Die Soziale Marktwirtschaft

Ein tragfähiges wirtschaftspolitisches Konzept für die desolate wirtschaftliche Lage Westdeutschlands nach dem Zweiten Weltkrieg


Hausarbeit, 2006

13 Seiten, Note: 1,7


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1 Hinführung zum Thema

2 Die wirtschaftliche Lage in Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg

3 Die Soziale Marktwirtschaft als Konzept zum Aufbau eines funktionsfähigen Deutschland
3.1 Darstellung der Sozialen Marktwirtschaft
3.2 Umsetzung der Sozialen Marktwirtschaft

4 Schlussbetrachtung

5 Literaturverzeichnis

1 Hinführung zum Thema

Auch wenn das Schlagwort Soziale Marktwirtschaft in Anbetracht der derzeitigen starken volkswirtschaftlichen Probleme in den Hintergrund rückte, so ist es dennoch eins der bekanntesten Markenzeichen Deutschlands. Weiterhin ist es ein Begriff der für den wirtschaftlichen Erfolg unseres Landes vor dem Hintergrund der am 8. Mai 1945 stattgefundenen Kapitulation zurückzuführen ist und der dadurch resultierende Zusammenbruch des dritten Reichs.

Während des Krieges hatten sich die Menschen auf die Kampfmittelproduktion beschränkt und die Herstellung von Lebensmitteln stark zurückgestellt. Als Folge dessen musste die gesamte Gesellschaft in Deutschland von Krieg auf Frieden umgestellt werden, außerdem wurden mehrere Millionen Wohnungen zerstört, wobei dieses Problem durch die Vertriebenen aus dem Osten zusätzlich verstärkt wurde.[1]

Nach Erhard ist die Marktwirtschaft die Wirtschaftsordnung, die ein Maximum an Produktivität, Wohlstandsvermehrung und persönlicher Freiheit verbindet. Selbstverantwortung, Freiheit und persönliche Initiative bei der Berufswahl, Erwerbstätigkeit und Konsum, die jedem als Produzenten und als Verbraucher die Wahrnehmung der wirtschaftlichen Chancen eröffnen, sind die Antriebskräfte, die in der Marktwirtschaft zu einem Höchstmaß an Produktion und einer Steigerung des Wohlstands der kompletten Bevölkerung führen.[2]

Die vorliegende Arbeit im Fach Wirtschaftspolitik bezieht sich auf die soziale Marktwirtschaft vor dem Hintergrund der desolaten wirtschaftlichen Lage in Deutschland 1945. Sie hat zum Ziel die tatsächliche ideale Konzeption der Sozialen Marktwirtschaft in der Bundesrepublik Deutschland aufzuzeigen. Außerdem soll diskutiert werden, warum sie sich als ein tragfähiges wirtschaftspolitisches Konzept in Westdeutschland etablierte.

Um den Entwicklungsprozess verständlich zu machen wird im 2. Kapitel zunächst die wirtschaftliche Lage in der Bundesrepublik Deutschland nach dem zweiten Weltkrieg erläutert, woraufhin dann im 3. Kapitel intensiv auf die Soziale Marktwirtschaft als Konzept zum Aufbau eines funktionsfähigen Deutschland eingegangen wird. Innerhalb dieses Abschnitts wird der allgemeine Begriff Soziale Marktwirtschaft dargestellt und es wird aufgezeigt, wie sie umgesetzt wurde. Im 4. Kapitel erfolgt dann eine abschließende Betrachtung, die zudem einen zukunftsbezogenen Ausblick beinhaltet. Darüber hinaus werden in der Abschlussbetrachtung einige Probleme und Entwicklungen aufgeführt, die auf aktuelle Reformen zurückzuführen sind.

2 Die wirtschaftliche Lage in Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg

Um den wirtschaftlichen Erfolg in der Bundesrepublik Deutschland nach dem zweiten Weltkrieg zu beschreiben wird nicht selten der Begriff Soziale Marktwirtschaft verwendet und dieser nimmt besonders an Bedeutung zu, wenn die Ausgangslage von 1945 bedacht wird.

Die alliierten Mächte Frankreich, Sowjetunion, Großbritannien und USA entmündigten Deutschland politisch nach der bedingungslosen Kapitulation im Mai1945 und damit verloren sie ihre Existenz als Staat. Des Weiteren sollten sie beispielsweise durch Produktionsverbote an einer Rückkehr zur Militär- und Wirtschafteinheit gehindert werden.

Es kam zu schwarzen Märkten, da schon vor dem Ende des Krieges Grundnahrungsmittel, Rohstoffe und andere wichtige Güter fehlten. Diese waren streng rationiert und nur auf Zuteilung erhältlich.[3]

Die westlichen Siegermächte, insbesondere die USA, wollten nach der Spaltung Deutschlands in Ost und West durch die Berliner Blockade 1948, die Gründung eines westdeutschen Seperatstaates. Mit dieser politischen Veränderung wollten die westlichen Mächte ein Europa schaffen, dass politisch stabil war, um dem Expansionsdrang der Sowjetunion nach Westen entgegenzutreten. Die Bundesrepublik Deutschland wurde dann am 23. Mai 1949 durch die Unterzeichnung des Grundgesetzes gegründet.[4]

Schon während und auch vor dem Krieg befassten sich einige Wissenschaftler eingehend mit der wirtschaftspolitischen und gesellschaftlichen Zukunft Deutschlands nach ihrer nationalsozialistischen Diktatur. Einig waren sich diese, dass die wirtschaftliche Not nur eine von mehreren Ursachen für den Krieg war. Vor allem aber waren die nationalsozialistische totale Lenkungswirtschaft und Zuteilung Ursachen für die Stagnation der Wechselwirkungen zwischen allen marktwirtschaftlichen Produktivkräften.[5]

Denn es wurde schon 1936 ein allgemeiner Preisstopp eingeführt, der einen Anstieg der Preise durch eine permanente Nachfrageerhöhung vermeiden sollte. Außerdem förderten die Ausgabesteigerungen des Staates für die militärische Aufrüstung die Nachfrage nach lebenswichtigen Konsumgütern. Dies hatte letztlich eine Lenkungswirtschaft durch Beseitigung der Marktwirtschaft zur Folge.

3 Die Soziale Marktwirtschaft als Konzept zum Aufbau eines funktionsfähigen Deutschland

3.1 Darstellung der Sozialen Marktwirtschaft

Für das Schlagwort Soziale Marktwirtschaft existiert keine einheitliche Begriffsbe-stimmung, wobei sie aber dennoch als Grundlage der deutschen Wirtschafts- und Sozialordnung gilt. Sie hat große Erfolge erzielt und war von Anfang an ein offenes Konzept. In Folge dessen gibt es auch in der betroffenen Literatur keine exakte Definition. Beispielsweise wird unter dem Begriff einen Orientierungsrahmen, der langfristig für wirtschaftspolitische Entscheidungsträger angelegt ist verstanden. Dieser besteht aus einem Zielsystem, zielkonformen Ordnungsprinzipien zur Bestimmung individueller Entscheidungs- und Handlungsspielräume, sowie aus ziel- und ordnungskonformen Methoden und Prinzipien für das ökonomische Handeln des Staates. Diesem fällt die Rolle zu, auf sozialen Ausgleich hinzuwirken. Und aufgrund unterschiedlicher Interpretationen ergeben sich verschiedene Zielsysteme, Ordnungsprinzipien und Handlungsspielräume.[6]

Die Konzeption der Sozialen Marktwirtschaft beinhaltet drei Grundziele. Zum einen die Vollbeschäftigung, denn keiner darf aus dem Wirtschaftsprozess ausgegrenzt werden und jeder muss Zugang zur Produktion und zum Markt haben. Des Weiteren ist Geldwertstabilität ein Ziel, damit jeder für sich selbst sorgen kann und Ersparnisse wertbeständig sind. Das dritte grundsätzliche Ziel ist die private Haftung. Wirtschaftliche Handlungen müssen vertreten, Schäden vom Verursacher ersetzt und Nachteile müssen ausgeglichen werden.[7]

Abhängig ist dessen Interpretationsfähigkeit von seinen geschichtlichen Wurzeln. Im Liberalismus des 18. Jahrhunderts in England ist die älteste Wurzel der Sozialen Marktwirtschaft zu finden. Diese trifft auf mit den Namen Adam Smith, John Stuart Mill und David Ricardo. Die marxistische und später von 1900-1930 die nachmarxistische Kapitalismusforschung gelangten über die Auseinandersetzung mit der Sozialen Frage, der Proletarisierung und den Kartell- bzw. Syndiaktsbildungen, die der extreme Manchesterkapitalismus aufwarf zur Blüte.[8]

[...]


[1] Vgl. Müller, H.-M., Geschichte, 1996, S. 310

[2] Vgl. Erhard, L., Wirtschaftspolitik, 1962, S. 302

[3] Vgl. Müller-Armack, A., Marktwirtschaft, 1988, S. 4

[4] Vgl. Maibaum, W., Geschichte, 1998, S. 22

[5] Vgl. Müller-Armack, A, Marktwirtschaft, 1988, S. 6

[6] Vgl. Cassel, D./Rauhut, S., Soziale Marktwirtschaft, 1998, S. 5

[7] Vgl. Folien zur Veranstaltung Wirtschaftspolitik

[8] Vgl. Gutmann, G., Soziale Marktwirtschaft, 1998, S. 53

Ende der Leseprobe aus 13 Seiten

Details

Titel
Die Soziale Marktwirtschaft
Untertitel
Ein tragfähiges wirtschaftspolitisches Konzept für die desolate wirtschaftliche Lage Westdeutschlands nach dem Zweiten Weltkrieg
Hochschule
Private Fachhochschule für Wirtschaft und Technik Vechta-Diepholz-Oldenburg; Abt. Vechta
Note
1,7
Autor
Jahr
2006
Seiten
13
Katalognummer
V113097
ISBN (eBook)
9783640137503
ISBN (Buch)
9783640137633
Dateigröße
400 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Soziale, Marktwirtschaft
Arbeit zitieren
Diplomkauffrau Claudia Weß (Autor:in), 2006, Die Soziale Marktwirtschaft , München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/113097

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