Durch meine eigenen Erfahrungen und durch die Tatsache, dass bereits Schüler in der dritten Klasse Gedichten skeptisch gegenüberstehen, entstand für mich die Fragestellung, wie eine angemessene Annäherung von Kindern an Gedichte aussehen kann. Der Unterrichtsinhalt selbst, also der Umgang mit Gedichten, ist für die Grundschule laut Kerncurriculum vorgesehen und auch geeignet, so dass dieser hier nicht in Frage gestellt wird. Es rückt daher die Frage nach der Methodenauswahl in den Vordergrund.
Die richtige Methode kann über das Lernverhalten der Schüler und über ihre Haltung gegenüber Literatur entscheiden. Welche Methode ist geeignet, um dies im positiven Sinne zu erreichen. Wodurch erlangen die Schüler in der Grundschule einen Zugang zu Gedichten und wie wecke ich bei ihnen Freude und Neugier im Umgang mit dieser Gattung? Der handlungs- und produktionsorientierte Unterricht, der in der gängigen Literatur als sehr effektiv dargestellt wird, könnte eine solche Methode sein, durch die die Schüler nachhaltig und mit Freude an lyrische Texte herangeführt werden. Ob dies tatsächlich der Fall ist, werde ich nach Abschluss der geplanten Unterrichtseinheit erfahren, die den praktischen Schwerpunkt der vorliegenden Arbeit darstellt. Dazu wenden die Schüler im Laufe der durchgeführten Einheit verschiedene handlungs- und produktionsorientierte Verfahren an, die sie zu einer selbstständigen und vielseitigen Auseinandersetzung mit Gedichten führen sollen.
Im zweiten Kapitel dieser Hausarbeit geht es um die fachwissenschaftlichen Grundlagen der Einheit. Dabei werden Begriffe wie „Lyrik“, „Kinderlyrik“ und der „Handlungs- und produktionsorientierte Literaturunterricht“ näher beschrieben. Bevor es im Schwerpunkt dieser Arbeit um die ausführliche Darstellung der drei ausgewählten Unterrichtsstunden geht (Kapitel 4), werden zunächst die Aspekte aufgeführt, die für die Planung und Durchführung der gesamten Einheit von Bedeutung sind. Wenn man sich der Situation der Lerngruppe, der Didaktischen Begründung und der Methodischen Überlegungen bewusst ist, kann eine Einheit eben entsprechend der jeweiligen Lerngruppe möglichst optimal geplant und umgesetzt werden. In der abschließenden Reflexion zur durchgeführten Einheit im fünften Kapitel äußere ich mich zu den Erfahrungen, die mit dem handlungs- und produktionsorientierten Umgang in Verbindung mit dem Unterrichtsinhalt „Gedichte“ in der dritten Klasse gemacht wurden.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Fachwissenschaftliche Auseinandersetzung
- 2.1 Lyrik
- 2.1.1 Begriffserklärung
- 2.1.2 Kinderlyrik
- 2.2 Handlungs- und produktionsorientierter Literaturunterricht
- 2.2.1 Begriffserklärung
- 2.2.2 Begründung für den Einsatz handlungs- und produktionsorientierter Methoden
- 2.2.3 Ausgewählte Verfahren für die dargestellte Unterrichtseinheit
- 3. Planungsaspekte der Unterrichtseinheit
- 3.1 Aussagen zur pädagogisch-psychologischen Situation der Zielgruppe
- 3.2 Didaktische Begründung der Thematik
- 3.3 Methodische Überlegungen
- 3.4 Gliederung der Unterrichtseinheit (Übersicht)
- 4. Praktische Umsetzung einzelner Unterrichtsstunden
- 4.1 „Welch ein Durcheinander!“ - Zwei Gedichte entflechten
- 4.1.1 Kompetenzen
- 4.1.2 Geplanter Unterrichtsverlauf
- 4.1.3 Ergänzungen zu den Lernvoraussetzungen
- 4.1.4 Sachanalyse
- 4.1.5 Ergänzungen zur Didaktischen Begründung
- 4.1.6 Methodische Überlegungen
- 4.1.7 Reflexion
- 4.2 „Kleine Trommelgeschichte“- Ein Gedicht verklanglichen
- 4.2.1 Kompetenzen
- 4.2.2 Geplanter Unterrichtsverlauf
- 4.2.3 Ergänzungen zu den Lernvoraussetzungen
- 4.2.4 Sachanalyse
- 4.2.5 Ergänzungen zur Didaktischen Begründung
- 4.2.6 Methodische Überlegungen
- 4.2.7 Reflexion
- 4.3 „Die Dinge reden“ – Wir schreiben Parallelgedichte
- 4.3.1 Kompetenzen
- 4.3.2 Geplanter Unterrichtsverlauf
- 4.3.3 Sachanalyse
- 4.3.4 Ergänzungen zur Didaktischen Begründung
- 4.3.5 Methodische Überlegungen
- 4.3.6 Reflexion
- 5. Gesamtreflexion
- 6. Quellenverzeichnis
- 6.1 Literaturverzeichnis
- 6.2 Auflistung und Quellenangaben der verwendeten Gedichte
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den Einsatz handlungs- und produktionsorientierter Methoden im Umgang mit Gedichten in der dritten Klasse. Ziel ist es, alternative Zugangsweisen zur Lyrik aufzuzeigen, die Freude und Neugier bei den Schülern wecken und eine positive Lernhaltung fördern. Die Arbeit basiert auf der Erfahrung, dass der traditionelle Umgang mit Gedichten bei Schülern oft auf Ablehnung stößt.
- Handlungs- und produktionsorientierter Literaturunterricht
- Alternative Methoden im Lyrikunterricht der Grundschule
- Förderung der positiven Schülerhaltung gegenüber Gedichten
- Analyse der Wirksamkeit handlungsorientierter Ansätze
- Praktische Umsetzung und Reflexion von Unterrichtsstunden
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung beschreibt die Ausgangssituation: Negative Erfahrungen mit dem traditionellen Gedichtunterricht, die Skepsis von Schülern der dritten Klasse gegenüber Gedichten und die daraus resultierende Fragestellung nach geeigneten Methoden für einen schülerorientierten und positiven Umgang mit Lyrik. Die Arbeit untersucht, ob handlungs- und produktionsorientierter Unterricht eine solche positive Annäherung ermöglicht.
2. Fachwissenschaftliche Auseinandersetzung: Dieses Kapitel legt die theoretischen Grundlagen der Arbeit dar. Es definiert zentrale Begriffe wie Lyrik und Kinderlyrik und beleuchtet den handlungs- und produktionsorientierten Literaturunterricht, seine Begründung und ausgewählte Verfahren, die in der dargestellten Unterrichtseinheit zum Einsatz kommen.
3. Planungsaspekte der Unterrichtseinheit: Hier werden die Aspekte berücksichtigt, die für die Planung und Durchführung der Unterrichtseinheit relevant sind: die pädagogisch-psychologische Situation der dritten Klasse, die didaktische Begründung der Thematik „Gedichte“ und die methodischen Überlegungen zur Umsetzung des handlungs- und produktionsorientierten Ansatzes. Das Kapitel gipfelt in einer Übersicht zur Gliederung der Unterrichtseinheit.
4. Praktische Umsetzung einzelner Unterrichtsstunden: Dieser Abschnitt stellt die drei ausgewählten Unterrichtsstunden detailliert dar. Jede Stunde wird im Hinblick auf Kompetenzen, geplanten Ablauf, Lernvoraussetzungen, Sachanalyse, didaktische Begründung, methodische Überlegungen und Reflexion analysiert. Die einzelnen Unterkapitel (4.1, 4.2, 4.3) beschreiben jeweils die konkrete Umsetzung einer Stunde mit dem jeweiligen Gedicht und den angewandten Methoden.
Schlüsselwörter
Lyrik, Kinderlyrik, handlungsorientierter Unterricht, produktionsorientierter Unterricht, Gedichtinterpretation, Grundschule, dritte Klasse, Methodenvergleich, Schülerorientierung, Lernmotivation, positive Lernhaltung.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Unterrichtsarbeit: Handlungs- und produktionsorientierter Umgang mit Gedichten in der dritten Klasse
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht den Einsatz handlungs- und produktionsorientierter Methoden im Umgang mit Gedichten in der dritten Klasse der Grundschule. Sie geht der Frage nach, wie alternative Zugangsweisen zur Lyrik die Freude und Neugier der Schüler wecken und eine positive Lernhaltung fördern können, insbesondere vor dem Hintergrund traditioneller, oft ablehnend aufgenommener Methoden.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit umfasst folgende Themen: handlungs- und produktionsorientierter Literaturunterricht, alternative Methoden im Lyrikunterricht der Grundschule, Förderung positiver Schülerhaltungen gegenüber Gedichten, Analyse der Wirksamkeit handlungsorientierter Ansätze und die praktische Umsetzung und Reflexion konkreter Unterrichtsstunden.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in sechs Kapitel: Einleitung, fachwissenschaftliche Auseinandersetzung (inkl. Begriffserklärungen zu Lyrik und Kinderlyrik sowie handlungs- und produktionsorientierten Methoden), Planungsaspekte der Unterrichtseinheit (pädagogisch-psychologische Situation der Zielgruppe, didaktische Begründung, methodische Überlegungen und Übersicht zur Gliederung), praktische Umsetzung einzelner Unterrichtsstunden (detaillierte Beschreibung dreier Stunden mit Analyse zu Kompetenzen, Ablauf, Lernvoraussetzungen, Sachanalyse, didaktischer Begründung, methodischen Überlegungen und Reflexion), Gesamtreflexion und Quellenverzeichnis (inkl. Literaturverzeichnis und Quellenangaben der verwendeten Gedichte).
Welche konkreten Unterrichtsstunden werden beschrieben?
Die Arbeit beschreibt drei exemplarische Unterrichtsstunden mit jeweils unterschiedlichen Gedichten und Methoden: „Welch ein Durcheinander!“ (Entflechten von Gedichten), „Kleine Trommelgeschichte“ (Verklanglichung eines Gedichts) und „Die Dinge reden“ (Schreiben von Parallelgedichten). Jede Stunde wird detailliert analysiert, inklusive Kompetenzen, geplantem Ablauf, Lernvoraussetzungen, Sachanalyse, didaktischer Begründung, methodischen Überlegungen und Reflexion.
Welche Schlüsselbegriffe sind zentral?
Zentrale Schlüsselbegriffe sind: Lyrik, Kinderlyrik, handlungsorientierter Unterricht, produktionsorientierter Unterricht, Gedichtinterpretation, Grundschule, dritte Klasse, Methodenvergleich, Schülerorientierung, Lernmotivation und positive Lernhaltung.
Was ist das Ziel der Arbeit?
Ziel der Arbeit ist es, alternative, schülerorientierte Methoden für den Umgang mit Gedichten aufzuzeigen, die eine positive Lernhaltung und Freude am Gedichtunterricht fördern und die oft negative Erfahrung von Schülern mit traditionellen Methoden überwinden helfen.
Welche Methode wird bevorzugt?
Die Arbeit konzentriert sich auf handlungs- und produktionsorientierte Methoden im Literaturunterricht, um den Schülern einen aktiven und kreativen Zugang zur Lyrik zu ermöglichen.
Für wen ist diese Arbeit bestimmt?
Diese Arbeit richtet sich an Lehrende und Studierende der Grundschuldidaktik, die an innovativen und schülerzentrierten Methoden im Literaturunterricht interessiert sind. Sie ist auch für alle relevant, die sich mit der Gestaltung eines motivierenden und erfolgreichen Lyrikunterrichts auseinandersetzen.
- Arbeit zitieren
- Carola Gerdes (Autor:in), 2007, Umgang mit Gedichten unter besonderer Berücksichtigung handlungs- und produktionsorientierter Methoden am Beispiel einer 3. Klasse, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/113490