Inwiefern sich eine Autonomieveränderung durch einen Rechtsträgerwechsel auswirkt, soll im Rahmen dieser Arbeit analysiert werden. Vor diesem Hintergrund bezieht sich die Arbeit auf die Forschungsfrage: Welchen Effekt hat ein Rechtsträgerwechsel auf die Autonomie von Hochschulen?
Zur Beantwortung der vorangegangenen Frage wird die Autonomie niedersächsischer Hochschulen anhand konkreter Analysedimensionen bewertet. Nachdem im zweiten Kapitel die Grundstruktur niedersächsischer Hochschulen sowie die des Stiftungsmodells skizziert wurde, werden in Kapitel drei die zentralen Begrifflichkeiten dargestellt und das Phänomen der behördlichen Autonomie im Rahmen des Prinzipal-Agent-Ansatzes aufgezeigt. Weiterhin werden zentrale Autonomiedimensionen identifiziert, welche die Basis für die vorliegende Arbeit bilden. Im vierten und fünften Kapitel werden die ermittelten Autonomie-Dimensionsfaktoren auf die Stiftungshochschulen in Niedersachsen angewandt, analysiert und interpretiert.
Hochschulen stehen mehr denn je im internationalen Wettbewerb um die besten Wissenschaftler . Zur Lösung dieser Wettbewerbsproblematik beziehen sich hochschulpolitische Reformansätze in den letzten Jahren vermehrt auf die Ausgestaltung institutioneller Autonomie und Deregulierung. Die Intention: Effizientere Aufgabengestaltung durch unternehmerisches Denken und eine größere Staatsferne.
Seit den 1970er Jahren lassen sich im Hochschulsystem in Deutschland bereits starke Autonomiebestrebungen und Entstaatlichungsaspekte im Gesetzessystem verzeichnen. So ermöglicht es der niedersächsische Gesetzgeber, die Hochschulen von einer staatlichen Einrichtung in eine Trägerschaft einer öffentlich-rechtlichen Stiftung zu überführen und demnach eine Entstaatlichung der Hochschulen in Bezug auf die Trägerschaft zu vollziehen. Durch diese neue, autonome und selbstverwaltete Hochschule erhofft sich der Gesetzgeber eine Stärkung des Wettbewerbs und eine effizientere Aufgabenerfüllung.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Niedersächsische Hochschulstruktur
- Theoretische Einführung
- Begriffsbestimmungen
- Prinzipal-Agent-Theorie
- Autonomiedimensionen
- Analyse der Autonomie von Stiftungshochschulen
- organisational-autonomy
- interventional-autonomy
- policy-autonomy
- financial-autonomy
- Bewertung der Autonomie von Stiftungshochschulen
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den Effekt eines Rechtsträgerwechsels auf die Autonomie niedersächsischer Hochschulen. Sie fokussiert dabei auf die Frage, inwiefern die Überführung einer Hochschule in die Trägerschaft einer öffentlich-rechtlichen Stiftung die institutionelle Autonomie beeinflusst.
- Autonomie von Hochschulen im Kontext von Wettbewerb und Reformen
- Rechtsform und Trägerschaft von Hochschulen in Niedersachsen
- Bedeutung des Stiftungsmodells für die Autonomie von Hochschulen
- Analyse der Autonomie in verschiedenen Dimensionen
- Bewertung der Autonomie von Stiftungshochschulen in Niedersachsen
Zusammenfassung der Kapitel
- Die Einleitung führt in die Thematik der Autonomie von Hochschulen ein und stellt die Forschungsfrage sowie die Struktur der Arbeit dar.
- Das zweite Kapitel beleuchtet die Grundstruktur der niedersächsischen Hochschulorganisation und beschreibt den Wandel, der durch das Stiftungsmodell entsteht. Es geht dabei auf die Rechtsform von Hochschulen und die unterschiedlichen Trägerschaften ein.
- Kapitel drei definiert zentrale Begrifflichkeiten wie Autonomie und beleuchtet die Anwendung der Prinzipal-Agent-Theorie im Kontext von Behörden. Es identifiziert außerdem verschiedene Autonomiedimensionen, die für die Analyse der Autonomie von Stiftungshochschulen relevant sind.
Schlüsselwörter
Autonomie, Stiftungshochschulen, Niedersachsens, Rechtsträgerwechsel, Prinzipal-Agent-Theorie, organisational-autonomy, interventional-autonomy, policy-autonomy, financial-autonomy, Hochschulentwicklung, Hochschulpolitik, Wettbewerb, Reformen.
- Quote paper
- Reja Strauß (Author), 2021, Ein Rechtsträgerwechsel und die Autonomie von niedersächsischen Stiftungshochschulen. Effekte und Auswirkungen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1131442