Grundlagen der Erkenntnistheorie. Ist das Denken Ursprung der Wirklichkeit


Hausarbeit, 2021

20 Seiten, Note: gut


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Einleitung

Kurzbiografie und Werk

Denken: Ist das Denken Ursprung der Wirklichkeit?

Zusammenfassung

Literaturverzeichnis

Internetverzeichnis

Anlage: Die Zwölf Sinne

Einleitung

Freiheit misst sich nicht an Raum,

sondern an Zeit und die Zeit dafür

ist JETZT, aber Du musst sie Dir

nehmen, sowohl die Zeit,

wie auch die Freiheit!

Bruno Würtenberger

Rudolf Steiner, könnte man sagen, ist heute moderner denn je, gerade im heutigen Zeitgeschehen, dem C-Zeitalter. Bei vielen Menschen entsteht ein großes Verlangen nach unbeantworteten tiefgründigen Bewusstseinsfragen. Nicht zu übersehen sind die immer populärer werdenden alternativen Medien und spirituellen Kanäle. Dazu gehören z. B. die weisheitslehrenden Kanäle von Kurt Tepperwein und seiner Akademie (2) sowie von Eckhart Tolle (3). Ebenso verzeichnen Formate wie Neue Horizonte Tv (4), TimeToDoTV (5) und NuoVisoTV. (6) Mit übergreifenden Themen von Ernährung über Medizin bis hin zur Feinstofflichkeit und Frequenzlehre zunehmendes Wachstum. Neben spirituellen Themen wird die Ganzheitsmedizin bekannter. Anerkennender dargestellt wird diese z. B. im Schweizer Gesundheitsfernsehen QS24 (7). Dr. Uwe Albrecht (8) nimmt mit seinem Werk Innerweise DE (8a) Bezug auf das Thema der Psyche und geht der Frage nach, wie die Seele den Körper durch Krankheiten sprechen lässt. Heilpraktiker/-innen und Homöopathie Praktizierende erhalten großen Zulauf. In der Akademie für Ganzheitsmedizin in Heidelberg, geführt von Gert Dorschner, Facharzt für Ganzheitsmedizin, wird der Fokus auf die Astromedizin gerichtet. Dort wird unter anderem der Einfluss von Planeten auf den Menschen und die Erde gelehrt (9). Ein Ernährungsbewusstsein wird erkennbar: Die Anzahl vegetarisch oder vegan lebender Personen sowie von Menschen, die sich nur von Rohkost ernähren, wächst. Der Rechtfertigungszwang nimmt ab. Dementsprechend entstehen immer mehr Bio-Restaurants. Eine bekannte Persönlichkeit aus dieser Bewegung ist David Ekwe-Ebobisse, der sich MR RAW nennt (10) (10a). Er hat sein Ernährungskonzept „Gottkost“ getauft, da er sowohl Zubereitung als auch Zutaten den Gleichnissen der Bibel entnimmt. Er betreibt die Rohkosteria (10b) in Frankfurt. Die Astrologie ist reine Wissenschaft. In Kanälen wie dem von Silke Schäfer werden komplexe mathematische Themen auf eine leichte und ergreifende Weise vermittelt (11) (11a). Auch werden in der Musik viele Themen der Geistigkeit aufgenommen und in Wort und Ton interpretiert, z. B. von Berge (12) und Seom (13).

Diese Aufzählung an Persönlichkeiten zeigt, dass in ihren Werken das Gedankengut von Rudolf Steiner steckt. Sie kamen mit Rudolf Steiner in Berührung.

Dessen Werk und die Anthroposophie als Erkenntnisweg werden immer mehr wahrgenommen.

In der vorliegenden Hausarbeit sollen der erste Teil der Biografie und das Werk Rudolf Steiners untersucht werden. Es ist unabdingbar, sich mit seiner Persönlichkeit zu beschäftigen.

Im zweiten Teil geht es um die Frage, ob das Denken Ursprung der Wirklichkeit ist. Betrachtet werden soll das Erkennen durch Wahrnehmung und Denken.

Kurzbiografie und Werk

Kindheit und Jugend

Erster Lebensabschnitt: 1861–1879

Auf der Grenzlinie zwischen Mittel- und Osteuropa wurde Rudolf Steiner am 27. Februar 1861 geboren. Dass er als Kind österreichischer Eltern in Kraljevec im damaligen Ungarn, heute Jugoslawien, zur Welt kam, erschien ihm kein Zufall zu sein. Die Polarität von Ost und West sollte als Spannung sein ganzes Leben begleiten (vgl. Hemleben, 1963, S. 8). Seine Mutter Franziska Steiner, geb. Blie, (1834–1918) und sein Vater Johann Steiner (1829–1910) stammten beide aus dem niederösterreichischen Waldland nördlich der Donau. Johann Steiner wurde im Rahmen seiner Arbeit als Telegrafist bei der österreichischen Südbahn nach Kraljevec versetzt. Dort heirateten die Eltern. Zwei Tage nach Steiners Geburt empfing er die christliche Taufe in der römisch-katholischen Kirche. Nachdem der Vater 1862 ein halbes Jahr in Mödling bei Wien gearbeitet hatte, wurde er nach Pottschach, in eine Bahnstation der Semmering Bahn, versetzt. Hier lebte die Familie im Stationsgebäude. In dieser Ortschaft verbrachte Rudolf Steiner seine Kindheit. Im Jahr 1864 wurde seine Schwester Leopoldine geboren, 1866 sein Bruder Gustav. In diesem Milieu erlebte er von frühestem Lebensalter an die Polarität von Natur und Technik. Er erfuhr das Heilsame der unberührten Natur und erlebte zugleich die anziehende Macht der Technik (vgl. Hemleben, 1963, S. 11). In dieser Zeit machte Rudolf Steiner seine ersten Erfahrungen mit übersinnlichen Erscheinungen, wodurch eine Verbundenheit mit den Geistern der Natur entstand. Er wandte sich an Erwachsene, die damit nicht umgehen konnten. Da er die Phänomene in diesem Alter noch nicht analysieren konnte, nahm er sie nur wahr (14). In seinem achten Lebensjahr siedelte die Familie nach Neudörfl über, einem kleinen ungarischen Dorf. Es lag etwa eine Stunde von der Wiener-Neustadt entfernt, somit näher an der Zivilisation. Dort besuchte Rudolf Steiner die Dorfschule, in der mehrere Jahrgänge gleichzeitig unterrichtet wurden. Da er alles rasch begriff und schnell gelangweilt war, beschäftigte er sich mit anderen Dingen. Als er beim Hilfslehrer, der dort oft unterrichtete, ein Geometriebuch fand, fesselte ihn das mehr als der gegebene Unterricht und er begann dieses Buch zu studieren. Es war ein entscheidender Augenblick. „Mit Enthusiasmus machte ich mich darüber her. Wochenlang war meine Seele ganz erfüllt von der Kongruenz, der Ähnlichkeit von Dreiecken, Vierecken, Vielecken; ich zergrübelte mein Denken mit der Frage, wo sich eigentlich die Parallelen schneiden; der pythagoreische Lehrsatz bezauberte mich“ (Steiner, GA 28, S. 2). „Rein im Geiste etwas erfassen zu können, das brachte mir ein inneres Glück. Ich weiß, dass ich an der Geometrie das Glück zuerst kennengelernt habe“ (Steiner, GA 28, S. 21). Vom elften Lebensjahr an besuchte er die Realschule in der Wiener-Neustadt, einem Nachbarort, wohin er täglich mit der Bahn fuhr. Sein Vater erwartete, dass er Ingenieur wird, weswegen er auf die Realschule und nicht auf das Gymnasium kam. Im Selbstunterricht brachte er sich fehlende Sachkunde bei und erlangte 1879 mit achtzehn Jahren ein hervorragendes Abitur. Um seinem Sohn ein Studium zu ermöglichen, ließ sich der Vater nach Inzersdorf versetzen.

Studienjahre und Herausgebertätigkeit

Zweiter Lebensabschnitt 1879–1890

Von 1879 bis 1883 studierte Steiner an der Technischen Hochschule in Wien Biologie, Chemie, Physik und Mathematik mit dem Ziel des Realschullehramtes. Durch den Verkauf seiner Schulbücher war es ihm möglich, Literatur von Kant, Hegel, Fichte und weiteren Philosophen zu erwerben. Philosophische Themen und die Frage nach der Bestimmung des Menschen fesselten ihn. Karl Julius Schröder, Steiners geisteswissenschaftlicher Lehrer, stellte den Kontakt zu Joseph Kürschner her, der mit einem Stab von Gelehrten Goethes Werke in Kürschners „Deutscher Nationalliteratur“ herausgab. Steiner selbst gab die naturwissenschaftlichen Werke Goethes heraus. Nachdem 1884 der erste Band erschien, veröffentlichte er 1886 in seinem Buch „Grundlinien einer Erkenntnistheorie der Goetheschen Weltanschauung mit besonderer Rücksicht auf Schiller“ seine eigenen Gedanken über die neue Organik. In diesem Erstlingswerk holte er nach, was Goethe stets vermieden hat: über sein eigenes Denken nachzudenken. Das musste geleistet werden, um die Wissenschaftlichkeit der naturforschenden Methode Goethes zu erweisen. Danach folgten unter anderem in den Jahren 1887 und 1890 weitere Bände in Kürschners „Deutscher Nationalliteratur“ (vgl. Hemleben, 1963, S. 42). In dieser Zeit arbeitete Steiner als Autor für Fachlexika und schrieb unterschiedliche Berichte sowie Kurztexte, um seinen Lebensunterhalt zu verdienen (15). 1899 war er Redakteur bei der „Deutschen Wochenschrift“ in Wien. Er schrieb Zahlreiche Artikel und Kommentare zu politischen Ereignissen in Österreich-Ungarn. Er Hielt Vorträge im Wiener Goethe-Verein Goethe als Vater einer neuen Ästhetik“ (16). Die Jahre 1884 bis 1890 verbrachte Steiner als Hauslehrer der jüdischen Kaufmannsfamilie von Ladislaus Specht. Dort hatte er Begegnungen mit dem Hausarzt der Familie, dem berühmten Wiener Internisten Josef Breuer, der als Wegbereiter der Psychoanalyse und ein enger Mitarbeiter von Siegmund Freud war. Eines der Kinder von Familie Specht war zurückgeblieben. Steiner widmete sich intensiv diesem Kind, das später die höhere Schule besuchen, Medizin studieren und Arzt werden konnte. Diese Erfahrungen beschreibt Steiner als essentiell, da sie als Grundlage der Heilpädagogik dienten.

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Ende der Leseprobe aus 20 Seiten

Details

Titel
Grundlagen der Erkenntnistheorie. Ist das Denken Ursprung der Wirklichkeit
Note
gut
Autor
Jahr
2021
Seiten
20
Katalognummer
V1127577
ISBN (eBook)
9783346487445
ISBN (Buch)
9783346487452
Sprache
Deutsch
Schlagworte
grundlagen, erkenntnistheorie, denken, ursprung, wirklichkeit
Arbeit zitieren
David Jünger (Autor:in), 2021, Grundlagen der Erkenntnistheorie. Ist das Denken Ursprung der Wirklichkeit, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1127577

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