Die Pest im Dreißigjährigen Krieg

Eine Betrachtung der Stadt Nürnberg


Hausarbeit, 2017

23 Seiten, Note: 1,3


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Wege der Ausbreitung der Pest

3 Die Pest in Nürnberg
3.1 Nürnberg im dreißigjährigen Krieg
3.2 Umgang mit der Pest
3.2.1 Der Rat
3.2.2 Die Bürgerschaft

4. Folgen und Fazit

5. Literaturverzeichnis

6. Quellenverzeichnis

1. Einleitung

1493 veröffentlicht Albrecht Dürer sein Werk „Die Apokalyptischen Reiter“ in Nürnberg. In seiner Darstellung der in der Johannisoffenbarung beschriebenen, Apokalypse suchen die Geißeln der Menschheit Tod, Hunger, Krieg und Pest die Menschen heim. Der über ein Jahrhundert später losgetretene Dreißigjährige Krieg sollte die beschriebenen vier Plagen über viele Jahre beherbergen. Neben der Verheerung des Landes durch Söldnergruppen oder den großen Schlachten unter bekannten Größen wie Wallenstein, Gustav Adolf oder Tilly sind es jedoch die Seuchen, allen voran die Pest, welche mit Abstand die meisten Leben forderten. Die mittlerweile zu den unmittelbaren Auswirkungen des Kriegs gezählten Krankheiten sollten besonders verheerend in den kontaminierten Städten wüten. Zu den am schlimmsten getroffenen Städten zählt die fränkische Reichsstadt Nürnberg.

Im Mittelpunkt dieser Arbeit soll somit die Frage nach den Zuständen während der Kriegspest im Umland und in den Städten- und daraus folgend der Erklärbarkeit von Intensität und Frequenz der Pestepidemien während des dreißigjährigen Kriegs stehen. Zur näheren Betrachtung dient Nürnberg in der Zeit ab 1632 als Beispiel.

Zur lokalen Analyse wurde sich größtenteils auf die Magisterarbeit Carolin Porzelts gestützt, welche mit Hilfe der lokalen Archive besonders sorgfältig die Nürnberger Seuchenpolitik behandelt, jedoch weniger den kriegsbedingten Zustand ab 1632 einbezieht. Zur weiteren Unterstützung sind verschiedene Aufsätze und Monografien zur Epidemiologie, Seuchengeschichte und Stadtgeschichte Nürnbergs herbeigezogen worden. Anhand von Quellen, wie verschiedenen Ratserlässen und Zeitgenössischen Darstellungen, werden die Verhältnisse in den schon damals als Pestzeit bezeichneten Jahren rekonstruiert.

Zur Klärung der Frage soll zunächst der Pestbegriff an sich, dann die Dynamiken und Übertragungswege der Ausbreitung der Pest im Reich behandelt werden. Um zu verstehen, wie es innerhalb Nürnbergs zur Intensität und Wiederkehr der Kriegsseuchen kam, soll in der lokalen Analyse das politische Verhalten Nürnbergs sowohl auf Reichsebene, als auch innerhalb der Stadt beleuchtet werden. Wichtige Faktoren für die Zustände innerhalb der Stadt hier das Verhalten der Bürgerschaft und die Seuchenmaßnahmen inklusive der medizinischen Institutionen des Nürnberger Rats. Letztendlich schließt die Arbeit mit den Folgen der Kriegspest und der Auswertung der Untersuchung ab.

2. Wege der Ausbreitung der Pest

Um zu verstehen, wie das quantitative Auftreten von Pestepidemien zu erklären ist, soll nun zunächst die Krankheit selbst definiert werden.

Bevor auf die Pest selbst eingegangen werden kann, ist vorwegzunehmen, dass der zeitgenössische Begriff der ‚Pestilenz‘ nicht mit dem heutigen Begriff der ‚Pest‘ gleichzusetzen ist. Vielmehr bezeichnet ‚Pestilenz‘ allgemein eine Seuche.1 So würde die eigentliche Pest neben der Ruhr, dem ungarischen Fieber, Syphilis und anderen übertragbaren Krankheiten stehen. Eine zeitgenössische Auffassung der Vielfältigkeit von Krankheiten und der großen Sterblichkeit durch diese, wird in Grimmelshausens Simplicissimus ausgedrückt:

„Der eine hat den Grind, der ander den Krebs, der dritte den Wolf, der vierte die Franzosen, der fünfte das Podagram, der sechste die Gicht, der siebende die Wassersucht, der achte den Stein, der neunte das Gries, der zehende die Lungensucht, der eilfte das Fieber […]“2

Dennoch soll diese Arbeit das Augenmerk auf die zwei Arten der Bubonen- oder Lungenpest selbst legen, da zu erkennen ist, dass diese die meisten krankheitsbedingten Verluste verursachten.

Die Pest wird durch Yersinia pestis, ein Bakterium hochpathogenen Charakters ausgelöst. Dieser Charakter wird durch verschiede Virulenzfaktoren begründet. Beispielsweise bildet das Bakterium bei Temperaturen über 35°C eine Kapsel aus, die es weitestgehend vor der körpereigenen Immunantwort schützt.3 Y. Pestis ist hochempfindlich gegen UV-Strahlung, stirbt bei über 60°C in unter 30 Minuten und ist durch übliche Desinfektionsmittel zu beseitigen. Es zeichnet sich jedoch im und am Wirt durch hohe Stabilität aus. So hält sich das Bakterium bis zu 7 Monate im Boden, 5-6 Monate auf Kleidung und wochenlang in Wasser, feuchten Lebensmitteln, Kot oder Leichen.4

Eine Infektion mit Y. Pestis kann neben der Übertragung durch einen Stich (und somit der Übertragung der sich im Magen des Insekts befindlichen Bakterien) durch den Ratten- oder Menschenfloh auch durch eine perkutane Infektion von pestkranken Tieren, Hautläsionen oder Bissen erfolgen. Auch eine orale Infektion ist durch den Verzehr von ungekochtem, infiziertem Fleisch oder Kot von infizierten Nagern möglich.5 Neben dem ist auch eine inhalative Infektion von Mensch zu Mensch möglich, woraus die besonders pathogene und ansteckende Form der Lungenpest resultieren kann.6. Weiterhin haben Untersuchungen durch Erich Keyser ergeben, dass Frauen in größerer Zahl infiziert wurden. Dies wird mit den Gewändern der Frauen erklärt, welche den Flöhen mehr Halt und Unterschlupf ermöglichten. Zur Infektion mit Flöhen ist anzumerken, dass diese bei Temperaturen unter 10°C erstarren und bei Überschreitung dieser Grenze wieder regenerieren. Somit ist eine Verbreitung im Winter durch Flöhe unwahrscheinlich, jedoch können Dieselben noch im folgenden Frühjahr zu Infektion führen. So ist auch zu verzeichnen, dass die Beulenpest überwiegend im Sommer, im Winter jedoch die Lungenpest vorherrschend war.7 Jedoch spalten sich die wissenschaftlichen Lager in der Frage nach dem Einfluss der beiden Floharten und dem Auftreten von Lungen- beziehungsweise Bubonenpest. So stellt Manfred Vasold in seiner Betrachtung der Pest die These auf, dass auf dem Gebiet des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation die Lungenpest keine Relevanz hätte.8 Andere Historiker wiederum behaupten, die Bubonenpest wäre nach den mittelalterlichen Pestepidemien in Europa nicht mehr aufgetreten.9

Die demografische Ausbreitung der Pest zeigt, dass die Krankheit „[…]in unzähligen, lokal begrenzten Epidemien bis zum Ende des 30-jährigen Kriegs im 17. Jahrhundert vorhielt“10. So sind einzelne Landstriche unberührt von der Pest, andere wiederum mussten teils mehr als 50% ihrer Bevölkerung einbüßen.11 Als Hauptgrund für die Verbreitung dieser Epidemien wird die Verschleppung mittels Truppenbewegungen gesehen. So lässt sich feststellen, dass die folgeschwersten Epidemien ab 1630 mit dem Kriegseintritt Schwedens und somit einer erhöhten Mobilität zu vermerken sind. Folglich ist die Verbreitung in diesen Jahren von Norden nach Süden vorangeschritten. In den Jahren 1630 – 1634 wiederum zogen sich die Epidemien von Süd- über Mittel- nach Nord- und Ostdeutschland.12 Der größte Pestzug ab der Mitte der 1630er ist auf der anliegenden, von Günther Franz in seinem Werk Der Dreißigjährige Krieg und das deutsche Volk veröffentlichten Karte (Abb.1), nachzuvollziehen. 13 Dieser erstreckte sich von Südwesten nach Nordosten und bestätigt den Kausalzusammenhang zwischen Epidemien und den schwedischen Truppenzügen. Für die Verbreitung der Pest durch mobile Truppen sprechen die extremen Zustände, welchen die Soldaten ausgeliefert waren. So schwächten Anstrengungen wie die langen Truppenmärsche, der zumindest im schwedischen Heer vorhandene militärische Drill, die feuchtkalte Witterung und mangelhafte Ernährung das Immunsystem. Weiterhin fehlte es gegenüber der sesshaften Bevölkerung auch im zeitgenössischem Vergleich an Hygiene.14 Auch die ärztliche Behandlung von Pestkranken konnte auf Grund der Truppengröße und dem mobilen Charakter nicht garantiert sein. Durch die Belagerung und Plünderung, sowie Einquartierung in Städte kam die einheimische Bevölkerung mit den im Trupp und Tross Infizierten in Kontakt und die Krankheit konnte sich in den Orten verbreiten. Somit wäre zumindest in der beschriebenen Dynamik vornehmlich von einer Mensch- zu Mensch Übertragung durch den Menschenfloh oder der inhalativen Übertragung der Lungenpest zu sprechen. So ist auffällig, dass die Pest oft gekoppelt an Schlachten auftritt. So beispielsweise im fränkischen Gebiet: 1634 in Nördlingen und 1632/34 in Nürnberg.15

Alles in Allem hatte man es mit einem extrem leicht und vielseitig übertragbarem, stabilen Erreger zutun, welcher sich in den geschwächten Truppen ausbreiten und durch die Truppenzüge im Land verteilt wurde. Es sind also die Pesttoten insofern zu den Kriegsopfern zu zählen, als dass eine so starke und schnelle Verbreitung ohne den Krieg nicht möglich gewesen wäre.

3 Die Pest in Nürnberg

3.1 Nürnberg im dreißigjährigen Krieg

Auch Nürnbergs Politik im dreißigjährigen Krieg trägt in gewissem Maße einen Anteil am Auftreten und der Beständigkeit der stärksten Pestepidemien, der die Städte im Reich ausgesetzt waren.

Die rund 50.000 Menschen beherbergende Reichsstadt gehörte zum Anfang des Krieges mit Augsburg und Köln noch zu den größten Städten des Reichs. Durch viele durch den Kaiser vergebene Privilegien setzte sich Nürnberg als eine der wichtigsten Handelsmetropolen des Reichs durch.16 Während die Bürgerschaft Nürnbergs zum größten Teil evangelisch war, versuchte der Rat über lange Zeit die Stadt nach außen neutral zu halten. Zwar war die innerstädtische Politik weiterhin stark evangelisch geprägt, so wurde beispielsweise ein Verbot von katholischen Gottesdiensten ausgesprochen, doch wollte man sich den Kaiser nicht zum Feind machen. Weiterhin unterstützte Nürnberg noch den böhmischen Aufstand mit Darlehen, zog sich jedoch nach dem kaiserlichen Sieg in Böhmen aus der Union zurück und gab sogar Darlehen an die Gegenpartei.17 Auch Waffenlieferungen gingen über die Zeit des Kriegs hinweg an beide Parteien.18 Die wankende neutrale Haltung Nürnbergs sollte doch früher oder später ausgenutzt werden. So übte der Kaiser Druck auf die evangelischen Stände Nürnbergs aus, was zu Konflikten führte. Immer wieder wurde Nürnberg zu Kontributionszahlungen an verschiedene Fürsten auf kaiserlicher Seite gezwungen, welche ihren Teil der Verträge, also die Unterlassung von Einquartierungen, Muster- und Sammelplätzen, nicht einhielten.19 Im Zuge des Kriegs stiegen die Kriegsschulden von 1,8 Millionen auf ganze 7,5 Millionen.20 Gerade die Reaktion des Rats auf den finanziellen Engpass sollte die Nürnberger Bevölkerung noch weiter schwächen. Die Einführung von Kriegssteuern, Extraordinari- Interimssteuer, Aufschläge für Pferde, Vieh und Lebensmittel bürdeten der Bürgerschaft und Wirtschaft noch weitere Lasten auf.21 So häuften sich nach und nach immer höhere Kriegslasten nicht nur finanzieller Natur, da Nürnberg trotz jeglicher Versprechungen und Zahlungen allein in den Jahren 1620-1631 mehr als 100 Durchzüge von Armeen und Trupps unter ligistischer Flagge auszuhalten hatte.22 Die Folge war die Verarmung und die damit einhergehende Schwächung der Bevölkerung.

Mit dem Auftritt Gustav Adolfs in Franken erhöhte sich der Druck gegenüber Nürnberg sich für eine Seite offen zu bekennen, da Gustav Adolf Nürnberg quasi ein Ultimatum stellte. In der Folge sicherte Nürnberg Unterstützung zu, jedoch mit der optionalen Ausrede gegenüber dem Kaiser, man hätte nur der angedrohten Gewalt Gustav Adolfs nachgegeben.23 Im Gegenzug versprach der Schwedenkönig den Nürnbergern 1632:

„[…] in der Stadt und auff dem Land/ von allen eigenthätlichen Einquartierungen/ Musterplätzen/ Durchzügen/ Brandschatzungen/ GeldExactionen/ Raub/ Plünderung/ Abnahm/ und allen andern KriegsPressuren ... nicht allein gäntzlich befreyen/ sondern auch auff allen Fall bedörffens/ wider alle Feindliche Vergwaltigung/ defendirn und schützen […]“24

Weiterhin versprach er, gegen eine Verstärkung durch Kanonen und 2000 Mann, weiterführende Privilegien und den Erhalt Reichsunmittelbarkeit.25 Dieser Vertrag sollte zwar vorzeitig die militärische Sicherheit und den Schutz vor weiteren Kontributionszahlungen gegenüber den Ligisten gewährleisten, doch machte dieser auch den Weg für Epidemien frei, welche mit dem Einzug Gustav Adolfs in Nürnberg 1632 eintreten sollten. Willkommensschriften zeigen die Sympathien der Nürnberger für den Vertreter der evangelischen Partei und die Hoffnung auf Schutz und den baldigen Sieg über die kaiserliche Bedrohung: „[…] Mit Frewden zieh ER ein / der diese ReichsStatt ehret[…]“26 Im Zuge des Anmarschs Wallensteins aus Böhmen wurde ein Verteidigungsring um Nürnberg gebaut. So lagerten 18000 Soldaten exklusive Tross vor Nürnberg.27 Der Einstrom von Flüchtenden und eine Nahrungsknappheit sind die Folge. Allein durch das wahrscheinlich durch infizierte Schwedische Soldaten eingebrachte Fleckenfieber starben 1632 über 4000 Menschen in Nürnberg.28 Nach der Schlacht an der Alten Veste beschreibt der Patrizier Friedrich Behaim die Situation im Nürnberger Land folgender Maßen: „[…] vom Feind drei Monat belagert, vom Freund vier Monat ausgefressen […]“29 Dieser Aussage kann insofern Authentizität zugeschrieben werden, als dass die Truppengröße der schwedischen Armee und die wirtschaftliche und die demografische Situation in Nürnberg zu extremen Zuständen geführt haben muss. Weiterhin hat sicherlich der Ausgang der Schlacht an der Alten Veste mit seiner ausbleibenden Entscheidung zur Demoralisierung der Nürnberger beigetragen. Zusätzlich sollte nun ganz Bayern unter den Truppenzügen beider Parteien leiden. Die Folge der Situation in den Jahren 1632 und 1633 sind in der schwerwiegendsten Epidemie 1634/35 zu sehen. Mindestens die Hälfte bis zwei Drittel der Bevölkerung sollte Nürnberg in dieser verlieren30 In der Folge der Schlacht bei Nördlingen wechselt Nürnberg wieder die Seiten, muss 18000fl. Kontribution an die Kaiserlichen zahlen und kann sich somit den Erhalt des Bekenntnisstrandes und des säkularisierten Kirchenguts zusichern.31

Alles in Allem haben die sowohl die Ligistischen Truppen, als auch die schwedischen zum Entstehen von Epidemien in Nürnberg geführt. Dies geschah zum einen durch die neutrale Haltung des Rats, welche Nürnberg zu einem Ziel für Erpressungen machte. Die folgende Verarmung der Stadt und der Bevölkerung ging auch zulasten der Reaktionsfähigkeit in Hinsicht auf auftretende Pestepidemien. Zum anderen führten Truppenzüge und der Stellungskrieg im Nürnberger Land neben der Einschleppung von Krankheiten zum Prozess des Einflüchtens in die Stadt und begünstigten somit durch entstehende Nahrungsmittelknappheit und Menschendichte die Anfälligkeit der Bevölkerung durch Seuchen.

3.2 Umgang mit der Pest

3.2.1 Der Rat

Im Zuge der Pestjahre versuchte der Rat immer wieder durch verschiedene Maßnahmen die Stabilität und Kontrolle in dem durch Krieg, Hunger und Krankheit beeinflussten Nürnberg zu bewahren. Gerade zu Kriegspestzeiten, wie im Verlustreichsten Jahr 1634, fanden diese Maßnahmen eine besonders häufige und strenge Durchführung. Welche Maßnahmen wurden also getätigt und wie konnte es trotz diesen zu solchen verheerenden Pestwellen kommen?

Zu diesen Eingriffen gehörten zum einen veranlasste Ordnungen, Regimente und Mandate. Während Mandate im Zuge einer Epidemie in hoher Anzahl (1625 ganze 57.400) in der Stadt plakatiert, von Kanzeln verlesen und vom Rathaus ausgerufen wurden, war das Pestregiment eine offizielle kostenpflichtige Schrift, welche vom Rat in Auftrag gegeben und von der Stadtärzteschaft publiziert wurde. Gegenüber den Mandaten waren diese nicht kostenfrei und stellten einen Ratgeber für den/ die gewöhnliche/n BürgerIn dar.32 Auffällig ist bei diesen medizinischen Veröffentlichungen, dass diese sowohl im Titel, als auch auf dem ersten beschrifteten Blatt immer eine religiös bedingte Herleitung der Epidemie voranschieben. So beginnt das Regiment „Kurtzer Bericht, Was man sich zur zeit der Sterbensläufft zuverhalten, die schwere Seuch der Pestilentz durch Gottes Gnade zuverhüten“ aus dem Jahr 1634 mit den Sätzen:

„Das der Allmächtige Gott uns Menschen / uns unserer vielfältigen Sünde willen / dieser zeit hin und wider / mit der schweren Seuch der Pestilentz heimsuchet / welche Krankheit uns auch je näher kommen / und täglich hefftiger regieren will / wol zubesorgen / Gott der HErr werde es nach seinem gerten Zorn / ben diesem allein nicht verbleiben lassen.“33

[...]


1 Vgl. Manfred Vasold: Grippe, Pest und Cholera. Eine Geschichte der Seuchen in Europa, 2. Unveränd. Aufl., Stuttgart 2010., S. 65.

2 Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausen: Der Abenteuerliche Simplicissimus, neu überarbeitet von Michael Holzinger, Berlin 2013, S. 366.

3 Vgl. Julia M. Riehm, Thomas Löscher: Pest und Lungenpest. Pathogenität, Epidemiologie, Klinik und Therapie, In: Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz 58(7) (2015), S.721.

4 Vgl. Ebd., S. 722.

5 Vgl. Ebd., S. 724.

6 Vgl. Ebd.

7 Vgl. Erich Keyser: Neue deutsche Forschungen über die Geschichte der Pest, In: Vierteljahrschrift für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte 44, S.248.

8 Vgl. Manfred Vasold: Pest, Not und schwere Plagen. Seuchen und Epidemien vom Mittelalter bis heute, München 1991, S. 83.

9 Vgl. Manfred Vasold: Grippe, Pest und Cholera, S. 56.

10 Julia M. Riehm, Thomas Löscher: Pest und Lungenpest, S.721.

11 Vgl. Gerhard Schormann: Der Dreißigjährige Krieg, 3. Aufl., Göttingen 2004.

12 Vgl. Erich Keyser: Geschichte der Pest, S. 248.

13 Günther Franz: Der Dreißigjährige Krieg und das deutsche Volk. Untersuchungen zur Bevölkerungs- und Agrargeschichte, 3. Aufl., Stuttgart 1961, S. 6.

14 Vgl. Gottfried Lammert: Geschichte der Seuchen, Hungers- und Kriegsnoth, 2. Aufl., Berlin/ Heidelberg/ New York 1971, S. 128.

15 Vgl. Manfred Vasold: Die deutschen Bevölkerungsverluste während des Dreißigjährigen Krieges, In: Zeitschrift für bayerische Landesgeschichte 56 (1/2) (1993), S. 157.

16 Vgl. Arno Schütze: Waffen für Freund und Feind. Der Rüstungsgüterhandel Nürnbergs im Dreißigjährigen Krieg, In: Jahrbuch für Wirtschaftsgeschichte 45(2) (2004), S. 207.

17 Vgl. Martin Schieber: Nürnberg. Eine illustrierte Geschichte der Stadt, München 2000, S. 83.

18 Vgl. Arno Schütze: Waffen, S. 223f.

19 Vgl. Stephan Donaubauer: Nürnberg in der Mitte des 30. Jährigen Kriegs, In: Mitteilungen des Vereins für Geschichte der Stadt Nürnberg 10 (1893), S. 80-81.

20 Vgl. Rudolf Endres: Endzeit des Dreißigjährigen Krieges, In: Gerhard Pfeiffer (Hrsg.): Nürnberg- Geschichte einer europäischen Stadt, München 1997, S. 278.

21 Vgl. Stephan Donaubauer: Nürnberg, S. 71.

22 Vgl. Ebd., S. 76.

23 Vgl. Ebd., S. 83.

24 Amtsdruckschrift „Gustaff Adolph wider alle Feindliche Vergwaltigung“, Würzburg 1631, Blatt 1, Abdruck in: VD17 12:667793Q.

25 Vgl. Rudolf Endres: Endzeit, S. 275.

26 Gelegenheitsschrift “Einzug Königl. May. Zu Schweden“, Nürnberg 1632, Blatt 1, Abdruck in: VD17 39:130051K.

27 Vgl. Martin Schieber: Nürnberg, S. 83.

28 Vgl. Walter Jungkunz: Die Sterblichkeit in Nürnberg 1714-1850. Zugleich ein Beitrag zur Seuchengeschichte der Stadt, In: Mitteilungen des Vereins für Geschichte der Stadt Nürnberg 42 (1951), S. 297.

29 Vgl. Martin Schieber: Nürnberg, S. 84.

30 Vgl. Walter Jungkunz: Sterblichkeit, S. 303.

31 Vgl. Rudolf Endres: Endzeit, S. 275.

32 Vgl. Carolin Porzelt: Die Pest in Nürnberg. Leben und Herrschen in Pestzeiten in der Reichsstadt Nürnberg (1562-1713), St. Ottilien 2000, S. 55-58.

33 Verordnung „Sterbensläufft“, Nürnberg 1634, Blatt 1 u. 3, Abdruck in: VD17 23:294004P.

Ende der Leseprobe aus 23 Seiten

Details

Titel
Die Pest im Dreißigjährigen Krieg
Untertitel
Eine Betrachtung der Stadt Nürnberg
Hochschule
Freie Universität Berlin
Note
1,3
Autor
Jahr
2017
Seiten
23
Katalognummer
V1128237
ISBN (eBook)
9783346487902
ISBN (Buch)
9783346487919
Sprache
Deutsch
Schlagworte
pest, dreißigjährigen, krieg, eine, betrachtung, stadt, nürnberg
Arbeit zitieren
Anton Drutschmann (Autor:in), 2017, Die Pest im Dreißigjährigen Krieg, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1128237

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