Innerhalb des Seminars „Kunde oder Patient? Die Solidarität mit den kranken und alten Menschen unter dem Druck der Wirtschaftlichkeit“ befasste sich die vorliegende Arbeit mit einem Problemfeld, welches vor allem in Krankenhäusern, aber auch anderen Institutionen der Pflege wie beispielsweise Altenheimen diskutiert wird. Es geht um die Frage der Spannung zwischen Professionalität und Erbarmen. Zunächst erscheint es recht einfach.
„Verlangt ist ein Management nach betriebswirtschaftlichen Grundsätzen, das den medizinischen und pflegerischen Anforderungen Rechnung trägt und in dessen Mittelpunkt der Patient als Kunde steht, dessen Bedürfnisse es für das Krankenhaus und den Patienten erfolgreich zu befriedigen gilt“ (Adam, Dietrich, Krankenhausmanagement im Wandel, in: ders. (Hg.), Krankenhausmanagement, Wiesbaden 1996, 5-18, 13).
Daraus ergeben sich jedoch bei genauerem Hinsehen einige Unklarheiten, die einer Interpretation bedürfen. Inwieweit kann bei einem Patienten von »Kunde« gesprochen werden? Welche Anforderungen sind zu erfüllen? Welche Arten von Bedürfnissen sollen befriedigt werden?
Nach einer kurzen Definition der zentralen Begriffe werden Professionalität und Erbarmen im Krankenhaus thematisiert. Dies geschieht anhand der notwendigen strukturellen Rahmenbedingungen und den Voraussetzungen an die Qualifikation der Mitarbeiter für die Umsetzung einer „schlanken Organisation“. Nachdem das Verhältnis von Professionalität und Erbarmen dargestellt worden ist, folgt ein Exkurs zu geschlechtsspezifischen Implikationen. Insbesondere werden dann die Konsequenzen für die Wirtschaftlichkeit in Bezug auf die angesprochene Spannung in den Blick genommen, bevor die Verantwortung der kirchlichen Träger näher betrachtet wird. Im Resümee werden abschließende Bemerkungen den Inhalt der Arbeit zusammenfassen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Begriffsdefinitionen
- Professionalität und Erbarmen im Krankenhaus
- Die strukturellen Rahmenbedingungen
- Die,,schlanke Organisation”
- Persönliche Qualifikationen
- Das Verhältnis von Professionalität und Erbarmen
- Exkurs: Geschlechtspezifische Implikationen?
- Konsequenzen für die Wirtschaftlichkeit
- Die Verantwortung der kirchlichen Träger
- Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der Spannung zwischen Professionalität und Erbarmen, insbesondere im Kontext von Krankenhäusern. Sie untersucht die Herausforderungen, die sich aus der Notwendigkeit einer wirtschaftlichen Betriebsführung und der gleichzeitig notwendigen Fürsorge für Patienten ergeben.
- Definition und Abgrenzung der Begriffe Professionalität und Erbarmen
- Analyse der strukturellen Rahmenbedingungen im Krankenhaus
- Die Rolle der „schlanken Organisation“ und der Personalqualifikationen
- Das Verhältnis von Professionalität und Erbarmen im Hinblick auf die Wirtschaftlichkeit
- Die Verantwortung kirchlicher Träger im Kontext der angesprochenen Spannungsfelder
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Arbeit führt in das Thema ein und stellt die Relevanz der Spannung zwischen Professionalität und Erbarmen im Gesundheitswesen dar. Sie beleuchtet die Ambivalenz des „Kunden“-Begriffs im Kontext der medizinischen Versorgung und benennt die zentralen Fragestellungen, die im Verlauf der Arbeit behandelt werden.
- Begriffsdefinitionen: Die Kapitel erläutert die Begriffe Professionalität und Erbarmen im Kontext der medizinischen Versorgung. Es werden die unterschiedlichen Schwerpunkte und Implikationen beider Begriffe beleuchtet, insbesondere im Hinblick auf den Umgang mit dem Patienten.
- Professionalität und Erbarmen im Krankenhaus: Dieses Kapitel beleuchtet die strukturellen Rahmenbedingungen im Krankenhaus und die damit verbundenen Herausforderungen für die Umsetzung von Professionalität und Erbarmen. Die Rolle der „schlanken Organisation“ und die Bedeutung qualifizierter Mitarbeiter werden analysiert.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Themen Professionalität, Erbarmen, Krankenhaus, Wirtschaftlichkeit, Patient, Kunde, strukturelle Rahmenbedingungen, „schlanke Organisation“, Personalqualifikation, Verantwortung, kirchliche Träger. Die Arbeit untersucht die Spannungsfelder zwischen wirtschaftlichen Zwängen und der Fürsorgepflicht gegenüber Patienten in einem komplexen und dynamischen Kontext.
- Citation du texte
- Cornelius Keppeler (Auteur), 1999, In der Spannung von Professionalität und Erbarmen in Krankenhäusern und anderen Pflegeinstitutionen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/11187