Die modernen Medien sind heute kaum noch aus dem Alltag wegzudenken, doch auf der anderen Seite stellen sie viele Berufsgruppen vor Herausforderungen. Allen voran die Journalisten. Der Journalismus steckt längst in einer Krise, sowohl in Bezug auf Glaubwürdigkeit, als auch mit Blick auf die Finanzierung. In den letzten 25 Jahren sank die Auflage der Tageszeitungen um ganze zwölf Millionen. Zusammen mit der geringen Zahlungsbereitschaft der Rezipienten setzt das die Verlage zunehmend unter Druck. Leser der Printausgaben werden an Online-Plattformen verloren, wo eine Gratiskultur herrscht. Das Zeitungssterben wird zum Massenphänomen und falls die Zeitung überleben kann, wird gespart. Am Personal und aus Folge daraus leidet die Qualität. Was fehlt ist ein geeignetes Geschäftsmodell. Hierfür wird seit Jahren viel experimentiert, von Werbefinanzierung über verschiedene Paid Content-Modelle, doch ein dauerhaft funktionierendes Modell scheint noch nicht gefunden zu sein.
Ein großer Trend scheint nun der partizipative Journalismus zu sein. Mit dem Internet wurden Grenzen geöffnet und die Herstellung von Öffentlichkeit ist längst nicht mehr nur Sache der professionellen Journalisten. Heute treten Bürger an die Stelle der Journalisten, sammeln Informationen, schreiben Artikel und fungieren so als Lieferanten für Medienunternehmen, ohne Ausbildung und ohne Bezahlung. Ein Modell von dem scheinbar alle Seiten profitieren?
Der sogenannte Bürgerjournalismus eröffnet eine andere Art der Kommunikation dieser Zeit und im Hinblick auf die Suche nach einem geeigneten Geschäftsmodell für den Online-Journalismus beleuchtet die vorliegende Arbeit die Frage, inwiefern die Bürgerbeteiligung an der öffentlichen Kommunikation ein möglicher Lösungsweg sein kann. Hierfür wird zunächst der Versuch einer Begriffsdefinition des Bürgerjournalismus unternommen. Das darauffolgende Kapitel widmet sich den Chancen, aber auch den Risiken der heutigen bürgernahen Medienentwicklung. Hierbei wird zudem auf die Erfolgsgeschichte der Huffington Post verwiesen als positives Beispiel für eine funktionierende Kooperation zwischen professionellen Redakteuren und Laienreportern. Abschließend werden die Ergebnisse noch einmal gegenübergestellt und ein möglicher Ausblick auf die Zukunft gegeben, wobei nochmals die Frage aufgegriffen wird, ob und inwieweit Bürgerjournalismus tatsächlich eine Lösung für die aktuellen Finanzierungsprobleme sein kann.
Inhaltsverzeichnis
- Zwischen Gratiskultur und publizistischer Qualität
- Begriffsdefinition: Was ist Bürgerjournalismus?
- Entstehungsgeschichte
- Formen und Plattformen der Publikumsbeteiligung
- Motive von Anbieter und Nutzern des partizipativen Journalismus
- Die Vor- und Nachteile des partizipativen Journalismus
- Probleme und Risiken
- Chancen und Perspektiven
- Funktionierender Bürgerjournalismus am Beispiel der Huffington Post
- Ausblick: Partizipativer Journalismus als Weg aus der Finanzierungskrise?
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den partizipativen Journalismus, insbesondere in Bezug auf seine potenzielle Rolle bei der Bewältigung der Finanzierungskrise im Journalismus. Sie analysiert die Entstehung, Entwicklung und Funktionsweise des Bürgerjournalismus und beleuchtet seine Chancen und Risiken im Kontext der digitalen Medienlandschaft.
- Die Herausforderungen der traditionellen Medienlandschaft und die Rolle des Internets
- Die Definition und Entstehung des Bürgerjournalismus
- Die Formen und Plattformen der Publikumsbeteiligung im Journalismus
- Die Chancen und Risiken des partizipativen Journalismus
- Die Bedeutung des Bürgerjournalismus für die Finanzierung des Online-Journalismus
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel beleuchtet den aktuellen Zustand des Journalismus, insbesondere die Herausforderungen der Gratiskultur und die sinkende Finanzierung. Es stellt die Problematik des Online-Journalismus im Vergleich zur gedruckten Presse dar und führt den Leser in die Thematik des partizipativen Journalismus ein.
Kapitel zwei befasst sich mit der Definition des Bürgerjournalismus und seiner Entstehungsgeschichte. Es zeigt die verschiedenen Formen und Plattformen der Publikumsbeteiligung auf und diskutiert die Motive sowohl der Anbieter als auch der Nutzer.
Das dritte Kapitel analysiert die Chancen und Risiken des partizipativen Journalismus. Es beleuchtet die Herausforderungen und Probleme, die mit der Einbindung von Bürgern in den journalistischen Prozess verbunden sind, aber auch die Potenziale und Perspektiven, die sich daraus ergeben.
Schlüsselwörter
Partizipativer Journalismus, Bürgerjournalismus, Online-Journalismus, Finanzierungskrise, Medienlandschaft, Publikumsbeteiligung, Chancen, Risiken, Huffington Post.
- Citation du texte
- Anonym (Auteur), 2017, Partizipativer Journalismus - Ein Weg aus der Finanzierungskrise?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1134942