Beim Schlagwort „Parteien-PR“ ist die erste Assoziation meist der Wahlkampf. Dies verwundert
nicht weiter, da die Parteien gerade in der Wahlkampfphase besonders intensiv
Öffentlichkeitsarbeit betreiben und auch das Interesse an dieser PR-Arbeit stark anwächst. Diese
Hausarbeit trägt der herausragenden Bedeutung des Wahlkampfs in der Öffentlichkeitsarbeit
politischer Parteien Rechung, indem selbiger im fünften und längsten Kapitel ausführlich
behandelt wird. Aber auch andere wichtige Aspekte dieses Teilbereichs der Public Relations
sollen nicht zu kurz kommen. Ein solcher Bereich sind etwa die Rechtsgrundlagen für Parteien-
PR, die eine Besonderheit des Themas darstellen, denn für kaum einen anderen Bereich ist die
öffentliche Kommunikation so stark reglementiert. Eine kurze Zusammenfassung der
Anforderungen, die das Grundgesetz und das Parteiengesetz stellt, gibt das erste Kapitel; das
zweite Kapitel stellt die Probleme und Schwierigkeiten dar, die sich aus diesen vorgeschriebenen
Bedingungen in der Praxis ergeben. Im Anschluss werden die Schwerpunkte der internen und der
externen Öffentlichkeitsarbeit politischer Parteien beschrieben, wobei auch die neuen Medien
Beachtung finden, da diese gerade im PR-Bereich immer stärker an Bedeutung gewinnen.
Als Fallbeispiel dienen hierfür Bündnis 90/Die Grünen, die zwar eine verhältnismäßig kleine und
auch noch recht junge Partei sind, jedoch gerade bezüglich ihrer Öffentlichkeitsarbeit und ihres
Umgangs mit den Medien eine starke Wandlung vollzogen haben, was sie für eine Arbeit zu
diesem Thema besonders interessant macht.
Die Begriffe Public Relations (PR) und Öffentlichkeitsarbeit sind als Synonyme zu betrachten und
beruhen auf der Definition von Bentele: PR ist „das Management von Informations- und
Kommunikationsprozessen zwischen Organisationen einerseits und ihren internen oder externen
Umwelten (Teilöffentlichkeiten) andererseits“ (Bentele 1997, S.22). Hier bedeutet PR also: Wie
kommuniziert eine Partei nach innen und nach außen? Wie verbreitet sie Informationen in den für
sie relevanten Teilöffentlichkeiten wie z.B. den Parteimitgliedern, den Wählern und den Medien?
Wie werden dabei die sechs wichtigsten Funktionen der Öffentlichkeitsarbeit, „Information,
Kommunikation, Imagegestaltung, kontinuierlicher Vertrauenserwerb, Konfliktmanagement und
das Herstellen von gesellschaftlichem Konsens“ (Bentele 1997, S.22f.) berücksichtigt und
verwirklicht? Diesen Fragen soll im Folgenden auf den Grund gegangen werden.
Inhaltsverzeichnis
- 0. Einleitung
- 1. Rechtliche Rahmenbedingungen für politische PR
- 2. Problemfelder der Parteien-PR
- 3. Das Verhältnis der Grünen zu den Medien
- 4. Interne Öffentlichkeitsarbeit
- 4.1. Die interne Öffentlichkeitsarbeit der Grünen: Die Mitgliederzeitschrift „schrägstrich“
- 4.2. Abgrenzung zwischen interner und externer Öffentlichkeitsarbeit
- 5. Externe Öffentlichkeitsarbeit
- 5.1. Der Wahlkampf als „Höhepunkt“ parteipolitischer PR
- 5.2. Wahlkampf in den Medien
- 5.3. Der Bundestagswahlkampf 2002 der Grünen
- 6. PR in den neuen Medien
- 6.1. Wahlkampf im Internet
- 6.2. Die Grünen im Internet
- 7. Fazit und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Öffentlichkeitsarbeit politischer Parteien in der Bundesrepublik Deutschland, insbesondere am Beispiel von Bündnis 90/Die Grünen. Die Zielsetzung besteht darin, die rechtlichen Rahmenbedingungen, die Herausforderungen und die Strategien der Parteien-PR zu beleuchten. Der Fokus liegt dabei sowohl auf der internen als auch auf der externen Kommunikation, einschließlich des Einsatzes neuer Medien.
- Rechtliche Rahmenbedingungen der Parteien-PR im Kontext des Grundgesetzes und des Parteiengesetzes
- Herausforderungen und Zielkonflikte in der Parteien-PR (z.B. Wettbewerb vs. positives Image der Parteiendemokratie)
- Interne und externe Kommunikationsstrategien politischer Parteien
- Die Rolle der Medien im Wahlkampf und in der politischen Kommunikation
- Der Einsatz neuer Medien (Internet) in der Parteien-PR
Zusammenfassung der Kapitel
0. Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema Parteien-PR ein und betont die besondere Bedeutung des Wahlkampfs. Sie definiert Public Relations nach Bentele und skizziert den Forschungsansatz, der sich auf Bündnis 90/Die Grünen konzentriert, um deren Entwicklung im Umgang mit Medien zu analysieren. Die Arbeit untersucht die interne und externe Kommunikation der Partei sowie den Einfluss neuer Medien.
1. Rechtliche Rahmenbedingungen für politische PR: Dieses Kapitel beschreibt die rechtlichen Grundlagen der politischen PR in Deutschland, basierend auf Artikel 21 des Grundgesetzes und dem Parteiengesetz. Es hebt die verfassungsrechtliche Bedeutung von Parteien hervor und erläutert deren Aufgaben im Hinblick auf die politische Willensbildung, die politische Bildung und die Verbindung zwischen Volk und Staatsorganen. Die Rolle der Parteien als "Sprachrohr des Volkes" und die damit verbundene Verantwortung werden detailliert diskutiert.
2. Problemfelder der Parteien-PR: Dieses Kapitel analysiert die Herausforderungen der Parteien-PR, insbesondere den Zielkonflikt zwischen dem Erhalt eines positiven Images der Parteiendemokratie und dem Wettbewerb unter den Parteien. Es beleuchtet die Schwierigkeiten, die sich aus der Notwendigkeit ergeben, verschiedene Teilöffentlichkeiten mit unterschiedlichen Interessen anzusprechen, und diskutiert das Spannungsfeld zwischen kritischer Auseinandersetzung mit politischen Gegnern und dem Schutz des Images der Parteienlandschaft.
Schlüsselwörter
Parteien-PR, Öffentlichkeitsarbeit, politische Kommunikation, Bündnis 90/Die Grünen, Wahlkampf, Medien, Internet, Rechtliche Rahmenbedingungen, Parteiengesetz, Grundgesetz, interne Öffentlichkeitsarbeit, externe Öffentlichkeitsarbeit, Zielkonflikte, Parteiendemokratie.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Öffentlichkeitsarbeit der Grünen
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht die Öffentlichkeitsarbeit politischer Parteien in Deutschland, insbesondere von Bündnis 90/Die Grünen. Sie beleuchtet die rechtlichen Rahmenbedingungen, Herausforderungen und Strategien der Parteien-PR, sowohl intern als auch extern, inklusive des Einsatzes neuer Medien.
Welche Themen werden im Einzelnen behandelt?
Die Arbeit umfasst die rechtlichen Grundlagen der Parteien-PR (Grundgesetz, Parteiengesetz), die Herausforderungen wie den Zielkonflikt zwischen Wettbewerb und positivem Image der Parteiendemokratie, interne und externe Kommunikationsstrategien, die Rolle der Medien im Wahlkampf, und den Einsatz neuer Medien (Internet) in der Parteien-PR. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Analyse der Grünen und deren Entwicklung im Umgang mit Medien.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit und was ist ihr Inhalt?
Die Arbeit gliedert sich in sieben Kapitel: Einleitung, Rechtliche Rahmenbedingungen für politische PR, Problemfelder der Parteien-PR, Das Verhältnis der Grünen zu den Medien, Interne Öffentlichkeitsarbeit (inkl. der Mitgliederzeitschrift „schrägstrich“ und Abgrenzung zur externen Kommunikation), Externe Öffentlichkeitsarbeit (inkl. Wahlkampf, Medien und dem Bundestagswahlkampf 2002), und PR in den neuen Medien (inkl. Wahlkampf und Präsenz im Internet). Jedes Kapitel behandelt einen spezifischen Aspekt der Parteien-PR der Grünen.
Wie wird die interne Öffentlichkeitsarbeit der Grünen behandelt?
Die interne Öffentlichkeitsarbeit wird anhand der Mitgliederzeitschrift „schrägstrich“ analysiert und von der externen Öffentlichkeitsarbeit abgegrenzt. Es wird untersucht, wie die Partei intern mit ihren Mitgliedern kommuniziert.
Welchen Stellenwert hat der Wahlkampf in dieser Arbeit?
Der Wahlkampf wird als „Höhepunkt“ parteipolitischer PR betrachtet und ausführlich behandelt, sowohl im Hinblick auf die Medienpräsenz als auch auf den Einsatz neuer Medien wie dem Internet. Der Bundestagswahlkampf 2002 der Grünen dient als Fallbeispiel.
Welche Rolle spielen neue Medien in der Arbeit?
Die Arbeit untersucht die Bedeutung des Internets im Wahlkampf und die Online-Präsenz der Grünen. Es wird analysiert, wie die Partei neue Medien für ihre Öffentlichkeitsarbeit nutzt.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit am besten?
Schlüsselwörter sind: Parteien-PR, Öffentlichkeitsarbeit, politische Kommunikation, Bündnis 90/Die Grünen, Wahlkampf, Medien, Internet, Rechtliche Rahmenbedingungen, Parteiengesetz, Grundgesetz, interne Öffentlichkeitsarbeit, externe Öffentlichkeitsarbeit, Zielkonflikte, Parteiendemokratie.
Wo finde ich weitere Informationen?
(Hier könnte ein Link zu der vollständigen Arbeit eingefügt werden, falls verfügbar)
- Citation du texte
- M.A. Gesa Lüß (Auteur), 2003, Öffentlichkeitsarbeit politischer Parteien am Beispiel von Bündnis90/Die Grünen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/112965