Seit 1996 sind in deutschen Krankenhäusern strukturierte Aktivitäten und Organisationsprozesse unter dem Stichwort Diagnosis Related Groups (DRG`s) bekannt geworden. Hierbei handelt es sich um diagnosebezogene Fallgruppen. Ein gemeinsames Ziel von den DRG-Projekten war und ist es, sich als Krankenhaus auf den Tag vorzubereiten, an dem es heißt: Der Leistung folgt das Geld.
Ab 2003 wird das Patientenklassifikationssystem der DRG`s zur Budgetbemessung und Abrechnung in Krankenhäusern in Deutschland eingeführt, die sogenannten German-Diagnosis Related Groups (G-DRG`s). Dabei hat und wird dieses System künftig zu maßgeblichen Veränderungen in den Krankenhäusern führen. Mit den DRG`s wird die Verweildauer in den Kliniken sinken. Dennoch würden die Patienten nicht "blutiger" entlassen, denn eine Entlassung in schlechterem Zustand werde der Markt nicht respektieren. DRG`s werden die Kostentransparenz in den Kliniken steigern und die Qualität heben.
Neben den medizinischen Grundlagen stellt die Pflege innerhalb des Patienten-klassifikationssystems einen entscheidenden Aspekt dar.
Mit dieser Diplomarbeit wird aufgezeigt, dass pflegerelevante Nebendiagnosen für den Erlös von hoher Intension sind. Durch die vollständige Erfassung ist eine korrekte Abbildung des Falles im Fallpauschalensystem und damit eine adäquate Vergütung des Aufwandes im Krankenhaus zu erreichen.
Gerade in der heutigen Zeit, wo Ärzte sich mit der Dokumentation und Kodierung beschäftigen, darf die Pflege nicht außer Acht gelassen werden und muss mehr denn je integriert werden. Dabei sind die Schulung und die Motivation der Pflegenden bezüglich der Inhalte und Erfassung pflegerelevanter Nebendiagnosen von Bedeutung.
Um diese Thematik näher darzustellen wurde sie Gegenstand dieser Diplomarbeit. Sie kann zur Orientierung für die Erfassung pflegerelevanter Nebendiagnosen genutzt werden.
Im ersten Teil dieser Diplomarbeit wird das Thema DRG allgemein vorgestellt. Es werden unter anderem folgende Fragen beantwortet:
Was beinhalten und welche Ziele haben DRG`s?
Wo sind sie entstanden?
Den Mittelpunkt der Arbeit stellt die Dokumentation mit den unterschiedlichen Dokumentationsarten, die Leistungserfassung in der Pflege sowie die Erfassung pflegerelevanter Nebendiagnosen dar.
Nicht zu vergessen ist der Aspekt des Schulungsbedarfs, unter Beachtung des vorhandenen Pflegepersonals, der sich mit der DRG-Einführung ergibt.
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG
- DRG - AUSGANGSPUNKT UND ZIELSETZUNG
- Entwicklung der DRG's
- German DRG (G – DRG)
- DRG - PATIENTENKLASSIFIKATIONSSYSTEME
- Ablauf der DRG - Zuweisung
- Beispiel für den Aufbau/ Bezeichnung einer DRG
- Schweregrad - Indikatoren: CCL und PCCL
- Hauptdiagnose
- Nebendiagnosen
- Prozeduren
- Komponenten der DRG - Systematik
- Anreize von DRG - Systemen
- Anforderungen an das Krankenhaus – Management
- DOKUMENTATION
- Ärztliche Dokumentation
- Pflegerische Dokumentation
- Leistungserfassung in der Pflege
- PPR - Pflegepersonalregelung
- LEP - Leistungserfassung in der Pflege
- DTA- Diagnosebezogene Tätigkeitsanalyse
- PFLEGERELEVANTE NEBENDIAGNOSEN
- Dokumentationsinstrumente
- Papiergestützte Dokumentation
- Beschreibung der papiergestützten Dokumentation
- Stärken und Schwächen der papiergestützten Dokumentation
- Computergestützte Dokumentation
- Beschreibung der computergestützten Dokumentation
- Stärken und Schwächen der computergestützten Dokumentation
- Personelle Voraussetzungen im DRG-System
- SCHULUNGSBEDARF
- Aufbau der Schulung
- Leiter und Teilnehmer der Schulung
- Inhalte der Schulung
- SCHLUSSBETRACHTUNG
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Diplomarbeit untersucht die Dokumentation pflegerelevanter Nebendiagnosen im Kontext des DRG-Systems. Ziel ist es, die Bedeutung der Dokumentation für die Leistungserfassung und die Abläufe im Krankenhauswesen zu beleuchten, insbesondere im Hinblick auf die Rolle der Pflege.
- Entwicklung und Funktionsweise des DRG-Systems
- Patientenklassifizierungssysteme und die Bedeutung von Nebendiagnosen
- Dokumentationsinstrumente und deren Einsatz in der Pflege
- Schnittstellen zwischen ärztlicher und pflegerischer Dokumentation
- Schulungsbedarf im Umgang mit DRG-relevanten Dokumentationsinstrumenten
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Diplomarbeit ein und stellt die Relevanz der Dokumentation pflegerelevanter Nebendiagnosen im DRG-System dar.
Kapitel 1 beleuchtet die Entwicklung und Zielsetzung des DRG-Systems, wobei die Entstehung der DRG's und die Einführung der German DRG (G-DRG) im Fokus stehen.
Kapitel 2 beschäftigt sich mit den Patientenklassifizierungssystemen im DRG-System, beschreibt den Ablauf der DRG-Zuweisung und erläutert die Bedeutung der Haupt- und Nebendiagnosen sowie der Prozeduren.
Kapitel 3 untersucht die Dokumentation im Krankenhauswesen, wobei die ärztliche und pflegerische Dokumentation sowie die Leistungserfassung in der Pflege im Detail betrachtet werden.
Kapitel 4 konzentriert sich auf die pflegerelevanten Nebendiagnosen und analysiert die verschiedenen Dokumentationsinstrumente, sowohl papiergestützte als auch computergestützte.
Kapitel 5 geht auf den Schulungsbedarf im Umgang mit DRG-relevanten Dokumentationsinstrumenten ein und beleuchtet die notwendigen Inhalte und Strukturen einer entsprechenden Schulung.
Schlüsselwörter
DRG, Patientenklassifizierung, Nebendiagnosen, Leistungserfassung, Dokumentation, Pflege, Krankenhauswesen, Schulung, Qualitätssicherung, Transparenz, Effizienz.
- Quote paper
- Antje Jager (Author), 2002, DRG-Dokumentationsinstrumente zur Leistungserfassung pflegerelevanter Nebendiagnosen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/11143