„Die Ausdehnung der Internationalisierung der Geschäftstätigkeit ist für die meisten Unternehmen, vor allem für die deutschen Automobilhersteller, nicht nur eine strategische Option, sondern vielmehr eine zwingende Notwendigkeit, um im globalen Wettbewerb konkurrenzfähig zu sein.“ Folglich müssen die deutschen Automobilbauer auch auf internationalen Märkten mehr denn je Potenziale ausschöpfen, um nachhaltig im Wettbewerb zu bestehen.
Der US-Amerikanische Automobilmarkt ist seit seiner Entstehung, Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts, der größte Einzelmarkt für Kraftfahrzeuge. Daher liegt es nahe, dass dieser Automobilmarkt auch für die deutschen Anbieter höchst interessant war bzw. immer noch ist. Jedoch zählen die USA, ebenso wie Deutschland, zu den reifen Volkswirtschaften, welche in der heutigen Zeit oftmals durch eine Sättigung vieler Verbrauchsgüter gekennzeichnet sind. Fraglich ist insofern, ob auf dem US-Markt immer noch Wachstumspotenziale bestehen, oder ob für die deutschen Automobilhersteller eine verstärkte Konzentration auf die Wachstumsmärkte Asiens, Osteuropas sowie Südamerikas sinnvoller wäre. Darüber hinaus ist der amerikanische Automobilmarkt nicht der ursprüngliche Kernmarkt deutscher Hersteller, sondern ein Auslandsmarkt. Im Rahmen einer Bearbeitung des US-Marktes sind folglich Aspekte relevant, welche die Geschäftstätigkeit von einer rein nationalen Aktivität unterscheidet. Dabei stehen den jeweiligen Herstellern mehrere Möglichkeiten der Marktbearbeitung sowie strategische Optionen zur Verfügung, so dass vielseitige Handlungsalternativen existieren.
Aufgrund der genannten Tatsachen ist das Ziel dieser Diplomarbeit, die vergangenen und gegenwärtigen US-Aktivitäten der deutschen Automobilkonzerne vergleichend darzustellen. Auf Grundlage dieser Untersuchung soll geprüft werden, ob eine „best practice“ Strategie zur Bearbeitung des US-Marktes durch ausländische Automobilhersteller abgeleitet werden kann und welche Bedeutung der US-Automobilmarkt für die deutschen Hersteller hat.
Untersuchungsobjekte sind, neben dem amerikanischen Automobilmarkt, die Kernmarken Mercedes, BMW und VW Pkw der drei größten deutschen Automobilhersteller Daimler, BMW und Volkswagen. [...]
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Grundlagen internationaler Marktbearbeitung
- 2.1 Strategische Elemente der Auslandsmarktbearbeitung
- 2.1.1 Standortwahl
- 2.1.2 Marktbearbeitungsformen
- 2.1.2.1 Vertretung durch Dritte
- 2.1.2.2 Kooperationen
- 2.1.2.3 Tochtergesellschaften
- 2.1.3 Timing des Markteintritts
- 2.1.4 Konfiguration der Wertschöpfung
- 2.1.5 Produktpolitik
- 2.2 Die Lerntheorie von Johanson & Vahlne
- 2.2.1 Internationalisierungsmuster
- 2.2.1.1 Establishment chain
- 2.2.1.2 Psychic distance chain
- 2.2.2 Internationalisierungsmodell
- 2.2.2.1 Statische Einflussfaktoren
- 2.2.2.2 Dynamische Einflussfaktoren
- 2.2.3 Kritische Betrachtung der Theorie
- 2.2.4 Erweiterung des ursprünglichen Ansatzes
- 2.2.5 Würdigung der Theorie
- 2.2.1 Internationalisierungsmuster
- 2.1 Strategische Elemente der Auslandsmarktbearbeitung
- 3. Untersuchungsobjekte
- 3.1 Die betrachteten Automobilhersteller
- 3.1.1 Daimler - Marktpräsenz seit der Erfindung des Automobils
- 3.1.2 BMW-Vom Triebwerkshersteller zum full-sortiment Automobilbauer
- 3.1.3 VW - Mit dem Volksautomobil zum global aufgestellten Konzern
- 3.2 Der Automobilmarkt in den USA
- 3.2.1 Entstehung und Entwicklung
- 3.2.2 Status Quo
- 3.2.3 Erfolgsfaktoren
- 3.2.4 Perspektiven
- 3.1 Die betrachteten Automobilhersteller
- 4. Erschließung und Bearbeitung des US-Amerikanischen Marktes
- 4.1 Daimler in den USA
- 4.1.1 Exportorientierung bis in die neunziger Jahre
- 4.1.2 Produktion in den USA - Das Werk Tuscaloosa
- 4.1.2.1 Standortwahl
- 4.1.2.2 Ziele und Konzepte
- 4.1.2.3 Organisations- und Führungsstruktur
- 4.1.2.4 Beschaffungsstrategie
- 4.1.3 Status Quo
- 4.1.4 Absatz- und Produktstrategie
- 4.2 BMW in den USA
- 4.2.1 Exportorientierung bis in die neunziger Jahre
- 4.2.2 Produktion in den USA - Das Werk Spartanburg
- 4.2.2.1 Standortwahl
- 4.2.2.2 Ziele und Konzepte
- 4.2.2.3 Organisations- und Führungsstruktur
- 4.2.2.4 Beschaffungsstrategie
- 4.2.3 Status Quo
- 4.2.4 Absatz- und Produktstrategie
- 4.3 Volkswagen in den USA
- 4.3.1 Ursprüngliche Aktivitäten
- 4.3.2 Produktion in den USA - Aufnahme und Stilllegung
- 4.3.3 Der Standort Mexiko und seine Bedeutung für den US-Markt
- 4.3.4 Status Quo
- 4.3.5 Produktstrategie
- 4.1 Daimler in den USA
- 5. Analyse der Marktbearbeitung Deutscher Automobilhersteller auf dem US-Amerikanischen Markt
- 5.1 Marktumfeld und Erfolgsfaktoren im US-Wettbewerb
- 5.2 Allgemeine und US-spezifische Profile von Daimler, BMW und VW
- 5.3 Strategische Marktbearbeitungselemente in der praktischen Umsetzung
- 5.3.1 Standortwahl
- 5.3.2 Marktbearbeitungsformen
- 5.3.3 Timing des Markteintritts
- 5.3.4 Konfiguration der Wertschöpfung
- 5.3.5 Produktpolitik
- 5.4 Relevanz und Validität der Lerntheorie von Johanson & Vahlne
- 6. Fazit
- Anhang
- Literatur- und Quellenverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Diplomarbeit befasst sich mit der internationalen Marktbearbeitung deutscher Automobilhersteller auf dem US-amerikanischen Markt. Ziel ist es, die strategischen Elemente der Auslandsmarktbearbeitung anhand der Lerntheorie von Johanson & Vahlne zu analysieren und die praktische Umsetzung dieser Elemente durch Daimler, BMW und VW zu untersuchen.
- Die strategischen Elemente der Auslandsmarktbearbeitung
- Die Lerntheorie von Johanson & Vahlne
- Die praktische Umsetzung der strategischen Elemente durch Daimler, BMW und VW
- Der US-amerikanische Automobilmarkt
- Die Erfolgsfaktoren im US-Wettbewerb
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Diplomarbeit ein und erläutert die Relevanz der internationalen Marktbearbeitung für deutsche Automobilhersteller. Kapitel 2 beleuchtet die theoretischen Grundlagen der internationalen Marktbearbeitung, insbesondere die Lerntheorie von Johanson & Vahlne. Kapitel 3 stellt die Untersuchungsobjekte vor, die deutschen Automobilhersteller Daimler, BMW und VW, sowie den US-amerikanischen Automobilmarkt. Kapitel 4 analysiert die Erschließung und Bearbeitung des US-amerikanischen Marktes durch die drei Automobilhersteller. Kapitel 5 untersucht die strategischen Marktbearbeitungselemente in der praktischen Umsetzung durch Daimler, BMW und VW. Das Fazit fasst die Ergebnisse der Arbeit zusammen und gibt einen Ausblick auf zukünftige Entwicklungen.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die internationale Marktbearbeitung, die Automobilindustrie, die Lerntheorie von Johanson & Vahlne, die strategischen Elemente der Auslandsmarktbearbeitung, die US-amerikanische Automobilindustrie, Daimler, BMW, VW, Standortwahl, Marktbearbeitungsformen, Timing des Markteintritts, Konfiguration der Wertschöpfung, Produktpolitik, Erfolgsfaktoren im US-Wettbewerb.
- Quote paper
- Dipl.-Kfm. Christian Hoffart (Author), 2008, Marktbearbeitung deutscher Automobilhersteller auf dem US-amerikanischen Markt, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/112664