Über die Subprime-Krise, die inzwischen zu weit über 400 Mrd. Dollar Abschreibungen bei den Banken und im März zum Notverkauf der US-Investmentbank Bear Stearns an JP Morgen Chase geführt hat, ist seit ihrem Beginn im Sommer des vergangenen Jahres viel berichtet worden. Der Zusammenhang zwischen dem US-Immobilienmarkt und seinen Auswirkungen auf die internationalen Finanzmärkte ist dabei nicht immer deutlich geworden.
Alles fing damit an, dass sich US-Bürger den American Dream vom eigenen Haus erfüllen wollten, obwohl sie es sich nicht leisten konnten. Den-noch räumten US-Banken den Hauskäufern mit schlechter Bonität, so genannten Subprime-Kreditnehmern, Hypothekendarlehen zu Lockvogel-Zinsen ein, um sie anschließend an Zweckgesellschaften weiterzureichen. Diese bündelten u.a. die Hypothekenkredite. Von Rating-Agenturen zu optimistisch bewertet, wurden sie anschließend als Finanzinnovationen an andere Banken, Hedge-Fonds und sonstige Investoren weiterverkauft, was weitreichende Konsequenzen hatte.
Diesen Sommer begehen wir den ersten Jahrestag der Subprime-Krise. Grund genug einmal näher zu beleuchten, wie genau es zu der weltumspannenden Finanzmarktkrise kam, die ursprünglich von zwei Teilsegmenten des amerikanischen Hypothekenmarktes ausgeht.
Zu Beginn dieser Arbeit soll ein Überblick über die Immobilienfinanzierung in den USA gegeben werden. Untersuchungsgegenstand sind dabei der US-Hypothekenmarkt und die Bonität des Schuldners. In Kapitel drei werden die Hintergründe der Subprime-Krise anhand der Zinspolitik der Federal Reserve (Fed), der Preisentwicklung auf dem US-Wohnimmobilienmarkt und die Auswirkungen von Zinspolitik und Preisentwicklung näher beleuchtet. Im vierten Kapitel ist der Wandel von der US-Immobilienkrise zur internationalen Finanzkrise Gegenstand der weiteren Untersuchung. In diesem Zusammenhang wird die Auslagerung der Kreditrisiken mittels Verbriefung thematisiert. Im Rahmen der Verbriefungsformen wird mit der Verbriefung von Krediten jenes Instrument erklärt, welches in Kombination mit anderen Einflussfaktoren zur steigenden Kreditvergabe sowie der Verbreitung von Risiken geführt hat und mithin letztlich Ursache für die Entstehung und Ausbreitung der Krise war. Überdies wird der Rolle der Ratingagenturen und den Auswirkungen der Subprime-Krise auf die Finanzmärkte besonderes Augenmerk geschenkt. Abgeschlossen wird die vorliegende Arbeit mit einigen Schlussbemerkungen.
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG
- IMMOBILIENFINANZIERUNG IN DEN USA
- US-Hypothekenmarkt
- Bonität des Schuldners
- HINTERGRÜNDE DER SUBPRIME-KRISE
- Zinspolitik der Federal Reserve
- Preisentwicklung auf dem US - Wohnimmobilienmarkt
- Auswirkungen von Zinspolitik und Preisentwicklung
- VON DER US-IMMOBILIENKRISE ZUR INTERNATIONALEN FINANZKRISE
- Auslagerung der Kreditrisiken mittels Verbriefung
- Verbriefungsformen
- Rolle der Ratingagenturen
- Auswirkungen der Subprime-Krise auf die Finanzmärkte
- SCHLUSSBEMERKUNGEN
- LITERATUR- UND QUELLENVERZEICHNIS
- ANLAGEN
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit befasst sich mit der Subprime-Krise, die im Sommer 2007 ihren Ursprung im US-Immobilienmarkt fand und weitreichende Folgen für die internationalen Finanzmärkte hatte. Ziel der Arbeit ist es, die Hintergründe der Krise zu beleuchten, die Mechanismen der Kreditvergabe und Verbriefung zu erklären und die Auswirkungen auf die Finanzmärkte aufzuzeigen.
- Entwicklung des US-Hypothekenmarktes und die Rolle von Subprime-Krediten
- Zinspolitik der Federal Reserve und deren Einfluss auf den Immobilienmarkt
- Verbriefung von Hypothekenkrediten und die Auslagerung von Kreditrisiken
- Rolle der Ratingagenturen bei der Bewertung von Verbriefungen
- Auswirkungen der Subprime-Krise auf die internationalen Finanzmärkte
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einführung in die Thematik der Subprime-Krise und erläutert die Bedeutung des US-Immobilienmarktes für die weltweite Finanzstabilität. Im zweiten Kapitel wird der US-Hypothekenmarkt näher beleuchtet, wobei der Fokus auf die Kreditvergabe an Subprime-Kreditnehmer liegt. Es wird die Rolle von Lockvogelzinsen und die Bedeutung der Bonität des Schuldners für die Kreditvergabe analysiert.
Kapitel drei beschäftigt sich mit den Hintergründen der Subprime-Krise. Die Zinspolitik der Federal Reserve, die Preisentwicklung auf dem US-Wohnimmobilienmarkt und die Auswirkungen von Zinspolitik und Preisentwicklung werden detailliert untersucht. Es wird gezeigt, wie die Kombination aus niedrigen Zinsen und steigenden Immobilienpreisen zu einer Blase auf dem US-Immobilienmarkt führte.
Im vierten Kapitel wird der Wandel von der US-Immobilienkrise zur internationalen Finanzkrise analysiert. Die Auslagerung von Kreditrisiken mittels Verbriefung wird erklärt, wobei verschiedene Verbriefungsformen und die Rolle der Ratingagenturen beleuchtet werden. Es wird gezeigt, wie die Verbriefung von Hypothekenkrediten zu einer Verbreitung von Risiken auf den Finanzmärkten führte.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Subprime-Krise, den US-Hypothekenmarkt, Subprime-Kredite, Zinspolitik der Federal Reserve, Immobilienpreisentwicklung, Verbriefung, Ratingagenturen, Finanzmärkte und internationale Finanzkrise. Die Arbeit beleuchtet die Ursachen und Folgen der Subprime-Krise, die durch eine Kombination aus risikoreichen Kreditvergaben, spekulativem Verhalten und mangelnder Regulierung ausgelöst wurde.
- Arbeit zitieren
- Achim Steffan (Autor:in), 2008, Subprime-Krise: Wie es zur weltumspannenden Finanzmarktkrise kam, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/113359