Bis heute schließen sich Männer zu Gruppierungen zusammen, die sich häufig von der Öffentlichkeit abgrenzen, nach innen strengen, oft geheimen Regeln und Ritualen und nicht selten einem eindeutig zu identifizierenden Führer folgen. Entsprechend finden sich insbesondere seit der Aufklärung literarische Verbindungen (Dichterbünde bzw. Dichterkreise), in denen sich Schriftsteller zusammenschließen, austauschen, wetteifern und über Ideen diskutieren. Vor diesem Hintergrund beschäftigt sich diese Arbeit mit Dichterbünden. Konkret werden verschiedene Rituale zur literarischen Gruppenbildung am Göttinger Hain einerseits und am George-Kreis Geheimes Deutschland andererseits untersucht und gegenübergestellt. Im Zuge dessen geht es unter anderem um die Beantwortung der Frage, wie und aus welchem Grund diese Vereinigungen entstanden sind. Welche konstituierenden Rituale wurden durchgeführt, und wie war die Gemeinschaft strukturiert? Welche Zielsetzung wurde verfolgt, und auf welchem Gedankengut fußen die Bünde? Welches sind die Unterschiede und welches die Gemeinsamkeiten zwischen den ausgewählten Verbindungen?
In diesem Zusammenhang ist das Ziel der Arbeit, herauszufinden, ob sich insbesondere bestimmte Rituale in verschiedenen literarischen Vereinigungen zu verschiedenen Epochen gleichen bzw. unterscheiden, um dadurch gegebenenfalls Aussagen treffen zu können, inwiefern Rituale gesellschaftlich als relevant für funktionierende Gemeinschaften anzusehen sind.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung.
- Männerbünde allgemein und Dichterbünde im Besonderen
- Rituale im Zusammenhang dieser Hausarbeit
- Göttinger Hain
- Entstehung und Grundlagen
- Struktur und Zielsetzung
- Aufnahme- und weitere Rituale
- Das geheime Deutschland um Stefan George
- Entstehung und Grundlagen
- Struktur und Zielsetzung
- Aufnahme- und weitere Rituale
- Gemeinsamkeiten, Unterschiede und gesellschaftliche Relevanz der Rituale
- Fazit und Ausblick.
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit analysiert die Rituale zur literarischen Gruppenbildung im Göttinger Hain und im George-Kreis "Geheimes Deutschland" und stellt diese einander gegenüber. Im Zentrum der Betrachtung steht die Frage nach der Entstehung und Struktur dieser Vereinigungen, den durchgeführten konstituierenden Ritualen und der verfolgten Zielsetzung. Der Fokus liegt insbesondere auf den Gemeinsamkeiten und Unterschieden der beiden literarischen Bündnisse.
- Entstehung und Entwicklung von literarischen Gruppenbildungen
- Rituale als konstitutives Element von Männerbünden
- Unterschiede und Gemeinsamkeiten der Rituale im Göttinger Hain und im George-Kreis
- Gesellschaftliche Relevanz von Ritualen für funktionierende Gemeinschaften
- Identitätsbildung und Abgrenzung in literarischen Gruppen
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Diese Einleitung liefert einen kurzen Überblick über die Entstehung von Männerbünden und Dichterbünden. Zudem wird der Begriff "Ritual" im Kontext der Hausarbeit definiert und erklärt.
- Göttinger Hain: Dieses Kapitel beleuchtet die Entstehung, Struktur, Zielsetzung und Rituale des Göttinger Hains. Dabei wird auf die Bedeutung von Klopstocks "Der Hügel und der Hain" als Namensgeber und grundlegendem Text eingegangen.
- Das geheime Deutschland um Stefan George: Hier werden die Entstehung, Struktur, Zielsetzung und Rituale des George-Kreises analysiert. Der Fokus liegt auf den Besonderheiten des "Geheimen Deutschlands" und seiner Bedeutung für die deutsche Literatur.
Schlüsselwörter
Die vorliegende Hausarbeit beleuchtet die Themen Männerbünde, Dichterbünde, Rituale, literarische Gruppenbildung, Göttinger Hain, George-Kreis, "Geheimes Deutschland", Identitätsbildung, Abgrenzung, gesellschaftliche Relevanz, Tradition, Erneuerung, Elitarismus, und Charisma.
- Citation du texte
- Carola Behm (Auteur), 2021, Rituale zur literarischen Gruppenbildung. Der George-Kreis Geheimes Deutschland und der Göttinger Hain, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1127171