„Eine Mittelmeerinsel wie jede andere? Nein, eine Welt für sich. >Einen Schock der Freude<, hat einmal der englische Gouverneur Sir Harry Luke Malta genannt.“
Malta liegt am strategischen Kreuzungspunkt im Mittelmeer. Nicht zuletzt diese Lage bestimmte seit jeher das Geschick der im ganzen 316 km2 großen Inseln Malta, Gozo, Comino, Cominotto und Filfla. Mitten auf der Handelsroute zwischen Sizilien, Italien und Afrika übten sie dadurch schon von frühester Zeit einen Einfluss aus, der in deutlichem Gegensatz zu ihrer Größe steht. Abb.1
In dieser Hausarbeit werde ich anhand der sehr interessanten und vielseitigen Geschichte Maltas versuchen aufzuzeigen, welchen Einfluss die italienische Sprache auf die Entwicklung des Maltesischen nahm und inwieweit man auch noch heute von einer Italophonie auf Malta sprechen kann. Die erste Besiedlung Maltas erfolgte etwa 5200 v.Chr. von Sizilien aus. Die Einwanderer lebten nomadisch in Höhlen und in erste Linie vom Fischfang. Abb.2 Etwa 4000 v.Chr. entwickelte sich durch die isolierte Insellage eine Megalithkultur, noch heute zeugen davon die Überreste großer Steintempel.Abb.3 Warum diese Kultur 2500 v.Chr. ihr Ende fand, ist ungeklärt. Da die Menschen dort sehr friedfertig lebten, nimmt man an, dass sie einer Epidemie infolge einer Dürrekatastrophe zum Opfer fielen. In der Bronzezeit, ab etwa 2000 v.Chr. wurde die Insel erneut von Sizilien und Unteritalien aus besiedelt. Um 1000 v.Chr. wurde Malta von den Phöniziern kolonisiert, die Malta als sicheren Stützpunkt für ihren Seehandel sahen. Daher leitet Malta vielleicht auch seinen Namen ab, denn das phönizische Wort malet bedeutet soviel wie Zufluchtsort. Zum Punischen Reich gehörte Malta etwa ab 650 v.Chr., als die Insel Karthago unterstellt wurde. Infolge des 2. Punischen Krieges gelang es den Römern die Insel zu unterwerfen, Malta wurde Teil des Römischen Reiches. In dieser Zeit hieß die Insel Melita, in Anlehnung an die griechischen Worte méli „Honig“ und mélitta „Biene“, denn Malta war in erster Linie für seinen Honig berühmt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- 1. Der historische Hintergrund
- 1.1 Malta - Spielball der Kulturen
- 1.2 Der Malteser-Orden
- 1.3 Malta ab 1800
- 2. Die maltesische Sprache
- 2.1 Die Sprachgeschichte Maltas
- 2.2 Die Sprachsituation heute
- 2.3 Herkunft des Wortschatzes
- 2.4 Italienisch im Maltesischen
- Schlusswort
- Bibliographie
- Abbildungsverzeichnis
- Abbildungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit befasst sich mit der Geschichte Maltas und dem Einfluss der italienischen Sprache auf die Entwicklung des Maltesischen. Ziel ist es, aufzuzeigen, inwieweit man auch heute noch von einer Italophonie auf Malta sprechen kann.
- Die historische Entwicklung Maltas als Spielball verschiedener Kulturen
- Die Rolle des Malteserordens in der Geschichte Maltas
- Die Sprachgeschichte Maltas und die Entstehung des Maltesischen
- Der Einfluss des Italienischen auf den Wortschatz und die Grammatik des Maltesischen
- Die aktuelle Sprachsituation auf Malta und die Frage der Italophonie
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der Hausarbeit ein und stellt die Relevanz Maltas als strategischen Knotenpunkt im Mittelmeer heraus. Sie erläutert die Forschungsfrage und die Vorgehensweise der Arbeit.
Das erste Kapitel beleuchtet den historischen Hintergrund Maltas. Es werden die verschiedenen Kulturen und Herrschaftsformen vorgestellt, die die Insel im Laufe der Geschichte geprägt haben, von der ersten Besiedlung durch die Phönizier bis zur Übergabe an den Malteserorden im 16. Jahrhundert. Die Kapitel behandelt die Bedeutung Maltas als strategischer Stützpunkt für verschiedene Mächte und die Auswirkungen dieser Entwicklung auf die Kultur und Sprache der Insel.
Das zweite Kapitel widmet sich der maltesischen Sprache. Es wird die Sprachgeschichte Maltas beleuchtet, die Entwicklung des Maltesischen als eigenständige Sprache und die Einflüsse verschiedener Sprachen, insbesondere des Italienischen, auf die Sprache Maltas. Das Kapitel untersucht die Herkunft des Wortschatzes und die grammatikalischen Besonderheiten des Maltesischen und analysiert die Rolle des Italienischen in der maltesischen Sprache.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Geschichte Maltas, die Italophonie, die maltesische Sprache, die Entwicklung des Maltesischen, die Sprachgeschichte Maltas, der Einfluss des Italienischen auf das Maltesische, die Sprachsituation auf Malta, die Kultur Maltas und die Geschichte des Malteserordens.
- Quote paper
- Josephine Klingebeil (Author), 2006, Italophonie als geographischer und sozialer Raum: Malta, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/113206