Vorbilder finden sich zu allen Zeiten – so auch im Deutschland des 12. Jahrhunderts.
Schillernde Gestalten von großem Mut, großer Weisheit und großer Macht üben
damals wie heute eine immense Faszination auf die Menschen aus. Die beiden
epischen Werke des 12. Jahrhunderts, die legendenhafte Erzählung Gregorius von
Hartmann von Aue und das Alexanderlied des Pfaffen Lambrecht thematisieren
derart schillernde Gestalten, die beide durch ihre jeweiligen Verdienste einen
Vorbildstatus inne haben und als gutes Beispiel dienen sollen. Dabei gibt es einige
Gemeinsamkeiten, aber auch viele Unterschiede in der Bewertung der
Vorbildfunktionen. Diese zu erarbeiten und zu vergleichen wird Aufgabe dieser
Arbeit sein. Es wird zu zeigen sein, dass sowohl der Makedonenkönig Alexander, als
auch der spätere Papst Gregorius in weltlicher und auch geistlicher Art als Vorbilder
fungieren. Dabei wird der Analyse ein hermeneutisches Vorgehen zu Grunde gelegt.
Vor allem im Hinblick auf die geistlichen Vorbildfunktionen – besonders des
Vorauer Alexanders – die oftmals implizit zum Ausdruck kommen, jedoch nicht
immer explizit erwähnt werden, scheint die hermeneutische Methode angebracht, um
den Intentionen des Autors gerecht zu werden und zu dem Ziel eines adäquaten
Verstehens zu gelangen.
[...]
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Textgrundlagen
- Vorbildfunktionen geistlicher Art
- Alexander – Instrumentum Dei
- Gregorius - Imitatio Christi
- Vorbildfunktionen weltlicher Art
- Alexander – mächtiger Eroberer und großer Herrscher
- Gregorius - gerechter Herrscher und Papst
- Schlussbetrachtung
- Bibliografie
- Primärliteratur
- Sekundärliteratur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Analyse von Vorbildfunktionen in zwei mittelalterlichen Epen: dem Alexanderlied des Pfaffen Lambrecht und dem Gregorius von Hartmann von Aue. Ziel ist es, die unterschiedlichen Arten von Vorbildfunktionen, die in beiden Werken dargestellt werden, zu erarbeiten und zu vergleichen. Dabei wird untersucht, inwiefern die Protagonisten Alexander und Gregorius sowohl in weltlicher als auch in geistlicher Hinsicht als Vorbilder dienen.
- Untersuchung der Vorbildfunktionen in den beiden Epen
- Vergleich der weltlichen und geistlichen Vorbildfunktionen von Alexander und Gregorius
- Analyse der Intentionen der Autoren
- Hermeneutische Betrachtung der impliziten und expliziten Vorbildfunktionen
- Bedeutung der beiden Werke im Kontext der mittelalterlichen Literatur
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Vorbildfunktionen in mittelalterlicher Epik ein und stellt die beiden Werke, das Alexanderlied und den Gregorius, vor. Sie erläutert die Zielsetzung der Arbeit und das hermeneutische Vorgehen.
Das Kapitel "Textgrundlagen" beleuchtet die Entstehungsgeschichte und die verschiedenen Fassungen des Alexanderliedes sowie die literarische Tradition des Gregorius. Es wird auf die unterschiedlichen Intentionen der Autoren und die Bedeutung der Werke im Kontext der mittelalterlichen Literatur eingegangen.
Im Kapitel "Vorbildfunktionen geistlicher Art" werden die geistlichen Vorbildfunktionen von Alexander und Gregorius analysiert. Es wird untersucht, inwiefern Alexander als "Instrumentum Dei" und Gregorius als "Imitatio Christi" dargestellt werden.
Das Kapitel "Vorbildfunktionen weltlicher Art" befasst sich mit den weltlichen Vorbildfunktionen der beiden Protagonisten. Es wird untersucht, inwiefern Alexander als mächtiger Eroberer und großer Herrscher und Gregorius als gerechter Herrscher und Papst als Vorbilder dienen.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die mittelalterliche Epik, Vorbildfunktionen, Alexander der Große, Gregorius, Hartmann von Aue, Lambrecht, Instrumentum Dei, Imitatio Christi, weltliche und geistliche Vorbildfunktionen, hermeneutische Analyse, mittelalterliche Literatur.
- Citation du texte
- Nina Kolmorgen (Auteur), 2008, Vorbildfunktionen in mittelalterlicher Epik, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/112987