Der § 7g wurde durch das Steuerentlastungsgesetz 1984 zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft und zur Einschränkung steuerlicher Vorteile in das Einkommensteuergesetz eingefügt. Ziel dieser Maßnahme war es, die Investitionsbereitschaft und den wirtschaftlichen Aufschwung zu fördern, Arbeitsplätze zu schaffen und zu erhalten sowie die Bereitstellung von Risikokapital für Unternehmen anzuregen. Mit dem Unternehmens-Steuerreformgesetz 2008 ist der § 7g EStG vollkommen erneuert und umgestaltet worden. Auch der Investitionsabzugsbetrag verfolgt das Ziel der bisherigen Ansparabschreibung, das Abschreibungspotential in ein Wirtschaftsjahr vor der Anschaffung oder Herstellung eines begünstigten Wirtschaftsguts zu verlagern. Seine Inanspruchnahme führt zu einer Steuerstundung, wodurch finanzielle Mittel, zur Erleichterung der Finanzierung von zukünftigen Investitionen angespart werden können. Es ist nicht das Ziel die allgemeine Liquidität zu verbessern. Bisher war es so, dass die Ansparabschreibung direkten Einfluss auf die Höhe des steuerlichen Gewinns hatte, mit der Folge, dass die Finanzberater Ihren Mandanten die Möglichkeiten der rechtmäßigen Steuerersparnis aufzeigten, um die Steuernachzahlungen größtmöglich zu minimieren. Hierbei spielte der § 7g EStG a.F. eine nicht unwesentliche Rolle, da er den Steuerpflichtigen ermöglichte, Gewinn aus einem Wirtschaftsjahr in ein anderes Wirtschaftsjahr zu verschieben, auch dann wenn, nicht beabsichtigt war, während der Zweijahresfrist ein Wirtschaftsgut anzuschaffen, frei nach dem Motto: „Dann müssen wir eben nächstes Jahr einen Gang runter schalten!“ Das war dem Gesetzgeber ein Dorn im Auge, da dieses Steuerstundungsmodell nur allzu oft Anwendung fand.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Problemstellung
- 2. Systematischer Überblick über den neuen Paragraph 7g EStG
- 2.1 Rechtsentwicklung
- 2.2 Sachlicher & zeitlicher Anwendungsbereich
- 2.2.1 Letztmalige Anwendung der alten Regelung
- 2.2.2 Erstmalige Anwendung der neuen Regelung
- 2.2.3 Überblick über den neuen § 7g EStG
- 2.3 Investitionsabzugsbetrag
- 2.3.1 Vor- und Nachteile des Investitionsabzugs
- 2.3.2 Systemwechsel
- 2.3.3 Höhe
- 2.3.4 Voraussetzungen
- 2.3.4.1 Begünstigte Betriebe
- 2.3.4.2 Investitionsabsicht
- 2.3.4.3 Zustand des Wirtschaftsguts
- 2.3.4.4 Investitionszeitraum
- 2.3.4.5 Investitionsbeschreibung
- 2.3.4.6 Größenabhängige Voraussetzungen
- 2.3.5 Betragsmäßige Begrenzung des Investitionsabzugsbetrages
- 2.3.6 Mitteilungszwang
- 2.3.7 Außerbilanzielle Hinzurechnung des Investitionsabzugs
- 2.3.8 Rechtsfolgen bei Vornahme der begünstigten Investition
- 2.4 Herabsetzungsbetrag der AHK
- 2.4.1 Wahlrecht
- 2.4.2 Umgekehrte Maßgeblichkeit
- 2.5 Sonderabschreibung
- 2.5.1 Voraussetzungen
- 2.5.2 Ausgangsgröße
- 2.5.3 Autonomie der Sonderabschreibung
- 2.5.4 Begünstigungszeitraum & Übergang auf die Restwert-AfA
- 2.5.5 Die Förderungslücke
- 2.6 Rückwirkende Streichung des Investitionsabzugsbetrages
- 2.6.1 Rückgängigmachung des Investitionsabzugs bei unterbliebener Investition
- 2.6.2 Bei Nichteinhaltung der Verbleibens- und Nutzungsvoraussetzungen
- 2.6.3 Minderinvestition
- 2.6.4 Mehrinvestition
- 3. Gegenüberstellung Alt- und Neuregelung
- 3.1 Allgemeines
- 3.2 Beispiel 1
- 3.3 Beispiel 2
- 3.4 Wegfall der Existenzgründerrücklage
- 4. Sondertatbestände
- 4.1 Analoge Anwendung der alten Rechtsprechung
- 4.1.1 Hinzurechnung des Investitionsabzugs im Falle der Betriebsveräußerung oder Betriebsaufgabe
- 4.1.2 Investitionsabzug für einen Restbetrieb
- 4.1.3 Zulässigkeit des Investitionsabzugs bei vorheriger Schätzung
- 4.1.4 Bildung einer Ansparrücklage vor Vollendung der Betriebseröffnung
- 4.2 GWG und GWG-Sammelposten in Zusammenhang mit § 7g EStG
- 4.1 Analoge Anwendung der alten Rechtsprechung
- 5. Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Diplomarbeit untersucht die Auswirkungen der Unternehmensteuerreform 2008 auf den § 7g EStG. Ziel ist es, die neuen Regelungen im Detail zu analysieren und diese mit den alten Regelungen zu vergleichen. Die Arbeit beleuchtet die praktischen Auswirkungen der Reform für betroffene Unternehmen.
- Analyse des neuen § 7g EStG
- Vergleich der Alt- und Neuregelung
- Auswirkungen auf Investitionsentscheidungen
- Sonderfälle und Ausnahmeregelungen
- Praktische Anwendung der Reform
Zusammenfassung der Kapitel
1. Problemstellung: Dieses Kapitel führt in die Thematik der Diplomarbeit ein und beschreibt die Relevanz der Untersuchung der Auswirkungen der Unternehmensteuerreform 2008 auf den § 7g EStG. Es skizziert die Forschungsfrage und die Methodik der Arbeit. Die Problemstellung betont die Notwendigkeit einer detaillierten Analyse der neuen Gesetzeslage und deren Auswirkungen auf die Praxis der Steuerberatung.
2. Systematischer Überblick über den neuen Paragraph 7g EStG: Dieses Kapitel bietet einen umfassenden Überblick über den neu gefassten § 7g EStG. Es analysiert die Rechtsentwicklung, den sachlichen und zeitlichen Anwendungsbereich, den Investitionsabzugsbetrag, den Herabsetzungsbetrag der Anschaffungs- und Herstellungskosten (AHK), die Sonderabschreibung und die rückwirkende Streichung des Investitionsabzugsbetrages. Die einzelnen Unterkapitel behandeln die jeweiligen Regelungen detailliert, inklusive der Voraussetzungen, der Berechnung und der Rechtsfolgen. Der Fokus liegt auf dem Verständnis der komplexen Wechselwirkungen zwischen den einzelnen Komponenten des § 7g EStG und deren Auswirkungen auf die Steuerplanung von Unternehmen.
3. Gegenüberstellung Alt- und Neuregelung: Das Kapitel vergleicht die alten und neuen Regelungen des § 7g EStG anhand von konkreten Beispielen. Die Gegenüberstellung verdeutlicht die wesentlichen Unterschiede und die praktischen Auswirkungen der Reform. Die Beispiele illustrieren, wie sich die Änderungen auf die Steuerlast von Unternehmen auswirken und welche strategischen Implikationen sich daraus ergeben. Der Vergleich umfasst sowohl die Berechnung des Investitionsabzugsbetrags als auch die Behandlung von Sonderfällen.
4. Sondertatbestände: Dieses Kapitel befasst sich mit Sonderfällen und Ausnahmeregelungen im Zusammenhang mit dem § 7g EStG. Es behandelt die analoge Anwendung der alten Rechtsprechung, den Investitionsabzug im Kontext von Betriebsveräußerungen oder -aufgeben, sowie die Berücksichtigung von GWG und GWG-Sammelposten. Die Analyse deckt die komplexen Fallkonstellationen auf und zeigt, wie die gesetzlichen Bestimmungen in diesen besonderen Situationen angewendet werden müssen. Die Ausführungen verdeutlichen die Notwendigkeit einer sorgfältigen Prüfung der individuellen Sachverhalte.
Schlüsselwörter
Unternehmensteuerreform 2008, § 7g EStG, Investitionsabzugsbetrag, Herabsetzungsbetrag, Sonderabschreibung, Alt- und Neuregelung, Steuerplanung, Investitionsentscheidungen, Rechtsvergleich, Sondertatbestände.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Diplomarbeit: Auswirkungen der Unternehmensteuerreform 2008 auf § 7g EStG
Was ist der Gegenstand dieser Diplomarbeit?
Die Diplomarbeit analysiert detailliert die Auswirkungen der Unternehmensteuerreform 2008 auf Paragraph 7g des Einkommensteuergesetzes (EStG). Sie vergleicht die alten und neuen Regelungen und beleuchtet die praktischen Folgen für betroffene Unternehmen.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit umfasst eine umfassende Betrachtung des § 7g EStG, inklusive einer Analyse der Rechtsentwicklung, des sachlichen und zeitlichen Anwendungsbereichs, des Investitionsabzugsbetrags, des Herabsetzungsbetrags der Anschaffungs- und Herstellungskosten (AHK), der Sonderabschreibung und der rückwirkenden Streichung des Investitionsabzugsbetrags. Es werden konkrete Beispiele zur Gegenüberstellung der Alt- und Neuregelung präsentiert und Sondertatbestände wie die analoge Anwendung alter Rechtsprechung und der Umgang mit GWG und GWG-Sammelposten untersucht.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in fünf Kapitel: 1. Problemstellung, 2. Systematischer Überblick über den neuen Paragraph 7g EStG, 3. Gegenüberstellung Alt- und Neuregelung, 4. Sondertatbestände und 5. Schlussbetrachtung. Jedes Kapitel wird durch eine Zusammenfassung erläutert.
Was sind die zentralen Fragestellungen der Arbeit?
Die Arbeit zielt darauf ab, die neuen Regelungen des § 7g EStG im Detail zu analysieren und mit den alten Regelungen zu vergleichen. Ein weiterer Fokus liegt auf den praktischen Auswirkungen der Reform auf Investitionsentscheidungen von Unternehmen und der Klärung von Sonderfällen und Ausnahmeregelungen.
Welche Methoden werden in der Arbeit angewendet?
Die Arbeit verwendet eine systematische und detaillierte Analyse der gesetzlichen Regelungen. Der Vergleich der Alt- und Neuregelung erfolgt anhand von konkreten Beispielen, um die praktischen Auswirkungen der Reform zu verdeutlichen. Die Analyse der Sondertatbestände erfolgt durch die genaue Prüfung der gesetzlichen Bestimmungen und deren Anwendung in komplexen Fallkonstellationen.
Welche Schlüsselbegriffe sind relevant für das Verständnis der Arbeit?
Wichtige Schlüsselbegriffe sind: Unternehmensteuerreform 2008, § 7g EStG, Investitionsabzugsbetrag, Herabsetzungsbetrag, Sonderabschreibung, Alt- und Neuregelung, Steuerplanung, Investitionsentscheidungen, Rechtsvergleich, Sondertatbestände.
Für wen ist diese Arbeit relevant?
Die Arbeit ist relevant für Steuerberater, Unternehmen, die von der Reform betroffen sind, sowie für Wissenschaftler und Studenten, die sich mit Steuerrecht und der Unternehmensteuerreform 2008 auseinandersetzen.
Wo finde ich detaillierte Informationen zu den einzelnen Aspekten des § 7g EStG?
Kapitel 2 der Arbeit bietet einen systematischen Überblick über den neuen § 7g EStG, inklusive detaillierter Analysen des Investitionsabzugsbetrags, des Herabsetzungsbetrags der AHK, der Sonderabschreibung und der rückwirkenden Streichung des Investitionsabzugsbetrags. Die Unterkapitel gehen auf die jeweiligen Voraussetzungen, Berechnungen und Rechtsfolgen ein.
Wie werden die Alt- und Neuregelungen des § 7g EStG verglichen?
Kapitel 3 der Arbeit präsentiert einen detaillierten Vergleich der Alt- und Neuregelungen anhand von konkreten Beispielen. Dies verdeutlicht die wesentlichen Unterschiede und die praktischen Auswirkungen der Reform auf die Steuerlast von Unternehmen.
Wie werden Sonderfälle und Ausnahmeregelungen im Zusammenhang mit § 7g EStG behandelt?
Kapitel 4 der Arbeit befasst sich umfassend mit Sonderfällen und Ausnahmeregelungen, einschließlich der analogen Anwendung alter Rechtsprechung, dem Investitionsabzug bei Betriebsveräußerungen oder -aufgaben und der Berücksichtigung von GWG und GWG-Sammelposten.
- Arbeit zitieren
- Susanne Köhler (Autor:in), 2008, Die Auswirkungen der Unternehmensteuerreform 2008 auf den § 7g EStG, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/111995