Kritische Auseinandersetzung mit Samuel P. Huntingtons "Clash of Civilizations"


Dossier / Travail de Séminaire, 2006

27 Pages, Note: 2,3


Extrait


Gliederung

1 Einleitung

2 Zur Person

3 Zum Werk
3.1 Huntingtons Kulturkreistheorie
3.2 Der relative Machtverlust des Westens
3.3 Die Herausfordererkulturen
3.3.1 Die Asiatische Affirmation
3.3.2 Die Islamische Resurgenz
3.4 Konflikte zwischen den Kulturkreisen
3.4.1 Transitionskriege
3.4.2 Bruchlinienkriege
3.4.3 Kernstaatenkonflikte
3.4.4 Das Kriegsszenario

4 Kritische Auseinandersetzung
4.1 Kritik an der Darstellung der Thesen
4.2 Einwände gegen Huntingtons Kulturkreistheorie
4.3 Der Westen und die Herausfordererkulturen
4.3.1 Die Islamische Resurgenz
4.3.2 Die Asiatische Affirmation
4.4 Bruchlinienkriege und das Kriegsszenario
4.5 Beispiele gegen Huntingtons Konzept der Bruchlinienkriege

5 Ein Gegenentwurf zum „Kampf der Kulturen“ von Harald Müller
5.1 Das Verhältnis kultureller Faktoren zu globalen Transformationsprozessen
5.2 Analyse der wichtigsten Entwicklungstendenzen der großen Weltreligionen
5.2.1 Der Zusammenhalt des Westens
5.2.2 Russland, China, Islam - keine antiwestliche Verschwörung in Sicht
5.3 Sechs Leitlinien der Weltpolitik im 21. Jahrhundert

6 Fazit

7 Literatur

8 Anhang

1 Einleitung

1993 erschien der Aufsatz „Clash of civilizations?“ des umstrittenen Politikwissenschaftlers Samuel P. Huntington in der Zeitschrift “Foreign Affairs” (vgl. Huntington 1993, S.22 ff). Seine Prognose einer neuen von kulturellen Auseinandersetzungen geprägten Epoche erregte weltweites Aufsehen und führte zu regen kontroversen Debatten wie kaum ein wissenschaftlicher Aufsatz zuvor.

1996 schrieb er seine Thesen in Buchform nieder, die in der deutschsprachigen Ausgabe unter dem Titel „Kampf der Kulturen. Die Neugestaltung der Weltpolitik im 21. Jahrhundert.“ erschien. Das Fragezeichen war verschwunden.

Nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 auf die Zwillingstürme des World Trade Centers in New York wurde das Werk zum Bestseller. Es erscheint bisher in 26 Sprachen.

Diese Zäsur in der jüngsten Geschichte der Menschheit lenkte die Aufmerksamkeit erneut auf Huntingtons Theorien über die Neugestaltung der Weltpolitik im 21. Jh. und wurde von Kritikern und Befürwortern einer erneuten Begutachtung unterzogen - Die These vom „Kampf der Kulturen“ war aktueller dennj e zuvor.

Die vorliegende Hausarbeit widmet sich der kritischen Auseinandersetzung mit Huntingtons „Kampf der Kulturen“.

Nach einer kurzen Darstellung der Person Samuel P. Huntingtons, soll der Inhalt seines Werkes „Clash of Civilizations“ unter Berücksichtigung seiner Hauptthesen zusammengefasst werden. Nachfolgend werden die wichtigsten Thesen des Buches näher betrachtet und kritische Stimmen zu Huntingtons Auffassungen ausgewertet. Die kritische Auseinandersetzung bezieht sich auf Huntingtons Darstellung der Welt aus Kulturkreisen, seine Thesen zum westlichen Kulturkreis und seinen Herausfordererkulturen sowie auf seine Ansichten zu kulturellen Konflikten und dem daraus resultierenden Kriegsszenario. Als namhafter Kritiker Huntingtons soll Harald Müller mit seinem Gegenentwurf “Das Zusammenleben der Kulturen“ besondere Beachtung finden.

2 Zur Person

Samuel Phillips Huntington wird am 18. April 1927 in New York, USA geboren. Er ist Politikwissenschaftler und Mitbegründer der einflussreichen Fachzeitschrift Foreign Policy, in der er noch immer publiziert. Huntington lehrt derzeit am John M. Olin Institute for Strategic Studies der renommierten Harvard-Universität in Cambridge. Er erhält 1946 den B.A. an der Yale University, 1948 den M.A. an der University of Chicago und 1951 den Ph.D. in Harvard. Von 1959 bis 1962 hat er die Stelle des Associate Director des Institute of War and Peace Studies an der Columbia University inné und kehrt anschließend nach Harvard zurück, wo er 1996 Chairman wird. (vgl. Agerer 2004) Darüber hinaus ist er Berater des US-Außenministeriums, was für die nachfolgende Auswertung des „Kampf der Kulturen“ nicht unerheblich scheint.

3 Zum Werk

In seinem Werk „Clash of Civilizations“ entwirft Samuel P. Huntington die These, dass die Gestaltung der Weltpolitik des 21. Jh. nach dem Ende des Kalten Krieges nicht durch politische, ideologische oder wirtschaftliche Konflikte geprägt sein wird, sondern dass die Auseinandersetzungen kultureller Natur sein werden und zwischen den Angehörigen verschiedener Kulturkreise ausgetragen werden.

3.1 Huntingtons Kulturkreistheorie

Die Grundlage Huntingtons Überlegungen bestimmt seine Einteilung der Welt in folgende Kulturkreise: den sinischen, den japanischen, den hinduistischen, den islamischen, den lateinamerikanischen, den slawisch-orthodoxen und den westlichen Kulturkreis, (vgl. Huntington 2002, S. 57 ff) (vgl. Abb.)

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Kulturkreise sind Huntington zufolge „...die größte kulturelle Einheit“ (Huntington 2002, S. 53) und stellen das umfassendste „Wir“ in dem wir uns zu Hause fühlen dem fremden bedrohlichen „Sie“ der anderen Kultur gegenüber, (vgl. Huntington 2002, S. 54)

Als elementares Merkmal von Kulturkreisen, macht er die Religion aus. (ebd., S. 61) Kulturkreise haben keine klaren Grenzen, sie sind dynamisch, überlagern einander und entwickeln sich weiter (ebd., S. 54 ff). Sie sind „...keine politischen, sondern kulturelle Größen...“ (ebd., S. 56), können aber politische Einheiten enthalten, (vgl. ebd.) Huntington ordnet jedem Kulturkreis einen Kernstaat bzw. potentiellen Kernstaat zu. (vgl. Tabelle, Anhang)

3.2 Relativer Machtverlust des Westens

Huntington prognostiziert den Verlust der Vormachtstellung des Westens in der Welt bedingt durch die Bevölkerungszunahme der islamischen Bevölkerung und das Wirtschaftswachstum Ostasiens.

Mit der Auflösung der Sowjetunion wurde der einzige ernstzunehmende Gegner des Westens beseitigt, (vgl. Huntington 2002, S. 117). Grundlegend schreibt Huntington allein dem westlichen Kulturkreis die Fähigkeit zu, in jeder anderen Region und Kultur Politik, Sicherheit und Wirtschaft zu beeinflussen (ebd.). Doch diese Dominanz des Westens schwindet. Die Gründe dafür liegen in inneren Bedürfnissen und Problemen, wie niedrigem Wirtschaftswachstum, Arbeitslosigkeit, Staatsdefiziten, sinkender Arbeitsmoral, niedrigen Sparzinsen, sozialer Desintegration und Zunahme der Kriminalität, (ebd., S. 118)

Die wirtschaftliche Macht verlagert sich zunehmend nach Ostasien - militärischer und politischer Einfluss werden folgen (ebd.). Die islamische Welt steht dem Westen zunehmend feindlich gegenüber und die „...Bereitschaft (...), die Diktate (...) des Westens hinzunehmen, schwindet ebenso rapide wie das Selbstvertrauen des Westens und sein Wille zur Dominanz.“ (ebd.)

Der Niedergang des Westens wird dadurch gekennzeichnet sein, dass sich dieser Vorgang sehr langsam vollzieht und nicht geradlinig verläuft, da sich demokratische, offene Gesellschaften durch großes Erneuerungspotential auszeichnen (vgl. ebd., S. 119 f).

Als Indikatoren für den Verlust der Vormachtstellung des Westens führt Huntington die Ressourcen Population, Territorium, Wirtschaftsproduktion und militärisches

Potential an. Zu Beginn des 20. Jh. erreichte der Anteil des Westens an den meisten wichtigen Machtressourcen den Höhepunkt und begann dann im Vergleich zu den Ressourcen anderer Kulturkreise nachzulassen, (vgl. Huntington, S.122 ff)

So lässt sich beobachten, dass das Bevölkerungswachstum im westlichen Kulturkreis nachlässt, während nichtwestliche Völker einen Zuwachs an Gesundheit, Verstädterung, Alphabetisierung und Bildung verzeichnen, wodurch „...mobile Populationen mit gesteigerten Potentialen und höheren Erwartungen (erzeugt werden), die zu politischen Zwecken auf eine Weise mobilisiert werden konnten, wie es bei illiteraten Bauern nicht möglich gewesen wäre.“ (ebd., S. 125 f)

In Hinblick auf die Wirtschaftsproduktion werden nicht mehr nur Japan und der Westen führend in den fortgeschrittenen Technologie-Industrien sein, was v.a. darauf zurückzuführen ist, dass in einer vernetzten Welt Technologien ständig weitergegeben werden, (vgl. ebd., S. 128)

In Bezug auf militärisches Potential vollzieht sich ein Rückgang der vier Dimensionen militärischer Macht (quantitative-, technische-, organisatorische-, gesellschaftliche militärische Macht) im Westen, während in vielen nichtwestlichen Gesellschaften dieses Potential inklusive Massenvernichtungswaffen stetig zunimmt(vgl. ebd., S. 130 f)

Nach Huntingtons Ansicht wird der Westen wahrscheinlich bis in die ersten Jahrzehnte des 21. Jh. mächtigster Kulturkreis bleiben und auch danach eine führende Rolle auf dem Gebiet der Wissenschaft, Forschung, Entwicklung und Technologie innehaben. „Die Kontrolle über die anderen Machtressourcen wird jedoch in zunehmendem Maße auf die Kernstaaten und führenden Länder nichtwestlicher Kulturkreise übergehen.“ (ebd., S. 135)

3.3 Die Herausfordererkulturen

Als Herausfordererkulturen des Westens macht Huntington Asien und den Islam aus, die durch Wirtschafts- und Bevölkerungswachstum, sowie die Rückbesinnung zur eigenen Kultur eine Gefahr für den Westen darstellen. Das Wiedererstarken eigener Werte und Institutionen, v. a. der Religion wird bei Huntington unter den Bezeichnungen ,Asiatische Affirmation’ bzw. ,Islamische Resurgenz’ geführt. Den Prozess des Wiederauflebens nicht-westlicher Kulturen bezeichnet er als ,Indigenisierung’. Die Indigenisierung zeigt sich am stärksten im kulturellen Bewusstsein und den kulturellen Herausforderungen an den Westen, die aus Asien und vom Islam kommen. Diese Zivilisationen waren im letzten Viertel des 20. Jh. die dynamischsten und sowohl Asiaten als auch Muslime betonen die Überlegenheit der eigenen Kultur gegenüber der des Westens (vgl. Huntington 2002, S. 155). Die weltweite Rückbesinnung auf die eigene Religion versteht Huntington als „... Reaktion auf Säkularisierung, moralischen Relativismus und Hemmungslosigkeit, eine Bekräftigung von Werten wie Ordnung, Disziplin, Arbeit, Hilfsbereitschaft und Solidarität. Religiöse Gruppen befriedigen soziale Bedürfnisse, die Staatsbürokratien vernachlässigt haben.“ (ebd., S. 148 f) „Der Zusammenbruch der Ordnung und zivilen Gesellschaft schafft Leerräume, die manchmal von religiösen, oft fundamentalistischen Gruppen besetzt werden.“ (ebd., S. 149)

3.3.1 Asiatische Affirmation (Bejahung/ Zustimmung)

„Die asiatische Herausforderung kommt in sämtlichen ostasiatischen Kulturkreisen - dem sinischen, japanischen, buddhistischen und muslimischen - zum Ausdruck und betont die kulturellen Unterschiede zum Westen und manchmal die eigenen Gemeinsamkeiten, die oft mit dem Konfuzianismus gleichgesetzt werden.“ (Huntington 2002, S. 155)

In Indien überwiegt die Tendenz zur Ablehnung westlicher Werte und zur ,Hindisierung’ von Politik und Gesellschaft (vgl. ebd., S. 140)

In Ostasien fördern Regierungen Konfuzianismus und intellektuelle Führer sprechen von „Asiatisierung“ ihrer Länder (ebd., S. 140 f). Das konfuzianische Ethos umfasst „...Werte wie Autorität und Hierarchie, die Unterordnung der Rechte und Interessen des einzelnen, die Wichtigkeit des Konsenses, das Vermeiden von Konfrontation, das ,Wahren des Gesichts' und generell den Supremat des Staates und der Gesellschaft vor dem Individuum.“ (Huntington 2002, S. 362)

Das asiatische Selbstbewusstsein fußt hauptsächlich auf dem wirtschaftlichen Wachstum in diesen Regionen (156). Dieser Prozess begann in 50ern in Japan, sprang auf die 4 Tiger (Hongkong, Singapur, Taiwan, Südkorea) über, dann auf China, Malaysia, Thailand, Indonesien und erfasst derzeit Philippinen, Indien, Vietnam, (ebd.)

Die wirtschaftliche Expansion „...in Ostasien ist im Begriff, das Machtgleichgewicht zwischen Asien und dem Westen, speziell den USA, zu verschieben.“ (ebd., S. 157) Huntington sieht das Wirtschaftswachstum in Ostasien (und den damit erhöhten Handelsverkehr) also nicht als friedensschaffenden Faktor; vielmehr ist er der

Meinung, dass dadurch „...politische Instabilität innerhalb eines Landes und zwischen Ländern (erzeugt wird), weil es das Gleichgewicht der Macht zwischen Ländern und Regionen verändert.“ (Huntington 2002, S. 350) Die wirtschaftliche Entwicklung in Asien führe zu militärischer Expansion, steigere die Intensität von Konflikten zwischen asiatischen Gesellschaften und dem Westen und erhöhe den Einfluss Chinas in der Region (vgl. ebd., S.351).

3.3.2 Die Islamische Resurgenz

„Die islamische Herausforderung kommt in der allgegenwärtigen kulturellen, sozialen und politischen Resurgenz des Islam in der muslimischen Welt und der damit einhergehenden Ablehnung westlicher Werte und Institutionen zum Ausdruck.“ (Huntington 2002, S. 155)

Während sich Asiens Wirtschaftsentwicklung zur Bedrohung für den Westen entwickelt hat, wandten sich Muslime vermehrt dem Islam „...als Quelle von Identität, Sinn, Stabilität, Legitimität, Entwicklung, Macht und Hoffnung...“ zu (ebd., S. 168). Huntington fasst diese Entwicklung unter der Losung: „Der Islam ist die Lösung.“ (ebd.) zusammen.

Islamische Resurgenz „...steht für Akzeptanz der Moderne, Ablehnung der westlichen Kultur und neue Bindung an den Islam als kulturelle, religiöse, soziale und politische Richtschnur für das Leben in der modernen Welt.“ (ebd.) Der Islam wird als Lebensform, nicht nur Religion, begriffen (ebd.).

Dabei ist „Der islamische ,Fundamentalismus’ (...) nur eine (Hv. i. Org.) Komponente in der sehr viel umfassenderen Erneuerung islamischer Ideen, Praktiken und Rhetorik und der neuen Hinwendung muslimischer Populationen zum Islam.“ (ebd.)

Der fundamentalistische Islam rekrutiert sich aus der jungen und hochgebildeten Mittelschicht, der ,modernen’ Mittelschicht und aus Migranten in die Städte (ebd., S. 174).

Als Ursachen der Islamischen Resurgenz lassen sich Urbanisierung, soziale Mobilisierung, höheres Alphabetisierungs- und Bildungsniveau, verstärkter Kommunikations- und Medienkonsum sowie erweiterte Kommunikation mit der westlichen und anderen Kulturen ausmachen. Diese Entwicklungen untergraben Bindungen an das Dorf bzw. den Clan und erzeugen Entfremdung und Identitätskrise (vgl. Huntington 2002, S. 179). Der Höhepunkt des Jugendbooms in den 70er und 80er Jahren bescherte muslimischen Gesellschaften eine enorme Bevölkerungszunahme (ebd., S. 183 f). Eben diese jungen Menschen finden in islamistischen Organisationen und politischen Bewegungen ein Entgegenkommen psychischer Bedürfnisse durch islamische Symbole, Engagements, Überzeugung und ein Entgegenkommen sozialer, kultureller, wirtschaftlicher Bedürfnisse m. H. von islamistischen Wohlfahrtsorganisationen, also eben jenen Bedürfnissen „...von Muslimen (...), die in die Räder des Modernisierungsprozesses geraten sind.“ (ebd., S. 179)

Größere Populationen benötigen mehr Ressourcen. So zeigt sich die Tendenz, sich auszubreiten, Territorium zu besetzen und Druck auf demographisch weniger dynamische Völker auszuüben (vgl. ebd., S. 187).

Huntington betrachtet das Bevölkerungswachstum im islamischen Kulturkreis daher als ausschlaggebenden „...Faktor für Konflikte zwischen Muslimen und anderen Völkern entlang den Grenzen der islamischen Welt.“ (ebd.)

An anderer Stelle verdeutlicht er die Ansicht, dass nicht nur der gewalttätige fundamentalistische Islamismus ein Problem gegenüber dem Westen darstellt, sondern der Islam selbst (vgl. 334 f): „Das tiefere Problem ist der Islam, eine andere Kultur, deren Menschen von der Überlegenheit ihrer Kultur überzeugt und von der Unterlegenheit ihrer Macht besessen sind.“ (Huntington 2002, S. 350)

3.4 Konflikte zwischen den Kulturkreisen

Die Zukunft wird geprägt sein von Feindseligkeit zwischen Gruppen und Staaten verschiedener Kulturkreise (vgl. Huntington 2002, S. 291). Die umkämpftesten Bruchlinien auf der Mikroebene werden zwischen dem Islam und seinen orthodoxen, hinduistischen, afrikanischen und westlich-christlichen Nachbarn zu finden sein (ebd). Auf der Makroebene findet der heftigste Zusammenprall zwischen muslimischen und asiatischen Gesellschaften auf der einen und dem Westen auf der anderen Seite statt. Ausschlag gibt hier die Teilung zwischen dem Westen und „dem Rest“ (Huntington 2002, S. 291): „Die gefährlichsten Konflikte der Zukunft ergeben sich wahrscheinlich aus dem Zusammenwirken von westlicher Arroganz, islamischer Unduldsamkeit und sinischem Auftrumpfen.“ (ebd.)

Als zentrales Problem in den Beziehungen zwischen dem Westen und den anderen Kulturkreisen sieht Huntington hier „...die Diskrepanz zwischen den Bemühungen des Westens, speziell Amerikas, um Beförderung einer universalen westlichen Kultur und seiner schwindenden Fähigkeit hierzu.“ (Huntington 2002, S. 291 f)

Die Folge der weltweiten wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklung ist die Erweiterung des militärischen Potentials (vgl. ebd., S. 296). So sind gegen Ende des 20. Jh. viele nichtwestliche Nationen durch Waffentransfers aus westlichen Ländern in Besitz hoch entwickelter Waffen gekommen und konnten gleichzeitig die einheimische Rüstungsindustrie aufbauen (ebd.). Diese Vorgänge werden sich im Verlauf des 21. Jh. noch weiter beschleunigen. Somit „...werden einige wenige Terroristen imstande sein, massive Gewalt und massive Zerstörung zu produzieren.“ (ebd., S. 299) Gleichzeitig aber wird der Westen (v.a. die USA) in der Lage sein, an jedem Punkt der Erde militärisch zu intervenieren (vgl. ebd., S. 296).

3.4.1 Transitionskriege

Transitionskriege bezeichnen Kriege, die kennzeichnend sind für den „...Übergang zu einer Ära der ethnischen Konflikte und Bruchlinienkriege zwischen Gruppen aus unterschiedlichen Kulturen.“ (Huntington 2002, S. 400)

Als Beispiele für typische Transitionskriege führt Huntington hier den Afghanistan­Krieg (1979-89) und den 2. Persischen Golfkrieg (1990) an (vgl. ebd., S. 400ff). Sie begannen als Invasion eines Landes durch ein anderes und arteten, Huntington zufolge, zu einem Krieg der Kulturen aus.

3.4.2 Bruchlinienkriege

Kriege auf der lokalen oder Mikroebene zwischen Gemeinschaften, Gruppen und Nationen unterschiedlicher Kulturkreise bezeichnet Huntington als Bruchlinienkriege (vgl. Huntington 2002, S. 332 u. S. 411). Bei diesen Kämpfen geht es um die Kontrolle von Menschen oder Gebieten (vgl. ebd., S. 411).

Das betroffene Gebiet, ist oft für eine oder beide Konfliktparteien Symbol ihrer Geschichte und Identität, heiliges Land auf das sie unantastbares Recht haben, wie z.B. das Westjordanland, Kaschmir oder der Kosovo (vgl. Huntington 2002, S. 412). Bruchlinienkriege sind sehr gewalttätig und dauern viel länger an als andere Kriege zwischen Gemeinschaften und verursachen wesentlich höhere Flüchtlingszahlen (ebd.). Des Weiteren finden sie „...fast immer zwischen Menschen unterschiedlicher Religion statt, da die Religion das Hauptunterscheidungsmerkmal von Kulturen ist.“ (ebd., S. 413) In diesem Zusammenhang prognostiziert Huntington im Rahmen der Globalisierung auftretende, weltweit gewalttätige Auseinandersetzungen v.a. zwischen Muslimen und Nichtmuslimen (vgl. ebd., S. 332)

Fallbeispiel Bruchlinienkrieg: Die blutigen Grenzen des Islam Die überwiegende Mehrheit der Bruchlinienkonflikte ereignete sich an der durch Eurasien und Afrika verlaufenden Grenze zwischen muslimischer und nichtmuslimischer Welt (vgl. Huntington 2002, S. 416), was Huntington zu der generellen Annahme bringt, dass „Muslime (...) Probleme (haben), mit ihren Nachbarn friedlich zusammenzuleben(ebd., S. 418). Seine Aussage stützt er auf die Tatsache, dass Muslime 1/5 der Weltbevölkerung stellen, aber in den 90er Jahren mehr als die Menschen jeder anderen Kultur an gewalttätigen Konflikten zwischen Gruppen beteiligt waren (ebd.).

So waren Muslime 1993/94 an 26 -von 50 ethnopolitischen Konflikten beteiligt - 20 dieser Konflikte fanden zwischen Gruppen aus unterschiedlichen Kulturkreisen statt, davon 15 zwischen Muslimen und Nichtmuslimen. Von 6 Kriegen in denen 200.000 Menschen oder mehr getötet wurden, waren 3 zwischen Muslimen und Nichtmuslimen (Bosnien, Sudan, Ost-Timor), 2 zwischen Muslimen (Somalia, irakische Kurden), einer (Angola) betrafNichtmuslime (ebd., S. 419).

Von 1928 bis 1979 wandten sie bei der Lösung von 76 von insgesamt 142 Krisen an denen sie beteiligt waren Gewalt an (vgl. ebd). Die Neigung zu gewalttätigen Konflikten geht auch aus Grad der Militarisierung von muslimischen Gesellschaften hervor. In den 80er Jahren waren Militärquoten und Rüstungsindex im Durchschnitt doppelt so hoch wie in christlichen Ländern (ebd). Diese Auswertung führt Huntington zu folgender Einschätzung: „Die Grenzen des Islam sind in der Tat blutig, und das Innere ist es ebenfalls(ebd., S. 420)

Maßgebliche Gründe für diesen Hang zu Kriegslust und Gewaltbereitschaft sieht Huntington zum einen in der Veränderung des demographischen Gleichgewichts und zum anderen in politischen Gründen - der Zusammenbruch politischer Systeme und die damit einhergehende Identitätskrise führte dazu, dass Menschen ihre Identität „...in den alten Ersatzkategorien der Ethnizität und Religion (suchten).“ (Huntington 2002, S. 428).

Darüber hinaus sei angesichts der Konflikte der Vergangenheit ein „...historisches Konflikterbe vorhanden, das von allen beschworen und instrumentalisiert werden kann, die dazu Veranlassung sehen.“ (ebd. S. 422)

3.4.3 Kernstaatenkonflikte

Unter Kernstaatenkonflikten versteht Huntington Konflikte auf der Makro- bzw. globalen Ebene zwischen großen Staaten unterschiedlicher Kulturkreise. Derartige Konflikte resultieren aus klassischen Streitfragen internationaler Politik - es geht um den Einfluss bei der Gestaltung globaler Entwicklungen und die Aktionen internationaler Organisationen, wie UNO, IWF, Weltbank, militärische und wirtschaftliche Macht, sowie kulturelle Wertvorstellungen (vgl. Huntington 2002, S. 332 f).

3.4.4 Kriegsszenario

Auf Grundlage seiner Thesen entwirft Huntington am Ende seines Buches ein globales Kriegsszenario, wie es sich in naher Zukunft, bei ihm datiert auf das Jahr 2010, ereignen könnte. Ein solcher Krieg könnte aus der Eskalation eines Bruchlinienkrieges zwischen Gruppen aus verschiedenen Kulturen entstehen - am wahrscheinlichsten zwischen Muslimen und Nichtmuslimen.

Korea ist wiedervereinigt, die USA haben ihre Truppen abgezogen und die Zahl der Streitkräfte in Japan verringert.

China hat sich weitgehend mit Taiwan geeinigt und teilt sich mit dem von der US- Wirtschaft unterstützten Vietnam die Ölreserven im Südchinesischen Meer, will aber bald als dominierende Macht in Asien die alleinige Verfügungsgewalt erlangen, was in einer Neuauflage des chinesisch-vietnamesischen Krieges gipfelt. Diesmal jedoch ersucht Vietnam die Hilfe der USA.

Während dieser bewaffneten Auseinandersetzungen erklärt sich Japan für neutral und untersagt den USA die Nutzung derj apanischen Stützpunkte.

Die potentielle Gefahr des Einsatzes von Kernwaffen bewirkt in den USA die Stimmung gegen den Krieg.

Gleichzeitig beginnt Indien, Pakistan anzugreifen, welches aber durch den Iran unterstützt wird, dessen starke islamische Bewegung durch die Schwäche der USA motiviert ist und eine weitere Radikalisierung erfährt (wie auch in anderen Staaten, in denen der Islam vorherrscht).

Es kommt zu einem konzentrierten Angriff der islamischen Staaten gegen Israel. Unterdessen wendet sich Japan aufgrund der militärischen Erfolge China zu und besetzt US-Basen in Japan. Diese Allianz schürt Ängste bei Russland, welches alsbald seine Truppen in Sibirien verstärkt und eine militärische Auseinandersetzung mit China beginnt.

Die USA, die jetzt auch Russland unterstützen, ersuchen Hilfe bei ihren europäischen Verbündeten, die sie zwar in diplomatischer und wirtschaftlicher Hinsicht erhalten, allerdings nicht in militärischer.

Um die europäischen Staaten nachdrücklich vor einem Kriegseintritt zu warnen, schaffen China und der Iran heimlich Atomwaffen nach Algerien und Bosnien, doch die Serbien marschiert auf eigene Faust unter kroatischer Beteiligung in Bosnien ein und gelangt in den Besitz der Kernwaffen, (vgl. Huntington 2002, S. 519)

Als Revanche zünden algerische Fundamentalisten eine Atombombe über Marseille, was massive Vergeltungsschläge der NATO gegen nordafrikanische Ziele nach sich zieht, (ebd.)

Somit hat ein globaler Kampf von USA, Russland Europa und Indien gegen China, Japan und den größten Teil des Islam begonnen, dessen Gewinner wahrscheinlich die Kulturen sein werden, die sich weitgehend heraushalten können. In erster Linie wären das der lateinamerikanische Kulturkreis und zum Teil Indien und Afrika. Huntington hält dieses Szenario für wenig wahrscheinlich, wenn auch nicht für unmöglich, (ebd., S. 521)

4 Kritische Auseinandersetzung

4.1 Kritik an der Darstellung der Thesen

In sprachlicher als auch inhaltlicher Hinsicht stellen sich Huntingtons Ausführungen als Appell an die Gefühlswelt des Lesers dar (vgl. Simhandl 2000, S. 15). Es ist kein durchgängiges Ordnungsprinzip erkennbar und er wiederholt immer die gleichen Thesen (ebd.). Somit erfährt seine Theorie keine fortschreitende Konkretisierung (ebd.). Seine Ausdrucksweise ist plakativ, seine Thesen eindimensional und simplifizierend (ebd., S.28).

Häufig taucht der Vorwurf auf, anstatt Konflikte und deren Ursachen zu analysieren, baue er neue Feinbilder und schüre diffuse Ängste (ebd., S.26). Dieser Vorwurf leuchtet ein, betrachtet man sein inszeniertes Kriegsszenario in dem seine Ausführungen gipfeln.

Die Wissenschaftlichkeit wird dem Werk oft abgesprochen, da seine Aussagen zum großen Teil unbewiesene Behauptungen und Vermutungen sind und durch den Verzicht auf Empirie wird seine Methode endgültig wissenschaftlich unhaltbar, womit „Der Kampf der Kulturen“ eher in die populärwissenschaftliche Literatur einzuordnen wäre.

Mit seinen Vereinfachungen und provokativen Thesen birgt das Werk ein hohes politisches Gefahrenpotential, (ebd., S.29)

4.2 Einwände gegen seine Kulturkreistheorie

Huntington setzt Kultur allein mit Religion gleich - die Kulturkreise haben große Nähe zu Weltreligionen (vgl. Metzinger 2000, S.19). Der Begriff ,Kulturkreis’ ist so komplex und vielschichtig, dass dessen Erklärungswert fraglich erscheint. Die Kultur wird bei Huntington völlig aus dem Zusammenhang genommen (vgl. Simhandl 2000, S.23).

Des Weiteren „...täuscht (Huntington) ein einfaches Koordinatensystem vor.“ (Küng 1999, S. 132) Er benutzt uneinheitliche Begriffskategorien bei seiner Einteilung der Weltkarte: So haben die Bezeichnungen islamischer, orthodoxer und hinduistischer Kulturkreis einen religiösen Bezug, der westliche einen geographischen, beim lateinamerikanischen Kulturkreis bezieht er sich auf eine Staatengruppe, beim japanischen auf einen einzelnen Staat, während sich die sinische Kultur auf die chinesische Geschichte, Sprache, Religion und Geschichte bezieht (vgl. Simhandl 2000, S. 23).

Bei Huntington erfolgt eine Überbewertung der Kultur einerseits, andererseits die Relativierung der Kulturallmacht (vgl. Huntington 2002, S. 56), indem er behauptet, dass Staaten die Hauptakteure bleiben (ebd., S. 21). Dennoch lässt er andere Aktionseinheiten als Kulturkreise nicht zu (vgl. Simhandl 2000, S.23).

Existiert ein afrikanischer Kulturkreis? Da Huntington hier keine vorherrschende Religion ausmachen kann, bezweifelt er die Existenz einer eigenen Kultur (vgl. Huntington 2002, S. 61) und geht auch im weiteren Verlauf seines Werkes nicht mehr auf diese Frage ein.

Fragwürdig bleibt auch die von Huntington deklarierte klare Blockbildung innerhalb der und zwischen den Kulturkreisen, denn wie „...eindeutig gehören Europa und die Vereinigten Staaten zum gleichen ,Westen’?“ (Picht 1994, S. 440) Die USA und Europa durch die Konstruktion eines gemeinsamen Feindes zusammenzuführen scheint, gerade in Anbetracht seiner außenpolitischen Fixierung, die die Binnenprobleme der entwickelten westlichen Staaten weitgehend ignoriert, recht bedenklich (vgl. Simhamdl 2000, S. 24f).

Seine Theorie fördert Blockdenken: er grenzt Kulturkreise „...als monolithische Größen voneinander ab“ (Küng 1999, S. 133), obwohl sie sich überlappen oder durchdrängen (vgl. ebd.). Somit steht Huntingtons Annahme im Gegensatz zur globalen Wirklichkeit, (vgl. Simhandl 2000, S.24)

Grundsätzlich werden der Kulturkreistheorie abträgliche Gemeinsamkeiten der Kulturen ignoriert, (vgl. Küng 1999, S. 133)

4.3 Der Westen und die Herausfordererkulturen

4.3.1 Die Islamische Resurgenz

Betrachtet man Huntingtons Ausführungen zum islamischen Kulturkreis, fällt auf dass er ein einseitiges negatives, gewaltbestimmtes Bild des Islam zeichnet, während man über die islamische Kultur nichts erfährt (Senghaas 1997, S.216). Der Islam wird als terroristisch, religiös extrem und irrational dargestellt (ebd.) und so erfahren Fundamentalismus und Wiederentdeckung der Religion in muslimischen Ländern keine Unterscheidung. Indem er behauptet, der Islam selbst sei das Problem, setzt er politisch motivierten Fundamentalismus mit Religion gleich. (Senghaas 1997, S.216) Müller setzt dagegen dass der Islam „...keineswegs nur aus Fundamentalisten (besteht). Neben den Fundamentalisten unterschiedlicher Couleur findet man dort die modernistischen Anpasser, die gemäßigten Modernisten, die opportunistischen Traditionalisten und die islamischen Traditionalisten. Ein durchgehender Trend des Fundamentalismus ist nicht auszumachen(...).“ (Müller 1998(a), S.264)

Ein weiteres Kontra stellt die globale Symbiose zwischen den islamischen Ölproduzenten und den westlichen Konsumenten dar, diese ist nach Ansicht einiger Kritiker weitaus stärker alsjede Form kultureller Zusammenstöße.

4.3.2 Die Asiatische Affirmation

Die asiatische Herausforderung ist vor allem wirtschaftlicher Natur, vertreten durch Japan und China, die von Huntington als Herausforderung auch in politischer, kultureller und militärischer Hinsicht gedeutet wird.

Amerika, Europa und Asien brauchen eine offene Marktwirtschaft. Die Debatte um den Kampf der Kulturen oder aber dessen tatsächliche Umsetzung kann sich die Welt nicht leisten - Hauptleidtragender, nach Ansicht der Kritiker, wäre auf jeden Fall Asien (vgl. Metzinger 2000, S. 54).

4.4 Bruchlinienkriege und das Kriegsszenario

Bruchlinienkriege entstehen an den Grenzen zwischen den Kulturkreisen. Huntington geht davon aus, dass diese Auseinandersetzungen gegenwärtig dominieren, wobei ein Großteil der Konflikte zwischen Muslimen und Nichtmuslimen ausgetragen wird, (vgl. Simhandl 2000, S.17)

Betrachtet man die Makroebene wird bei Huntington die Kampfneigung der Kulturkreise, abgesehen von gelegentlichen historischen Rückblicken auf Kreuzzüge und Heilige Kriege, nicht explizit thematisiert. Was also veranlasst die Kulturen zu Konfliktverhalten, der im Zusammenprall der Kulturen gipfeln soll? Wäre den jeweiligen Kulturen eine identifizierbare „Kulturseele“ zu Eigen, so sollte es doch möglich sein, anhand eingehender Analyse, die Ursachen für Kampf- und Konfliktbereitschaft zu eruieren? Doch eine derartige Analyse fehlt bei Huntington völlig „...und damit wird auf der Makroebene sein Paradigma zu einem Luftschloß.“ (Senghaas 1997, S.217)

Senghaas kritisiert v. a., dass wenn „...man über Kulturen und erst recht über den Kampf der Kulturen schreibt, sollte dem eine substantielle Analyse zugrunde liegen.“ (ebd., S. 218), was allerdings zu der Feststellung führen würde, dass „...angesichts der in Vergangenheit und Gegenwart beobachtbaren Vielgestaltigkeit jedes einzelnen Kulturbereichs holistische Aussagen noch nie besonders sinnvoll waren und solche Aussagen angesichts wachsender kulturinterner Konflikte heute kaum noch seriös vertretbar sind.“ (Senghaas 1997, S. 218)

In Hinblick auf die Mikroebene wird deutlich, dass sich kulturelle Probleme nicht nur zwischen kulturellen Kernstaaten etablieren, sondern auch in zwischen- und innerstaatlichen Auseinandersetzungen zu Tage treten. „Was immer heute als ethnopolitischer bzw. ethnonationaler Konflikt figuriert, lässt sich in aller Regel von ihm als Anschauungsmaterial für die These vom Kampf der Kulturen zitieren.“ (ebd.)

Obgleich in diesen eskalierenden Konflikten hauptsächlich religiöse und kulturelle Dimensionen zum Tragen kommen, entgeht Huntington die Tatsache, dass diese Faktoren selten das auslösende Moment von Konflikten sind. Vielmehr stellen sie zweit- oder drittrangige Faktoren dar. Ausgangspunkt der Auseinandersetzungen bilden eher sozioökonomische Problemlagen, dabei spielt überwiegend soziale und ökonomische Diskriminierung eine wichtige Rolle, (vgl. Senghaas 1997, S.218 f)

Zur Veranschaulichung zieht Senghaas die Minderheitenproblematik heran. Da sich Minderheiten zumeist in abseitigen sozialen und ökonomischen Positionen wieder finden, wird ihnen im Gegensatz zur Mehrheitsgesellschaft die ohnehin schon geringe Möglichkeit einer Aufwärtsmobilität weitestgehend verwehrt (ebd., S. 218). Dennoch ist eine völlige Verweigerung von Modernisierung unter gegenwärtigen Bedingungen kaum möglich (ebd.). „Erst wenn die Diskrepanz zwischen Ausbildung und den verbauten Chancen als Frustration erlebt und Deprivation als kollektives Schicksal empfunden wird, kommt es zur Kulturalisierung von Politik bzw. Politisierung von Kultur.“ (Senghaas 1997, S.218)

Somit ist der „...Kulturgehalt solcher Konflikte (...) keineswegs zu leugnen, und die Bruchlinien, die quer durch Gesellschaften verlaufen, haben reale Bedeutung.“ (Senghaas 1997, S.219) Kulturelle Faktoren entwickeln sich innerhalb eines solchen Geschehens von intervenierenden, abhängigen Faktoren im kaufe der Zeit und nach gewisser Eskalation zu unabhängigen, impulssetzenden Größen (vgl. ebd.). Demnach begeht Huntington einen analytischen Fehler, wenn er Konflikte zwischen Protestanten und Katholiken, Muslimen und Christen, Sikhs und Hindus etc. von vornherein als kulturalistisch bestimmt interpretiert (ebd.).

4.5 Beispiele gegen Huntingtons Konzept der Bruchlinienkriege

Heftigen Widerspruch finden auch Huntington's Interpretationen von Kriegen der Vergangenheit als Bruchlinienkriege. Kritiker setzen alternative Erklärungsansätze dagegen, wie z.B. Konflikte aufgrund unterschiedliche ökonomischer oder politischer Interessen (Binyan 1993), Differenzen zwischen fundamentalistischen und modernen Gesellschaften (Meyer 1997) oder Konflikte zwischen „Western and post-Western civilizations“ (Kurth 1994). Bei anderen Kritikern findet man in Anlehnung an Huntingtons plakativen Stil auch die Bezeichnungen “Clash of Powers“ oder “Clash of Capitalism”, (vgl. Simhandl 2000, S. 24)

Bei den Konflikten in der ehemaligen Sowjetunion kann keinesfalls von kulturellen Belangen die Rede sein, da sich das Interesse der Parteien hauptsächlich auf die Kontrolle über Ölrouten bezieht, (vgl. Studiengesellschaft für Friedensforschung e.V. München 2002)

Auch der Golfkrieg 1991 entspricht keinem Kampf der Kulturen, da weder die Invasion des Irak in anderen arabischen Staat, noch die Koalitionsmitglieder gegen den Irak Huntingtons Kulturkreistheorie entsprechen (vgl. Simhandl 2000, S. 25).

„Der Zweite Golfkrieg sei nur für zwei Menschen eine kulturelle Schlacht gewesen, für Saddam Hussein selbst und für Huntington.“ (Metzinger 2000, S. 35) Hussein bediente sich eher der Religion als Instrument, um territoriale und ökonomische Hegemoniebestrebungen durchzusetzen (vgl. ebd., S. 36).

Betrachtet man den Verlauf des Krieges im ehemaligen Jugoslawien, so kann man zwar nicht abstreiten, dass innerhalb dieses Konfliktes einige Elemente eines Kulturkampfes zum Tragen kamen, dennoch ist der Ausgangspunkt nicht in religiösen Auseinandersetzungen, sondern vielmehr in einem politischen und wirtschaftlichen Ursachengeflecht zu suchen. (Metzinger 2000, S. 33 f)

Grundsätzlich wird von den Kritikern bemängelt, dass Huntington Konflikte ignoriert, wenn sie nicht in sein Schema passen. Des Weiteren ließe er innerzivilisatorische Konflikte außer Acht, da nach Ansicht der Kritiker die meisten blutigen Kämpfe nicht an den Berührungslinien der Kulturkreise stattfinden, sondern innerhalb, so zwischen Tutsi und Hutu, Tadschiken und Paschtunen, Schiiten und Sunniten, Türken und Kurden oder Iranern und Irakern, (vgl. Metzinger 2000, S.41) Religion wird dabei oft als Instrument in Konflikten, das sich Kriegsführer zu nutze machen eingesetzt und ist nicht als deren Ursache zu verstehen - Huntington verwechselt Ursache und Wirkung.

Auch das Kriegsszenario widerspricht seiner Grundthese; nicht kulturelle Ursachen, sondern der Streit um das wirtschaftlich bedeutsame Öl ist der Ausgangspunkt und die dabei entstehenden Allianzen sind nicht identisch mit den Kulturkreisen.

5 Ein Gegenentwurf zum „Kampf der Kulturen“ von Harald Müller

Harald Müller ist Politikwissenschaftler; er lehrt als Professor für internationale Beziehungen an der Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt am Main und ist geschäftsführendes Mitglied der Hessischen Stiftung Friedens- und Konfliktforschung (HSFK). Er gehört zu den fundiertesten Kritikern Huntingtons.

Mit seinem Werk „Das Zusammenleben der Kulturen“ zeichnet Müller einen Gegenentwurf zu Huntingtons „Kampf der Kulturen“, der davon ausgeht, dass ein Dialog der Kulturen grundsätzlich möglich ist und der auf Wege für eine friedliche und kooperative Weltpolitik der Zukunft weist.

5.1 Das Verhältnis kultureller Faktoren zu globalen Transformationsprozessen

Müller macht drei Prozesse aus, die in Richtung einer Anziehung der Kulturen dringen:

1. ) Modernisierung kann nicht einseitig an die Kulturen angepasst werden. Die Anpassung ist vielmehr wechselseitig, was zur Schaffung von Gemeinsamkeiten zwischen den Kulturen führt, (vgl. Müller 1998(b), S.l)
2. ) „Die Kommunikation zwischen den Kulturen wird durch die wirtschaftlichen und kommunikativen Wechselwirkungen intensiver und vielfältiger...“, was gegenseitige Anpassungprozesse begünstigt, (ebd.)
3. ) Die Beziehungen der Kulturen „...sind durch die Dynamiken der internationalen Beziehungen geprägt...“, (ebd., S. 3)
Müller sieht in diesen drei Prozessen eine Tendenz „...in Richtung auf eine Durchdringung, Angleichung und Kommunikation der Kulturen.“ (ebd.)

Aber auch der gegensätzliche Effekt ist möglich: „Die Verwerfungen, die die Globalisierung in der Lebenswelt verursachen, treiben die Menschen zu Gegenreaktionen, zur Abgrenzung ihrer Identität gegen das Fremde, Bedrohliche.“ Dieser Effekt ermöglicht es, dass kulturelle Themen politisch mobilisiert werden können, (ebd.)

„Der ,kulturelle Faktor’ wirkt also in zwei Richtungen, verursacht Anziehung und Abstoßung zwischen den Gesellschaften unterschiedlicher Kulturkreise.“ (ebd.) Huntington betrachtet in seiner These vom „Kampf der Kulturen“ lediglich den Typ der Abstoßung und „...starrt nur auf die fundamentalistischen Tendenzen in den betroffenen Gesellschaften...“ (ebd.), wodurch die These einseitig wird.

5.2 Analyse der wichtigsten Entwicklungstendenzen der großen Weltreligionen

5.2.1 Der Zusammenhalt des Westens

Müller sieht im Zusammenhalt des Westens die Grundvoraussetzung, um die Weltpolitik friedlich reformieren zu können, (vgl. Müller 1999, S. 202) Die Ausgangsbedingungen dafür sind nicht schlecht; die NATO hat sich neu organisiert und die Attraktivität des Bündnisses führt zu Bestrebungen Mittelosteuropas bald beizutreten: „Die vielbeschworenen geostrategischen Interessenunterschiede

verblassen im Grunde, wenn man sie mit dem überragenden gemeinsamen Interesse, dem Schutz der demokratisch und marktwirtschaftlich verfassten Staatengemeinschaft, vergleicht.“ (Müller 1999, S. 202)

Auch die wirtschaftliche Interdependenz des Westens ist weiter gestiegen. Durch Verlagerung von Teilen des Welthandels auf den transpazifischen Bereich wurden engere Beziehung zwischen dem Westen und Asien geschaffen denn je zuvor. Aber auch die einzigartige Verflechtung innerhalb des Westens wird deutlich, wenn man die Investitionen betrachtet - so haben USA und Westeuropa wechselseitig wesentlich mehr Kapital in die jeweils andere Region gesteckt, als in die so attraktiven Märkte außerhalb des Westens. Die EU stellt in Handel und Investitionen innerhalb des Westens eine nochmals auffällige verdichtete Gemeinschaft dar.

Das transatlantische Konkurrenzverhältnis stellt die Voraussetzung dieser wirtschaftlichen Verdichtung dar, denn „...ohne den Wettbewerb gäbe es die gegeneinander zu verteidigenden Interessen gar nicht.“ (ebd., S. 203)

„Die Kräfte der Staatenwelt und der Wirtschaftswelt üben (demnach) mehr Bindewirkung als Spannungseffekte aus.“ (ebd.) Ebenso verhält es sich mit den Kräften der Gesellschaftswelt. Transnationale NGOs wie Greenpeace, Amnesty International, die Antilandminen Kampagne, aber auch Scientology haben ihre Schwerpunkte im Westen. „Die Kommunikationsdichte zwischen nationalen Gruppierungen ist im Westen am höchsten, ebenso die im Internet.“ (ebd.)

Müllers Betrachtungen hinsichtlich des westlichen Kulturkreises münden in dem Fazit, dass „...die Aussichten auf einen Zusammenhalt des Westens (...) eher gut (sind).“ (Müller 1999, S. 203) Dieser Zusammenhalt muss jedoch immer wieder neu bestätigt und gestaltet werden, (vgl. ebd.)

„Die strukturellen undinstitutionellen Voraussetzungen sindjedoch so gefestigt, dass es schon profunder Dummheit und katastrophaler Fehler bedarf, um die westliche Gemeinschaft zu sprengen.“ (ebd.)

Ein „...Zeugnis für die (...) beneidenswerte Vitalität des westlichen Modernisierungsmodells...“ ist das Anwachsen des westlichen Lagers durch stete Aufnahme in die westlichen Institutionen NATO und EU. (ebd.)

Auch in Hinblick auf die OECD, in der auch Japan, Argentinien und Südkorea Mitglied sind, zeigt, dass die “...fortschrittlichsten Vertreter anderer Regionen und Kulturen (...) ab einen bestimmten Entwicklungsgrad, in diejenigen Institutionen einzutreten (beabsichtigen), die am stärksten mit dem Westen identifiziert werden.“ (ebd.)

5.2.2 Russland, China, Islam - keine antiwestliche Verschwörung in Sicht

Eine dauerhafte Koalition von Russland und China scheint Müller aus vielen Gründen kaum wahrscheinlich (Müller 1999, S. 205), geht man davon aus, dass Russland seinen eingeschlagenen Weg - Marktwirtschaft und Demokratie - fortsetzt und „...China in einem gemäßigten Autoritarismus verharrt und seine Volkswirtschaft und seinen Außenhandel in höherem Maße staatlich lenkt.“ (Müller 1999, S. 206) Somit benötigt Russland den Westen weiterhin als Partner für seine wirtschaftliche Entwicklung und wird demzufolge seine institutioneile Nähe zum Westen bewahren und weiterentwickeln. Darüber hinaus bliebe „...ein autoritäres China eine potentielle Bedrohung für Moskau“ (ebd.)

Im besten aller Fälle wäre Demokratisierung und wirtschaftliche Entwicklung beider Mächte die „...beste Voraussetzung einer engen Verzahnung ihrer Interessen.“ (ebd., S. 206 f)

Müllers Fazit zum Verhältnis zwischen Russland und China lautet, dass, egal in welcher Konstellation, eine strategische antiwestliche Koalition nicht plausibel wäre. Ähnlich verhält es sich mit Russland und der „islamischen Welt’: „...die politischen Strukturen der islamischen Region (schließen) eine einheitliche Blockbildung (aus) ...“ (ebd., S. 207). Russland kann allenfalls antiwestliche Verbindungen mit regionalen Untergruppen eingehen, deren Reichweite davon abhängig ist, „...wie Russland und seine islamischen Partner mit dem Problem der muslimischen Minderheiten in Russland umgehen.“ (Müller 1999, S. 207)

„Auch wird die Innigkeit der Beziehungen durch die Einfluss- bzw. Hegemonialansprüche Moskaus in seinen Randregionen begrenzt, darunter auch in Zentralasien und im Kaukasus.“ (ebd.) Derartige Ansprüche können nur teilweise zu Kooperation mit islamischen Führungskräften führen und führen auch unweigerlich zu Wettbewerb mit ihnen, (vgl. ebd.)

5.3 Sechs Leitlinien der Weltpolitik im 21. Jahrhundert

Müllers Betrachtung der künftigen Entwicklung der Beziehungen zwischen den einzelnen Kulturen ergibt einen Einblick in die „Bewegungsgesetze“ der internationalen Politik des 21. Jahrhunderts, die sich folgendermaßen zusammenfassen lassen:

1. Es besteht die Gefahr, dass durch die Modernisierungskrise in einigen Ländern die Ausbreitung totalitärer und autoritärer Regime forciert wird, welche ihre Staatsideologie auch mit gewaltsamen Mitteln nach außen tragen werden, „...diese Bewegung (ist) der einzige Modus, der die von Huntington vorausgesagten Kulturblöcke hervorbringen könnte.“ (Müller 1999, S. 211)
2. Diese Politik mobilisiert in diesem Fall jedoch sofort Gegenkräfte bereits innerhalb des jeweils eigenen Kulturkreises, (vgl. ebd.) „Gruppen, die sich als Stamm, Volk oder Nation verstehen, wünschen nicht unter Fremdherrschaft zu geraten, auch wenn diese mit der Weihe einer gemeinsam praktizierten Religion auftritt.“ (Müller 1999, S. 212)
3. Je stärker sich Fundamentalismus und Hegemoniebestrebungen in einigen Ländern ausbreiten, desto nachhaltiger wirkt die Dynamik der Staatenwelt. „...Repression, Rüstung und Bündnisbildung, Verteidigung und Gleichgewichtspolitik sind die Reaktionen, die wir in dieser Welt erwarten können.“ (ebd.)
4. Bündnisse mit einer externen Macht, die keinen territorialen Ausdehnungsehrgeiz aufweist (z.B. USA) werden attraktiver und „...der Unterwerfung unter den regionalen Nachbarn vorgezogen werden.“ (ebd.)
5. Die Gegensätze der Kulturen werden sich durch Globalisierungsprozesse abschwächen. „Anstelle von politisch-militärischem Antagonismus tritt das Zusammenspiel von wirtschaftlichem Wettbewerb und wirtschaftlicher Kooperation.“ (Müller 1999, S. 212)
6. Die Verbindungen zwischen den Kulturen werden sich verdichten und Dialoge so vorangetrieben, (vgl. ebd.)

Fazit

Huntington liefert mit seinem „Kampf der Kulturen“ eine plausible allgemeine Erklärung für die Weltgeschehnisse der Gegenwart und Zukunft, die jedoch einer näheren Betrachtung nicht standhält, zu „...vereinfacht erscheint (...) seine Weltkarte“ (Küng 1999, S.134), seine Erläuterungen kratzen oft nur an der Oberfläche und allzu beharrlich versucht er die komplexen Zusammenhänge der Weltpolitik in das Schema „Kultur“ zu pressen. Grundsätzlich bleibt es „...fraglich, ob es nach dem Kalten Krieg und der bipolaren Verfestigung der Fronten in der neuen multipolaren Welt von heute überhaupt noch ein einheitliches globales Erklärungsmodell gibt.“ (Küng 1999, S. 135)

Huntington ist nicht nur Berater des US-Außenminsteriums, er wurde auch von den großen Think-Tanks des konservativen Regierungslagers für seine Studien finanziert (vgl. Huntington 2002, S. 14). Hinter seiner Theorie steht also eine militärisch­industrielle Lobby, die weniger Interesse an einer kulturellen Darstellung der zukünftigen Weltordnung haben dürfte, als an der Machtstabilisierung der USA.

Ganz offensichtlich geht es Huntington darum, „...die technologische und militärische Überlegenheit des Westens über andere Kulturen zu behaupten...“ (Huntington 202, S. 514), denn im „...Kampf der Kulturen werden Europa und Amerika vereint marschieren müssen, oder sie werden getrennt geschlagen.“ (Huntington, S. 531)“

Huntington reagiert mit seiner neuen Weltordnung auf die hervorstechenden Ängste der Gegenwart, die sich nach dem 11.09.2001 noch potenziert haben. Er präsentiert dem westlichen Kulturkreis mit Asien, aber vor allem mit dem Islam, neue unberechenbare Feindbilder, denen es Einhalt zu gebieten gilt. Mit dieser Argumentationsgrundlage „...lassen sich natürlich auch leicht weitere eigenmächtige Militärinterventionen der USA und Großbritanniens unter Umgehen eines UNO- Mandats rechtfertigen.“ (Küng 1999, S. 134)

Gerade mit dem letzten Kapitel in dem Huntington ein Kriegsszenario aufbaut, liefert er jedem Militär und Vertreter der Rüstungsindustrie glänzende Argumente zugunsten einer neuen Rüstungseuphorie der USA (Küng 1999, S.134).

Seine Ausführungen lassen keinen Raum für einen Dialog der Kulturen, der von Harald Müller als grundlegend angesehen wird, um das Zusammenleben in einer globalisierten Welt zu gewährleisten.

Als zusammenfassendes Fazit soll an dieser Stelle Hans Küngs Einschätzung von Huntingtons „Kampf der Kulturen“ stehen, der die Meinung der meisten Kritiker widerspiegelt: „Der angebliche unausweichliche globale Zusammenprall der Kulturen kann bestenfalls als von einzelnen Militärstrategen benötigtes neues Angstmodell dienen. Aber die zukunftsweisende Vision für die Menschheit ist vielmehr der mit allen Kräften anzustrebende globale Frieden zwischen den Religionen und Kulturen, der Voraussetzung und Motor eines globalen Friedens zwischen den Nationen ist.“ (Küng 1999, S. 136)

Literatur

Agerer, Stefanie: Samuel P. Huntington. unter: http://www.mter- cultural.de/clash/huntington bio.htm, Stand: 28.01.2004

Huntington, Samuel P.: Kampf der Kulturen. Die Neugestaltung der Weltpolitik im 21. Jahrhundert. - München: Wilhelm Goldmann Verlag. 3. Aufl. 2002

Huntington, Samuel P.: The Clash of Civilizations? In: Foreign Affairs, 3/ 1993, S. 22-49

Küng, Hans: Statt Konfrontation Dialog der Kulturen. In: Herzog, Roman: Wider den Kampf der Kulturen. Eine Friedensstrategie für das 21. Jahrhundert. - S. Fischer 1999, S. 127-137

Metzinger, Udo M.: Die Huntington-Debatte. Die Auseinandersetzung mit Huntingtons „Clash of Civilizations“ in der Publizistik. - Köln: SH-Verlag GmbH 2000

Müller, Harald: Das Zusammenleben der Kulturen. Ein Gegenentwurf zu Huntington. Frankfurt a. M.: Fischer Taschenbuch Verlag. 2. Aufl. 1999

Müller, Harald: Der Kampf der Kulturen findet nicht statt, HSFK-Standpunkte, Nr. 5, 1998 (b) unter: http://www.hsfk.de/downloads/sp0598.pdf

Müller, Harald: Der Mythos vom Kampf der Kulturen. Eine Kritik an Huntingtons kulturalistischer Globaltheorie. In: E+Z - Entwicklung und Zusammenarbeit. Nr. 10/ 1998 (a), S. 262-264

Picht, Robert: Der Konflikt der Kulturen und die große Mutation, in: Zeitschrift für Kulturaustausch, 4/1994, Jg. 44, S. 440

Senghaas, Dieter: Die fixe Idee vom Kampf der Kulturen. In: Blätter für deutsche und internationale Politik. Heft 2/ 1997, S.215-221

Simhandl, Katrin: The Clash of Civilizations. Das Buch und die Debatte. In: Mokre, Monika (Hrsg.): Imaginierte Kulturen - Reale Kämpfe. Annotationen zu Huntingtons „Kampf der Kulturen“. - Baden-Baden: Nomos Verlagsgesellschaft 2000

Studiengesellschaft für Friedensforschung e.V. München. Denkanstoß 47: Der Kampf der Kulturen in der internationalen Politik. 2002 unter: http://www.studiengesellschaft-friedensforschung.de/texte/da 47.pdf

Fin de l'extrait de 27 pages

Résumé des informations

Titre
Kritische Auseinandersetzung mit Samuel P. Huntingtons "Clash of Civilizations"
Université
Technical University of Chemnitz  (Soziologie)
Cours
Seminar
Note
2,3
Auteur
Année
2006
Pages
27
N° de catalogue
V113700
ISBN (ebook)
9783640142705
ISBN (Livre)
9783640143672
Taille d'un fichier
585 KB
Langue
allemand
Mots clés
Kritische, Auseinandersetzung, Samuel, Huntingtons, Clash, Civilizations, Seminar
Citation du texte
Annett Warmschmidt (Auteur), 2006, Kritische Auseinandersetzung mit Samuel P. Huntingtons "Clash of Civilizations", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/113700

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