Eine Vielzahl wissenschaftlicher Untersuchungen, die sich bislang mit der Darstellung Afrikas in den Medien befasst hat, konnte letzteren nur ein sehr schlechtes Zeugnis ausstellen: die Berichterstattung sei zu stereotyp, zu einseitig ausgerichtet und der Kontinent unterrepräsentiert. Oder anders formuliert: bestimmte Themen, wie eben Krieg, Krankheit und Katastrophe, beherrschten numerisch die Medienbeiträge zur Überrubrik „Schwarzafrika“, während positiv konnotierte Stereotype wie wirtschaftliches Wachstum und Wohlstand, Demokratie und Frieden deutlich weniger Raum fänden.
Die bisherigen Studien haben also gezeigt, dass bedeutsame Probleme der Auslandsberichterstattung über Afrika in der Bundesrepublik Deutschland nicht primär in einer rassistischen Terminologie und somit in unangemessener Sprachwahl liegen, sondern vielmehr in der durch die Medien getroffenen Themenauswahl lokalisiert werden müssen . Was den Zeitraum vom Anfang der 70er Jahre bis zur Jahrtausendwende betrifft, so setzt sich das medial vermittelte Afrikabild im Wesentlichen aus den schon angesprochenen Negativberichten zusammen. Für die letzten Jahre, seit Beginn des neuen Millenniums, gibt es hingegen noch keine adäquaten Ergebnisse. Daher geht es in der vorliegenden Untersuchung vor allem darum, die Gültigkeit der bisher erzielten Ergebnisse für das neue Jahrtausend zu überprüfen (a).
Darüber hinaus soll es Ziel sein, den Überbegriff „Afrika“ zu differenzieren, also die Darstellungen bezüglich einzelner Länder zu vergleichen (b), und drittens auch eine kategorische Unterteilung vorzunehmen (c).
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG
- TEIL I: Theoretische Grundlagen und Hintergründe (Kapitel 2-4)
- DAS BILD VON AFRIKA IN DEN MEDIEN
- Die Bedeutung von Massenmedien für die Imagebildung
- Zum Stand der Forschung
- SCHWARZAFRIKA' -EINE DEFINITION
- AUSLANDSBERICHTERSTATTUNG
- Die Auslandsberichterstattung als organisiertes Sozialsystem
- Individuelle Einflüsse auf die Auslandsberichterstattung
- Informationelle Rahmenbedingungen der Auslandsberichterstattung
- Der Strukturkomplex der Auslandsberichterstattung
- Nachrichtenwerttheorie
- Konstanten und Veränderungen der Auslandsberichterstattung
- Strukturmerkmale
- Nachrichtenagenturen
- Die Rolle der Nachrichtenagenturen im internationalen Informationsfluss
- Rahmenbedingungen der Nachrichtenproduktion
- Die Arbeit der Auslandskorrespondenten
- TEIL 11: Empirische Untersuchung (Kapitel 5 — 7)
- DIE UNTERSUCHTEN MEDIEN IM PORTRÄT
- Die Frankfurter Allgemeine Zeitung
- Die Süddeutsche Zeitung
- ZUR METHODISCHEN VORGEHENSWEISE
- EMPIRISCHE DATEN
- Zahlen und Einschätzungen
- Häufigkeit der Berichterstattung
- Verteilung der Beiträge auf einzelne Staaten Schwarzafrikas
- Qualitätsanalyse
- Länge der Beiträge
- Anteil von Korrespondentenberichten und Agenturmeldungen an der Berichterstattung
- Platzierung innerhalb des Mediums
- Thematische Analyse
- Verteilung der Artikel auf nominale Kategorien
- Verteilung der Beiträge auf Subkategorien
- Länderspiegel: Inhalte pro Staat
- FAZIT
- QUELLEN- UND LITERATURVERZEICHNIS
- TABELLEN- UND ABBILDUNGSVERZEICHNIS
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Bachelorarbeit zielt auf eine empirische Analyse der Darstellung Schwarzafrikas in der überregionalen deutschen Presse zwischen 2000 und 2005. Die Arbeit befasst sich mit der Frage, inwieweit sich das medial vermittelte Bild von Schwarzafrika im neuen Jahrtausend verändert hat. Dabei werden die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) und die Süddeutsche Zeitung (SZ) als Fallbeispiele herangezogen. Die Arbeit untersucht die Häufigkeit der Berichterstattung, die Länge der Beiträge, die Platzierung innerhalb der Medien und die thematische Ausrichtung der Artikel.
- Die Gültigkeit bisheriger Forschungsergebnisse zur Darstellung Afrikas in den Medien wird überprüft.
- Die Darstellung Schwarzafrikas in den Medien wird hinsichtlich einzelner Staaten differenziert.
- Die thematische Ausrichtung der Berichterstattung über Schwarzafrika wird analysiert.
- Die Rolle von Nachrichtenagenturen und Auslandskorrespondenten wird im Kontext der Auslandsberichterstattung beleuchtet.
- Die Einseitigkeit und der Negativismus in der Berichterstattung über Schwarzafrika werden untersucht.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Problematik des medial vermittelten Afrikabildes dar und skizziert die Zielsetzung der Untersuchung. Kapitel 2 beleuchtet die Bedeutung von Massenmedien für die Imagebildung und den Stand der Forschung zur Darstellung Afrikas in den Medien. Kapitel 3 liefert eine Definition von Schwarzafrika und thematisiert die Problematik der Generalisierung. Kapitel 4 widmet sich der Auslandsberichterstattung und deren Mechanismen, insbesondere den Aspekten der Nachrichtenselektion und der Rolle von Nachrichtenagenturen und Auslandskorrespondenten.
Der zweite Teil der Arbeit befasst sich mit der empirischen Untersuchung. Kapitel 5 präsentiert die untersuchten Medien - FAZ und Süddeutsche Zeitung - und erläutert die methodische Vorgehensweise. Kapitel 6 analysiert die empirischen Daten und untersucht die Häufigkeit der Berichterstattung, die Länge der Beiträge, die Platzierung innerhalb der Medien und die thematische Ausrichtung der Artikel.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Schwarzafrika, Auslandsberichterstattung, Medienanalyse, Imagebildung, Stereotypen, Nachrichtenwerttheorie, Einseitigkeit, Negativismus, Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ), Süddeutsche Zeitung (SZ), Politikzentrierung, Konfliktperspektive, Kultur, Reise, Sport.
- Citation du texte
- Daniela Waber-Keutieu (Auteur), 2007, Das Bild ‚Schwarzafrikas’ in der überregionalen deutschen Presse zwischen 2000 und 2005, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/112189