Der Fußball nahm zwischen 1954 und 1970 eine rasante Entwicklung. In der Bundesrepublik Deutschland wurde 1963 der erste Spieltag der Bundesliga ausgetragen , die brasilianische Nationalmannschaft gewann bis 1970 dreimal die Weltmeisterschaft und durfte somit als erste Fußballnation überhaupt den Coupe Jules Rimet auf ewig behalten. Italienische Vereine errangen zahlreiche Triumphe in den europäischen Vereinswettbewerben und in England begeisterte die Generation Golden Sixties die Zuschauer in den Stadien.
Doch welche Ursachen hatte etwa die dominante Stellung der brasilianischen Mannschaft bei den Weltmeisterschaften? Warum war das „Mutterland des Fußballs“ im gleichen Zeitraum während der Turniere um den Coupe Jules Rimet erfolglos? Inwiefern war es gerechtfertigt, die erfolgreiche, wenngleich unansehnliche Spielanlage in Italien als „Anti-Fußball“ zu bezeichnen? Die Erörterung jener Fragen liegt der vorliegenden Ausarbeitung zugrunde und soll klären, welche taktische Ausrichtung zwischen 1954 und 1970 die erfolgreichste Prägung besaß. Darüber hinaus wird im Folgenden die Situation und der Status des Fußballs innerhalb der – bezogen auf die Weltmeisterschaftsturniere bis einschließlich Mexiko 1970 – vier führenden Nationen analysiert und interpretiert. Gleichsam wird die Weltmeisterschaft 1954 in der Schweiz in den nachfolgenden Betrachtungen in geringem Maße in das Resultat der Arbeit einfließen – vielmehr soll angestrebt werden, die Auswirkungen des „Wunders von Bern“ auf den westdeutschen Fußball und im Speziellen auf die Internalisierung von Professionalität sowie Spielanlage zu klären. Führte also der unerwartete Erfolg gegen die favorisierten Ungarn letztlich zu der manifestierten Stellung als Volks- und Massensport in der Bundesrepublik Deutschland?
Weiterhin bedarf es zur ergebnisorientierten Analyse der zentralen Fragestellung der vorliegenden Ausarbeitung einer gesonderten Betrachtung der Gründe der Dominanz italienischer Vereine in den europäischen Mannschaftswettbewerben, die in einem erheblichen Widerspruch zu den gleichzeitig schwachen Ergebnissen der Azzuri bei Weltmeisterschaften stand. Gleiches gilt im Verlaufe der Darstellung der Entwicklung des Fußballs für die Umsetzung innovativer Spielanlagen in England. An dieser Stelle soll im Weiteren vor allem die Rolle der Generation Golden Sixties bewertet werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die großen Vier von 1954 bis 1970
- Brasilien – Der Fußball als staatstragendes Element
- Bundesrepublik Deutschland – Die Ära nach dem „Wunder von Bern“
- England – Der Aufstieg des „Mutterlandes des Fußballs“
- Italien – Die erste Liga der Ausländer
- Die Geburt neuer taktischer Spielanlagen
- Der Catenaccio – Italiens „Anti-Fußball“
- Das brasilianische System – Offensive und Technik
- Die Geburt des Liberos – Die Systeme in der Bundesrepublik und in England
- Schlussteil
- Biographischer Anhang
- Die wichtigsten Ereignisse und Spiele zwischen 1954 und 1970
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Entwicklung des Fußballs zwischen 1954 und 1970, insbesondere in vier führenden Nationen: Brasilien, Bundesrepublik Deutschland, England und Italien. Die Zielsetzung besteht darin, die Ursachen für die unterschiedlichen Erfolge dieser Nationen zu analysieren und die Entwicklung neuer taktischer Spielanlagen zu beleuchten. Die Arbeit fragt nach den Gründen für die Dominanz bestimmter Spielsysteme und deren Auswirkungen auf den internationalen Fußball.
- Entwicklung neuer taktischer Spielanlagen (Catenaccio, brasilianisches System, Libero)
- Analyse der Erfolge und Misserfolge der vier großen Fußballnationen
- Einfluss politischer Faktoren auf den brasilianischen Fußball
- Der Wandel des Fußballs von einem Volkssport zu einem professionell organisierten Sport
- Die Rolle innovativer Trainingsmethoden und Informationsauswertung
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung stellt die rasante Entwicklung des Fußballs zwischen 1954 und 1970 in den Mittelpunkt und benennt zentrale Forschungsfragen. Sie skizziert die dominante Stellung Brasiliens bei Weltmeisterschaften, den relativen Misserfolg Englands und die kontroverse Bewertung des italienischen „Anti-Fußballs“. Die Arbeit fokussiert auf die Analyse der erfolgreichsten taktischen Ausrichtungen und den Status des Fußballs in den vier genannten Nationen.
Die großen Vier von 1954 bis 1970: Dieses Kapitel analysiert die Entwicklung des Fußballs in Brasilien, der Bundesrepublik Deutschland, England und Italien. Es beleuchtet die unterschiedlichen Erfolgsfaktoren und die jeweiligen nationalen Kontexte. Die Bedeutung des „Wunders von Bern“ für den deutschen Fußball, der Aufstieg Englands und die Dominanz italienischer Vereine in europäischen Wettbewerben werden untersucht.
Die Geburt neuer taktischer Spielanlagen: Dieses Kapitel befasst sich mit der Entstehung neuer taktischer Systeme wie dem Catenaccio, dem brasilianischen Offensivspiel und der Einführung des Liberos. Die Kapitel analysieren die Stärken und Schwächen der jeweiligen Systeme, ihre Verbreitung und ihren Einfluss auf den Spielverlauf. Die kontroversen Diskussionen um den defensiven Charakter des Catenaccio werden beleuchtet.
Schlüsselwörter
Fußball, Entwicklung, Taktik, Brasilien, Bundesrepublik Deutschland, England, Italien, Catenaccio, Weltmeisterschaft, Bundesliga, „Wunder von Bern“, Libero, Golden Sixties, Professionalität, Sportpolitik.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Entwicklung des Fußballs zwischen 1954 und 1970
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert die Entwicklung des Fußballs zwischen 1954 und 1970, insbesondere in Brasilien, der Bundesrepublik Deutschland, England und Italien. Sie untersucht die Gründe für die unterschiedlichen Erfolge dieser Nationen und beleuchtet die Entstehung neuer taktischer Spielanlagen.
Welche Nationen werden im Detail untersucht?
Die Arbeit konzentriert sich auf vier führende Fußballnationen: Brasilien, Bundesrepublik Deutschland, England und Italien. Die Entwicklung des Fußballs in diesen Ländern wird im Hinblick auf Erfolge, Misserfolge und die jeweils spezifischen nationalen Kontexte untersucht.
Welche Themenschwerpunkte werden behandelt?
Die Arbeit behandelt die Entwicklung neuer taktischer Spielanlagen wie Catenaccio, das brasilianische System und die Einführung des Liberos. Weiterhin werden die Erfolge und Misserfolge der vier Nationen analysiert, der Einfluss politischer Faktoren auf den brasilianischen Fußball beleuchtet und der Wandel des Fußballs von einem Volkssport zu einem professionell organisierten Sport untersucht. Die Rolle innovativer Trainingsmethoden und Informationsauswertung wird ebenfalls thematisiert.
Welche taktischen Spielanlagen werden analysiert?
Die Arbeit analysiert im Detail das Catenaccio (Italiens „Anti-Fußball“), das brasilianische Offensivspiel und die Einführung des Liberos. Die Stärken und Schwächen dieser Systeme, ihre Verbreitung und ihr Einfluss auf den Spielverlauf werden untersucht.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Kapitel über die Entwicklung des Fußballs in den vier fokussierten Nationen (Brasilien, Bundesrepublik Deutschland, England und Italien), ein Kapitel über die Entstehung neuer taktischer Spielanlagen, einen Schlussteil, einen biographischen Anhang und eine Übersicht der wichtigsten Ereignisse und Spiele zwischen 1954 und 1970.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt der Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Fußball, Entwicklung, Taktik, Brasilien, Bundesrepublik Deutschland, England, Italien, Catenaccio, Weltmeisterschaft, Bundesliga, „Wunder von Bern“, Libero, Golden Sixties, Professionalität, Sportpolitik.
Welche Zielsetzung verfolgt die Arbeit?
Die Arbeit zielt darauf ab, die Ursachen für die unterschiedlichen Erfolge der vier Nationen zu analysieren und die Entwicklung neuer taktischer Spielanlagen zu beleuchten. Sie untersucht die Gründe für die Dominanz bestimmter Spielsysteme und deren Auswirkungen auf den internationalen Fußball.
Gibt es eine Zusammenfassung der Kapitel?
Ja, die Arbeit enthält eine Zusammenfassung der einzelnen Kapitel, die die zentralen Inhalte und Ergebnisse jedes Kapitels prägnant beschreibt.
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- Holger Skorupa (Autor), 2007, Filigrane Technik, Catenaccio oder Körpereinsatz?, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/112126