Diese Arbeit beschäftigt sich, in Bezug auf Platons Dialogen Alkibiades und Charmides, mit der Frage ob Platons Selbst ein Individuum ist.
Im Dialog Alkibiades erweist sich dieser als ein Individuum, dass einer der besten Politiker sein möchte. Im folgenden Gespräch kommen die beiden Individuen, Sokrates und Alkibiades, auf den Weg der Selbsterkenntnis zu sprechen und einigen sich schließlich auf den Weg der Selbsterkenntnis durch das Wissen, das allen Menschen in der Selbsterkenntnis zugänglich ist. Dieses Intellekt zeigt sich, wenn sich Menschen ihrer Handlungen über Gut und Böse bewusst sind. Demnach kann das Selbst als Individuum angesehen werden, da die eigenen Handlungen immer individuell sind.
Sokrates deckt zunächst Alkibiades Nichtwissen als zukünftiger Politiker auf. Daraufhin spricht er von der Bestimmung dieses Besseren, was das Gerechte und Ungerechte sei. Alkibiades erwidert, dass er wisse was angeblich gerecht und ungerecht sei. Platon erwidert hingegen, dass die Leute keine guten Lehrer seien. Er kommt wieder zu dem Schluss, dass Alkibiades nicht wisse was gerecht und ungerecht sei. Dabei ist Alkibiades als Unwissendes Individuum zu verstehen. Beide versuchen sich individuell an dem Konzept der Selbsterkenntnis anzunähern.
Inhaltsverzeichnis
- Selbsterkenntnis als Handlung reflektierender Individuen
- Alkibiades
- Charmides
- Das Individuum als Entität
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieses Essay untersucht, in Bezug auf Platons Dialoge Alkibiades und Charmides, die Frage, ob Platons Selbst ein Individuum ist. Es analysiert die verschiedenen Aspekte der Selbsterkenntnis in den Dialogen und beleuchtet, wie Platon die Beziehung zwischen dem Selbst, dem Göttlichen und der individuellen Erkenntnis versteht.
- Die Rolle der Selbsterkenntnis im Streben nach Vollkommenheit
- Die Verbindung von Selbsterkenntnis und Besonnenheit
- Das Verhältnis von individuellem Wissen und dem Intellekt
- Die Abgrenzung des Selbst vom Göttlichen Ideal
- Die Bedeutung der Selbsterkenntnis für die gesellschaftliche Rolle des Individuums
Zusammenfassung der Kapitel
Alkibiades
Im Dialog Alkibiades strebt Alkibiades danach, der beste Politiker zu werden. Sokrates und Alkibiades diskutieren den Weg der Selbsterkenntnis und einigen sich darauf, dass sie durch das Wissen erreicht werden kann, das allen Menschen zugänglich ist. Sokrates deckt zunächst Alkibiades’ Unwissenheit über Gerechtigkeit und Ungerechtigkeit auf. Alkibiades argumentiert, dass das Gerechte nicht immer das Nützliche sei, während Sokrates behauptet, dass Schönheit, Güte, Nützlichkeit und Gerechtigkeit dasselbe seien. Beide erkennen, dass Selbsterkenntnis notwendig ist, um sich zu verbessern. Sie kommen zu der Erkenntnis, dass die Seele den Leib regiert und dass Selbsterkenntnis die Entdeckung des Gottes in uns ist. Das Selbst wird als Abbild Gottes in der Spiegelung des Selbst im Anderen erkannt.
Charmides
In Charmides argumentiert Sokrates, dass die Besonnenheit der Seele die Voraussetzung für die Heilung des Leibes ist. Das Gespräch zeigt, dass Selbsterkenntnis als Wissen über die Grenzen des eigenen Wissens verstanden werden kann. Kritias kommt zu dem Schluss, dass Besonnenheit das Selbst erkennen ist, während Sokrates argumentiert, dass Besonnenheit ein Wissen über das Selbst und andere Arten von Wissen ist.
Schlüsselwörter
Die zentralen Begriffe des Essays sind Selbsterkenntnis, Individuum, Selbst, Besonnenheit, Intellekt, göttliches Ideal, Wissen, Tugend und gesellschaftliche Rolle.
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- Michal Hanna Göbel (Author), 2021, Das Selbst bei Platon als Individuum. Reflektierte Individuen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1128360