Warum schrieben Frauen im 18. Jahrhundert und wie veränderte dies die gesellschaftliche Sicht auf ihre Rolle als Frau? Beweggründe dafür sollen exemplarisch am Leben und Wirken der Dichterin Anna Louisa Karsch und einem ihrer Gedichte, „Ob Sapho für den Ruhm schreibt?“, veranschaulicht werden.
Im Laufe der Zeit hat sich das Rollenbild der Frau immer wieder verändert. Unser heutiges Verständnis von Weiblichkeit, Emanzipation und Gleichberechtigung gründet sich jedoch vor allem auf das traditionelle Rollenverständnis der letzten Jahrhunderte.
Im Verlauf des 18. Jahrhunderts machte dieses einen Wandel durch. Gab es im Zuge der Aufklärung zumindest in einigen Gesellschaftsschichten das Bild der „gelehrten Frau“, der Zugang zu Bildung und auch die Fähigkeit zum vernunftbegabten Denken zugebilligt wurde, änderte sich dies in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts hin zur „empfindsamen Frau“. Die strikte Rollenzuweisung als Mutter und Ehefrau, die wirtschaftliche Abhängigkeit von einem männlichen Familienmitglied und die gesamtgesellschaftliche Einschätzung als emotional und passiv sprachen der Frau einen Bürgerstatus ab und prägten Stereotype, die sich bis in die heutige Zeit erhalten haben.
Trotzdem gab es einige Frauen, auch in niedrigen Gesellschaftsschichten, die sich ein Mindestmaß an Bildung, wie Lesen und Schreiben, aneignen konnten und so dazu kamen, häufig alltägliche und lebensnahe, Begebenheiten aufzuschreiben. Dies geschah meist in Form von Briefen, aber auch Gedichten und autobiografischen Schriften.
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- Analyse
- Die Antike Sappho
- Das Gedicht „Ob Sapho für den Ruhm schreibt?“ von A. L. Karsch
- Analyse und Interpretation
- Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit analysiert die Rolle der Frau als Dichterin im 18. Jahrhundert, wobei sie die Werke von Sappho und Anna Louisa Karsch als Beispiele verwendet. Die Arbeit untersucht, wie sich die weibliche Autorschaft im Kontext der gesellschaftlichen Erwartungen an Frauen entwickelte und wie diese Erwartungen die literarische Produktion und Wahrnehmung beeinflussten.
- Das Verhältnis von Frau und Dichterin im 18. Jahrhundert
- Die gesellschaftlichen Erwartungen an Frauen und ihre literarische Produktion
- Die Bedeutung von Sappho als Vorbild für weibliche Autorschaft
- Die Analyse und Interpretation von Anna Louisa Karschs Gedicht "Ob Sapho für den Ruhm schreibt?"
- Die Auswirkungen von gesellschaftlichen Stereotypen auf das Werk von Frauen
Zusammenfassung der Kapitel
Das Vorwort stellt die Problematik der weiblichen Autorschaft im 18. Jahrhundert vor und führt in die Thematik der Hausarbeit ein. Das Kapitel „Die Antike Sappho“ beleuchtet die Lebensgeschichte und das Werk der griechischen Dichterin Sappho und ihr Einfluss auf die weibliche Autorschaft im 18. Jahrhundert. Das Kapitel „Das Gedicht „Ob Sapho für den Ruhm schreibt?“ von A. L. Karsch“ analysiert die biografischen und literarischen Einflüsse auf Anna Louisa Karschs Werk und stellt das Gedicht „Ob Sapho für den Ruhm schreibt?“ vor. Das Kapitel „Analyse und Interpretation“ widmet sich der detaillierten Analyse und Interpretation des Gedichtes und verdeutlicht, wie Karsch die Themen der weiblichen Autorschaft und der gesellschaftlichen Erwartungen an Frauen behandelt.
Schlüsselwörter
Weibliche Autorschaft, 18. Jahrhundert, Sappho, Anna Louisa Karsch, "Ob Sapho für den Ruhm schreibt?", gesellschaftliche Erwartungen, Geschlechterrollen, Literaturgeschichte, Gedichtanalyse, Interpretation, homoerotische Themen.
- Citar trabajo
- Pauline Wölflick (Autor), 2019, Die Dichterin als Frau und die Frau als Dichterin: Über die Weiblichkeit einer Schriftstellerin im 18. Jahrhundert, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1119297