Deutsch als Fremdsprache unterrichten. Additive Zusatzqualifizierung für Lehrkräfte in Berufssprachkursen


Dossier / Travail, 2021

36 Pages, Note: 1


Extrait


Inhaltsverzeichnis

Einleitung
1.1 Erfahrungen und Kompetenzen, über die ich vor der Absolvierung der ZQ BSK verfügte
1.2 Ziel meiner Teilnahme an der ZQ BSK
1.3 In welchen Bereichen lagen bislang eigene Schwächen und Stärken?
1.4 Nachweis bereits umfassender Erfahrungen und Kenntnisse
1.5 Welche Module versprechen den größten Wissens- und Kompetenzzuwachs für mich?
1.6 Empfehlungen zur Auffrischung und Vertiefung von bestimmten Fachkenntnissen
1.7 Welche Schlüsse ziehe ich aus dem Ergebnis?
1.8 Begründung zu meiner Beschäftigung mit dem Beruf: Pflegefachfrau/-mann

1. Grundlagen der Berufspädagogik

2. Berufsbezogene linguistische Kompetenz
2.1 Schlussfolgerung der Ergebnisse meiner Textanalyse
2.2 Textanalyse

3. Sprachenlernen und Schlüsselkompetenzen im Erwachsenenalter

4. Didaktik und Methoden im berufsbezogenen Deutschunterricht
4.1 Dokumentation einer Unterrichtsplanung: Förderung der Schreibstrategien von KNT

5. Evaluieren, Prüfen, Testen
5.1 Wie kann ich diese Prüfungsaufgabe im Sinne von Constructive Alignment vorbereiten?
5.2 Welche Rückwirkungen hat es auf den Unterricht? Wie oft wird diese Aufgabe geübt?

6. Digitale Kompetenz
6.1 Reflexion der Durchführung

7. Aufgaben, Rollen und professionelles Handeln der LK in BSK

8. Interkulturalität und Integration in den Arbeitsmarkt

Abschlussreflexion

Quellenverzeichnis

Anhang
Beispieltext: Grundlage der Textanalyse (2.2) und des Unterrichtsentwurfes (3.2)
Unterrichtsentwurf als Lehrskizze
Infografik: Die Aufgaben des Betriebsrats
Infografik: Beteiligungsrechte des Betriebsrats
Unterrichtsentwurf als Lehrskizze: Training von Schreibstrategien
Selbsterstellte Prüfungsaufgabe: Deutsch-Test für den Beruf [Basiskurs B2]
Lernziele für Basisberufssprachkurse
Übungssequenz

Einleitung

1.1 Erfahrungen und Kompetenzen, über die ich vor der Absolvierung der ZQ BSK verfügte

Schon zu Schulzeiten habe ich gern die Sendung „Berufe im Bild“ geschaut. Ich war damals sehr fasziniert von der Fülle der Berufsfelder, die ich aus meinem persönlichen Umfeld gar nicht kannte. Außerdem gab es die Möglichkeit, ins „Lager für Arbeit und Erholung“ zu fahren (sogar ins Ausland), wo ich z. B. in einem Betrieb in Radom (Polen) Kenntnis über die Herstellungsweise von Camping-Gaskochern erlangte.

In dem Fach Produktive Arbeit (PA), später an der Erweiterten Oberschule (EOS ≙ Gymnasium) im Fach Wissenschaftlich-Praktische Arbeit (WPA), erhielt ich ebenfalls die Möglichkeit, praktische Erfahrungen in verschiedenen Berufsfeldern zu sammeln. Auch während meines Studiums der Germanistik und Soziologie an der Martin-Luther Universität Halle-Wittenberg, dass ich 1996 mit dem Grad der Magistra Artium (M.A.) abgeschlossen habe, machte ich Praktika in verschiedenen Bereichen (Rundfunk, Verlag, Post).

Diese praktischen Erfahrungen mündeten dann vorerst in einem Frauenprojekt, aus dem eine Manufaktur hervorgehen sollte. Auch hier bot sich mir die Möglichkeit in verschiedene Berufe (Floristik, Töpferei, Schneiderei) reinzuschnuppern und mitzuwirken. Als Projektmanagerin beim Landesmusikrat Sachsen-Anhalt organisierte ich ein Jugend-Big-Band-Treffen in Halle Saale, als Dozentin für Soziologie unterrichtete ich am Institut für Weiterbildung in der Kranken- und Altenpflege (IWK) und setzte meine bis dahin erworbenen Kenntnisse sowie Fähigkeiten als Mitarbeiterin ebenso beim Kinderschutzbund ein. Des Weiteren sammelte ich Erfahrungen als Saxofonistin in verschiedenen Orchestern und Bands.

Als Mutter von zwei Kindern änderte ich meine berufliche Ausrichtung: Beim lokalen Sender „Radio Corax“ machte ich Hörgeschichten für Groß und Klein, fertigte redaktionelle Beiträge zu verschiedenen Themen an, organisierte und moderierte Sendungen. Mir oblag sowohl die redaktionelle Leitung der Sendungen Downtown-Jazz und Transgenerationenradio, die ich auch selbst moderierte, als auch die medienpädagogische Betreuung der Kinder-Sendung „Grünschnabel“. Da ich durch die Arbeit im Radiosender ebenso die Arbeit einer Cutterin übernahm, vermittelte ich bei der Medienanstalt Sachsen-Anhalt (MSA) die Funktionsweisen des Schnittprogramms Samplitude interessierten Bürger*innen. Weiterhin arbeitete ich als Regieassistenzin für das Kindertheaterstück "Kunksmuhme" bei der Schaustelle e. V. Halle. 2014 folgte ein Radioprojekt mit Migrantinnen und Migranten der Gemeinschaftsschule „Kastanienallee“ in Halle-Neustadt, bei dem ich von der Antragstellung bis zur Abrechnung alle Aufgaben (inklusive Durchführung) übernahm. In diesem Projekt waren Jugendliche die Zielgruppe - zusammen mit deren Eltern, wenn diese bereit waren, sich einzubringen. Von 2014 bis 2020 führte ich verschiedene Radioprojekte an mehreren Schulen durch. Ein weiteres Projekt, dass ich hier noch erwähnen möchte, ist ein Multimedia-Projekt an der Gemeinschaftsschule und Sekundarschule „August Hermann Francke“ in Halle, dass ich gemeinsam mit einem Fotografen in Kooperation mit dem Landesschulamt Sachsen-Anhalt und der Halleschen Wohnungsgesellschaft mbH (HWG) durchführte. Hier erstellten wir mit einheimischen und fremdländischen Schülerinnen und Schülern Videos zu einigen Berufsfeldern, wie dem der Polizei, der Gefäßchirurgie, der Psychologie, des Maskenbildners im Theater, des Lehrers u. a. Als weiteres Resultat entstanden ein Radiobeitrag und auch ein Jahreskalender für das Jahr 2016, in dem 12 Berufsgruppen mit entsprechenden Interviewpartner*innen vorgestellt wurden. Ein weiteres Projekt, dass ich mit Kindern im Hort, aber auch mit Erwachsenen an der MSA durchführte, war das Erstellen von Erklärvideos mit freier Software. Nebenbei machte ich 2015 bis 2016 noch eine Ausbildung zur Vinyasa-Yoga-Lehrerin, bei der ich auch sehr viel über die Konzeption von Unterrichtseinheiten lernte.

2016 übernahm ich zusätzlich die Redaktion der Stadtteilzeitung Halle für die Innenstadt.

2017 wurden händeringend DaF/DaZ-Lehrkräfte gesucht. So begann ich in der Alpha Sprachschule Halle zu hospitieren und zu unterrichten. In diesem Jahr nahm ich auch an der ZQ für Lehrkräfte in Integrationskursen am IIK Berlin teil und absolvierte diese sehr erfolgreich. Es folgten Dozentinnentätigkeiten beim Bildungs- und Beratungsinstitut GmbH (BBI) und an den Euro-Schulen in Halle Saale. 2018 absolvierte ich die ZQ für Lehrkräfte in Alphabetisierungskursen am IIK Jena, es folgten 2019 die ZQ für Lehrkräfte: Lernschwierigkeiten im Unterricht mit Schwerpunkt Trauma und 2020 die ZQ für Lehrkräfte in Orientierungskursen. Anfangs wurde ich viel als Springerin in allen Niveaustufen eingesetzt. Später übernahm ich halbe Kurse. Seit zwei Jahren unterrichte ich meine Kurse allein.

Im Laufe der Jahre hat sich bei mir folgendes Arbeitsschema herausgebildet. Vor dem Kursbeginn informiere ich mich, welche Prüfung die Teilnehmenden des Kurses absolvieren müssen. Danach richte ich meinen Unterricht aus. Ich überlege mir, wie ich dieses Ziel erreichen kann und bereite mich Woche für Woche vor, wobei ich täglich meine Unterrichtsvorbereitungen an die Anforderungen bzw. den Leistungsstand meiner Lernenden neu ausrichte. Die Stunden bzw. Unterrichtstage beginne ich immer mit mündlichen „Erwärmungen“, die, gefolgt von Wiederholungen und vom Vergleich der Hausaufgaben, in den Schwerpunkt des jeweiligen Tages münden. Der wiederum wird durch Auflockerungsübungen abgelöst und endet in der Betrachtung der kommenden Hausaufgaben sowie in einem abschließenden Spiel. Die größte Freude bereitet mir der Umgang mit verschiedenen Menschen, denen ich helfen kann, die deutsche Sprache zu erlernen.

1.2 Ziel meiner Teilnahme an der ZQ BSK

Ich hoffe, dass ich Erfahrungen im Online-Unterrichten mache und viel Input von meinen Kolleginnen und Kollegen bekomme, wie ich die Teilnehmenden nicht nur im Online-Unterricht, sondern auch im Präsenzunterricht motivieren kann. Auch hinsichtlich der Heterogenität der Gruppen möchte ich den Einsatz von Apps und anderen Tools erlernen. Speziell in Hinblick auf die Berufssprache und der ca. 325 Berufe, die es gibt, möchte ich erfahren, wie spezifisch ich mit dem Feld der Berufssprache umgehen kann/muss. Ich möchte Schwerpunkte erkennen, die für mich eine realistische Umsetzbarkeit der Grundlagen mit den hohen Anforderungen der verschiedenen Berufssprachen herauskristallisieren. Außerdem ist es mir wichtig, meine Fähigkeiten hinsichtlich der Problemlösungsorientiertheit auf diesem Gebiet zu erweitern und zu vertiefen.

Folgende Kompetenzen möchte ich durch meine Teilnahme an der ZQ BSK erweitern:

1 Meine linguistische Kompetenz / mein Sprachbewusstsein
2 Meine Medienkompetenz
3 Meine inter-/transkulturelle Kompetenz
4 Meine Didaktik/Methodik
5 Meine Unterrichts- und Kursplanung

1.3 In welchen Bereichen lagen bislang eigene Schwächen und Stärken?

Mit interkulturellen Konflikten umzugehen, stellt für mich eine besondere Herausforderung dar, weil sprachliche Barrieren für die Teilnehmenden (und auch für mich) echte Hindernisse sind, um Konflikte zufriedenstellend auszubalancieren. Für mich als Lehrkraft wäre es schön, in Konfliktsituationen von einer Metaebene auf das Geschehen blicken zu können. Meine Stärke liegt hier wiederum darin, dass ich mit meinen Kolleginnen bzw. Kollegen darüber spreche und diese bei Bedarf um Hilfe, Handlungsempfehlungen oder andere mögliche Unterstützung bitte.

1.4 Nachweis bereits umfassender Erfahrungen und Kenntnisse

Umfassende Kenntnisse kann ich meines Erachtens in der Förderung des selbstständigen Sprachenlernens und arbeitsmarktrelevanter Schlüsselkompetenzen im Erwachsenenalter und im Evaluieren, Prüfen, Testen nachweisen.

1.5 Welche Module versprechen den größten Wissens- und Kompetenzzuwachs für mich?

Den größten Wissenzuwachs verspreche ich mir von den Modulen: Didaktik und Methodik im berufsbezogenen Deutschunterricht, Digitale Kompetenz sowie Aufgaben, Rollen und professionelles Handeln der Lehrkräfte in Berufssprachkursen.

1.6 Empfehlungen zur Auffrischung und Vertiefung von bestimmten Fachkenntnissen

Die Ergebnisse der Auswertung des Fragenkataloges zur „Selbstreflexion der Lehrkompetenzen“ empfehlen die Auffrischung und Vertiefung von Fachkenntnissen in den Themenblöcken 2 Meine Didaktik/Methodik, 4 Meine linguistische Kompetenz / mein Sprachbewusstsein und 6 Meine Medienkompetenz.

1.7 Welche Schlüsse ziehe ich aus dem Ergebnis?

Aus diesem Ergebnis ziehe ich den Schluss, dass ich mich richtig entschieden habe, an der ZQ BSK teilzunehmen, da sie mir helfen wird, diese Defizite zu regulieren bzw. zu eliminieren.

1.8 Begründung zu meiner Beschäftigung mit dem Beruf: Pflegefachfrau/-mann

Ich möchte mich in der ZQ BSK mit dem Beruf der Pflegefachkraft beschäftigen, weil es ein Arbeitsfeld mit extrem hoher Verantwortung ist, in dem es viele Bereiche und verschiedene Arbeitsfelder gibt. Seit dem 1. Januar 2020 wurden die Ausbildungsbereiche der drei Berufsgruppen (Gesundheits- und Krankenpfleger*in, Altenpfleger*in und Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger*in) zu einer Pflegeausbildung aggregiert. Darüber hinaus gibt es Möglichkeiten der Fortbildung und Spezialisierung. Es ist ein Berufsfeld, in dem Menschen mit Menschen arbeiten, in dem Empathie und Teamarbeit eine große Rolle spielen. Hochqualifiziertes Pflegepersonal ist im Gesundheitswesen wichtig und ich möchte viel darüber wissen, um im Unterricht, neben des Trainings der deutschen Sprache, möglichst realitätsnah viel Wissen und relevante Fakten vermitteln zu können.

1. Grundlagen der Berufspädagogik

Im Modul 1 wurde die Aufgabe gestellt, ein Gruppengespräch mit einer Vertreterin vom Jobcenter der Stadt Jena vorzubereiten und dieses mit meinen Kolleginnen und Kollegen gemeinsam durchzuführen.

Das Gespräch fand am Freitag, den 5. März 2021 zwischen 11:45 Uhr und 13:15 Uhr mit der Fallmanagerin Evelin Mäusel von Jenarbeit, dem Jobcenter der Stadt Jena, das für die Gewährung von Arbeitslosengeld II an Personen, die im Stadtgebiet von Jena wohnen, zuständig ist, statt. Jenarbeit übernimmt als kommunales Jobcenter seit 2005 die Verantwortung für alle Leistungen nach dem SGB II in Eigenregie und wird als städtischer Eigenbetrieb geführt. Aufgrund der Covid-19-Pandemie und den damit einhergehenden Einschränkungen im öffentlichen und privaten Leben trafen wir uns mit Frau M. im Büro des IIK Jena e. V. online auf der Google-Meet-Plattform. Diese Praxiserprobungs- und Reflexionsphase wurde von Frau W., der stellvertretenden Standortleiterin, moderiert.

Meine Erwartungen an das Gespräch waren eher gering, da ich mich fragte, was ich hier erfahren sollte, was ich nicht auch im Internet auf den entsprechenden Webseiten nachlesen, hören oder sehen kann. Außerdem nahm ich an, dass wir im Vorfeld gemeinsam in der Gruppe spezifische Fragen formulieren würden, um das Ziel dieses Gespräches zu fokussieren.

Nachdem uns Frau W. Frau M. vorgestellt hatte, begann diese darüber zu referieren, dass 75 % ihrer Kunden Ausländerinnen und Ausländer und ihre Kunden - ein Begriff, der offiziell für Antragstellende im Jobcenter verwendet wird - die jungen arbeitsfähigen Menschen zwischen 15 und 25 sind. Es folgten Erläuterungen, wann und wie Hartz IV entstanden ist und welche Unterschiede zwischen Sozialamt, Jobcenter und der Agentur für Arbeit bestehen. Sie erklärte uns das Zuflussprinzip und die davon abgeleiteten finanziellen Zuwendungen. Interessant fand ich in diesem Zusammenhang die bestehenden Kooperationen mit dem Berufsvorbereitungsjahr Sprachförderung (BVJ-S), dem Senior Experten Service (SES) und mit Fit für den Beruf mit SES-Ausbildungsbegleitern (VerA), die junge Menschen unterstützen, einen Weg ins Berufsleben zu finden und zu gehen.

Im Laufe des Vortrages, der Diskussionsbeiträge und der Anmerkungen von Frau M. erschien mir die Arbeit, die dort geleistet wurde, sehr sinnvoll. Ein Gedanke, den Sokrates geäußert haben soll, kam mir in den Kopf und wäre meines Erachtens ein gutes Leitmotiv für die Karrierebibel des Jobcenters: „Wer glaubt, etwas zu sein, hat aufgehört, etwas zu werden.“1 Wie man weiß, sollte die Person, die finanzielle Unterstützung erhalten möchte, sich auch bemühen, die eigene Situation zu ändern.2 Das bedeutet natürlich auch, sich nicht auf dem auszuruhen, was man erreicht hat, sondern weiter zu gehen und sich den Veränderungen zu stellen.3

Bei meinen Recherchen im Internet googelte ich auch: „Was Sie beim Jobcenter beachten müssen“. Folgende Worte wurden offenbart: „Ein Termin beim Jobcenter ist für viele gleichbedeutend mit einem Besuch beim Zahnarzt. Und der Vergleich ist gar nicht so unpassend, denn auch im Jobcenter geht es zumeist milder zu, als vorher befürchtet. Insbesondere, wenn man ein paar Dinge berücksichtigt.“ (Mai, 2021)

Ängste spielen eine große Rolle! Ängste, die es zu erkennen und zu überwinden gilt. Frau M. kann sich und uns nicht erklären, warum so viele Menschen Angst davor haben, das Jobcenter um Hilfe zu bitten, denn es wird viel Hilfe angeboten, und sie und ihre Mitarbeiter sind immer freundlich, flexibel und stets bemüht, ihre Kundschaft zufrieden zu stellen. Überraschenderweise äußerte dazu aus unserer Runde niemand einen Gedanken. Ist es ein Tabuthema? Herrscht hier die unausgesprochene Einigkeit, dass darüber nicht geraunt, spekuliert oder sich klar und deutlich ausgedrückt wird?

Konsequenterweise leite ich für den BSK daraus ab, dass man sich bewegen muss, wenn es weiter gehen soll. Ein probates Mittel für die Verständigung, für das Verstehen und das Reden über bestimmte Sachverhalte, aber auch Gefühle oder Verhaltensweisen, ist die Sprache. In unserem speziellen Fall ist es die deutsche Sprache. In Deutschland ist sie die Umgangs- und auch Berufssprache. Also eine Sprache, die in einzelnen Fachgebieten, wie im Handel → „zweitwichtigste Handelssprache in Europa“ (Sochorek, 2007), in der Diplomatie, in der Verwaltung und sogar in der Wissenschaft, Menschen verschiedener Sprachgemeinschaften den kommunikativen Austausch ermöglicht.

Nun komme ich noch einmal zurück zu der zitierten Zeile „ Wer glaubt, etwas zu sein, hat aufgehört, etwas zu werden.“, die mich nachdenklich gemacht hat. Einerseits trifft das zu, andererseits nicht ganz. Es geht um Stillstand und es geht darum, sich neue Ziele zu setzen. Man kann schon „etwas sein“ und trotzdem noch „etwas werden“. Aus meiner Sicht hat man in jedem Abschnitt seines Lebens schon Ziele erreicht (auch Migrant*innen, Flüchtlinge …), dennoch kann man sich neue Ziele setzen und sich damit neuen Herausforderungen stellen. Wir lernen jeden Tag etwas dazu. Die Sprichwörter: „Sich regen, bringt Segen.“, „Ohne Fleiß, keinen Preis.“ oder „Wer rastet, der rostet.“ bringen es ebenfalls zum Ausdruck und unsere KTN kennen bestimmt auch in ihrer Mutter- oder Ursprungssprache ein ähnliches Sprichwort, das uns allen zeigt, dass „es den Menschen wie den Leuten geht“.

2. Berufsbezogene linguistische Kompetenz

2.1 Schlussfolgerung der Ergebnisse meiner Textanalyse

Im Modul 2 „Berufsbezogene linguistische Kompetenz“ wählte ich aus dem Lehrwerk vom Hueber-Verlag: Im Beruf Neu, Deutsch als Fremd- und Zweitsprache B2+/C1, einen Text/Artikel über Mitbestimmungsrecht verstehen aus. Ausgehend von der derzeitigen Situation der Pandemie ist es in Hinblick auf den von mir gewählten Beruf „Pflegefachmann/-frau“ besonders wichtig, die Mitbestimmungsmöglichkeiten und –rechte des eigenen Berufsfeldes zu kennen. Wiederholt wurde in den letzten Jahren bzw. Jahrzehnten öffentlich darauf hingewiesen, dass die Arbeitsbedingungen für Pflegekräfte verbessert werden müssen (BMAS, 2020). Bereits 2013 stellte Monika Kuhlen-Heck, Betriebsratsvorsitzende beim Gesundheits-Unternehmen Sozial-Holding in Mönchengladbach fest, dass besonders die Altenpflege „ein Knochenjob“ ist, bei dem „Rückenleiden, psychischer Stress, psychomatische Beschwerden und Burn-out-Syndrome“ infolge der Arbeitsbelastungen auftreten (Dr. Heimann, 2013). Vom Amtgericht Kiel wurde am 26.07.2017 ein Urteil gefällt, dass der Betriebsrat eine Mindestbesetzung fordern und sogar erzwingen kann, wenn die Unterbesetzung der Pflegekräfte gesundheitsschädlich für die Beschäftigen ist (Dr. Bender, 2017). Natürlich sollten Auszubildende auch erfahren, wo sie Unterstützung für ihre beruflichen Belange finden können. Z. B. können sie sich im Internet unter „Fachpflegewissen.de“ informieren, wozu es einen Betriebsrat gibt und welche Pflichten und Rechte er sowohl gegenüber der Belegschaft wie auch dem Arbeitgeber hat (Cyberfussel, 2013). Somit ist der von mir ausgewählte Text für Lernende informativ und richtungsweisend für die Integration in Deutschland.

Zusammenfassung des Textes:

Funktion und Arbeitsweise des Betriebsrates

Im Text4 wird erklärt, wessen Interessen der Betriebsrat vertritt, welche Mitbestimmungsrechte er hat und welche Entscheidungen der Arbeitgeber akzeptieren muss. Darüber hinaus wird darüber informiert, aus welchen Personen die sog. Einigungsstelle besteht, an die sich der Arbeitgeber wenden muss, wenn er verbindliche Entscheidungen zu bestimmten Maßnahmen trifft. In der Praxis wird die Einigungsstelle eher selten konsultiert, da Arbeitgeber und der Betriebsrat versuchen Kompromisse zu finden. Weiterhin folgt eine Auflistung der Bereiche der Mitbestimmungsrechte, die durch ein Beispiel veranschaulicht werden. Im letzten Teil des Textes wird darauf hingewiesen, welche Angelegenheiten er sich anhören muss und wo er ggf. auch beratend tätig werden kann, aber auch, dass z. B. bei einer Kündigung der Arbeitgeber das letzte Wort hat.

2.2 Textanalyse

- Register: Berufssprache
- Kommunikationsform: schriftlich, vermittelt, formell
- Textsorte: Information – GER-Stufe: B2+/C1
- Aufbau: Überschrift – Begriffserklärung und Erläuterung des Aufgabenfeldes – Benennen der Maßnahmen, die mitbestimmungspflichtig sind – Verdeutlichung am Beispiel – Grenzen der Mitbestimmung

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

3. Sprachenlernen und Schlüsselkompetenzen im Erwachsenenalter

Im Modul 3, in dem es um die Förderung des selbstständigen Sprachenlernens und arbeitsmarktrelevanter Schlüsselkompetenzen im Erwachsenenalter geht, habe ich anhand des verwendeten Textes aus Modul 2 eine Unterrichtssequenz zur Vermittlung von Lernstrategien entwickelt. Da ich z. Z. in keinem BSK C1 unterrichte, schreibe ich zu der von mir erarbeiteten Lehrskizze einen didaktisch-methodischen Kommentar. Dabei betrachte ich die Auswahl meiner Lernstrategien und die damit einhergehenden Möglichkeiten zur Binnendifferenzierung.

Im Vorfeld dieser Unterrichtseinheit wiederhole und übe ich mit meinen Lernenden unter Zuhilfenahme von selbst erstellen Apps komplexe Komposita und Nomenverbgefüge. Ausgehend von verbalen Äußerungen im Plenum bzw. Unterrichtsgespräch zu den Fragen: „Wissen Sie, was ein Betriebsrat ist? Gibt es in Ihrer Heimat auch Betriebsräte o. Ä.?“ erwecke ich das Interesse bei den KTN, da Sie persönlich zu diesem Thema angesprochen werden. In Anbetracht der Tatsache, dass der Unterricht online stattfindet, schreibe ich auf einem Docs-Whitebord im Modus „Präsentieren“ für alle die Fragen auf. Das ist besonders für die wichtig, deren Kompetenzen noch geringfügig sind, da sie hier auch das Schriftbild sehen. Ebenfalls kann ich für alle sichtbar Notizen über verbale Beiträge machen. Das ist eine Möglichkeit zu binnendifferenzieren, da hier Gehörtes verschriftlicht wird und mehrere Sinne angesprochen werden, wodurch ich wiederum mehr Lerntypen erreiche.

Im nächsten Schritt teile ich Gruppen ein. Hier kann ich steuern, wer mit wem zusammenarbeitet. D. h. ich kann gezielt auch binnendifferenzierend wirksam werden, indem ich die, die mehr Hilfe und Unterstützung benötigen, jeweils mit einer Person einteile, die kompetenter ist. So ist es möglich, dass in der Gruppenarbeit, die KTN voneinander lernen können. Eine weitere Variante ist, dass ich Lernende, die mehr Untersstützung benötigen, in eine Gruppe einteile, um diese im Breakoutroom zu lenken, mit welchen Arbeitsschritten sie der Lösung der gestellten Aufgabe näher kommen. Im konkreten Fall stelle ich jeweils eine Infografiken (Infografik: Die Aufgaben des Betriebsrats | Infografik: Beteiligungsrechte des Betriebsrats)5 (W.A.F., 2021) zur Verfügung, mit deren Hilfe ein Teil des benötigten Vokabulars im Text, der zum Schluss gelesen und verstanden werden soll, erarbeitet und reflektiert werden kann. Die Infografiken habe ich im Classroom hochgeladen, so dass alle KTN jeder Zeit Zugriff darauf haben. Ich erläutere, worum es auf diesen Infografiken geht. KTN markieren unbekannte Wörter, recherchieren ihre Bedeutung und sammeln Fragen. Im Plenum werden Fragen zu den Infografiken gestellt und beantwortet. Die Ergebnisse werden durch das „Präsentieren“ schriftlich sichtbar gemacht.

Mit Hilfe der erarbeiteten Informationen fertigen wir im Plenum eine Mind-Map zum Begriff „Betriebsrat“ an. Hier sammeln wir Assoziationen, die wir zuvor gemeinsam erarbeitet haben, sowie andere/zusätzliche, die den KTN noch einfallen. Diese Gedankenlandkarte skizziere und schreibe ich für alle sichtbar im Präsentationsmodus ans Whiteboard. Zur Binnendifferenzierung ist es möglich, dass KTN mit Verständnisproblemen Fragen an alle stellen und andere in deren Erstsprache oder einer anderen gemeinsamen Sprache erklärend wirksam werden. Außerdem wird mit dieser gemeinsamen Sammlung von Assoziationen, Wörtern/Wortgruppen und Elementen, die Fähigkeit des Gehirns zur Kategorienbildung genutzt und ist somit hilfreich für unsere Erschließung des Themengebietes im gemeinsamen Lernprozess.

Durch die vorangegangenen Arbeitsmethoden kann ich metakognitive Ziele anregen, wie z. B. dass KTN durch die Bewusstmachung der Arbeitsschritte das eigene Lernen beobachten und reflektieren. Kognitive Ziele, wie das Memorisieren durch Visualisieren der gesprochenen Sprache durch Schrift oder Skizzen, die Sprachverarbeitung durch das Markieren und Analysieren von Wörter und Ausdrücken oder auch Kenntnisse in die Muttersprache übertragen, verfolge ich außerdem.6

Im weiteren Verlauf des Unterrichts werden auch der rezeptive und produktiver Sprachgebrauch geübt, wobei ich an dieser Stelle bemerken möchte, dass die verschiedenen Lernstrategien auch in gemischten Formen auftreten. In meinem Kurs bilden die KTN jedenfalls erst einmal Hypothesen, um sie später auf ihre Richtigkeit zu überprüfen. Die Hypothesen werden anhand von Fragen, die ich vorgebe, aufgestellt. Hier arbeiten die TN zu zweit. Das ermöglicht ihnen eine hohe Konzentration und zwingt sie mitzudenken. Ich schalte mich nacheinander bei jedem Paar zu und beobachte ihre Arbeit. Gute KTN kann ich allein arbeiten lassen. Andere kann ich durch verbale Hilfestellungen unterstützen, um die Ideenfindung anzuregen. Binnendifferenzierend kann ich auch KTNn helfen, eine Hypothese zu formulieren, indem ich auf die Infografiken verweise und an Überlegungen der vorangegangenen Übungen anknüpfe. Spätestens im Plenum werden alle Fragen und die dazu aufgestellten Hypothesen für alle im Präsentation-Modus sichtbar gemacht.

Erst jetzt teile ich Textabschnitte7 des später zu lesenden Textes aus. Den Ursprungstext habe ich in vier Abschnitte geteilt und separiert. Hier bietet sich wiederum eine günstige Gelegenheit zur Binnendifferenzierung an: Abschnitt eins habe ich zusätzlich in zwei Teile zerlegt. So kann ich leistungsschwächere KTNn ermöglichen, ihren „kürzeren“ Text in der gleichen Zeit wie die anderen erfolgreich zu bearbeiten. Dadurch haben sie einen Lernerfolg und ihr Selbstvertrauen wird gestärkt.

In dieser Unterrichtsphase werden sowohl Lernhandlungen zum Memorisieren und zur Sprachverarbeitung trainiert als auch rezeptive und produktive Lernhandlungen zum Sprachgebrauch. In Zweigruppen werden je nach Lernstand die kürzeren oder längeren Textabschnitte verteilt. Jedes Paar erhält den Auftrag, unbekannte Wörter zu markieren und zu recherchieren, was sie bedeuten. Dann sollen sie in einfachen Worten bzw. mit eigenen Worten wiedergeben, was im Textabschnitt steht. Anschließend sollen sie in einer anderen Farbe die Wörter markieren, die Antworten auf ihre Hypothesen enthalten und eine Zwischenüberschrift für ihren Abschnitt finden. Im Plenum stellen die Gruppen sich gegenseitig ihren Abschnitt und ihre Ausarbeitungen vor.

Nachdem die Präsentation vollständig durchgeführt wurde, schlagen die KTN die Seite 105 im Buch auf und lesen den gesamten Text. Hier bietet es sich an, den Text von einem oder mehreren KTNn laut lesen zu lassen, um das Vorlesen und die Aussprache zu trainieren.

In der anschließendenden Stunde könnte gemeinsam darüber reflektiert werden, wie diese Lernmethoden von jedem Lernenden im eigenen Umfeld umgesetzt werden können. Zur Verständniskontrolle und -überprüfung des Textes sind die Aussagen der folgenden Aufgabe B1|c im Lehrbuch geeignet. Die KTN sollen deren Richtigkeit einschätzen können. Bei Fehleinschätzungen können im Text Wörter und Wortgruppen markiert werden, die die richtigen Aussagen unterstützen. Mit dieser Übung wird das erarbeitete Wissen meiner Unterrichtssequenz vertieft und gefestigt.

4. Didaktik und Methoden im berufsbezogenen Deutschunterricht

4.1 Dokumentation einer Unterrichtsplanung: Förderung der Schreibstrategien von KNT

Am 27.04.2021 führte ich meine erarbeitete Unterrichtssequenz online am IIK Erfurt im Basisberufssprachkurs B2 bei einer Kollegin durch. Diese international gemischte Gruppe bestand aus 15 Personen (12 Männer / 3 Frauen) aus der Türkei, Kasachstan, Russland, dem Iran, Afghanistan, Ukraine, Armenien, Tajikistan und Brasilien.

Während der Vorbereitung meiner Unterrichtssequenz8 musste ich mir überlegen, wie ich die Teilnehmenden motivieren könnte, damit sie aktiv am Unterricht teilnehmen. Da es mein erster Online-Unterricht war, erstellte ich eine Reihe von Apps, mit denen ich den Lernenden den Weg ebnen wollte, einen eigenen Beschwerdebrief zu schreiben. Meinen Unterrichtsablauf organisierte ich in einer Powerpoint Präsentation, um damit die Arbeitsschritte und theoretischen Grundlagen für die KTN sichtbar zu machen.9 Somit realisierte ich für die KTN, „eine vorangehende Einführungs- oder Hinführungsphase, die das Lernziel verfolgt,“ und war in der Lage „[…] zum Thema hinzuführen, ihr Vorwissen zu aktivieren und ihnen die Schlüsselwörter zu vermitteln“. (Koeppel, 2016). Ich stieg also in die Lektion 7 ihres Lehrbuches10 ein und fertigte zu dem vorhandenen Lehrmaterial weitere Übungen an. In den ersten Anwendungen bezog ich mich auf den Beschwerdebrief S. 112/2, den die KTN bereits kannten. Dieser Beschwerdebrief wurde mit Hilfe von Präpositionen mit Genitiv und Redemitteln gestaltet, die der Wortschatzerweiterung und –festigung dienten. So wiederholten wir zuerst die Präpositionen und deren Verwendungsmöglichkeiten. Ich teilte im Präsentationsmodus den QR-Code für die Teilnehmenden, die zusätzlich mit einem Smartphone arbeiten wollten oder konnten, und im Chat additional den Link für die App. So konnten alle diese Übung durchführen. Da wir uns alle in einer Videokonferenz befanden, konnten die KTN zwischendurch auch Fragen zu den Präpositionen stellen. Unter anderem wurde gefragt, wo die Präposition „innerhalb“ eingeordnet werden sollte, da sie lokal und temporal gebraucht werden könne. Für diesen Fall hatte ich diese Präposition zweimal in der App angeboten, was ich dem Fragenden auch mitteilte. Eine andere Frage bezog sich auf den unterschiedlichen Kasus: „Trotz der Engpässe …“ (Genitiv) vs. „Trotz Engässen …“ (Dativ), die im Plenum geklärt werden konnte.

Mein Konzept funktionierte sehr gut. Die Lernenden konnte alle folgen, so dass es mir fast schon etwas zu leicht erschien. Unterstützung bekamen die KTN besonders in der Gruppenarbeit und bei der Korrektur der Briefe. Hier konnte ich individuell auf Fragen eingehen und Vorschläge machen.

Alle arbeiteten sehr konzentriert und zügig. Verbesserungsvorschläge, die gemacht wurden, bezogen sich eher auf Formulierungen: „Könnte ich es auch so … schreiben?“ Insgesamt ist die Übungseinheit sehr gut angekommen. Die Resultate befinden sich im Anhang.11

Obwohl die KTN alle sehr aktiv waren, würde ich diese Übungseinheit das nächste Mal etwas anders gestalten. Ich würde den ersten Brief, den ich benutzt habe, um Übungen mit LearningApps zu erstellen, vorher von den KTN analysieren lassen (Präpositionen und Redemittel markieren, Struktur beschreiben, gemeinsam ein Muster erarbeiten), da ich glaube, dass ich die Übungssequenz viel zu kleinschrittig gestaltet und so den Lernenden sehr viel eigene Denkarbeit abgenommen habe.

5. Evaluieren, Prüfen, Testen

5.1 Wie kann ich diese Prüfungsaufgabe im Sinne von Constructive Alignment vorbereiten?

Die Durchführung dieser Aufgabe12 dient dem Ziel der Lernstandserhebung, in dem es darum geht, die Hauptinhalte komplexer Texte zu konkreten und abstrakten Themen sowie auch Fachdiskussionen im eigenen Spezialgebiet zu verstehen. Im Handlungsfeld Arbeitsalltag können die Teilnehmenden am Ende des Basisberufssprachkurses B2 Außenkontakte betreuen, Anfragen entgegennehmen und beantworten. In der Teilaufgabe 1 müssen zwei Multiple-Choice-Aufgaben beantwortet werden. Im Vordergrund steht hier das globale/orientierende/kursorische Lesen (skimming) und das suchende/selektive Lesen (scanning), d. h. es müssen gewünschte Informationen (Wörter, Daten, Fakten) herausgesucht werden.13

Die Lesestrategie ist, Fragen zum Text zu beantworten. In der vorbereitenden Phase zum globalen Verstehen können unbekannte Wörter und Abkürzungen farbig markiert werden, um die Bedeutung zu recherchieren, evtl. können auch Synonyme gesucht werden. In kleinen Gruppen können die Lernenden zum Üben auch eigene Fragen zum Text stellen und ebenfalls die Antworten im Text finden (und markieren). Außerdem können sie den Text strukturieren, also in einzelne Abschnitte gliedern, und passende Oberbegriffe bzw. Zwischenüberschriften finden. Den Text in einer anderen Darstellungsform wiederzugeben, kann ebenfalls zum zentralen Textverstehen beitragen. Vorstellbar wäre hier, ein Bild passend zur Situation zu malen/zeichnen und Schlüsselwörter mit Bildinhalten zu verbinden. In dem Fall wird der Text in einer anderen Form wiedergegeben, die mehr oder weniger präzise, aber dem Wissenzuwachs, dem Textverstehen dienlich ist.

Ein Lernprodukt, dass sich aus der Teilaufgabe 1 ergibt, ist z. B. eine Stellungnahme bzw eine Erklärung.14 Die Teilaufgabe 2 ist eine Aufgabe zum Schreiben mit dem Ziel: Auf Beschwerden reagieren mit dem Aufgabentyp: Eine Klärung ermöglichen.

5.2 Welche Rückwirkungen hat es auf den Unterricht? Wie oft wird diese Aufgabe geübt?

Um die Prüfungsaufgabe 21 zu bewältigen, ist es wichtig, die Situation zu erfassen, in der der KTN eine bestimmte Rolle spielt. Zur Vorbereitung kann mit Hilfe der Erstellung eines Szenarios für alle KTN die Situation „sichtbar“ gemacht werden. Dieses Szenario muss vom KL in drei Schritten vorbereitet werden. Schritt 1: Forumseintrag mit dazugehörigen Rollenkarten, Schritt 2: Kommunikation zwischen Forumsleitung und Teamleiterin mit entsprechenden Rollenkarten und Schritt 3: Kommunikation zwischen Teamleiterin und Pflegefachkraft, auch mit passenden Rollenkarten. Die KTN spielen das Szenario und drücken die Sprachhandlungen mit entsprechenden Redemitteln mündliche aus.

Eine andere Variante zur Aktivierung ist die Durchführung eines Gedanken- und Fokussprints. Dabei werden fünf Minuten lang alle Gedanken zum Thema so schnell wie möglich ohne Pause und ohne Korrekturen aufgeschrieben. Machbar ist auch folgende Cluster-Variation: Alle Assoziationen zum Thema werden auf kleine Zettel geschrieben, die dann in Ober- und Unterkategorien geordnet werden.

Die Lernenden sollen auch in Gruppen oder Paaren arbeiten. Um eine angemessene Antwort zu schreiben, ist es notwendig sich erst eine Mind-Map zu erstellen und Notizen zu machen. Danach sollten sie die gesammelten Informationen sortieren: Was gehört zur Einleitung, was zum Hauptteil, was zum Schluss. Wie wird der Hauptteil strukturiert. Auch sollten ihnen die angemessene Anrede und der angemessene Gruß am Ende des Schreibens bekannt sein.

[...]


1 (Zitate - Literaturzitate - Allgemein, 2021)

2 Sinngemäßer Ausspruch von Frau M.

3 Anmerkung der Autorin: Hier wird natürlich außer Betracht gelassen wird, wodurch und/oder durch wen diese Existenznöte ausgelöst worden sind, wie das System „Gesellschaft“, „Deutschland“ oder „Europa“ strukturiert ist und wer die Fäden in der Hand hält.

4 Beispieltext im Anhang; S. 25, 2.3 Grundlage der Textanalyse (2.2) und des Unterrichtsentwurfes (3.2)

5 Im Anhang; S. 31, 3.3 Infografik: Die Aufgaben … und 3.4 Infografik: Beteiligungrechte …

6 Bezugnehmend auf: Bimmel, Peter (2012): Lernstrategien. Bausteine der Lernerautonomie. In: Fremdsprache Deutsch. 46/2012

7 Textquelle: Im Beruf Neu. Deutsch als Fremd- und Zweitsprache B2+/C1. Hueber, 2019, S. 105

8 Im Anhang; S. 32, 4.2 Unterrichtsentwurf als Lehrskizze: Training von Schreibstrategien

9 Im Anhang; S. 38/39, 4.3 Powerpoint Präsentation für den Online-Unterricht

10 Im Anhang; S. 40, 4.4 Konflikte und Lösungen: Lehrbuchseiten 112 + 113

11 Im Anhang; S. 41/42, 4.5 Ergebnisse der Teilnehmenden

12 Im Anhang; S. 43/44, 5.3 Selbsterstellte Prüfungsaufgabe: Deutsch-Test für den Beruf [Basiskurs B2]

13 http://www.sprachsensiblerfachunterricht.de/lesen

14 Ebd. ↑

Fin de l'extrait de 36 pages

Résumé des informations

Titre
Deutsch als Fremdsprache unterrichten. Additive Zusatzqualifizierung für Lehrkräfte in Berufssprachkursen
Cours
Zusatzqualifizierung für Lehrkräfte in Berufssprachkursen
Note
1
Auteur
Année
2021
Pages
36
N° de catalogue
V1112197
ISBN (ebook)
9783346460677
ISBN (Livre)
9783346460684
Langue
allemand
Annotations
"In der Einstiegsreflexion beschreibt Beate Pfeiffer ausführlich ihre Erfahrungen und Kompetenzen und begründet somit ihre Entscheidung zur Teilnahme an der ZQ BSK. Darüber hinaus formuliert sie ihre Erwartungen und Ziele. In der Erarbeitung der Module 1 bis 3 wird deutlich, dass sie sich [...] sehr intensiv mit den Modulinhalten beschäftigt. [...] Die Erarbeitung aller anderen Module sowie die Abschlussreflexion zeugen [...] davon, wie gründlich und kritisch sie sich [...] mit den Schwerpunkten der Qualifizierung auseinandersetzt [...] hat sehr erfolgreich [...] teilgenommen."
Mots clés
Portfolio, ZQ BSK, Additive Zusatzqualifikation für Lehrkräfte in Berufssprachkursen, Selbstreflexion, Unterrichtsfeinplanung, Analyse von Lehrwerken, Selbsteinschätzung der Lernerfahrung
Citation du texte
Beate Pfeiffer (Auteur), 2021, Deutsch als Fremdsprache unterrichten. Additive Zusatzqualifizierung für Lehrkräfte in Berufssprachkursen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1112197

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