In dieser Arbeit, die im Rahmen der Übung „Jugend und Gewalt“ angefertigt wurde, steht die Vergemeinschaftung Jugendlicher im Vordergrund.
Zu Beginn soll die Entwicklung von Szenen unter historischen Gesichtspunkten auf¬gezeigt werden und so auch dargestellt werden wie Szenen sich konstruieren und in wie weit sich Gruppengefüge im letzten Jahrhundert gewandelt haben. Anschließend folgt in Kapitel 3. eine Einteilung in Szene-Typen, wie sie Hitzler für möglich und hilfreich hält. Drei Szenen, die auch heute „aktuell“ sind, werden in Kapitel 4 beleuchtet. Diese drei Szenen stehen stellvertretend für die Vielfältigkeit jugendlicher Vergemeinschaftung. Der letzte Punkt dieses Kapitels (4.4) wird der Untersuchung gewidmet ob solch unterschiedliche Szenen trotzdem Gemeinsamkeiten aufweisen können oder, ob die Unterschiede so gravierend sind, dass eine allgemeingültige Aussage über verschiedene Szenen schwer möglich ist. In Kapitel 5 geht es abschließend um die Hintergründe und Entstehung jugendlicher Vergemeinschaftung. Da sich dabei viel über die geschichtlichen Zusammenhänge erklären lässt, sollen nur die prägnantesten Gründe aufgezeigt werden um das Thema „Leben in Szenen“ umfassend darzustellen. Szenen Jugendlicher sind ein Phänomen dessen Ursprünge am Beginn des letzten Jahrhun¬derts zu suchen sind. Wie dieses Phänomen entstanden ist und durch welche Prozesse die Neuerung ausgelöst wurde, soll allerdings erst Thema in Kapitel 5. sein, denn hier sollen allein die Gruppierungen der Jugendlichen im historischen Kontext, am Beispiel Deutschlands, aufgezeigt werden. Ende des 19. Jahrhunderts gab es bereits für bestimmte Gruppen von Menschen Bezeichnungen. So finden sich die ersten „Halbstarken“ und „Briten“ bereits in dieser Zeit, die sich vor allem in der Arbeiterklasse bildeten, Bleicher- und Schiffsbauknechte und häufig kriminell waren. Die Begriffe fungierten als Abwertung und dienten als Ausdruck von Missbilligung. Allerdings entsprachen diese „Banden“ wenig den heutigen Szenen, denn eine Selbstbeschreibung und Selbstwahrnehmung als „Halbstarke“ oder „Briten“ der beteiligten Jugendlichen gab es noch nicht. Sie wurden vielmehr von „außen“ unter diesem Begriff subsumiert (vgl. Simon 1996, S.74ff). 1912 sieht der Hamburger Pastor Clemens Schulz, der ei¬ner der Begründer der organisierten Jugendhilfe war, die Jugendlichen so:
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Zur Geschichte der Jugendszenen ab 1900
- Szene -Typen
- Ausgewählte Szenen
- Antifa
- Punk
- Cosplay
- Unterschiede und Gemeinsamkeiten der Szenen
- Erklärungsansatz zur Entstehung jugendlicher Vergemeinschaftung
- Resümee
- Literaturnachweis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit, verfasst im Rahmen der Übung „Jugend und Gewalt“, befasst sich mit dem Phänomen der Vergemeinschaftung Jugendlicher. Sie analysiert die Entwicklung von Jugendszenen im historischen Kontext, untersucht verschiedene Szene-Typen und beleuchtet ausgewählte Szenen als Beispiele für die Vielfalt jugendlicher Vergemeinschaftung. Die Arbeit geht zudem auf die Entstehung jugendlicher Vergemeinschaftung ein und untersucht, ob trotz unterschiedlicher Szenen Gemeinsamkeiten bestehen.
- Historische Entwicklung von Jugendszenen
- Einteilung in Szene-Typen
- Analyse ausgewählter Szenen (Antifa, Punk, Cosplay)
- Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen Szenen
- Erklärungsansatz zur Entstehung jugendlicher Vergemeinschaftung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der Vergemeinschaftung Jugendlicher ein und skizziert den Aufbau der Arbeit. Kapitel 2 beleuchtet die historische Entwicklung von Jugendszenen ab 1900 in Deutschland. Es werden verschiedene Gruppierungen von Jugendlichen, wie „Halbstarken“, „Briten“ und „wilde Klubs“, vorgestellt und ihre Entstehung im historischen Kontext erläutert. Kapitel 3 beschäftigt sich mit der Einteilung von Szene-Typen nach Hitzler. Kapitel 4 analysiert drei ausgewählte Szenen, die auch heute noch aktuell sind: Antifa, Punk und Cosplay. Es werden die Besonderheiten jeder Szene dargestellt und Gemeinsamkeiten sowie Unterschiede zwischen ihnen untersucht. Kapitel 5 widmet sich den Hintergründen und der Entstehung jugendlicher Vergemeinschaftung. Es werden die wichtigsten Gründe für die Bildung von Szenen aufgezeigt, um das Thema „Leben in Szenen“ umfassend darzustellen.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Jugendszenen, Vergemeinschaftung, Jugendkultur, Subkultur, Antifa, Punk, Cosplay, historische Entwicklung, Szene-Typen, Gemeinsamkeiten, Unterschiede, Entstehung, Erklärungsansatz.
- Quote paper
- Katharina Kurzmann (Author), 2008, Vergemeinschaftung Jugendlicher - Ein Leben in Szenen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/112312