Was sind die Ursachen für häusliche Gewalt und wie unterscheiden sich die verschiedenen Formen?
In der vorliegenden Arbeit wird sich auf die Gewalt von Männern gegenüber Frauen bezogen. Für Frauen ist das eigene Zuhause, der eigentliche Schutzraum der Familie, der gefährlichste Ort, an dem sie Gewalterfahrungen erleben. Kinder leiden ebenfalls unter der häuslichen Gewalt, die direkt oder indirekt, z.B. durch Beobachtung von Gewalt, erlebt werden kann.
In unserer Gesellschaft ist häusliche Gewalt kein seltenes Phänomen. Es ist ein Thema, welches Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter in ihrem beruflichen Kontext beschäftigt und immer beschäftigen wird.
Gerade in Zeiten wie der aktuellen Corona-Krise, steigt das Risiko von häuslicher Gewalt. Diese Ausnahmesituation stellt Familien und Partnerschaften vor große Herausforderungen. Das sind beispielsweise veränderte Tagesabläufe, beengte Wohnverhältnisse, finanzielle Sorgen oder die Ungewissheit über die Zukunft, die Spannungsfelder innerhalb der Familien erzeugen. All diese Faktoren schaffen eine angespannte Atmosphäre innerhalb der Familien. Es kann vermehrt zu Streitigkeiten und aggressivem Verhalten untereinander kommen, was bis zu Gewaltausbrüchen führen kann.
Lamnek et al definieren häusliche Gewalt als „Gewalt unter Personen, die intim oder eng verwandt sind und ständig oder zyklisch zusammen wohn(t)en.“. Diese weite Definition häuslicher Gewalt schließt neben der Gewalt unter Erwachsenen auch die Gewalt gegen Kinder mit ein.
Die Ergebnisse einer repräsentativen Studie des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend aus dem Jahr 2004 zeigen, dass jede vierte Frau mindestens einmal in ihrem Leben körperliche und/oder sexualisierte Gewalt durch ihren aktuellen oder früheren Beziehungspartner erlebt hat. Laut der der polizeilichen Kriminalstatistik richten sich die Gewalttaten überwiegend gegen Frauen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Ursachen häuslicher Gewalt
- Lerntheorien
- Ressourcen- und Machttheorien
- Feministische Theorien
- Formen häuslicher Gewalt
- Häufigkeit häuslicher Gewalt
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit analysiert die Ursachen und Formen häuslicher Gewalt. Dabei werden verschiedene theoretische Perspektiven herangezogen, um das Phänomen der Gewalt in Familien und Partnerschaften zu beleuchten. Die Arbeit soll ein besseres Verständnis der Hintergründe und der vielfältigen Erscheinungsformen von häuslicher Gewalt fördern.
- Lerntheorien als Erklärungsansatz für die Übertragung von Gewalthandlungen
- Ressourcen- und Machttheorien und ihre Rolle bei der Entstehung von Gewalt
- Feministische Theorien und die Betonung des Machtgefälles zwischen Mann und Frau
- Bedeutung der sozialen und ökonomischen Ressourcen im familiären Kontext
- Die Bedeutung von Genderrollen und patriarchalen Strukturen für die Entstehung von Gewalt
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel stellt die Relevanz des Themas häusliche Gewalt in der heutigen Gesellschaft heraus und beleuchtet die aktuelle Situation. Die Arbeit fokussiert sich auf die Gewalt von Männern gegenüber Frauen. Kapitel 2 erörtert verschiedene Ursachen von häuslicher Gewalt und untersucht verschiedene Erklärungsansätze. Dabei werden die Lerntheorien, die Ressourcen- und Machttheorien sowie die feministischen Theorien behandelt. Kapitel 3 erläutert die verschiedenen Formen häuslicher Gewalt, während Kapitel 4 die Häufigkeit des Phänomens beleuchtet.
Schlüsselwörter
Häusliche Gewalt, Lerntheorien, Ressourcen- und Machttheorien, Feministische Theorien, Patriarchat, Genderrollen, soziale Ressourcen, ökonomische Ressourcen, Gewaltformen, Häufigkeit, Frauen, Männer.
- Citation du texte
- Alina Schweizer (Auteur), 2020, Häusliche Gewalt. Ursachen, Formen und Häufigkeit, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1128952