Berührungen gehören zu den Grundbedürfnissen des Menschen. Sie sind Teil unseres biologisch-seelischen Urprogrammes. Die Haut ist unser Organ, an dem unser Selbstbewusstsein sowie Identität hängt und welches über eine eigene Intelligenz verfügt. Berührungen sind somit unentbehrlich für den Erhalt unserer Gesundheit und aktivieren unsere Selbstheilungskräfte.
Depression ist die häufigste psychische Störung bei Erwachsenen und betrifft weltweit über 300 Millionen Menschen. Die Gefahr, im Laufe eines Lebens an einer Depression zu erkranken, liegt bei 16-20%. Nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation stellen die Einschränkungen durch Depressionen die Hauptursache für verlorene Lebensjahre dar. In Deutschland konnte in den vergangenen Jahren stets eine Erhöhung der Diagnose Depression als Grund für Arbeitsunfähigkeit und als Diagnose einer stationären Behandlung beobachtet werden. Somit gehören Depressionen aktuell zu den wichtigsten Erkrankungen. Betroffene Patienten leiden unter Niedergeschlagenheit, Hoffnungslosigkeit, Freudlosigkeit, Interessenverlust, Antriebsmangel, häufig begleitet von Ängstlichkeit und erhöhter Müdigkeit.
Die häufigste verwendete Behandlungsform sind pharmakologische sowie psychotherapeutische Behandlungen sowie eine Kombination hieraus. Hierdurch erfolgt eine deutliche Verbesserung des Gesundheitszustandes. Einige essentielle Probleme sind jedoch bis heute nicht gelöst. Aus diesem Grund erfolgte eine alternative Forschung, um den Betroffenen Mut zu machen und um zur Linderung der Symptomatik beitragen zu können. In diesem Zusammenhang wurde das größte Organ des Körpers, die Haut, mit einer positiven Wirkung auf die Psyche näher beleuchtet. Die Haut enthält Millionen von Berührungsrezeptoren, über die wir Wärme und Kälte spüren. Von den Haut-Rezeptoren aus werden die Signale über Nervenbahnen an das Gehirn geschickt. Neben Struktur und Ort wird auch eine emotionale Bewertung der Berührung vorgenommen. Diese Verbindung besteht aus CT-Nervenbahnen und wird bei langsamen und sanften Streicheleinheiten aktiviert. Dies führt im Gehirn zur Ausschüttung des Glückshormons Oxytoxin, welches die Empfindlichkeit für Endorphine verändert und infolgedessen den Abbau des Stresshormons Cortisols aktiviert. Eine Oxytoxinausschüttung wirkt somit ähnlich eines Antidepressivums mit einer möglichen positiven Wirkung auf die Symptomatik bei Depressionen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einführung
- 1.1 Einleitung
- 1.2 Ziel
- 1.3 Forschungsfragen
- 2. Methodik
- 3. Berührung
- 3.1 Wissensstand
- 3.1.1 Geschichtlicher Hintergrund
- 3.1.2 Kulturelle Betrachtung
- 3.2 Definition von Berührung
- 3.2.1 Physische Ebene der Berührung
- 3.2.2 Psychische Ebene der Berührung
- 3.3 Bindungsforschung
- 3.4 Studienlage
- 4. Depression
- 4.1 Definition
- 4.2 Formen der Depression
- 4.2.1 Unipolare Depression
- 4.2.2 Bipolare Depression
- 4.3 Entstehung von Depression
- 5. Berührung in der Behandlung von Depressionen
- 5.1 Grundlagen der Psychotherapie
- 5.1.1 Die Bedeutung der Berührung in der Psychotherapie
- 5.1.1.1 Berührung und verbale Komponenten
- 5.1.1.2 Berührung und nonverbale Komponenten
- 5.1.2 Funktionen der Berührung in der Psychotherapie
- 5.1.3 Studienlage
- 5.1.4 Auswirkungen auf die Symptomatik bei Depressionen
- 5.1.4.1 Zusammenhang von Depressionen und Berührungen
- 5.1.4.2 Studienlage
- 5.2 Komplementäre Therapien - Achtsame Berührungstherapie
- 5.2.1 Vorgehensweise bei der achtsamen Berührungstherapie
- 5.2.2 Auswirkungen auf die Symptomatik bei Depressionen
- 5.2.3 Studienlage
- 6. Berührung und Neurobiologie
- 7. Diskussion
- 7.1 Forschungsfragen
- 7.2 Limitationen
- 7.3 Zukünftige Forschungsfragen
- 8. Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Masterarbeit untersucht die Möglichkeiten des Einsatzes von Berührungen in der Behandlung von Depressionen. Das Ziel ist es, den aktuellen Forschungsstand zu diesem Thema zusammenzufassen und die Bedeutung von Berührung auf physischer und psychischer Ebene zu beleuchten. Die Arbeit analysiert sowohl die theoretischen Grundlagen als auch die praktische Anwendung von Berührung in verschiedenen Therapieansätzen.
- Die Bedeutung von Berührung in der Psychotherapie
- Der Einfluss von Berührung auf die Symptomatik bei Depressionen
- Die Rolle der Bindungsforschung im Kontext von Berührung und Depression
- Komplementäre Therapien mit achtsamer Berührung
- Neurobiologische Aspekte von Berührung
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einführung: Dieses Kapitel führt in das Thema der Masterarbeit ein, erläutert die Zielsetzung und formuliert die Forschungsfragen. Es bietet einen Überblick über den Kontext der Arbeit und skizziert den methodischen Ansatz.
3. Berührung: Dieses Kapitel beleuchtet den Wissensstand zum Thema Berührung, sowohl aus geschichtlicher und kultureller Perspektive als auch unter Berücksichtigung der physischen und psychischen Ebenen. Es definiert den Begriff "Berührung" und integriert Erkenntnisse aus der Bindungsforschung sowie einen Überblick über relevante Studien.
4. Depression: Hier wird der Begriff der Depression definiert, verschiedene Formen der Depression werden unterschieden und die Entstehung von Depressionen wird beleuchtet. Dieses Kapitel liefert das notwendige Hintergrundwissen zum Verständnis der Zusammenhänge zwischen Berührung und Depression.
5. Berührung in der Behandlung von Depressionen: Dieses zentrale Kapitel erörtert die Grundlagen der Psychotherapie und die Bedeutung von Berührung innerhalb dieses Kontextes. Es analysiert die Funktionen von Berührung in der Psychotherapie, sowohl verbale als auch nonverbale Aspekte werden berücksichtigt. Ein weiterer Fokus liegt auf der Studienlage und den Auswirkungen von Berührung auf die Symptomatik bei Depressionen. Zusätzlich werden komplementäre Therapien, insbesondere die achtsame Berührungstherapie, im Detail vorgestellt.
6. Berührung und Neurobiologie: Dieses Kapitel untersucht die neurobiologischen Grundlagen von Berührung und deren Einfluss auf das menschliche Wohlbefinden. Es wird die Interaktion zwischen Berührungsreizen und neuronalen Prozessen im Gehirn beleuchtet, um das Verständnis der Wirkungsmechanismen von Berührung auf Depressionen zu erweitern.
Schlüsselwörter
Berührung, Depression, Psychotherapie, Bindungsforschung, Komplementäre Therapien, Achtsame Berührungstherapie, Neurobiologie, Studienlage, Symptome, therapeutische Intervention.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Masterarbeit: Berührung in der Behandlung von Depressionen
Was ist das Thema dieser Masterarbeit?
Die Masterarbeit untersucht den Einsatz von Berührungen in der Behandlung von Depressionen. Sie analysiert den aktuellen Forschungsstand, die Bedeutung von Berührung auf physischer und psychischer Ebene und die praktische Anwendung von Berührung in verschiedenen Therapieansätzen.
Welche Ziele verfolgt die Arbeit?
Das Hauptziel ist es, den aktuellen Forschungsstand zum Thema Berührung in der Behandlung von Depressionen zusammenzufassen und die Bedeutung von Berührung sowohl auf der physischen als auch auf der psychischen Ebene zu beleuchten. Die Arbeit analysiert sowohl theoretische Grundlagen als auch die praktische Anwendung von Berührung in verschiedenen Therapieansätzen.
Welche Themenschwerpunkte werden behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Schwerpunkte: die Bedeutung von Berührung in der Psychotherapie, den Einfluss von Berührung auf die Symptomatik bei Depressionen, die Rolle der Bindungsforschung, komplementäre Therapien mit achtsamer Berührung und neurobiologische Aspekte von Berührung.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit ist in acht Kapitel gegliedert: Einleitung, Methodik, Berührung (inklusive Wissensstand, Definition und Bindungsforschung), Depression (Definition, Formen und Entstehung), Berührung in der Behandlung von Depressionen (Psychotherapie, komplementäre Therapien wie achtsame Berührungstherapie), Berührung und Neurobiologie, Diskussion (Forschungsfragen, Limitationen und zukünftige Forschungsfragen) und Zusammenfassung.
Was wird im Kapitel "Berührung" behandelt?
Dieses Kapitel beleuchtet den Wissensstand zum Thema Berührung aus geschichtlicher und kultureller Perspektive und betrachtet die physischen und psychischen Ebenen. Es beinhaltet eine Definition von Berührung und integriert Erkenntnisse aus der Bindungsforschung sowie einen Überblick über relevante Studien.
Was wird im Kapitel "Depression" behandelt?
Hier wird der Begriff der Depression definiert, verschiedene Formen der Depression unterschieden und die Entstehung von Depressionen beleuchtet. Dieses Kapitel liefert das notwendige Hintergrundwissen zum Verständnis der Zusammenhänge zwischen Berührung und Depression.
Was wird im Kapitel "Berührung in der Behandlung von Depressionen" behandelt?
Dieses zentrale Kapitel erörtert die Grundlagen der Psychotherapie und die Bedeutung von Berührung. Es analysiert die Funktionen von Berührung (verbale und nonverbale Aspekte), die Studienlage und die Auswirkungen von Berührung auf die Symptomatik bei Depressionen. Komplementäre Therapien, insbesondere die achtsame Berührungstherapie, werden detailliert vorgestellt.
Welche Rolle spielt die Neurobiologie?
Das Kapitel "Berührung und Neurobiologie" untersucht die neurobiologischen Grundlagen von Berührung und deren Einfluss auf das menschliche Wohlbefinden. Es beleuchtet die Interaktion zwischen Berührungsreizen und neuronalen Prozessen im Gehirn.
Welche Schlussfolgerungen werden gezogen?
Die Diskussion umfasst die Auseinandersetzung mit den Forschungsfragen, den Limitationen der Arbeit und zukünftigen Forschungsfragen. Die Zusammenfassung fasst die wichtigsten Ergebnisse der Arbeit zusammen.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Berührung, Depression, Psychotherapie, Bindungsforschung, Komplementäre Therapien, Achtsame Berührungstherapie, Neurobiologie, Studienlage, Symptome und therapeutische Intervention.
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- Tatiana Filenius (Author), 2021, Die Macht der Berührung. Möglichkeiten, Berührungen in der Behandlung von Depressionen einzusetzen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1132149