Souveränität „scheint der Fels der Geschichte“ zu sein. So drückt es zumindest Thomas Assheuer in der Wochenzeitung DIE ZEIT aus. Dabei ragt dieser Fels bis in den alltäglichen Sprachgebrauch hinein, wie ein Blick in die Zeitung oder das Internet verrät. Die Verwendung des Begriffs begegnet dem Leser in unterschiedlichsten Formulierungen. Es wird von „voller“, „nationaler“ Souveränität oder von einer „Wiederherstellung“ beziehungsweise einer „Zurückgabe“ der Souveränität gesprochen. Diese stellt sich zumeist mit einem Staat oder einem Volk ein. Bemüht man zusätzlich die Internetsuchmaschinen, die alleine für den deutschen Begriff etwa 350.000 Ergebnisse anzeigen, wird schnell deutlich, dass der Begriff der Souveränität im modernen Leben präsent ist.
Souveränität wird im Jahr 2004 auf sehr unterschiedlichen Ebenen gedacht. So sieht Georg Vobruba Souveränität in Verbindung mit Unterlegenheit auf sozialer Ebene als Problem von Herrschen und Beherrschen. Am Hamburger Institut für Sozialforschung hingegen behandelt ein Projekt die globale Ebene von Souveränität im Streit um Problemlösung über Staatsgrenzen hinweg. Auf staatsrechtlichem Terrain vertritt Utz Schliesky die These, dass sich aus Sicht der „überkommenen Konzeptionen der Staats(rechts)lehre“ nur „Auflösungserscheinungen“ konstatieren lassen was den Souveränitätsbegriff anbelangt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Zum Begriff der „,Souveränität“
- Jean Bodin als Urheber
- Zum Souveränitätsbegriff Georg Jellineks
- Jellineks Staatsverständnis
- Souveränität als Staatsgewalt?
- Souveränität als Rechtsbegriff
- Zum Souveränitätsbegriff Carl Schmitts
- Norm und Ordnung
- Diktatur - Entscheidung - Souveränität
- Dezision und Personalität
- Zusammenfassung
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende wissenschaftliche Arbeit befasst sich mit dem Souveränitätsbegriff in der politischen Theorie und Staatsrechtslehre. Sie analysiert die unterschiedlichen Konzepte von Carl Schmitt und Georg Jellinek, zwei bedeutenden Denkern des 20. Jahrhunderts. Ziel ist es, die jeweiligen Begriffsbestimmungen zu erfassen und ihre Relevanz für die Zeit ihrer Entstehung sowie für spätere Generationen zu beleuchten.
- Die Entwicklung des Souveränitätsbegriffs von Jean Bodin bis zu Jellinek und Schmitt
- Die unterschiedlichen Perspektiven auf Souveränität im Kontext der jeweiligen historischen und politischen Epochen
- Die Bedeutung von Norm und Ordnung für die Ausgestaltung des Souveränitätsbegriffs
- Die Rolle von Entscheidung und Dezision im Zusammenhang mit Souveränität
- Die Relevanz des Souveränitätsbegriffs für die heutige Zeit
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik des Souveränitätsbegriffs ein und beleuchtet dessen Relevanz in der heutigen Zeit. Sie stellt die beiden zentralen Figuren der Arbeit, Georg Jellinek und Carl Schmitt, vor und skizziert ihre jeweiligen historischen und politischen Kontexte.
Das zweite Kapitel widmet sich dem Begriff der Souveränität und beleuchtet dessen Ursprünge bei Jean Bodin. Es wird untersucht, wie Bodin den Begriff der Souveränität definiert und welche Bedeutung er für die Staatswissenschaft hat.
Das dritte Kapitel analysiert den Souveränitätsbegriff Georg Jellineks. Es werden seine Staatsverständnis, seine Zwei-Seiten-Theorie und die Vorstellung einer Staatspersönlichkeit beleuchtet. Darüber hinaus wird die Frage nach der Bedeutung von Souveränität als Staatsgewalt und als Rechtsbegriff behandelt.
Das vierte Kapitel befasst sich mit dem Souveränitätsbegriff Carl Schmitts. Es werden seine Konzepte von Norm und Ordnung, Diktatur und Entscheidung sowie Dezision und Personalität untersucht. Besonderes Augenmerk liegt auf der Frage, wie Schmitt den Souveränitätsbegriff im Kontext von Ausnahme und Notfall versteht.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen den Souveränitätsbegriff, die Staatsrechtslehre, die politische Theorie, Carl Schmitt, Georg Jellinek, Jean Bodin, Norm, Ordnung, Entscheidung, Dezision, Ausnahme, Notfall, Staatspersönlichkeit, Staatsgewalt, Rechtsbegriff, historische und politische Kontexte.
- Quote paper
- Stephan Weser (Author), 2005, Der Souveränitätsbegriff bei Carl Schmitt und Georg Jellinek, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/113401