Nach den Terroranschlägen von 11. September 2001 rückte Islam in das Zentrum des weltpolitischen Interesses. In Deutschland, wo zwischen 3,2 und 3,4 Millionen Muslime leben, ist das Thema Islam ein sehr aktuelles Thema geworden; sucht man nach Themen Islam und Muslime in der deutschen Presselandschaft, geistern fast täglich Berichte über Islam, Terrorismus und radikale Islamisten. Für die Politiker und Gesetzgeber stellen die Muslime als eine religiöse Minderheit ein Problem dar und von daher ist der Erlass neuer Gesetze für oder gegen die in Deutschland lebenden Muslime eine Herausforderung für sie geworden.
In der Debatte über Islam in Deutschland ist die Rolle der Frau und speziell das muslimische Kopftuch in der Mittelpunkt des Interesses gerückt. Meist wird das Kopftuch als ein Symbol für politisches Islamismus sowie ein Zeichen für kulturelle Abgrenzung gesehen. Viele sind auch der Meinung, dass das Kopftuch für eine Geschichte der Unterdrückung der Frau und durch das Kopftuchverbotgesetz kann man die Entstehung von einem islamischen Fundamentalismus vermeiden. Das Bundesland Baden-Württemberg hat sogar die Initiative ergriffen und hat das Kopftuch im Dienst und Schulen verboten.
Der Rechtsgelehrte und Ex-Verfassungsrichter Ernst Wolfgang Böckenförde, der die Christliche Prägung der deutschen Kultur im Rahmen der rechtlichen Möglichkeiten verteidigt und zugleich für sein Eintreten für die offene Neutralität bekannt ist, sieht, dass das Kopftuchverbot mit dem Grundgesetz schwer vereinbar ist einfach weil das Grundgesetz nicht zwischen privilegierten und weniger privilegierten Religionen unterscheidet. Außerdem hält er das Kopftuch für ein Stück Integration und nicht als ein Mittel der Desintegration.
In dieser Hausarbeit befasse ich mich mit denfolgenden Punkten, zu den Böckenförde in seinem Interview mit der süddeutschen Zeitung seine Meinung geäußert hat:
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- 1. Die Offene Neutralität
- 1.1 Religionsfreiheit
- 1.2 Die Stelle von Islam innerhalb eines neutralen Staates
- 1.3 Die Stelle von Christentum innerhalb eines neutralen Staates
- 1.4 Die Offene Neutralität als ein Integrationsmodell
- 2. Die Kopftuchfrage
- 2.1 Warum tragen Musliminnen ein Kopftuch?
- 2.2 Kopftuchverbot
- 2.3 Kopftuch ist mit dem Grundgesetz schwer vereinbar
- 2.4 Warum Kopftuchverbot und nicht Verbot anderer religiöser Symbole?
- 2.5 Kopftuch ist ein Stück Integration
- 3. Dialog der Kulturen
- 3.1 Dialog zwischen Deutschen und Muslimen
- 3.2 Fördern die Medien in Deutschland den Dialog der Kulturen?
- 4. Schlusswort
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht die Perspektive von Ernst Wolfgang Böckenförde auf die Integration des Islam in Deutschland, insbesondere im Kontext der „offenen Neutralität“ und der Kopftuchdebatte. Die Arbeit analysiert Böckenfördes Argumentation und setzt sie in den größeren Kontext der gesellschaftlichen und politischen Diskussionen um Islam und Religionsfreiheit in Deutschland.
- Die Offene Neutralität als Integrationsmodell
- Die Rolle des Kopftuchs in der Integrationsdebatte
- Religionsfreiheit im deutschen Grundgesetz und internationalen Rechtsnormen
- Der Dialog zwischen deutschen und muslimischen Kulturen
- Die Medienberichterstattung über Islam und Muslime in Deutschland
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung beschreibt den Kontext der Arbeit, der durch die Ereignisse des 11. Septembers 2001 und die resultierende Debatte um Islam und Integration in Deutschland geprägt ist. Sie hebt die zentrale Rolle der Kopftuchfrage und die Perspektive von Ernst Wolfgang Böckenförde hervor, dessen Konzept der „offenen Neutralität“ im Mittelpunkt der Analyse steht.
1. Die Offene Neutralität: Dieses Kapitel erörtert das Konzept der offenen Neutralität, ein Modell, das Böckenförde als Grundlage für die Integration des Islam in Deutschland vorschlägt. Es differenziert zwischen politischer Neutralität und der Neutralität eines Staates gegenüber Religionen, wobei die Religionsfreiheit als grundlegendes Menschenrecht hervorgehoben wird. Die Integration von Muslimen wird im Kontext des "Islam-West-Konflikts" diskutiert und die offene Neutralität als möglichen Weg zur Lösung des Konflikts dargestellt.
1.1 Religionsfreiheit: Dieser Abschnitt untermauert die Bedeutung der Religionsfreiheit als Eckpfeiler der offenen Neutralität, indem er auf internationale Abkommen wie die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte der UNO und die Europäische Menschenrechtskonvention verweist. Die konkrete gesetzliche Verankerung der Religionsfreiheit wird betont, und ihre Relevanz für einen demokratischen Rechtsstaat wird unterstrichen.
2. Die Kopftuchfrage: Dieses Kapitel befasst sich mit der umstrittenen Kopftuchfrage, wobei verschiedene Perspektiven und Argumente beleuchtet werden. Es analysiert die Symbolik des Kopftuchs, die von manchen als Zeichen des politischen Islamismus oder kultureller Abgrenzung interpretiert wird, während andere es als Ausdruck von Religiosität und Integration sehen. Das Kapitel geht auch auf die Problematik von Kopftuchverboten ein und deren Vereinbarkeit mit dem Grundgesetz.
3. Dialog der Kulturen: Dieses Kapitel widmet sich dem Thema des interkulturellen Dialogs zwischen deutschen und muslimischen Bürgern und hinterfragt die Rolle der Medien bei der Förderung oder Behinderung dieses Dialogs. Es untersucht, wie die Medienberichterstattung das öffentliche Bild des Islam und der Muslime prägt und welche Auswirkungen dies auf die Integration hat.
Schlüsselwörter
Offene Neutralität, Integrationsmodell, Religionsfreiheit, Kopftuch, Islam in Deutschland, Grundgesetz, interkultureller Dialog, Medienberichterstattung, Ernst Wolfgang Böckenförde.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Hausarbeit: "Die Offene Neutralität und die Kopftuchfrage: Eine Analyse der Integrationsdebatte aus der Perspektive von Ernst Wolfgang Böckenförde"
Was ist der Gegenstand dieser Hausarbeit?
Die Hausarbeit analysiert die Perspektive von Ernst Wolfgang Böckenförde auf die Integration des Islam in Deutschland, insbesondere im Kontext der „offenen Neutralität“ und der Kopftuchdebatte. Sie untersucht Böckenfördes Argumentation und setzt sie in den größeren Kontext gesellschaftlicher und politischer Diskussionen um Islam und Religionsfreiheit in Deutschland.
Welche Themenschwerpunkte werden behandelt?
Die Arbeit konzentriert sich auf die offene Neutralität als Integrationsmodell, die Rolle des Kopftuchs in der Integrationsdebatte, die Religionsfreiheit im deutschen Grundgesetz und internationalen Rechtsnormen, den Dialog zwischen deutschen und muslimischen Kulturen sowie die Medienberichterstattung über Islam und Muslime in Deutschland.
Was ist die „offene Neutralität“ nach Böckenförde?
Die Hausarbeit erläutert das Konzept der offenen Neutralität als ein von Böckenförde vorgeschlagenes Modell für die Integration des Islam in Deutschland. Es unterscheidet zwischen politischer Neutralität und der Neutralität des Staates gegenüber Religionen, wobei die Religionsfreiheit als grundlegendes Menschenrecht hervorgehoben wird. Die Integration von Muslimen wird im Kontext des „Islam-West-Konflikts“ diskutiert, und die offene Neutralität als möglicher Lösungsweg dargestellt.
Welche Rolle spielt die Religionsfreiheit?
Die Religionsfreiheit wird als Eckpfeiler der offenen Neutralität betrachtet und durch Verweise auf internationale Abkommen wie die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte der UNO und die Europäische Menschenrechtskonvention untermauert. Die gesetzliche Verankerung der Religionsfreiheit und ihre Relevanz für einen demokratischen Rechtsstaat werden betont.
Wie wird die Kopftuchfrage behandelt?
Die Hausarbeit beleuchtet die Kopftuchfrage aus verschiedenen Perspektiven und analysiert die Symbolik des Kopftuchs. Sie diskutiert die unterschiedlichen Interpretationen des Kopftuchs (als Zeichen des politischen Islamismus oder kultureller Abgrenzung vs. Ausdruck von Religiosität und Integration) und geht auf die Problematik von Kopftuchverboten und deren Vereinbarkeit mit dem Grundgesetz ein.
Welche Rolle spielen die Medien?
Die Arbeit widmet sich dem interkulturellen Dialog zwischen deutschen und muslimischen Bürgern und untersucht die Rolle der Medien bei der Förderung oder Behinderung dieses Dialogs. Sie analysiert, wie die Medienberichterstattung das öffentliche Bild des Islam und der Muslime prägt und welche Auswirkungen dies auf die Integration hat.
Welche Kapitel umfasst die Hausarbeit?
Die Hausarbeit beinhaltet eine Einleitung, ein Kapitel zur offenen Neutralität (inkl. Unterkapitel zur Religionsfreiheit), ein Kapitel zur Kopftuchfrage, ein Kapitel zum Dialog der Kulturen und ein Schlusswort. Jedes Kapitel fasst die zentralen Argumente und Ergebnisse zusammen.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit am besten?
Schlüsselwörter sind: Offene Neutralität, Integrationsmodell, Religionsfreiheit, Kopftuch, Islam in Deutschland, Grundgesetz, interkultureller Dialog, Medienberichterstattung, Ernst Wolfgang Böckenförde.
Wo finde ich mehr Informationen zu Ernst Wolfgang Böckenförde?
(Diese Frage könnte mit weiterführender Literatur zu Böckenförde beantwortet werden, die hier nicht im Detail aufgeführt ist.)
Wie ist die Hausarbeit aufgebaut?
Die Hausarbeit enthält ein Inhaltsverzeichnis, eine Beschreibung der Zielsetzung und der Themenschwerpunkte, Zusammenfassungen der einzelnen Kapitel und eine Liste der Schlüsselwörter.
- Quote paper
- Abdelhafid Mhamdi Alaoui (Author), 2007, Islam und die Offenheit für Religion in Deutschland, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/112184