Es soll versucht werden Hoffmanns serapiontische Erzählweise als poetologisches Prinzip typologisch zu betrachten und zu analysieren. Das dichotome Konstrukt des Serapiontischen-Prinzips, setzt die Kenntnis des Individuums voraus, dass die sie umgebende Wirklichkeit aus zwei konstituierenden Momenten besteht; der Fantasie und der Realität, dem Innen und dem Außen. Es soll anhand exemplarischer Beispiele aus Hoffmanns Portefeuille versucht werden, dieses integrative Prinzip bzw. dichotome Modell, das Hoffmann mit seinem künstlerischen Prinzip liefert sichtbar zu machen.
Hoffmanns frühromantischer Aversion gegen die Wirklichkeit stellt er das Serapiontische-Prinzip, als eine duale Sicht des Dinges entgegen, in der er seine Vorliebe für das Fantastische unablösbar mit dem Wirklichen verbindet.
Er plädiert also für eine Einheit von äußerer und innerer Welt, die durch die Kunst hergestellt werden könne und sich in der Dualität zwischen Fantasie und Wirklichkeit und deren integrativer Kraft im Sein des Individuums abbilde.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Das Serapiontische Prinzip
- Kontinuum des Äquilibriums der Ambivalenz bei Hoffmann
- Konzeptionelle Gestaltungsparameter des Serapiontischen-Prinzips & Kritische Würdigung
- Conclusio
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht das Serapiontische Prinzip, eine von E.T.A. Hoffmann entwickelte Kunsttheorie, die in seinem vierbändigen Zyklus „Die Serapionsbrüder" zum Ausdruck kommt. Die Arbeit analysiert die konzeptionellen Gestaltungsparameter des Prinzips und beleuchtet, wie Hoffmann die Ambivalenz von Fantasie und Realität in seinen Erzählungen integriert.
- Das Serapiontische Prinzip als integrative Poetik
- Die Ambivalenz von Fantasie und Realität in Hoffmanns Erzählweise
- Die Rolle der Imagination und der inneren Welt in der Kunst
- Die Beziehung zwischen dem Inneren und dem Äußeren in Hoffmanns Werken
- Die Bedeutung des Gleichgewichts zwischen Fantasie und Wirklichkeit für die künstlerische Gestaltung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt den Kontext der Arbeit dar und erläutert die Relevanz des Serapiontischen Prinzips für Hoffmanns Schaffen. Kapitel 2 untersucht das Serapiontische Prinzip und seine Entstehung im Kontext von Hoffmanns Freundeskreis. Es beleuchtet die ambivalente Beziehung zwischen Fantasie und Realität, die in Hoffmanns Erzählweise zum Ausdruck kommt. Anhand der Erzählung vom „Einsiedler Serapion" wird gezeigt, wie Hoffmann die Kraft der Imagination nutzt, um die Grenzen zwischen Realität und Fantasie zu verschwimmen.
Kapitel 3 untersucht die konzeptionellen Gestaltungsparameter des Serapiontischen Prinzips und zeigt, wie Hoffmann die Ambivalenz von Fantasie und Realität in seinen Erzählungen integriert. Es wird argumentiert, dass die Kunst nur dann „wahrhaft" sein kann, wenn sie sowohl das Innere als auch das Äußere berücksichtigt. Anhand der Erzählung vom „Rat Krespel" wird gezeigt, wie Hoffmann die Grenzen zwischen Realität und Fantasie durch die Verwendung von Mystifikation und Lebendigkeit in seinen Erzählungen verschwimmen lässt.
Kapitel 4 bietet eine kritische Würdigung des Serapiontischen Prinzips und beleuchtet die Kontroversen, die um Hoffmanns Werk geführt wurden. Es wird argumentiert, dass das Serapiontische Prinzip nicht als eine rein romantische Kunsttheorie verstanden werden sollte, sondern als ein integratives Prinzip, das die Ambivalenz von Fantasie und Realität in der Kunst berücksichtigt.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen das Serapiontische Prinzip, E.T.A. Hoffmann, Fantasie und Realität, Ambivalenz, Imagination, innere und äußere Welt, Kunsttheorie, Romantik, „Die Serapionsbrüder", Erzählweise, Gestaltungsparameter, Mystifikation, Lebendigkeit, Integration.
- Citation du texte
- Dennis Scholze (Auteur), 2008, Äquilibrium der Ambivalenz im Serapiontischen Prinzip bei E.T.A. Hoffmann, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/112019