Leseprobe
Inhaltsverzeichnis
1 Fachliche Analyse und Lernziele
1.1 Ausgangssituation
1.2 Beschreibung der Ausbildungsziele
1.3 Adressatenbeschreibung
2 Ablaufbeschreibung
2.1 Ablauf der Unterweisung gemäß der Vier-Stufen-Methode
2.1.1 Stufe 1 Vorbereitung
2.1.2 Stufe 2 Erklären und Vorführen der Arbeitsschritte durch den Ausbilder
2.1.3 Stufe 3 Ausführen und Erklären durch den Auszubildenden / die Auszubildende
2.1.4 Stufe 4 Wiederholung
2.2 Gliederung der Schulung
3 Lernerfolgskontrolle
3.1 Soll-Ist-Vergleich der Lernziele
3.2 Fazit und Verallgemeinerungen
Literaturverzeichnis
1 Fachliche Analyse und Lernziele
1.1 Ausgangssituation
Das wohl wichtigste Arbeitsmittel eines Bankers bzw. einer Bankerin ist das Geld. In Deutschland gibt es dieses in Form von Banknoten mit den Werten 5 €, 10 €, 20 €, 50 €, 100 €, 200 € für die neue Europa-Serie und zusätzlich 500 € für die 1. Serie sowie in Form von Münzen mit den Werten 1 ct, 2 ct, 5 ct, 10 ct, 20 ct, 50 ct, 1 € und 2 €. Dieses darf ausschließlich von der Deutschen Bundesbank ausgegeben werden.1
Unter diesen Banknoten gibt es jedoch eine Vielzahl an Fälschungen. Daher gibt es verschiedene Merkmale, die alle zutreffen müssen, damit Echtgeld als dieses identifiziert werden kann. Diese müssen Bankmitarbeitende kennen, um Falschgeld erkennen und aus dem Umlauf nehmen zu können. Aus diesem Grund müssen MitarbeiterInnen regelmäßig über das Thema Falschgeld unterrichtet und deren Fähigkeiten im Unterscheiden zwischen Falsch- und Echtgeld geschult werden. Das gilt sowohl für die bestehende Belegschaft als auch für neue Angestellte und Auszubildende. Da Auszubildende eine solche Unterweisung im Vorfeld höchstwahrscheinlich noch nicht hatten, ist hier eine umfangreiche Erstschulung bspw. durch den oder die AusbilderIn notwendig. In dieser soll genau vermittelt werden, worauf es beim Echtgeld ankommt und wie sich verhalten müssen, wenn sie den Verdacht auf Falschgeld haben bzw. dieses einwandfrei identifizieren können. Für bereits geschulte Mitarbeitende reicht dann eine jährliche Auffrischung, vorausgesetzt die Regelungen ändern sich nicht erheblich.
Daraus ergibt sich für die Auszubildenden also die Ausbildungseinheit ‚Bargeldprüfung – Echt- und Falschgeld‘. Welche Euromünzen und -scheine es gibt und wie diese aussehen, wissen die Azubis durch Allgemeinbildung.
Der Ausbildungsbetrieb ist eine Sparkasse im Salzlandkreis mit insgesamt 500 Mitarbeitenden. Darunter sind 24 Auszubildende, aufgeteilt auf acht Auszubildende pro Lehrjahr mit insgesamt drei Lehrjahren. Ausbilder und Auszubildende duzen sich.
1.2 Beschreibung der Ausbildungsziele
Die Ausbildungsziele beziehen sich auf die Verordnung über die Berufsausbildung zum Bankkaufmann und zur Bankkauffrau vom 5. Februar 2020. Unter § 4 Absatz 2 Nummer 4 befindet sich das Richtlernziel ‚Liquidität sicherstellen‘. Unter Punkt d) der zu vermittelnden Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten befindet sich das Groblernziel ‚verschiedene Formen des Zahlungsverkehrs abwickeln‘.2 Um den Barzahlungsverkehr abwickeln zu können, müssen den Auszubildenden Echt- und Falschgeld voneinander unterscheiden können. Daraus ergeben sich für die gegebene Ausbildungseinheit ‚Bargeldprüfung – Echt- und Falschgeld‘ folgende Feinlernziele:
Kognitiv:
1. Die Auszubildenden kennen die geltenden Gesetze im Zusammenhang mit Falschgeld.
2. Die Auszubildenden kennen alle Merkmale zur Erkennung von Echtgeld in Bezug auf die Euro-Währung.
3. Die Auszubildenden kennen das Vorgehen bei der Entdeckung von bzw. dem Verdacht auf Falschgeld.
Psychomotorisch:
1. Die Auszubildenden können Euro-Scheine sowie Euro-Münzen auf ihre Echtheit überprüfen.
2. Die Auszubildenden verhalten sich bei der Entdeckung oder dem Verdacht von Falschgeld vorschriftsgemäß.
Affektiv:
Den Auszubildenden wird die hohe Bedeutung der Erkennung von Falschgeld bewusst, wodurch ihre sorgfältige Arbeitsweise und ihr Verantwortungsbewusstsein gesteigert wird.
Mit dieser Schulung soll sichergestellt werden, dass die Auszubildenden den Barverkehr am Service nach geltenden Vorschriften und Gesetzen durchführen können. Die Schulung zur Bargeldprüfung auf Echtheit ist eine wichtige Voraussetzung dafür, dass die Auszubildenden diese Aufgabe künftig eigenständig ausführen können.
1.3 Adressatenbeschreibung
Das Richtlernziel ist im Bereich Service angesiedelt. Dieses wiederum findet innerhalb der ersten 14 Monate der Ausbildung statt und umfasst 12 Wochen. Der erste Kundenkontakt findet am Service statt und dort lernen die Auszubildenden die ersten grundlegenden Leistungen, also unter anderem das Tagesgeschäft, wie bspw. den Zahlungsverkehr, seitens der Bank kennen. Es macht also Sinn, diesen Einsatz an den Beginn der Ausbildung zu setzen, bevor es dann an komplexere Themen geht. Die Adressaten dieser Ausbildungseinheit sind also die Auszubildenden des ersten Lehrjahres bevor oder spätestens zu Beginn ihres Einsatzes im Servicebereich, welcher sich an die Einführungswoche anschließt.
Die Unterweisung findet im Rahmen einer Gruppenschulung statt. Dafür wird ein Schulungsraum genutzt, um ungestört zu sein. Die Schulung startet 9 Uhr, hier können die Auszubildenden morgens in Ruhe aufstehen und haben keinerlei Verpflichtungen vorher, sodass sie entspannt und konzentriert teilnehmen können. Die Gruppengröße beläuft sich dabei auf vier Auszubildende, die Schulungsdauer auf ungefähr eine Stunde. Daraus ergeben sich bei der Anzahl an Auszubildenden zwei Gruppen zu je vier Auszubildenden. Die Auszubildenden sind Jungen und Mädchen zwischen 16 und 19 Jahren und haben einen erweiterten Realschulabschluss oder die Fach/-Hochschulreife. Die Ausbildung hat erst vor wenigen Tagen begonnen, alle sind sehr motiviert und möchten etwas Neues lernen.
2 Ablaufbeschreibung
2.1 Ablauf der Unterweisung gemäß der Vier-Stufen-Methode
Die Unterweisung wird nach dem Prinzip der Vier-Stufen-Methode erfolgen. Diese eignet sich aufgrund des Aufbaus besonders gut, denn so können die Inhalte erst theoretisch und anschließend praktisch vermittelt und gefestigt werden. Die Schulung eignet sich gut, um die Lernbereitschaft sowie die Lerntypen der Auszubildenden besser kennenzulernen, da mit dieser Methode sowohl visuelle, auditive als auch haptische Lerntypen angesprochen werden.
2.1.1 Stufe 1 Vorbereitung
Die erste Stufe des Vier-Stufen-Modells ist die Vorbereitung. Diese umfasst sowohl die Vorbereitung der Ausbildungseinheit selbst als auch die Vorbereitung der Auszubildenden.
Im Rahmen der Vorbereitung der Ausbildungseinheit habe ich als Ausbilderin zuerst die Lernziele festgelegt (siehe 1.2). Angepasst daran habe ich die Inhalte für die Schulung aufbereitet. Dazu gehören die gesetzlichen Grundlagen in Bezug auf Falschgeld, die Merkmale von Euro-Münzen und Euro-Scheinen zur Erkennung von Echtgeld sowie die Vorgehensweise bei dem Erkennen von Falschgeld und bei dem Verdacht auf Falschgeld. Nachdem die Inhalte erarbeitet worden sind, wurde ein Ablaufplan und Zeitplan erstellt (siehe 2.2). Diese Inhalte werde ich dann in einer PowerPoint-Präsentation darstellen, welche dann während der Schulung mittels Laptop und Beamer an eine Wand projiziert werden. Der Raum wird im Vorfeld so vorbereitet, dass alles aufgebaut und mit Start der Schulung einsatzbereit ist. Die Auszubildenden sitzen zu zweit an einem Tisch, von wo aus sie eine gute Sicht auf die Wand haben und welchen sie dann später auch als Beratungsplatz nutzen können. Weiterhin werde ich die Arbeitsmittel, in diesem Fall pro Auszubildenden ein echter Euro-Schein und eine echte Euro-Münze sowie eine Lupe und 4 Magnete, für die Übung besorgen. Für das Rollenspiel am Ende werde ich zwei Euro-Scheine und zwei Euro-Münzen ausdrucken, sozusagen ‚Spielgeld‘, um damit Falschgeld zu simulieren. Zudem habe ich ein Arbeitsblatt mit Übungen zu den Merkmalen zur Echtheitsprüfung vorbereitet, ein Handout mit den jeweiligen Merkmalen sowie ein Musterformular im Fall eines Verdachts auf bzw. der Identifizierung von Falschgeld erstellt bzw. besorgt. Für die Lernzielkontrolle wurde noch ein Arbeitsblatt mit Lücken erstellt.
Im Rahmen der Vorbereitung der Auszubildenden bekommen diese die Aufgabe, sich die Euro-Münzen und Euro-Scheine im Vorfeld schon einmal genauer anzuschauen und zu prüfen, was ihnen daran eventuell schon auffällt in Bezug auf die Echtheitsprüfung.
[...]
1 Vgl. § 14 Notenausgabe BBanG,Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz.
2 Vgl. Bundesministerium für Wirtschaft und Energie 11.02.2020, S. 125
- Arbeit zitieren
- Anonym, 2021, Bargeldprüfung. Echt- und Falschgeld (Unterweisung Bankkaufleute), München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1119817
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