Der Corona-Faktor. Eine kommentierende Analyse

Ein Handbuch


Fachbuch, 2021

94 Seiten


Leseprobe


Inhalt

1. Zur globalen Ausbreitung von Corona

2. Narrative in der Corona-Pandemie

3. Verschwörungstheoretiker und Corona
3.1 Zur Idee der Verschwörungstheorie
3.2 Querdenker

4. Soziales und Corona

5. Corona, Triage & Quarantäne

6. Deutsche Politik während der Corona-Pandemie
6.1. Krisenmanagement der Bundesregierung
6.2. Corona und Wahlkampf

7. Die Impffrage

8. Der Grundrechte-Komplex

9. Globalisierung & Corona

10. Gegenwart & Seuchengeschichte

11. Überwachung und Corona

12. Kultur & Bildung in Deutschland: Perspektiven

13. Gewinner und Verlierer im Zuge von Corona & eine veränderte Arbeitswelt

14. Corona & Armut

15. Fazit

Literaturverzeichnis

1. Zur globalen Ausbreitung von Corona

Das Corona-Virus, eine gefährliche Infektionskrankheit, trat auf einem Fisch- und Wildtiermarkt in der chinesischen Acht-Millionen-Einwohner Metropole Wuhan zum Jahreswechsel 2019/2020 zuerst auf. Es breitete sich in der Folge in einem rasanten Tempo in der Welt aus und wuchs sich schnell zu einer Pandemie aus, die im Sommer 2021 noch immer nicht besiegt ist und es so schnell auch nicht seien wird. Vermutet wird, dass es auf eine Zoonose zurückzuführen ist. Infektionskurven von Corona verlaufen wellenartig. Mal sind sie stärker, mal schwächer Das gilt vor allem in Abhängigkeit der Jahreszeiten, da sich Viren bei warmen Temperaturen langsamer verbreiten, wenn das öffentliche Leben primär draußen stattfindet. Lockerungen und Einschränkungen der Politik orchestrieren diesen Zyklus. Eingedämmt ist Corona dementsprechend noch nicht. Im Gegenteil: Die Welt hat mit Mutanten aus Großbritannien, Südafrika, Indien und Brasilien zu kämpfen. Besonders die indische Delta-Variante ist deutlich ansteckender als es das ursprüngliche Virus je war. Es gibt noch keine Anzeichen, dass sie gefährlicher ist. Doch viele Infizierte erhöhen das Risiko weiterer Mutationen beträchtlich und damit auch eine Verschärfung der ohnehin angespannten Lage.1

Einige autoritäre Staaten, wie Belarus oder Brasilien, aber auch (ehemals) die Trumpsche USA verharmlosten das Virus lange und taten es als Grippevariante ab. In Nigeria werteten Priester das Virus als Strafe Gottes. Im Nahen Osten und Russland kursierte die Version, dass Corona ein Ergebnis einer amerikanisch-jüdischen Verschwörung sei. Ägypten und Tunesien vermuteten, dass Corona in China entstand, weil dort die uighurische Minderheit teilweise stark unterdrückt wird. Das sind Beispiele. Es gibt noch zahlreiche andere Interpretationen, die das Aufkommen des Virus teils hanebüchen zu ergründen suchen. Doch es gilt: Was auch hinter dem Virus vermutet wird, er bleibt eine tödliche Gefahr.2

Das Virus hat – Stand Sommer 2021 – insgesamt über 4 Millionen Menschen auf der ganzen Welt das Leben gekostet. In diese Zahl sind auch Patienten eingerechnet, die in Kombination mit Corona und anderen Krankheiten gestorben sind. Besonders ältere Menschen sterben und starben mit oder an dem Virus, dass vor allem die Lunge und Atemwege angreift.3 Es kann bei Überlebenden teils weitere und schwere Symptome hervorrufen, die sie mitunter lange zu ertragen haben. Diese Verläufe werden unter dem Namen Long Covid zusammengefasst. So können etwa Erschöpfung, Kurzatmigkeit, Muskelschmerzen, Konzentrationsschwierigkeiten, Geruchsverlust, Kopfschmerzen, Schlafstörungen, Angstzustände, Geschmacksverlust und Gedächtnisverlust oder Verwirrung auftreten – teils über Monate hinweg. Wobei das Auftreten und die Stärke von Symptomen individuell variiert. Auch jüngere Menschen können an Long Covid erkranken, selbst wenn die originäre Infektion milde verlief.4 Angesteckt haben sich weltweit bis zur Jahresmitte 2021 über 187.000.000 Menschen. In Deutschland wurden circa 3,75 Millionen Infektionen registriert. Von den Erkrankten im Land haben circa 91.000 Menschen ihr Leben lassen müssen. Es gibt eine hohe Dunkelziffer, und zwar nicht nur in Deutschland. In einigen Ländern dürfte es gar deutlich mehr Infizierte und Tote geben, als offiziell verlautbart wird. Das hat nicht selten politische Gründe, liegt aber auch daran, dass längst nicht überall ausreichend getestet wird, so dass sich das Virus teilweise unkontrolliert ausbreiten kann.5 Durch verfrühte Lockerungen und die Realisierung von Massenevents (wie zum Beispiel große Musik- und Sportveranstaltungen) wird sich diese Situation bei kälteren Temperaturen erneut zuspitzen.

Impfstoffe geben Anlass zur zarten Hoffnung, dass die Pandemie ausgestanden werden kann. Die Betonung liegt auf Hoffnung. Ein Ende der Ausnahmesituation Corona ist aktuell tatsächlich eher nicht (!) abzusehen, da zum Beispiel eine globale Herdenimmunität qua breiter Impferfolge noch lange nicht realisierbar ist – falls diese überhaupt erreicht werden kann. Selbst Industriestaaten haben noch zu geringe Impfquoten, um zumindest deren Gesellschaft besser zu schützen.

Möglicherweise sind es nicht-geimpfte Menschen (in Entwicklungsländern sind das überwältigende Mehrheiten), die das Virus immer wieder aufs Neue in andere Staaten exportieren – von der nationalen Verbreitung in der jeweils eigenen Bevölkerung ganz zu schweigen. Es ist allerdings nicht klar, wie gut die entwickelten Impfstoffe gegen neue Mutationen wirken werden und, ob geimpfte Menschen tatsächlich nicht mehr infektiös sind. Einige Geimpfte wurden sogar wieder krank. Das ist ein Circulus Vitiosus.

Corona gibt der Politik bei niedrigen Inzidenzen dennoch Handlungsoptionen (vor allem mit durchdachten und stringenten Ausnahmereglungen), um es dem Virus schwer zu machen. Sie werden von den meisten Exekutiven mehr oder weniger nur mangelhaft genutzt. Das lässt sich in vielen Staaten mit zu laschen Eindämmungsmaßnahmen begründen, aber - zur graduellen Entschuldigung der Staaten – spielt auch die aufgekommene indischen Delta-Variante des Virus eine gewichtige Rolle. Sie ist so ansteckend, dass selbst Länder wie Neuseeland und Australien, die ihr Land frühzeitig abschotteten und eine NoCovid-Strategie verfolgen, wieder mit steigenden Inzidenzen zu kämpfen haben. Das Infektionsgeschehen wird in den allermeisten Ländern auch deshalb nicht kontrolliert. Zudem steuert die Politik nicht nur in Deutschland zu inkonsequent oder ist überfordert, um so effektiv als Wellenbrecher zu fungieren, dass das Virus dauerhaft zur Marginalie wird. Wenngleich es eben auch Faktoren gibt, die kein Staat beeinflussen kann. Das heißt konkret, die Gefahr, die von Virus-Mutationen ausgeht.

Vor allem demokratische Länder (wie Deutschland) geben beziehungsweise gaben dem gesellschaftlichen Druck auf Beendigung der Lockdowns, die länderabhängig spezifische Qualitäten haben, vielmehr nach. Fatalerweise oft zu früh! Das ist nicht als Plädoyer für totalitäre Staatsformen zu verstehen. Es zeigt lediglich, dass die Komplexität dieser Extremsituation Demokratien auf das Äußerste strapaziert. Für autoritäre Länder sind strenge und teils repressive Maßnahmen deutlich leichter umzusetzen. Der zweite Ansatz kommt für die Demokratien allerdings nicht in Frage.

2. Narrative in der Corona-Pandemie

Narrative werden hier als kollektive Erzählung verstanden, die in einer unbestimmten Gruppe für Identifikation sorgen. Sie können keinen Absolutheitsanspruch stellen und bilden Realitäten nicht objektiv und umfassend ab. Das zu schaffen ist ohnehin illusorisch. Es gibt genug Akteure, die haltlosen Nonsens produzieren und denen erstaunlicherweise noch Beachtung geschenkt wird. Teilweise werden deren Erzählweisen sogar übernommen, obwohl sie Sachverhalte ausblenden und sich nur einer vagen Sprache bedienen. Eine Gruppe, die durch einen Narrativ relativ geeint ist, kann zum Beispiel ein Kulturkreis sein. Allen Narrativen ist gemein, dass sie für ihre Peer-Group sinnstiftend sein sollen, und zwar sowohl für die Gegenwart als auch für die Zukunft.6

Ein berühmtes Narrativ ist der American Dream, der die Möglichkeit betont, dass es jeder vom Tellerwäscher zum Millionär schaffen kann. Diese Aussage motiviert in Amerika immer noch viele Menschen zum Kampf für den sozialen Aufstieg und ein besseres Leben. Doch dieser Traum bleibt meist unerfüllt. Narrative sind allerdings mehr als nur eine Geschichte, die frei erfunden wurde. Im Gegenteil: Sie entstehen in langen und permanenten gesellschaftlichen Prozessen und damit nicht als spontane Erfindung. Deren Inhalte wirken sowohl politisch und ökonomisch, aber auch auf anderen gesellschaftlichen Ebenen. Es ist für die Politik und andere Akteure daher wichtig, tragende Narrative zu erkennen, um sie dann gesamtgesellschaftlich zu nutzen. Allerdings besteht die Gefahr, dass auf diesem Weg auch schädliche Ideologien hochgeladen werden, die dem Allgemeinwohl abträglich sind.7

Mit Ausbruch der infernalischen Pandemie entstand global eine neue und katastrophale gesundheitliche Situation. Zum Beispiel rutsch(t)en arme Menschen in die extreme Armut. Das heißt, dass sie Gefahr laufen zu verhungern. Besser gestellte Menschen müssen machtlos erleben, wie sie ihren Status verlieren. Selbstverständlich sind das nicht zu vergleichende Dimensionen. Es zeigt aber, dass die Corona-Pandemie den Menschen Level artig stark zusetzt.8

Um die Krise zu beschreiben, gab es auch in Deutschland neue Begriffsschöpfungen beziehungsweise den Verweis auf bestehende politische Probleme. Einige sahen/sehen in der Gesundheitskrise etwa eine Chance das Bewusstsein im Umgang mit der Umwelt zu schärfen. Stichpunkte: Grüne Wende und Konsumverhalten. Andere mach(t)en in der staatlich verordneten Maskenpflicht den Anfang einer Meinungsdiktatur aus.9

In der Bundesrepublik war eine Politisierung von Alltäglichem zu beobachten. Toilettenpapier und Mehl wurden von einigen etwa als unverzichtbare Güter eingestuft, mit denen jede Notsituation oder Krise (wie diese) überstanden werden könne und daher gehortet werden müssten. Das missfiel all jenen, die in der Pandemie auf Nüchternheit setzen und die Liefer-Ketten erst einmal nicht in Gefahr sahen. Ihr Vorwurf an diejenigen, die „hamstern“ lautete grob, dass sie Panikkäufe tätigen und für temporäre Verknappungen sorgen würden. Bezeichnungen von Hygieneartikeln wurden so schlagartig zu Kampfbegriffen. Deren Besitz symbolisierte einen „verantwortungsvollen“ Umgang mit der Krise. Wer Desinfektionsmittel, Mundschutz und Seife besitze, müsse sich nicht den Vorwurf gefallen lassen, dass er/sie unsolidarisch gegenüber der Gesellschaft handelt, hieß es oft in der Bevölkerung. Wenn dann noch die Abstandsregel und Maskenpflicht eingehalten würde und in die Armbeuge gehustet wird, galten die Forderungen von dem politischen Main-Stream als perfekt umgesetzt – nicht jeder mochte dem Folgen10.

Über den „richtigen“ Umgang mit der Krise, gibt es auch international viele Unstimmigkeiten. Welcher Staat nach der Pandemie die effektivste Haltung an den Tag gelegt haben wird, ist noch offen. Wie die Extremlage beschriebe, gedeutet und gehandhabt wird, ist zum Teil sehr unterschiedlich (als größter Gegensatz: liberale gegen autoritäre Corona-Politik). Das setzt sich bis zu jedem Einzelnen fort. Es wirken viele Faktoren, die politische Positionen entstehen lassen und Handlungsweisen motivieren. Sie können logisch, unlogisch, plausibel, rational, irrational usw. sein, aber sie kreieren alle Bilder und Symbole, die durchaus im Konflikt zueinanderstehen. Einige bürgerliche Narrative stehen im Einklang mit den Forderungen der Regierung, während anders Gesinnte diese ablehnen können, und im Zweifel politisch bekämpfen.11 Das gilt auch in Deutschland.

Verschiedene Philosophien fördern im Umgang mit der Corona-Krise vor allem politische Debatten. Das führt auch zu Dissens. In diesem Zusammenhang ist Meinungsvielfalt zwar erstmal ein Geschenk der Demokratie, aber die derzeitige Situation stellt sich besonders ernst dar, so dass es eines abgestimmten Handelns bedarf. So sieht es zumindest in Deutschland die Mehrheit. Entsprechend groß ist die allgemeine Einsicht in die Notwendigkeit, jeweils rasch sozio-politischen Konsens und gemeinsame Erzählweisen zu finden. Hier wirkt die Sehnsucht in vielen Teilen der Bevölkerung nach Zusammenhalt opportun. Das schützt in Momento den sozialen Gedanken.12

Die Dringlichkeit für das Staatsintervenieren wird auch in Deutschland erkannt. Das ist etwa daran erkennbar, dass der Großteil der Bürger der Verordnungs-Politik folgt, während nur relativ Wenige (eine Melange aus Rechtsextremen, Esoterikern, Monarchisten, und Verschwörungstheoretikern) aktiv für konträre Positionen auf die Straßen gehen/gingen, um mehr Mündigkeit zu fordern. In der Spitze gab es einige Zehntausend Teilnehmer an Corona-Demos, die an unterschiedlichen Orten in Deutschland abgehalten wurden/werden und teilweise eskaliert(e)n. Den meisten Veranstaltungen wohn(t)en nur wenige Hunderte bis Tausende bei.13 Doch ewig wird auch die Masse nicht die deutsche Regierungspolitik tragen, wenn dauerhafte Erfolge ausbleiben. Dann drohen neue Spannungen.

Die Anzahl der Corona-Demonstranten ist insgesamt gering, wenn diese Zahlen nicht absolut betrachtet werden. In einem Land, in dem über 83.000.000 Millionen Einwohner leben versammel(t)en sich auf den größten Kundgebungen deutlich weniger als 0,0001% der Bevölkerung. Darin eingerechnet sind Mitläufer, die sich von mehr oder weniger radikalen Köpfen „scharf machen“ ließen/lassen. Demos haben jedoch Symbolcharakter. Es kann zwar bis dato kaum von einer Anti-Corona-Massenbewegung gesprochen werden, aber es wäre aufgrund der Strahlkraft von Protesten fatal, diese zu unterschätzen – auch wenn sie im Zuge der Lockerungen abebben. Was passiert aber, wenn im Herbst 2021 ein neuer Lockdown verhängt wird? Werden dann alte Ressentiments neu verpackt und wieder aufgelegt? Das ist möglich.14

Bei Protesten kann ein Sammelbecken verschiedenster Bewegungen ihren Willen und ihre politischen Überzeugungen formulieren, manifestieren und materialisieren, die von einem schweigenden Teil in der Bevölkerung mitgetragen werden können. Gefährlich wird es, wenn radikale Haltungen und Ideologien Andersdenker zu heftig aufeinanderprallen, da das den gesellschaftlichen Frieden untergräbt. Es geht in diesen Auseinandersetzungen in erheblichem Maße um die Interpretation von Bürgerrechten und um Vorstellungen von der „richtigen“ Gesellschaftsordnung.15 Die politische Mitte wirkt in Deutschland aktuell regulativ.

Vielleicht lässt sich die gegenwärtige Stimmungslage in Deutschland mit einem Narrativ der „bedingungslosen Selbstbestimmtheit“ und einem Narrativ der „loyalen Gefolgschaft“ skalieren. Im nächsten Kapitel wird deutlich, dass die Bereitschaft in der Bevölkerung, den Verschwörungstheorien passiv Wahrheitswerte zuzurechnen, glücklicherweise merklich höher ausfällt als jene, die für radikalere Positionen wirklich politisch aktiv eintreten. Das spricht für eine gemäßigte Gesellschaft.

Die gewählte Opposition in Deutschland unterstützt im Wesentlichen den Kurs der Regierung. Obwohl, entgegen den demokratischen Grundsätzen, vieles im Verlauf der Krise „vorbei am Parlament“ entschieden wird und wurde, d.h. ohne die Zustimmung des Parlaments. Aufkommende kritische Debatten um die richtige Corona-Politik wurden/werden lagerübergreifend dennoch oft mit dem Verweis auf die Ausnahmesituation abgewürgt. Viele Oppositionelle haben die latente Angst als illoyal gegenüber der Gesellschaft zu gelten und unterstützen die Regierungspolitik stärker als es im politischen Alltagsgeschäft denkbar wäre. Das gibt dem politischen Diskurs eine moderate Note. Zudem wird den politischen Rändern in ihrer Kompetenz zur Krisenbewältigung, auch von der Allgemeinheit, eher weniger zugetraut. Allerdings besitzen Radikale potenziell Sogwirkungen, die polarisieren und den gesellschaftlichen Zusammenhalt verschlechtern können.16 Das zu verdrängen wäre fahrlässig, wenngleich die Angst, dass die Gesellschaft vor einem politischen Umsturz steht, weit davon entfernt ist, begründet zu sein.

Wer an Begriffe wie Corona-Sünder, Öffnungsdiskussionsorgie, Superspreader, Covidioten, Corona-Leugner, Verschwörungstheoretiker etc. denkt, kommt jedoch nicht um den Eindruck herum, dass ein konstruktiver Disput, der sich mit differierenden Ansichten von Minderheiten auseinandersetzt, zunehmend schwerer wird. Dabei ist nicht jede abweichende Meinung kleinerer Gruppen sofort konspirativ. Doch nicht nur radikale Elemente neigen zur sprachlichen Geißelung, sondern auch der Main-Stream. Beides ist toxisch und fördert die Gleichtreterei. Eine funktionierende Demokratie lebt aber von einer Streitkultur, wenngleich auch die politische Auseinandersetzung Grenzen kennen muss.17

Es gibt nämlich keine demokratische Legitimation, für jede Art des Populismus und des Radikalismus ohnehin nicht. Es ist gefährlich, wenn öffentliche Diskussionen ausufern und an Balance verlieren. Diese in Principium zu verbieten, ist jedoch nicht im Sinne der Verfassung und untergräbt die Demokratie institutionell. Es ist daher geboten Narrative auszusieben, wenn sie nur dazu dienen zu manipulieren.

Wer für sich Expertise deklariert, hat im Übrigen nicht automatisch Recht und etwa den goldenen Schlüssel zum richtigen Krisenumgang gefunden. Daher ist es wichtig zu debattieren. Ausgang offen! Es bestehen Unterschiede in der Lagebewertung, die sich nicht immer und eindeutig in „falsch“ und „richtig“ gliedern lassen, so dass der Brückenbau nötig wird und dabei ein gewisser Pragmatismus walten sollte. Dabei stützend gemeinschaftstragende Narrative. Wissenschaftlichen Einschätzungen von Virologen [wie von der Fachikone Christian Drosten (*1972)], helfen der Politik bei ihren Entscheidungsprozessen.18

Begriffe wie Herdenimmunität und Durchseuchung bleiben für den Großteil der Bevölkerung aber abstrakte Begriffe. Das erschwert die Nachvollziehbarkeit politischer Maßnahmen. Der CDU-Vorsitzende, Kanzlerkandidat und Ministerpräsident von Nord-Rhein-Westfalen Armin Laschet (*1961) initiierte im Sommer 2020 eine hitzige Debatte über den Einfluss der Wissenschaft auf den Kurs in der Gesundheitspolitik. Er sieht ihn kritisch.19 Das verkompliziert die wissenschaftliche Arbeit, die in diesen Zeiten wichtige politische Impulse liefern kann/muss.

Radikalen Kräften spielt eine „ Entwissenschaftlichung“ der Politik in die Karten, da sie so leichter ideologisieren können. Die Wissenschaft, die versucht, nah an realen Szenarien zu argumentieren, bekommt dann ein politisch herbeigeführtes Glaubwürdigkeitsproblem. Der Kampf gegen Corona ist zwar kaum mit theoretischen Modellen allein zu gewinnen, da es auch der politischen Handlung bedarf, um die Krise zu lösen. Die Wirksamkeit der Wissenschaft grundsätzlich in Frage zu stellen, ist jedoch weltfremd. Dennoch tun viele Skeptiker genau das.20

Populistische Erzählmuster sind immer ein Faktor in der politischen Debatte. Das gilt während der Pandemie ebenfalls. Sowohl Corona-Leugner und Wut-Bürger als auch Alarmisten und Hysteriker finden mit eigens zugeschnittenen und pointierten Termini eine Bestätigung in ihrer Haltung zur Gesundheitskrise. Sie entwickeln darauf basierend Handlungsideen, die die Politiker umsetzen sollen, aber nicht zwangsläufig zielführend sind. Machtinhaber haben sich am Willen ihrer Bevölkerung zu orientieren, können aber nicht darauf verzichten Vernunft als Entscheidungsindikator heranzuziehen – auch, wenn eine Politik dann auf Gegenwind stößt.21

Es gibt einen Hype um die Etablierung verschiedenster Narrative, die für sich genommen jeweils den Anspruch formulieren, die Wahrheit zu spiegeln. Meinungsmacher haben spezifische Reichweiten und können Stimmungen ihrer Sympathisanten beeinflussen. Sie outen sich in ihrer Haltung zum Virus und beziehen damit politisch Position. Je nach Ausrichtung finden sie dann spezifischen gesellschaftlichen Rückhalt. Hygienedemos, Reisewarnungen und Solidaritätsbekundungen: Wer steht wie zu solchen Themen? Eine Auswertung der Antworten gibt eine Stimmungslage wieder.22

Die Pandemie zeigt, wie schwer es ist, kontroverse politische Positionen und widerstrebende Ziele verschiedener Klientel in eine Konsens-Politik zu überführen. Vor allem, wenn der Diskurs populistisch wird. Es gibt tatsächlich aber keine Politik aus einem Guss. Das ist ein Wunschgedanke! Ungleichheiten, die sich in politischen Eruptionen zeigen, sind vielmehr für Jedermann erkenntlich. Wenn die Wut über den politischen Status quo zu groß wird, ist die Demokratie in existentieller Gefahr. Davon ist Deutschland noch ein gutes Stück entfernt, aber vorausschauend gedacht, sind Aushandlungs- und Kommunikationsprozesse in Corona-Zeiten besonders wichtig, eher unverzichtbar.

Die Debatten rund um das Corona-Virus sind auch in Deutschland ein Beispiel für die Kraft von Narrativen. Einige erzählen Legenden vom Überwachungsstaat und machen ihrem Ärger auf Demonstrationen Luft. Andere sehen im Virus die Chance den Konsum zu mäßigen und die Bildung zu priorisieren. Davon erhoffen sie sich unter anderem das ungezügelte Wachstumsmantra ersetzen zu können, welches Katastrophen wie das Virus - so glauben sie - erst möglich macht.23

Narrative können auch durch Bilder erzählt werden. So sind die an ihren Fenstern klatschenden Bürger, die systemrelevante Arbeitskräfte [zum Beispiel Ärzte, Pfleger oder Kassier(innen)] moralisch stützten wollten, den meisten Deutschen noch in bester Erinnerung. Hier ging es um demonstrierte Solidarität und Zusammenhalt.24

Ein vermeintlicher Realist wird behaupten, dass dadurch weder die Spaltungen in der Gesellschaft nachhaltig überwunden wurden noch die Beklatschten aus monetären Krisen befreit werden konnten. Das heißt entsprechend, dass die Klatsch-Aktionen nicht mehr als wohlwollende Gesten waren, die substanziell nichts bewirkt haben.

Diese Logik ist zwar plausibel, muss aber nicht zwingend richtig und erschöpfend sein. Genauso ließe sich behaupten, dass die Klatscher den Beklatschten Kraft gegeben haben und so eine wichtige soziale Funktion übernommen haben. An aufgezeigten Interpretationsmöglichkeiten wird deutlich, wie schwer es ist, eine kohärente Geschichte zu erzählen, der eine Masse zustimmt. Das ist die Crux. Über die Zeit entstehen und bestehen viele Erzählarten, die in erster Linie Interessengesteuert sind.

Im Allgemeinen funktionieren populistisch gehaltene Erzählungen so gut, weil sie als Stützpfeiler für den Gang in die ungewisse Zukunft dienen. Daraus beziehen sie ihr Potential. Ob es „das“ dominierende Narrativ geben wird, dass sich im Blick auf Corona durchsetzt, ist eher zweifelhaft – vielmehr naiv. Dazu sind Gesellschaften zu heterogen. Das wurde gerade gezeigt. Faktisch adressieren unbestimmte Akteure ihre verbalisierten Positionen gesellschaftlich, politisch und ökonomischen an unterschiedliche Gruppen. Ein Beispiel sind etwa esoterischen Gruppen, die sich dem Impfen verweigern wollen, selbst wenn eine bisher nicht eingeführte Impflicht in der Zukunft bestehen sollte. Auf Impfwillige wirkt diese Einstellung mindestens befremdlich bis höchst verärgernd.25

3. Verschwörungstheoretiker und Corona

3.1 Zur Idee der Verschwörungstheorie

Verschwörungstheorien sind kein neues Phänomen. Sie sind immer wieder für Grausamkeiten verantwortlich. Beispiele sind etwa die ritualisierten Hexenverbrennungen im unaufgeklärten Mittelalter (die eine Folge des absurden, kalkulierenden und religiösen Fanatismus war, den die Kirche in dieser Epoche praktizierte und den sie absolutistisch mit dem Kampf gegen den Teufel und Apostaten begründete) oder die systematische Verfolgung der Juden durch Adolf Hitler (1889-1945), der unter anderem dem wahnsinnigen Glauben verfallen war, dass diese die Welt beherrschen wollen. Tatsächlich war es Hitler, der diese Pläne verfolgte und nicht das Judentum. Ein anderes Beispiel: Mythenumwobene Orden wie die Illuminaten oder Freimauer sollen die Weltpolitik bestimmen.

Geheime Absprachen von den Mächtigsten der Welt werden seit eh und je von mehr oder weniger großen Gruppen angenommen, die sich so das Weltgeschehen erklären. Mit der Ausbreitung des Corona-Virus haben sie wieder Hochkonjunktur. Es gibt die wildesten und abwegigsten Verschwörungstheorien, die sich teilweise relativ simpel widerlegen lassen. Doch was genau sind Verschwörungstheorien?

Eine allgemeine Antwort auf gerade gestellte Frage gibt es nicht. Sie kann etwa kommunikationstheoretisch als artikulierte und gesteuerte Legendenbildung verstanden werden oder zum Beispiel als eine kulturelle Schöpfung. In der Folge wird eine Perspektive eingenommen, wonach Verschwörungstheorien vor allem politische Instrumente zur Einflussnahme sind. Sie können sich beliebig in kürzester Zeit weit und kostenlos online verbreiten . Dann sind sie viral gegangen. Im Zweifel auch anonym. Je eingängiger und einfacher die Theorie ist, desto besser wird sie erinnert. Algorithmisch erzeugte Echokammern im Netz verstärken diesen psychischen Automatismus. Sie werden auf Grundlage persönlicher Präferenzen entwickelt, die soziale Medien anhand des Nutzverhaltens im Internet erfassen. Primär dient das der Logik der Maximierung von Gewinnen durch Werbung, aber eben auch zunehmend der politischen Vorteilsgewinnung – auf diesem Beitrag gemünzt, ist das die Popularisierung von Verschwörungstheorien. Das funktioniert im Netz besonders gut, weil die Funktionsweise der sozialen Medien für selektive Wahrnehmung sorgt. Wenn eine Verschwörungstheorien widerlegt und entlarvt wurde, sind die Schäden bereits groß, da Rückstände und Kernelemente der Theorie, zumindest unterschwellig, bei den Rezipienten weiterwirken, die sie eventuell sogar weitertragen. Es entsteht ein hybrides Zwitterwesen aus Fakes, Fiktionen und Fakten, dass ein Eigenleben entwickelt und Mythen entstehen lässt.26

Dass Verschwörungstheorien in Deutschland in diesen unsicheren Zeiten eine gewaltige Renaissance erleben, lässt sich an Zahlen ablesen: Etwa die Hälfte der Deutschen glauben, dass die Politiker nur Schachfiguren der herrschenden Klasse sind (vor allem der Weltelite von Bankern, Pharmaunternehmern und Ökonomen). 46% glauben an Geheimbünde, die maßgeblich für Richtungsentscheidungen in der Politik verantwortlich sind. Ein Viertel der Deutschen ist der Ansicht, dass Medien und Politik unter einer Decke stecken. Eine Schlussfolgerung, die sich aus diesen Zahlen ziehen lässt, ist, dass die Hälfte der Deutschen primär auf eigene Gefühle vertraut und nicht auf die Expertise handelnder Personen. Das sind keine guten Eindrücke für die Stimmungslage in Deutschland – vielleicht sind die Zahlen sogar alarmierend.27

Das Wort Verschwörungstheorie ist ein Kompositum, dass sich aus den Substantiven Verschwörung und Theorie zusammensetzt. Jene, die eine Verschwörung begehen, sind Subjekte, die in geheimer Absprache opportun handeln. Deren Politikansätze richten sich gegen bestimmte Personen oder mitunter auch gegen ganze Institutionen – teilweise gegen Staaten. Theorien sind begründete Aussagen, die dazu dienen Realitäten zu erklären und Gesetzmäßigkeiten zu finden. Prognosen basieren letztendlich immer auf Theorien, die jedoch nicht zwangsläufig stimmen müssen. Um eine Theorie zu verbreiten, bedarf es Impulsen von Akteuren, die etwa durch politische Zustände getriggert sind und aktiv werden wollen. Eine Verschwörungstheorie ist also ein kontrafaktisches Konstrukt, das mit Vermutungen gegenüber einer politischen Ordnung durchsetzt ist. Sie soll ihren Anhängern Sinn stiften, Politik erklären und interpretieren, um diese neu zu gestalten. Wird eine Verschwörungstheorie breitflächig angenommen, ist das Fatal: Sie kann im Äußersten eine Gesellschaft auseinanderdividieren. Dazu werden Konflikte heraufbeschworen und Gegensätze entwickelt, die scheinbar (!) nur eskalativ aufgelösten werden können. Ziel ist es, neue Verhältnisse zu kreieren. Verschwörungstheoretiker können aus beliebigen sozialen Kreisen kommen. Sie unterstellen diffamierten Personen oder Gruppen böse Absichten. Hier sei etwa an Geheimdienste gedacht, die im Verborgenen agieren. Begründungsmuster von Verschwörungstheorien sind monokausal und eskapistisch.28

Einfache Weltsichten sind verführerisch, da sie dazu führen, die Komplexitäten der Welt nicht mehr ertragen zu müssen. Ambivalenzen, Unsicherheiten, Misserfolge Minderwertigkeitskomplexe und Ängste können so hervorragend ausgeblendet werden und verlorengegangene Macht und Kontrolle vermeintlich zurückgewonnen werden. Die Corona-Pandemie, die so viele Aspekte hat, die in diese Katastrophe reinspielen, ist idealer Nährboden, um simplifizierende Erklärungen für eine Notlage zu finden, die klar zwischen Schuldigen und Unschuldigen unterscheiden. Derartige Explikationen helfen im allgemeinen unbestimmten Entitäten dabei, ihre Interessen durchzusetzen – wenn Stimmungen geschürt werden, umso mehr. Tatsächlich bedarf es globaler Absprachen, um die hochkomplizierten Strukturen der Welt adäquat zu managen. Das Subsidiaritätsprinzip wirkt wichtig, scheint aber nicht ausreichend.29

Je mehr Akteure jedoch an eine Theorie glauben, desto höher ist die Gefahr der Indoktrination und Ideologisierung durch ihre Schöpfer. Das erzeugt Gegnerschaft und schafft Feindbilder, die sich bis hin zu tiefsitzender Paranoia fortentwickeln können. Demagogen nutzen das gerne, um etwa religiösen, kulturellen oder ethnischen Hass zu entfachen, aber auch um gegen Herrschaftsverhältnisse mobil zu machen. Besonders Religiosität und Spiritualität sind Hebel, die Einpeitscher gerne nutzen. Dabei fühlen sich von deren Rhetorik nicht nur Psychopathen angesprochen, sondern auch ganz „gewöhnliche“ Bürger, die geregelten Tätigkeiten nachgehen, aber sich mit dem Staat nicht (mehr) identifizieren können/wollen und nach neuen Machtstrukturen dürsten. Das ist revolutionär und kann den Staat gefährden.30

Eine real existierende Verschwörung, die von einer einzigen Weltelite ausgeht, würde tatsächlich bedeuten können, dass die Welt von einigen Wenigen unterdrückt oder gelenkt wird. Schon auf Grund der Populationsgröße der Menschheit und ihren (in Gänze) kaum zu überblickenden politischen und ökonomischen Verästelungen, ist das aber eine kühne Vorstellung.31

Es gilt: Ob von den Regierten oder Regierenden ausgehend, bewegen sich Weltverschwörungstheorien nach wie vor im hochspekulativen, vermutlich gar dystopischen Raum und könn(t)en erst zum Handlungsobjekt werden, wenn sie bewiesen sind. Dann aber nur auf politischer Ebene und gewaltfrei. Andernfalls sind sie Instrumente von Aufwieglern. Strukturell habe Verschwörungstheorien viele gemeinsame Qualitäten, die sie kaum voneinander unterscheiden. Gemein ist allen ein Streben nach Macht, Kontrolle und Einfluss. Es sind lediglich die Variablen (etwa Oben vs. Unten), die ausgetauscht werden und nicht die Formel. Operiert wird gemeinhin mit einem Freund-Feind-Schema im Sinne von Carl Schmitt (1888-1985). Derjenige, der mutmaßlich am besten weiß, wer Gut und wer Böse ist, findet die meisten Gefolgsleute. Je eindeutiger die sozialen Bruchlinien und je fundamentaler die postulierten Ideen sind, desto eingängiger ist die Theorie. Das ist für die Organisation von Anhängerschaft Grundbaustein – ebenso wie für das Verbreiten von apokalyptischer Endzeitstimmung.32

Verschwörungstheoretiker wollen ihre eigene Gruppe gegenüber anderen aufwerten. Unabhängig davon, ob diese eine Minorität darstellen oder nicht. Oftmals sind es sogar gerade Minoritäten, die gegeneinander Platzhalterkämpfe führen. Es sei an nur an Links- und Rechtsextremisten gedacht, die um eine irrsinnige moralische Überlegenheit und gesellschaftliche Signifikanz ringen. Beide Lager begründen ihren Anspruch damit, die Herrschstrukturen der Erde durchschaut zu haben und entsprechend eine Politik der Gerechtigkeit implementieren müssen/wollen, die gegen Sabotage von außen geschützt und durchgesetzt werden muss. Diese Haltung motiviert Mitläufer, sich einer Bewegung anzuschließen, um sich in der Gruppe überhöhter zu erfahren, als es individuell der Fall ist. Das ist der sogenannte Bandwagon-Effekt.33

Gegen speziell designtes Framing und modellierte Narrative von Verschwörungstheoretikern wird die Wissenschaft im Zweifel nicht ankommen. Dazu ist wissenschaftliche Art der Theoriebildung zu fluide. Das heißt, dass eine Wissenschaft nie endgültige Aussagen wird treffen können, da diese von neueren Erkenntnissen überholt werden. Das schafft Ungewissheiten, die viele nicht ertragen können/wollen. Diese werden sogar noch verstärkt, wenn unterschiedliche Perspektiven von verschiedenen Fachdisziplinen auf einen Forschungsgegenstand (zum Teil sogar innerhalb einer akademischen Disziplin) eingenommen werden.34 Es sei nur an die Allgemeine Relativitätstheorie und die Quantentheorie gedacht, die in ihren physikalischen Prinzipien unvereinbar sind und ein Paradebeispiel gegensätzlicher naturwissenschaftlicher Weltbilder darstellen.

Der Anspruch, dass die Wissenschaft allein eine Blau-Pause für die optimale Politikgestaltung bietet, ist also utopisch. Sie entwickelt in erster Linie methodisch quantitative Modelle, die der Politik wichtige Empfehlungen liefern können. Die Politik hat aber auch eine gesellschaftliche Dimension, die Politiker in ihren Entscheidungen berücksichtigen müssen und die entsprechend nicht immer deckungsgleich zu wissenschaftlichen Einschätzungen sind. Das heißt, dass die Wissenschaft die Politik stützen kann, aber nicht alleinige Handlungsinstanz sein kann. Zumal es besonders in der Politik zahlreiche widerstreitende Positionen gibt.

In der Corona-Krise kann das Gefühl der Fremdbestimmung und der Glaube grundsätzlich von Allen angelogen zu werden, dazu führen, dass Verschwörungstheoretiker der klassischen Medizin (besonders den Virologen), den Medien, der Polizei und der Politik prinzipiell nicht mehr glauben. Dann bröckelt der soziale Kitt und Dritte werden gefährdend. Zum Beispiel durch eine erhöhte Ansteckungsgefahr, wenn Corona Infizierte an Orten keine Masken tragen, wo das erforderlich wäre. Verschwörungstheoretiker begründen das in diesen Fällen meist damit, dass sie nicht bereit sind, sich in ihren Grundrechten einschränken zu lassen. Das ist besonders in Bezug auf Risikogruppen rücksichtslos. Das Corona-Virus ist lebensgefährdend und gefährlicher als eine „gewöhnliche“ Grippe. Das ist bewiesen, aber noch lange nicht von allen verstanden worden.35

3.2 Querdenker

Längst herrscht in Deutschland keine Einigkeit mehr darüber, wie mit dem Corona-Virus umzugehen ist – sofern es diese je gab. Es wird in einer Breite debattiert, berichtet und polarisiert, wie es selbst während der Flüchtlingskrise nicht der Fall war. Zu Tausenden gingen und gehen Menschen auf die Straße, um für ihre Ansichten offen und aktiv einzutreten – wenngleich die Teilnehmerzahlen gemessen an der Bevölkerungsanzahl verschwindend gering sind und relativ betrachtet werden sollten. Die gereizte Atmosphäre birgt aber Eskalationspotential und heizt Konflikte an. Das ist und bleibt gefährlich. Allerdings ist es eine zentrale Aufgabe einer funktionierenden Demokratie derartige Situationen auszuhalten. Sie muss Lösungen auf gesellschafts-beziehungsweise gesundheitspolitische Probleme finden und diese über die Mehrheitsmeinung respektive der Wissenschaft ermitteln.36

Doch was will die Mehrheit? Klar scheint das aktuell nicht. Zu konstatieren ist, dass viele Deutsche Corona-Müde sind. Sie sind von dem langanhaltenden Zustand, in dem Grundrechte eingeschränkt werden und immer wieder neue Lockdowns verhängt werden, zermürbt und sehnen sich nach Normalität. Die Regierung setzt vor allem auf die Durchimpfung der Gesellschaft. Bis in das Frühjahr 2021 hat sich die Exekutive nur mit Durchhalteparolen und zusammengeschusterten Notmaßnahmen zu helfen gewusst. Nun hofft Berlin auf die Impfkampagne, die jedoch erst Erfolg hat, wenn um die 90% der Bevölkerung zwei Impfdosen erhalten haben. Das Problem ist, dass es zu viele Impfverweigerer gibt, die diese Marke unerreichbar erscheinen lassen.

Nicht wenige Bürger, die mit dem Krisenmanagement und Lockdown-Politik der Regierung unzufrieden waren/sind, wurfen/werfen ihr Panikmache und Unverhältnismäßigkeit vor. Sie kommen aus den verschiedensten gesellschaftlichen Schichten und Kreisen. Die wohl bedeutendste Protestinitiative firmiert unter dem Namen „Querdenken 711“, die von Michael Ballweg (*1975) im Frühjahr 2020 in Stuttgart gegründet wurde und die die Vorwahl der Stadt Stuttgart im Namen trägt. Bundesweit sind Ableger entstanden. Auf Demonstrationen der Querdenker (wie etwa im Winter 2020 in Berlin, wo es circa 38.000 Teilnehmer gab) versammel(t)en sich beispielsweise Regenbogenfahnenträger, Reichsbürger, Selbstständige, Identitäre, Esoteriker, religiöse Fundamentalisten, Impfkritiker, Wissenschaftler, Corona-Leugner, Anwälte, Akademiker, Arbeiter, Angestellte, Beamte und Ärzte sowie Links- und Rechtsextreme verschiedenster Couleur.37

Die Profile der Querdenker decken also ein breites soziales Spektrum ab. Sie sind wie ein Kaleidoskop der Gesellschaft. Dennoch gibt es Charakteristika: Der Altersdurchschnitt der Teilnehmer liegt bei circa 50 Jahren. Die Teilnehmer sind überwiegend männlich. Auffällig ist zudem, dass die Protestler in der Mehrheit Abitur oder ein Studium haben. Das bedeutet, dass sich besonders Menschen aus dem Bildungsbürgertum an den Protesten beteiligen, die überwiegend in Arbeit stehen/standen. Das spricht dafür, dass die ökonomische und existentielle Not, in die viele Menschen aus der Mittelschicht - ob beschäftigt oder selbstständig - im Laufe der Krise geraten sind, fortbesteht.38

Die Situation ist politisch angespannt. Das wirkt sich stark auf das häusliche Binnenklima aus. Zum einen müssen Familien auch in der Krise ernährt werden und zum anderen muss dafür Zeit in Arbeit investiert werden. On top kommt aktuell noch, dass Kinder betreut werden müssen, die sonst in Bildungseinrichtungen normalerweise lernen, während die Eltern arbeiten würden. Da sich Öffnungen und Schließungen abwechseln, kann so kaum Kontinuität entstehen. Konjunktive gibt es in der Krise reichlich. So besteht eine emotional aufgeladene Stimmung, die zu Affekt-Handlungen verführt und auf Demos kanalisiert wird. Davon profitieren die Querdenker. Sie können ihre Botschaften gezielt an ihre Anhänger richten. Radikale sind bei den Versammlungen zwar nach wie vor in der Minderheit, aber zum Teil von führenden Köpfen der Querdenkerbewegung zumindest geduldet. Das ist nicht zu ignorieren, da Stimmungen kippen können.39 Doch, dass deswegen gleich eine Revolution droht, ist ein Ammenmärchen.

Fundamentale Gegner der Corona-Maßnahmen vermischen Staatskritik mit Verschwörungsideologien, dämonisieren Banken und Institutionen. Sie geben mit medienwirksamen Ausschreitungen ein verzerrtes Bild von den Demonstrationen ab, die tatsächlich überwiegend (!) friedlich verlaufen. Indem die Extremisten eskalieren, schaffen sie es, den Charakter der Bürgerinitiative der Querdenker nachhaltig zu verfälschen beziehungsweise haben ihn längst verfälscht. Heute ist es ein Stigma, wenn ein individueller Bezug zu den Querdenkern hergestellt wird. Dadurch wird die Bewegung insgesamt unter Generalverdacht gesetzt.40

Faktisch will der überwiegende Teil das gemeinsame Ziel, die Corona-Politik neu zu modellieren, nach wie vor politisch erreichen. Exemplarisch hervorgehoben sei etwa, dass gemäßigte Linke, Liberale und Konservative zusammen protestieren, ohne sich in Richtungskämpfen aufzureiben. Sie verstehen Gewalt nicht als Mittel zum Zweck, aber im Soge der Querdenker-Bewegung werden eben auch Menschen angezogen, die das nicht so sehen. Unabhängig davon, existiert bei den Querdenkern insgesamt durchaus eine Wagenburgmentalität, die sich gegen den Main-Stream richtet, der nach ihren Überzeugungen noch „erwachen“ muss, um die „wahren“ Gründe der Existenz der Corona-Pandemie zu verstehen. Das wirkt zum Teil infantil, ist aber nur graduell tolerierbar.41

Der Sturm auf den Reichstag im Sommer 2020 durch Reichsbürger und Teilen des AfD-Nachwuchses „Junge Alternative“ im Zuge einer Kundgebung, ist nicht im Sinne der meisten Querdenker gewesen. Die Macht der Bilder hat dennoch dafür gesorgt, dass der Charakter ihrer Bewegung vermutlich dauerhaft verfremdet wurde – wobei die Tatsache, dass auf Querdenker-Demos oft weder Masken getragen noch der Abstand gehalten wird, in hohem Maße unsolidarisch gegenüber der Gesamtbevölkerung ist und entsprechend nicht akzeptabel. Dieses Verhalten fordert Ablehnung sowohl durch die deutsche Bevölkerung als auch vom Staat, der über Sanktionsmittel verfügt. Dennoch hat das Verhalten vieler Querdenker eine andere Qualität als jene Elemente, die den Staat und seine Institutionen direkt auch physisch angreifen. Querdenker sind nicht per se Anti-Demokraten, sondern oftmals grenzenlos naiv und empört. Sie bieten jedoch eine Bühne, die Radikale zu nutzen wissen.42

Gemein ist vielen Teilnehmern der Querdenker-Demos eine hoffe Affinität zu Verschwörungstheorien. Außerdem ist eine Entfremdung von Volksparteien und Medien zu beobachten. Dabei sind die politischen Ansichten vielfach anti-autoritär und anthroposophisch. Das spricht gegen ein möglicherweise gesteigertes Verlangen der Demonstranten, eine extremistische Staatsführung zu etablieren, sondern vielmehr für eine hohe Unzufriedenheit mit der Regierungspolitik. Die Vertreter der politischen Ränder, die auch auf den Demos zu finden sind, versuchen das auszunutzen, indem sie billigen Populismus betreiben und über den Vertrauensverlust in die handelnde Politik Zuwachs genieren wollen.43

Das Engagement der Protestler zeugt insgesamt ohne Zweifel, vom wachsenden Unmut in der Bevölkerung gegenüber den Politkonzepten aus Berlin. Es wird sich ereifert, um sich für basale Dinge wie die Meinungs- und Bewegungsfreiheit einzusetzen. Einigen geht das nicht weit genug: Sie behaupten, dass der Staat seine Bürger dauerhaft entrechten möchte, und entwickeln wilde Theorien.

Auch der radikalisierte, ehemaligen TV-Koch und Buchautor Attila Hildmann (*1981), der sich eine beträchtliche Anhängerschafft organisieren konnte und sich mittlerweile in die Türkei abgesetzt hat, weil in Deutschland zu Beginn des Jahres 2021 Haftbefehl gegen ihn erlassen wurde, warb/wirbt für die These, dass der Staat zur Realisierung seiner Ziele auf die Hilfe der Medien, oft als Lügenpresse verunglimpft, zählen könne, die nicht differenzieren würden.44 Allerdings versteht er sich nicht als Querdenker. Jedoch hat er ideologische Parallelen zu Fundamental-Theorien einiger Querdenker.

Hildmann wähnt - wie viele Verschwörungstheoretiker - einen riesigen Staatskomplott, der mit Lügen „gefüttert“ würde und die totale und diktatorische Überwachung realisieren solle. Einige Prominente - wie der Sänger Xavier Naidoo (*1971) -unterstützen derlei Thesen. Die ganze Verschwörer-Szene hat hunderttausende von Sympathisanten in Deutschland. Vielfach heißt es, dass der deep state unbedingt verhindert werden müsse – zur Not nicht nur mit zivilem Widerstand.45 Die „Medien-Theorie“, die bei Verschwörungstheoretikern besonders beliebt ist, kommt in Teilen des inaktiven Bürgertums gut an – unter anderem weil Sündenböcke gefunden werden, die Projektionsfläche gegen den Corona-Frust bieten.

Die Querdenker-Initiative wird jedenfalls vom Verfassungsschutz beobachtet. Das erscheint Ballweg und Gesinnungsgenossen naturgemäß überzogen, aber die Bewegung hat nicht nur einen einzigen „Wolf im Schafspelz“ zu ertragen. So kommt es, wie dargelegt, unter dem Deckmantel der Querdenker zur Hetze gegen die Politik. Zusammenstöße zwischen staatsgefährdenden Gruppen (die nicht automatisch genuine Querdenker sind) und der Polizei, kreieren in der Öffentlichkeit Eindrücke, die letztendlich sowohl der Polizei, dem Staat und als auch der Bewegung mehr schaden als nützen. Vieles wird dann über einen Kamm geschoren.46

Nichtsdestotrotz: Einige rechtsextreme Teilnehmer der Querdenker-Demos tragen bei Großveranstaltungen offen Reichskriegsflaggen. Identitäre bekennen sich unverblümt dazu, die Bundesrepublik Deutschland nicht anzuerkennen. Hinzu kommt oft Antisemitismus, der sich im Dunst von Verschwörungstheorien ohnehin verselbstständigt. Es kommt auf Demos zudem vereinzelnd gar zu Angriffen gegen Journalisten. Spätestens an dieser Stelle endet die Toleranzschwelle einer Demokratie.47

Warum funktionieren Verschwörungstheorien? Diese Frage diskutieren unter anderem Psychologen sehr intensiv. Verschwörungstheorien entstehen vor allem dann, wenn sich Menschen in einer Extrem- und/oder Bedrohungssituation befinden. Dann entstehen Ängste und das Gefühl von Machtlosigkeit. Plötzlich ist die Welt nicht mehr erklärbar, sondern gerät aus den Fugen. Wie bei dem HI-Virus gibt es derzeit auch über Corona viele abstruse Theorien, die beliebige Sender verbreiten und von einem größeren Publikum empfangen und geglaubt werden. Einige verfolgen die Theorie, dass Corona-Viren in Laboren gezüchtet wurden, um auf infame und krude Art, politische Ziele mit einer Biowaffe zu realisieren. Andere sind der Auffassung, dass die Menschen bei einer Impfung gechippt werden, um sie besser zu kontrollieren. Die Liste ließe sich fortführen.48

[...]


1 Vgl. Gensing, Patrick: Corona als Strafe Gottes, 2020, URL: https://www.tagesschau.de/faktenfinder/corona-strafe-gottes-101.html (09.03.2021)

2 Vgl. ebd.

3 Vgl. John-Hopkins University & Medicine: COVID-19 Dashboard, 2021, URL: https://coronavirus.jhu.edu/map.html (Zugegriffen am 09.03.2021)

4 Vgl. Office for National Statistics: Veröffentlicht im Spiegel vom 31.07.2021

5 Vgl. John-Hopkins University & Medicine: COVID-19 Dashboard, 2021, URL: https://coronavirus.jhu.edu/map.html (Zugegriffen am 09.03.2021)

6 Vgl. Agentur lege artis: Was erzählt uns Corona? – Zur Bedeutung von Narrativen in Krisenzeiten, 2020, URL: https://www.agentur-legeartis.de/blog-details/was-erz%C3%A4hlt-uns-corona-zur-bedeutung-von-narrativen-in-krisenzeiten.html (Zugegriffen am 09.03.2021)

7 Vgl. ebd.

8 Vgl. ebd.

9 Vgl. ebd.

10 Vgl. Vogel, Friedemann: „Wenn Virologen alle paar Tage ihre Meinung ändern, müssen wir in der Politik dagegenhalten“ Thesen zur politischen Sprache und (strategischen) Kommunikation im Pandemie-Krisendiskurs, 2020, URL: https://diskursmonitor.de/review/corona-fv-1/ (Zugegriffen am 09.03.2021)

11 Vgl. ebd.

12 Vgl. ebd.

13 Vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/Proteste_gegen_Schutzma%C3%9Fnahmen_wegen_der_COVID-19-Pandemie_in_Deutschland (Zugegriffen am 11.03.2021)

14 Vgl. ebd.

15 Vgl. ebd.

16 Vgl. Vogel, Friedemann: „Wenn Virologen alle paar Tage ihre Meinung ändern, müssen wir in der Politik dagegenhalten“ Thesen zur politischen Sprache und (strategischen) Kommunikation im Pandemie-Krisendiskurs, 2020, URL: https://diskursmonitor.de/review/corona-fv-1/ (Zugegriffen am 09.03.2021)

17 Vgl. ebd.

18 Vgl. ebd.

19 Vgl. ebd.

20 Vgl. ebd.

21 Vgl. Agentur lege artis: Was erzählt uns Corona? – Zur Bedeutung von Narrativen in Krisenzeiten, 2020, URL: https://www.agentur-legeartis.de/blog-details/was-erz%C3%A4hlt-uns-corona-zur-bedeutung-von-narrativen-in-krisenzeiten.html (Zugegriffen am 09.03.2021)

22 Vgl. ebd.

23 Vgl. ebd.

24 Vgl. ebd.

25 Vgl. ebd.

26 Vgl. Seiverth, Michael: Verschwörungstheorien in der Mitte der Gesellschaft – Medienpädagogische Aufklärungsmöglichkeiten, 2020, URL: https://opendata.uni-halle.de/bitstream/1981185920/34897/1/SeiverthMichael_Verschw%C3%B6rungstheorien_in_der_Mitte_der_Gesellschaft.pdf (Zugegriffen am 05.04.2021)

27 Vgl. Internetredaktion: Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg: Verschwörungstheorien- Warum sind sie so verbreitet und was kann man gegen sie tun? 2021, URL: https://www.lpb-bw.de/verschwoerungstheorien (Zugegriffen am 05.04.2021)

28 Vgl. ebd.

29 Vgl. ebd.

30 Vgl. ebd.

31 Vgl. Seiverth, Michael: Verschwörungstheorien in der Mitte der Gesellschaft – Medienpädagogische Aufklärungsmöglichkeiten, 2020, URL: https://opendata.uni-halle.de/bitstream/1981185920/34897/1/SeiverthMichael_Verschw%C3%B6rungstheorien_in_der_Mitte_der_Gesellschaft.pdf (Zugegriffen am 05.04.2021)

32 Vgl. ebd.

33 Vgl. ebd.

34 Vgl. ebd.

35 Vgl. Internetredaktion: Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg: Verschwörungstheorien- Warum sind sie so verbreitet und was kann man gegen sie tun? 2021, URL: https://www.lpb-bw.de/verschwoerungstheorien (Zugegriffen am 05.04.2021)

36 Vgl. Deutschlandfunk: Wer marschiert da zusammen? 2020, URL: https://www.deutschlandfunk.de/corona-demonstrationen-wer-marschiert-da-zusammen.2897.de.html?dram:article_id=483465 (Zugegriffen am 12.04.2021)

37 Vgl. ebd.

38 Vgl. Fürstenau, Marcel: Corona-„Querdenker“: Friede, Freunde, Feinde, 2021, URL: https://www.dw.com/de/corona-querdenker-friede-freude-feinde/a-57013947 (Zugegriffen am 12.04.2021)

39 Vgl. Prof. Nachtwey, Oliver; Dr. Schäfer, Robert & Dr. des. Frei, Nadine: Politische Soziologie der Corona-Proteste, 2020, URL: https://idw-online.de/de/attachmentdata85376 (Zugegriffen am 12.04.2021)

40 Vgl. ebd.

41 Vgl. ebd.

42 Vgl. Fröhlich, Alexander; Heine, Hannes; Jansen, Frank & Geiler, Julius: Drei Polizisten verhindern Sturm auf den Reichstag, 2020, URL: https://www.tagesspiegel.de/berlin/gewalt-bei-corona-protesten-in-berlin-drei-polizisten-verhindern-sturm-auf-den-reichstag/26140840.html (Zugegriffen am 12.04.2021)

43 Vgl. Fürstenau, Marcel: Corona-„Querdenker“: Friede, Freunde, Feinde, 2021, URL: https://www.dw.com/de/corona-querdenker-friede-freude-feinde/a-57013947 (Zugegriffen am 12.04.2021)

44 Vgl. Felden, Esther & Höhn, Anne: Attila Hildmann: Vom Fernsehkoch, 2021, URL: https://www.dw.com/de/attila-hildmann-vom-fernsehkoch-zum-volksverhetzer/a-57048599 (Zugegriffen am 13.04.2021)

45 Vgl. Lucke, Albrecht: Widerstand 2020: Wer reitet die Corona-Welle? 2020, URL: https://www.blaetter.de/ausgabe/2020/juni/widerstand-2020-wer-reitet-die-corona-welle (Zugegriffen am 16.04.2021)

46 Vgl. Deutschlandfunk: Wer marschiert da zusammen? 2020, URL: https://www.deutschlandfunk.de/corona-demonstrationen-wer-marschiert-da-zusammen.2897.de.html?dram:article_id=483465 (Zugegriffen am 12.04.2021)

47 Vgl. ebd.

48 Vgl. Gensthaler, Brigitte: Verschwörungstheorien aus psychiatrischer Sicht, 2020, URL: https://www.pharmazeutische-zeitung.de/verschwoerungstheorien-aus-psychiatrischer-sicht-122759/ (Zugegriffen am 14.04.2020)

Ende der Leseprobe aus 94 Seiten

Details

Titel
Der Corona-Faktor. Eine kommentierende Analyse
Untertitel
Ein Handbuch
Autor
Jahr
2021
Seiten
94
Katalognummer
V1127188
ISBN (eBook)
9783346493033
ISBN (Buch)
9783346493040
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Corona, Covid, Gesundheit, Infektion, Krankheit
Arbeit zitieren
Julian Felder (Autor:in), 2021, Der Corona-Faktor. Eine kommentierende Analyse, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1127188

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