Die Neugründung der lateinamerikanischen Republiken hatte nicht nur politische Konflikte zur Folge, sondern rückte auch die Frage nach der Einheit der spanischen Sprache, der unidad de la lengua, in den Vordergrund. Die Real Academia Española, als normgebende Instanz, war mit dieser Fragestellung unweigerlich verbunden. Die Arbeit wird darauf eingehen, wie sich die Einstellung und Herangehensweise dieser Institution hinsichtlich der Spracheinheit seit dem 19. Jahrhundert entwickelt hat. Hierfür werden zu Beginn ihre grundsätzliche Zielsetzung und Rolle für die Normierung der spanischen Sprache beschrieben. Anschließend werden die im 19. Jahrhundert vorherrschenden Meinungsbilder bezüglich der spanischen Norm gegenübergestellt, um im letzten Kapitel näher auf die Entwicklung der Sprachpolitik der Akademie innerhalb dieses Spannungsgefüges einzugehen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Hinführung - Historische Einordnung
- 2. Die Real Academia Española
- 2.1 Ihre Zielsetzung
- 2.2 Ihre Rolle als normgebende Instanz
- 3. Die Normdiskussion in Lateinamerika
- 3.1 Der sprachliche Nationalismus
- 3.2 Der sprachliche Purismus
- 4. Die Entwicklung der Sprachpolitik der Real Academia Española
- 4.1 Monozentrische Sprachpolitik bis 1950
- 4.1.1 Aufnahme lateinamerikanischer Persönlichkeiten
- 4.1.2 Gründung assoziierter Sprachakademien
- 4.2 Plurizentrische Sprachpolitik ab 1950
- 4.2.1 Gründung der Asociación de Academias de la Lengua Española
- 4.2.2 Änderung der Akademiestatuten
- 5. Schlussbemerkung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert die Rolle der Real Academia Española im Hinblick auf die Spracheinheit des Spanischen im Kontext der Unabhängigkeitsbewegungen in Lateinamerika. Sie verfolgt die Entwicklung der Institution und ihrer Sprachpolitik vom 19. Jahrhundert bis in die Gegenwart, um die Herausforderungen und Veränderungen in Bezug auf die Normierung und Einheit der spanischen Sprache zu beleuchten.
- Die historische Entwicklung der Real Academia Española und ihrer Zielsetzung
- Die Bedeutung der Institution als normgebende Instanz für die spanische Sprache
- Die Herausforderungen der Spracheinheit im Kontext des sprachlichen Nationalismus und Purismus in Lateinamerika
- Die Entwicklung der Sprachpolitik der Real Academia Española im 19. und 20. Jahrhundert
- Die Auswirkungen der politischen und sozialen Veränderungen auf die Einheit der spanischen Sprache
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel beleuchtet die historischen Umbrüche in Spanien und Lateinamerika im 19. Jahrhundert, die die Frage der Spracheinheit in den Vordergrund rückten. Es werden wichtige Ereignisse wie die Napoleonischen Kriege, die spanischen Unabhängigkeitskriege und die politische Instabilität in Spanien betrachtet.
Kapitel 2 stellt die Real Academia Española (RAE) vor. Es werden die Gründung der Institution, ihre Zielsetzung und Rolle als normgebende Instanz für die spanische Sprache beschrieben. Darüber hinaus werden die wichtigsten Werke der RAE zur Sprachpflege, wie das Diccionario de las Autoridades und die Ortographia Española, vorgestellt.
Kapitel 3 widmet sich der Normdiskussion in Lateinamerika im 19. Jahrhundert. Es werden die beiden Strömungen des sprachlichen Nationalismus und Purismus in den Blick genommen, die die Einheit der spanischen Sprache herausforderten.
Kapitel 4 analysiert die Entwicklung der Sprachpolitik der RAE im Laufe des 19. und 20. Jahrhunderts. Die Arbeit beleuchtet die unterschiedlichen Ansätze der Institution, von einer monozentrischen Sprachpolitik bis hin zu einer plurizentrischen Herangehensweise.
Schlüsselwörter
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit zentralen Begriffen wie Spracheinheit, Real Academia Española, Sprachnorm, Sprachpolitik, sprachlicher Nationalismus, sprachlicher Purismus, Monozentrismus, Plurizentrismus, Lateinamerika und die Unabhängigkeitsbewegungen in der spanischen Kolonialgeschichte.
- Citar trabajo
- Maren Buchner (Autor), 2019, Die Rolle der Real Academia Española auf die Spracheinheit des Spanischen im Zuge der Unabhängigkeitsbewegungen der lateinamerikanischen Staaten, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1132963