Die vorliegende Master Thesis beschäftigt sich mit einer qualitativen Akzeptanzanalyse hinsichtlich einer fiktiven internetbasierende Lösungsalternative der Expositionstherapie für Angstpatienten.
Aufgrund des Versorgungsdefizites der psychotherapeutischen Interventionen bei psychischen Störungen, welche durch eine lange Wartezeit sowie die erlebte Stigmatisierung der Betroffenen charakterisiert wird, hat sich in den letzten Jahren der E-Mental-Health Markt in Deutschland weiter ausgebreitet. Im Rahmen dieser Entwicklung werden internetbasierte Methoden zur Bewältigung und Behandlung von psychischen Störungen angeboten. Die internetbasierten Alternativen können sowohl alleinig, in Form einer App oder einer Website von Betroffenen genutzt werden, oder im Rahmen der gemischten Psychotherapie in persönlicher oder telefonischer Begleitung eines Psychotherapeuten stattfinden. Obwohl Letztere eine hohe Wirksamkeit zeigt, wurde diese bisher noch nicht ausgiebig erforscht.
Im Rahmen dieser Arbeit wurden tiefenpsychologische Interviews mit Angstpatienten geführt, welche Aufschluss über wahrgenommene Vorteile sowie relevante Faktoren hinsichtlich der Nutzung der skizzierten internetbasierten Lösung der Expositionstherapie geben. Hierbei lag das Ziel der Arbeit darin, Faktoren zu extrahieren, die einen möglichen Erfolg und Markteintritt einer gemischten Psychotherapie hinsichtlich der Exposition erklären und bisherige quantitative Akzeptanzmodelle für innovative Technologie, um qualitativ erhobene Faktoren aus Gesundheitsbereich erweitern.
Anhand der qualitativen Erhebungs- und Auswertungsmethode wurden 8 Hauptkategorien gefunden, aus denen ein theoretisches Modell über den Adoptionsprozess von Angstpatienten hinsichtlich einer internetbasierten Innovation erstellen werden konnte. Basierend auf den analysierten Faktoren, können bisherige Akzeptanzmodelle weiterentwickelt erweitert werden, die es durch eine quantitative Forschung zu testen und bestätigen gilt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die krankhafte Angst
- Klinische Erscheinungsformen der Angst
- Epidemiologische Daten und Komorbidität
- Diagnostizierung der Spezifischen Phobie
- Die Leitliniengerechte Behandlung von Spezifischen Phobien
- Psychoedukation
- Die kognitive Verhaltenstherapie
- Rational emotive Therapie
- Entspannungsverfahren
- Exposition
- Formen der Konfrontation
- Wirksamkeit und Wirkmechanismen der Exposition
- Expositionstherapie in der Praxis
- Ablauf einer Expositionstherapie bei Angstpatienten
- Versorgungsdefizite der Expositionstherapie
- Quantität und Qualität der Expositionstherapie
- Forschungsstand und Problemstellung
- Neuer Markt Digital Mental Health
- Internetbasierte Interventionen vs. gemischte Psychotherapie
- Wirksamkeit von Online-Interventionen
- Einschränkungen
- Inhalte gemischter Psychotherapie
- Beispielhafter Lösungsansatz für die Expositionstherapie
- Stand-Alone Online Intervention
- Gemischte Psychotherapie
- Prozesse der Einstellungsbildung gegenüber technischen Innovationen
- Individuumbezogenes Adoptionsparadigma
- Individuenbezogenes Akzeptanzparadigma
- Theoretischer Bezugsrahmen
- Zusammenfassende Problemstellung und Ableitung der Fragestellung
- Neuer Markt Digital Mental Health
- Methodik
- Datenerhebungsmethode
- Tiefeninterview als methodisches Erhebungsinstrument
- Inhaltliche Bestimmung und Charakteristika des Interviews
- Begriffsabgrenzung und Definitionsversuch
- Assoziative, projektive und kreative Verfahren
- Der Untersuchungsaufbau
- Erstellung eines tiefenpsychologischen Leitfadens
- Auswahl der Stichprobe
- Datenerhebung
- Vor dem Interview
- Ablauf des Interviews
- Strichprobenbeschreibung
- Persönliche Bewertung der Interviews
- Auswertungsmethode nach Mayring
- Ablauf der qualitativen Inhaltsanalyse
- Anwendung des Ablaufmodells auf den Untersuchungsgegenstand
- Ergebnisse
- Deskriptive Beschreibung der induktiven Kategorien
- Hauptkategorie 1: Hindernisse für eine klassische Psychotherapie
- Hauptkategorie 2: Vorteile einer appbasierten Lösung
- Hauptkategorie 3: Erste Anlaufstelle für Hilfe
- Hauptkategorie 4: Gründe für Vertrauen in einer app basierte Lösung
- Hauptkategorie 5: Gründe für Misstrauen in eine app basierte Lösung
- Hauptkategorie 6: Vorteile einer gemischten Therapie
- Hauptkategorie 7: Zahlungsbereitschaft
- Hauptkategorie 8: Typischer Verwender
- Interpretation der Kategorien
- Interpretation: Hindernisse für eine klassische Psychotherapie
- Interpretation: Vorteile einer app basierten Lösung
- Interpretation: Erste Anlaufstelle für Hilfe
- Interpretation: Gründe für Vertrauen in eine app basierte Lösung
- Interpretation: Gründe für Misstrauen in eine app basierte Lösung
- Interpretation: Vorteile einer gemischten Therapie
- Interpretation: Zahlungsbereitschaft
- Interpretation: Typischer Verwender
- Zusammenfassung der Ergebnisse und Ableitung des Adoptionsprozess
- Gütekriterien der vorliegenden Forschung
- Limitationen
- Deskriptive Beschreibung der induktiven Kategorien
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Masterarbeit untersucht die Akzeptanz einer internetbasierten Expositionstherapie für Angstpatienten mittels qualitativer Methoden. Ziel ist es, Faktoren zu identifizieren, die den Erfolg und Markteintritt einer solchen Therapie, insbesondere im Kontext der gemischten Psychotherapie, erklären und bestehende Akzeptanzmodelle zu erweitern.
- Akzeptanz internetbasierter Expositionstherapie
- Faktoren für den Erfolg einer gemischten Psychotherapie
- Erweiterung bestehender Akzeptanzmodelle
- Qualitative Analyse der Patientenerfahrungen
- Entwicklung eines theoretischen Modells zum Adoptionsprozess
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik der Angststörungen und deren Behandlung ein, legt den Fokus auf die Defizite im aktuellen Versorgungssystem und die steigende Bedeutung internetbasierter Lösungen im Bereich der E-Mental Health. Sie begründet die Relevanz der Untersuchung und formuliert die Forschungsfrage.
Die krankhafte Angst: Dieses Kapitel bietet einen umfassenden Überblick über Angststörungen, einschließlich klinischer Erscheinungsbilder, epidemiologischer Daten und Komorbiditäten. Es beschreibt die Diagnostik spezifischer Phobien und detailliert die leitliniengerechte Behandlung, insbesondere die Expositionstherapie, deren Wirksamkeit und Wirkmechanismen im Detail beleuchtet werden. Der Praxisbezug wird durch die Darstellung von Versorgungsdefiziten der Expositionstherapie hergestellt.
Forschungsstand und Problemstellung: Das Kapitel analysiert den aktuellen Forschungsstand zu internetbasierten Interventionen im Bereich der Mental Health, unterscheidet zwischen internetbasierten Einzelinterventionen und gemischten Therapien. Es beleuchtet die Wirksamkeit von Online-Interventionen und deren Einschränkungen. Es präsentiert einen beispielhaften Lösungsansatz für eine internetbasierte Expositionstherapie, sowohl als Stand-Alone-Intervention als auch im Kontext der gemischten Therapie. Abschließend werden relevante Akzeptanzmodelle und der theoretische Bezugsrahmen vorgestellt, um die Forschungsfrage zu präzisieren.
Methodik: Dieses Kapitel beschreibt detailliert die methodische Vorgehensweise der Arbeit. Es erläutert die Datenerhebungsmethode (Tiefeninterviews), den Aufbau des Leitfadens, die Stichprobenauswahl und den Ablauf der Interviews. Es wird die qualitative Inhaltsanalyse nach Mayring als Auswertungsverfahren vorgestellt und deren Anwendung auf den Untersuchungsgegenstand detailliert beschrieben.
Schlüsselwörter
Angststörungen, Expositionstherapie, Internetbasierte Interventionen, Gemischte Psychotherapie, Akzeptanz, Adoption, Qualitative Forschung, Tiefeninterview, E-Mental Health, Versorgungsdefizit, theoretisches Modell.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Masterarbeit: Akzeptanz internetbasierter Expositionstherapie für Angstpatienten
Was ist das Thema der Masterarbeit?
Die Masterarbeit untersucht die Akzeptanz einer internetbasierten Expositionstherapie für Angstpatienten. Sie analysiert die Faktoren, die den Erfolg und Markteintritt einer solchen Therapie, insbesondere im Kontext der gemischten Psychotherapie, beeinflussen und erweitert bestehende Akzeptanzmodelle.
Welche Methoden wurden angewendet?
Die Arbeit verwendet qualitative Methoden, hauptsächlich Tiefeninterviews, um die Patientenerfahrungen zu erfassen. Die Auswertung der Daten erfolgt mittels qualitativer Inhaltsanalyse nach Mayring.
Welche Inhalte werden in den einzelnen Kapiteln behandelt?
Die Arbeit gliedert sich in Einleitung, ein Kapitel über Angststörungen und deren Behandlung, ein Kapitel zum Forschungsstand und zur Problemstellung, ein Kapitel zur Methodik und ein Kapitel zu den Ergebnissen. Die Einleitung führt in die Thematik ein, das zweite Kapitel bietet einen umfassenden Überblick über Angststörungen, inklusive Diagnostik und Behandlung. Das dritte Kapitel analysiert den Forschungsstand zu internetbasierten Interventionen und formuliert die Forschungsfrage. Das Kapitel Methodik beschreibt detailliert die angewandte Methode, und das Ergebniskapitel präsentiert und interpretiert die Ergebnisse der qualitativen Inhaltsanalyse.
Welche Forschungsfragen werden behandelt?
Die Arbeit zielt darauf ab, Faktoren zu identifizieren, die den Erfolg und Markteintritt einer internetbasierten Expositionstherapie, insbesondere im Kontext der gemischten Psychotherapie, erklären. Sie untersucht die Akzeptanz internetbasierter Expositionstherapie, Faktoren für den Erfolg gemischter Psychotherapien und erweitert bestehende Akzeptanzmodelle anhand qualitativer Analysen der Patientenerfahrungen.
Welche Ergebnisse wurden erzielt?
Die Ergebnisse werden in Form induktiver Kategorien präsentiert, welche verschiedene Aspekte der Akzeptanz von internetbasierten Expositionstherapien beleuchten. Diese Kategorien umfassen Hindernisse für klassische Psychotherapien, Vorteile app-basierter Lösungen, die Zahlungsbereitschaft und den typischen Nutzer. Diese Kategorien werden anschließend interpretiert und in Bezug zum Adoptionsprozess gesetzt.
Welche Schlüsselwörter sind relevant?
Relevante Schlüsselwörter sind: Angststörungen, Expositionstherapie, Internetbasierte Interventionen, Gemischte Psychotherapie, Akzeptanz, Adoption, Qualitative Forschung, Tiefeninterview, E-Mental Health, Versorgungsdefizit, theoretisches Modell.
Welche Zielsetzung verfolgt die Arbeit?
Die Zielsetzung besteht darin, Faktoren zu identifizieren, die den Erfolg und Markteintritt einer internetbasierten Expositionstherapie, insbesondere im Kontext der gemischten Psychotherapie, erklären und bestehende Akzeptanzmodelle zu erweitern. Ein weiterer Fokus liegt auf der qualitativen Analyse der Patientenerfahrungen und der Entwicklung eines theoretischen Modells zum Adoptionsprozess.
Welche Limitationen sind zu beachten?
Die Arbeit benennt Limitationen der durchgeführten Studie, die die Interpretation der Ergebnisse beeinflussen können (z.B. Stichprobengröße, methodische Einschränkungen).
Was sind die Vorteile einer app-basierten Lösung laut der Studie?
Die Studie identifiziert verschiedene Vorteile einer app-basierten Lösung, die im Detail im Ergebniskapitel erläutert werden. Diese Vorteile werden durch die Interpretation der induktiven Kategorien herausgearbeitet.
Wie wird der Adoptionsprozess in der Studie betrachtet?
Der Adoptionsprozess wird im Kontext der Akzeptanz internetbasierter Therapien untersucht und anhand der Ergebnisse der qualitativen Inhaltsanalyse analysiert und beschrieben.
- Quote paper
- Chiara Esposito (Author), 2020, Internetbasierte Expositionstherapie. Qualitative Forschung zur Anpassungsfaktoren von Angstpatienten an eine psychotherapeutische Intervention, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1127737