (3.), der Bestand der Kulturszene in Laage (4.) und die Rolle der Stadtverwaltung zu eruieren (5.), so daß am Ende eine zusammenfassende Einschätzung mit Ausblick auf die Probleme der kommunalen Kulturpolitik vorgenommen werden kann (6.). Die benutzte Literatur kann in einem nachgestellten Verzeichnis eingesehen werden (7.). Eine Untersuchung zur Kulturpolitik in Laage liegt bisher nicht vor, insofern wird Neuland betreten.

Ohne die zuvorkommende, äußerst hilfreiche Zuarbeit der Stadtverwaltung Laage wäre das Forschungsanliegen kaum möglich gewesen. Dafür sei an dieser Stelle gedankt.

2. Raumplanerische Ausgangsbedingungen – Die Lage in Laage

Auf der Grundlage des Landesplanungsgesetzes von 1992 und verschiedener Landesverordnungen der Landesregierung M-V trat 1994 das Regionale Raumordnungsprogramm Mittleres Mecklenburg/Rostock (RROP MM/R) rechtsverbindlich in Kraft. Im Jahre 1999 hat der Regionale Planungsverband (RPV) die 1. Teilfortschreibung des Programmes in den Fachkapiteln Siedlungswesen, Wirtschaft und sonstige technische Infrastruktur besorgt;[15] die hier zu behandelnde Kleinstadt Laage war davon allerdings nicht betroffen.

In Anbetracht der geringen Einwohnerzahl von 5.268 (30.10.2001) und einem Hoheitsgebiet von 37,41 km2 muß die Position von Laage in einem Verbandsgebiet mit 434.823 EW (30.06.1999) auf einer Fläche von 3.600 km2 marginal ausfallen.[16] Das RROP erwähnt die Stadt erstmalig im Zusammenhang mit dem Regionalflugplatz Rostock-Laage, an dessen Betreibergesellschaft Flughafen Rostock-Laage GmbH die Stadt mit 7,7 % beteiligt ist.

Die amtsfreie Stadt Laage gehört, obwohl im Kreis Güstrow liegend, zum Ordnungsraum Rostock und stellt eine der sechs Siedlungsachsenendpunkte dar. Als zentraler Ort der Nahbereichsstufe ist Laage im RROP neben Barth (heute: Ostvorpommern), Bützow, Gnoien, Krakow am See, Kröpelin, Kühlungsborn, Neubukow, Schwaan und Tessin als Unterzentrum ausgewiesen. Zentrale Orte sollen als „wirtschaftliche, soziale und kulturelle Zentren ihrer Verflechtungsbereiche (Einzugsbereiche)“ so entwickelt werden, „daß sie räumliche Schwerpunkte der Wirtschaftsentwicklung und Siedlungstätigkeiten bilden.“[17] Für Laage maßgeblich ist außerdem die innerregionale Achse Rostock -

Laage - Teterow, entlang der eine erstaunliche industrielle und infrastruktelle Entwicklung in den letzten zehn Jahren stattgefunden hat.

Die geringe Bedeutung von Fremdenverkehr und Tourismus in Laage,[18] abgesehen vom (Wasser-)Wandertourismus im Recknitztal, wird durch die günstige Verkehrserschließung kompensiert. Zu nennen sind die nahe Kreuzung der A 19 und A 20 sowie der B 103 und B 108; der Anschluß an die Bahnlinie Berlin - Rostock, auf der eine Privatbahn (OME) im 2-Stunden-Takt zwischen Rostock und Güstrow pendelt; und letztlich der Regionalflughafen mit privat-ziviler Mischnutzung und Passagierzahlen von über 100.000 pro anno.

Betrachtet man die soziale und kulturelle Infrastruktur des Unterzentrums, ist festzustellen, daß in vielen Bereichen öffentlicher Daseinsvorsorge, z. B. im Gesundheitswesen bzw. bei den Bildungs- und Kultureinrichtungen Abhängigkeiten von dem 20 km entfernten Oberzentrum Rostock und dem Mittelzentrum Güstrow in ähnlicher Reichweite bestehen. So kann die Stadt Laage die ärztliche Versorgung ihrer Bevölkerung nur ambulant gewährleisten, ebenso sind Einrichtungen der Erwachsenenbildung und Berufsbildung zu entbehren. Nicht verzichtet werden muß dagegen auf allgemeinbildende Schulen. Sowohl eine Grundschule als auch weiterführende Schulen, eine verbundene Haupt- und Realschule und ein Gymnasium, sind vor Ort vorhanden, wobei wegen sinkender Schülerzahlen und Schulschließungen im Amtsbereich Laage-Land Umstrukturierungen zu erwarten sind.[19]

Im RROP findet man darüber hinaus Einrichtungen der Jugendhilfe, Sporteinrichtungen und kulturelle Einrichtungen festgeschrieben. Das seitens der Stadt Laage vorgehaltene Angebot ist partiell deutlich über den Soll-Bestimmungen für ein Unterzentrum angesiedelt. Offene Jugendarbeit bzw. Jugendhilfe befindet sich in Laage nicht in kommunaler Trägerschaft, sondern in freier, die durchaus städtisch gefördert wird. So wird der Kreative Jugendtreff, den die Evang.-Luth. Kirchgemeinde Laage unterhält, im Haushalt 2002 mit 27.000 EUR berücksichtigt, während der Kronskamper Jugendclub (Ortsteil der Stadt Laage) in Trägerschaft des Arbeiter-Samariter-Bundes (ASB) 20.000 EUR Unterstützung erhält.[20]

Was die Spiel- und Sportstätten anbelangt, haben sich die Bedingungen in den letzten Jahren in Laage erheblich verbessert. Eine zweite Zweifelder-Turnhalle mit Zuschauerkapazität konnte 2001 in Benutzung genommen werden.[21] Dank einer baulichen Verbindung zur alten Turnhalle verfügt die Stadt nunmehr über ein geschlossenes Ensemble, Recknitzhallen genannt, das durch den Bau von Kleinfeldsportanlagen im Umkreis weiter aufgewertet wird. Für den in Laage traditionell stark vertretenen Ballsport, wie noch zu zeigen sein wird, gibt es einen Sportplatz mit Tribüne und Vereinshaus; ein Kunstrasenplatz zum Training befindet sich in der letzten Bauphase. In den Sommermonaten eröffnet die Stadt insbesondere für Kinder und Schulkassen das Freibad, ungeachtet der Tatsache, daß ein Zuschußbedarf aufgrund subventionierter Eintrittspreise und eines sanierungsbedürftigen Umfeldes besteht. Dem städtischen Eigenbetrieb Stadtwerke Laage (SWL) als Betreiber des Schwimmbades wird auch im Haushaltsjahr 2002 ein Betriebskostenzuschuß in der geplanten Höhe von 36.900 EUR gezahlt werden müssen, nachdem sich die Stadtvertretung 2000 für die Einlage des Freibades in die SWL zur Stärkung der Eigenkapitaldecke sowie für den Ausgleich des jährlichen Bewirtschaftungsverlustes ausgesprochen hatte.[22]

Die Planungsnormen bezüglich kultureller Einrichtungen im eigentlichen Sinne sind im RROP MM/R weitgehend offen formuliert. Damit sollte vermieden werden, den Kommunen Verpflichtungen aufzuerlegen, die mehr schlecht als recht eingehalten werden können. Vor allem Bibliotheken, Musikschulen und Museen finden besondere Beachtung. In der Begründung heißt es:

„In der Planungsregion soll sich ein vielfältiges kulturelles Leben entfalten, das zum Charakter und zur Eigenart der verschiedenen Landschaften in diesem Raum beiträgt. Das Brauchtum muß lebendig erhalten werden. Hier bedarf es der kommunalen und staatlichen Unterstützung. Das gilt auch für viele kulturelle Einrichtungen und Aktivitäten in der Region. Zum kulturellen Angebot der Region gehören die zahlreichen Veranstaltungen der freien Träger und Vereine. Sie tragen wesentlich zur kulturellen Identität bei.“[23]

[...]


[1] Hoffmann 1992, S. 45.

[2] Bis Mitte der 90er Jahre trugen die Kommunen mit rd. 50 % die Hauptlast bei der Kulturfinanzierung. Die Länder beteiligten sich mit 45 %, und der Bund lag bei 5 %. Mittlerweile hat der Länderanteil (für 1997: 7,2 Mrd. DM) den kommunalen (6,9 Mrd. DM) übertroffen, nicht zuletzt wegen begrenzter Steuereinnahmen bei den Gemeinden und der Rolle der Kultur als letztes Rückzugsgebiet der Länder im zunehmend zentralisierten Föderalismus der Bundesrepublik. Zu den Zahlen siehe die Texte von Michael Söndermann unter www.kulturpolitik.de.

[3] Im Hinblick auf die philosophischen Implikationen gut nachgezeichnet in: Historisches Wörterbuch der Philosophie 1976, S. 1309ff.

[4] Vgl. Hofstede 1997, S. 2f.

[5] Handwörterbuch des politischen Systems der Bundesrepublik Deutschland 2000, S. 262

[6] Meyers Enzyklopädisches Lexikon 1980, S. 441. Siehe auch andere Nachschlagewerke wie Staat und Politik 1974, S. 174 oder Brockhaus-Enzyklopädie 1990, S. 587f.

[7] Kleines politisches Wörterbuch 1973, S. 473.

[8] Vgl. Herbst/Ranke/Winkler 1994, S. 539ff.

[9] Strittmatter 1993, S. 13.

[10] Vgl. Handbuch zur deutschen Einheit 1999, S. 515.

[11] Vgl. Schröder 2001, S. 15.

[12] Landtag M-V 1993, S. 5346. Ob die ostdeutsche Kultur sich immer noch von der westdeutschen abhebt oder hier nicht schon längst Assimilationsvorgänge stattgefunden haben, wobei eine kaum zu erklärende Nostalgie wie ein unförmiges Handgepäck mitgeschleppt wird, ist umstritten. Erklärungsversuche dazu bei Mühlberg 1999, S. 4ff.

[13] Siehe dazu Landtag M-V 1991, S. 537ff.

[14] Für die Theaterförderung werden bis 2004 70 Mio. DM ausgegeben. Siehe hierzu Landtag M-V 2000, S. 2.

[15] Siehe RPV MM 1999, S. 2.

[16] Zu den Zahlen vgl. RPV MM 2000, S. 1 sowie Vorbericht des Haushaltsplanes 2002 der Stadt Laage, S. 4.

[17] RPV MM 1994, S. 27.

[18] In einer Studie des Vereins Institut für Regionale Wirtschafts- und Arbeitsmarktstrategien (REWAS) über Stand und Entwicklung der Lebensqualität im Landkreis Güstrow wird Laage im Zusammenhang mit Tourismus kaum erwähnt. Die Anzahl der Übernachtungsmöglichkeiten wird auf 2 im Vergleich zu 84 in Bützow und 98 in Teterow beziffert. Vgl. REWAS 1996, S. 120.

[19] Während die verbundene Haupt- und Realschule 2001 ein neues Schulgebäude bezog, das sich die Stadt über 8 Mio. DM kosten ließ und trotz Gefahr eines unausgeglichenen Haushalts ohne nennenswerte Fördermittel errichtete (vgl. SVZ, Güstrower Anzeiger, 20./21.01.2001, S. 17), droht dem Recknitz-Gymnasium Laage das Aus. Anders als die Realschule kann das Gymnasium nicht mit Schülern aus Dorfschulen rechnen, sondern wird laut Prognose der Fortschreibung des Schulentwicklungsplanes ab 2003/2004 die Mindestanforderungen von zwei Klassenzüge je Jahrgang unterschreiten. Eine Diskussion über den zukünftigen Schultyp und die Frage nach der Attraktivität von Laage ohne einen Bildungsgang mit Abitur wurde auf der Sitzung der Stadtvertretung vom 06.06.2001 geführt (Protokoll liegt vor).

[20] Siehe Haushaltsplan 2002 der Stadt Laage, S. 101.

[21] Vgl. Laager Stadtanzeiger, Jg. 11, Nr. 12, 03.12.2001, S. 13.

[22] Vgl. Protokoll der 8. Sitzung der Stadtvertretung vom 13.03.2000 der Stadt Laage, S. 3.

[23] Anmerk. 17, S. 104.

Fin de l'extrait de 30 pages

Résumé des informations

Titre
Kulturpolitik im Mittleren Mecklenburg am Beispiel des Unterzentrums Laage
Université
University of Rostock  (Institut für Politik- und Verwaltungswissenschaften)
Cours
Kulturpolitik im Mittleren Mecklenburg
Note
1,0
Auteur
Année
2002
Pages
30
N° de catalogue
V11106
ISBN (ebook)
9783638173599
ISBN (Livre)
9783638698184
Taille d'un fichier
661 KB
Langue
allemand
Mots clés
Kulturpolitik/Mecklenburg
Citation du texte
Christian Schwießelmann (Auteur), 2002, Kulturpolitik im Mittleren Mecklenburg am Beispiel des Unterzentrums Laage, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/11106

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