Mit dem Beschluss der KMK zur Reform der Lehrerbildung im Jahr 2004 wurde für die Neugestaltung der Lehrerbildung in Deutschland eine verbindliche Grundlage geschaffen. Die Ausbildung von Lehrkräften ist seitdem an einem Modell von Kompetenzen und Standards orientiert. Mit Hilfe dieser Standards wurden klare Zielstellungen für die theoretischen und praktischen Ausbildungsabschnitte formuliert. Die von der KMK beschlossenen Orientierungsrahmen sind zugleich Ausgangspunkt für die Gestaltung des Bachelor-Studienganges Bildungswissenschaften an der TU Dresden. Im „Dresdner Konzept der
Integrierten Lehrerbildung“ ist dem Rechnung getragen worden. Relevant für die vorliegende Arbeit ist vor allem die Stellung und Funktion von schulpraktischen Teilen im Kontext der universitären Ausbildung. Klares Ziel der Reform der Lehrerbildung an der TU Dresden ist es eine „Verbesserung des Theorie-Praxis- Bezugs“ zu erreichen. Der Praxisbezug des Studiums wurde durch die Einführung des Grundpraktikums und weiterer schulpraktischer Teile erhöht und darin wird eine Möglichkeit gesehen die fachliche und praktische Ausbildung besser zu
verbinden. Hinter dieser Neuerung steht die Erkenntnis, dass professionelles Berufshandeln von Lehrkräften in einer eigenständigen Verknüpfung von verschiedenen Wissensbeständen und dem Aufbau berufsbezogener Handlungskompetenz zu suchen ist, die im Rahmen des Berufsfeldes Schule vollzogen wird. Ein gelungener und umfassender Prozess der Professionalisierung junger Lehrer ist daher durch eine theoriegeleitete, kritische Reflexion praktischer Erfahrungen zu suchen. Eine hochwertige Lehrerausbildung muss somit Lehrer befähigen sich kritisch mit ihrem erfahrenen Schulalltag auseinanderzusetzen um einen stetigen
Prozess der standardorientierten Kompetenzentwicklung zu ermöglichen. Diese
Professionalisierung erfolgt aber nicht durch eine Auseinandersetzung mit den eigenen subjektiven Theorien, also auf Grund impliziten Wissens, sondern mittels einer reflexiven Durchdringung erziehungswissenschaftlicher und fachdidaktischer Theorien des Lehren und Lernens.
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG
- THEMENBEGRÜNDUNG UND AKTUALITÄT
- FRAGESTELLUNGEN
- METHODISCHES VORGEHEN UND STRUKTUR DER ARBEIT
- TEIL A- PORTFOLIO
- GRUNDLAGEN DER PORTFOLIOARBEIT
- ZUM FORSCHUNGSSTAND DER PORTFOLIOARBEIT
- ZUR BEGRIFFBESTIMMUNG VON PORTFOLIO
- URSPRÜNGE DER PORTFOLIOARBEIT
- PORTFOLIO - EINE SCHWER ZU BESTIMMENDE VIELFALT
- THEORETISCHE GRUNDLAGEN DES KONZEPTS
- KOMPONENTEN DER PORTFOLIOARBEIT
- BEWERTUNG VON PORTFOLIOS
- FAZIT
- EINE NEUE LERNKULTUR DURCH DEN EINSATZ VON PORTFOLIOS
- REFLEXION- MITTEL ZUM AUFBAU STANDARDORIENTIERTER THEORIEFUNDIERTER UNTERRICHTSPRAKTISCHER HANDLUNGSKOMPETENZ
- REFLEXION- DENKEN UND HANDELN NACH JOHN DEWEY
- DER REFLEKTIERTE PRAKTIKER NACH DONALD SCHÖN
- REFLEXION UND KONSTRUKTIVISMUS
- DAS REFLEXIONSSTUFENMODELL
- FÖRDERUNG VON HANDLUNGSKOMPETENZ DURCH SCHRIFTLICHE REFLEXION
- VORBEMERKUNG
- REFLEXIVES SCHREIBEN NACH GERD BRÄUER
- Schreiben als Medium- Das externe Gedächtnis
- Konzeptionelle Grundlagen
- Die Individualität und Objektivität des Schreibprozesses
- Tätigkeiten reflexiver Praxis
- Formen reflexiven Schreibens
- Charakteristika des Schreibprozesses
- FAZIT
- TEIL B BEDINGUNGSANALYSE
- VORAUSSETZUNGEN FÜR DEN EINSATZ VON PORTFOLIOS
- DAS BLOCKPRAKTIKUM ALS EIN PRAXISTEIL DER LEHRERBILDUNG AN DER TU DRESDEN
- Allgemeine Funktionen von Praktika
- Einordnen des Blockpraktikums A in den Studienverlauf
- Ziele des Blockpraktikums A in Lehrerausbildung der TU Dresden
- THEORETISCHE, PRAKTISCHE UND METHODISCHE ANKNÜPFUNGSPUNKTE BEI DEN STUDIERENDEN
- Inhalte der Module- Theorie- und Praxiswissen
- Methodisches Vorwissen
- RAHMENEBDINGUNGEN UND RESSOURCEN
- BEOBACHTUNG VON UNTERRICHT
- EIGENE LERN- UND SCHULBIOGRAFIE
- ROLLE DER PRAXISLEHRPERSON
- FUNKTIONEN VON STANDARDS IN DER LEHRERBILDUNG- EIN ORIENTIERUNGSRAHMEN FÜR DEN AUFBAU REFLektierter HANDLUNGSKOMPETENZ
- DAS THEORIE-PRAXIS-PROBLEM IN DER LEHRAMTSAUSBILDUNG
- ZUSAMMENFASSUNG- RAHMENBEDINGUNGEN FÜR SCHULPRAKTISCHE REFLEXION
- TEIL C VORSCHLAG FÜR EIN PORTFOLIOKONZEPT AN DER TU DRESDEN FÜR DIE ANWENDUNG IM RAHMEN DES BLOCKPRAKTIKUMS A
- DAS REFLEXIONS- UND ENTWICKLUNGSPORTFOLIO
- BEGRÜNDUNG FÜR DEN EINSATZ VON PORTFOLIOS IM RAHMEN DES BLOCKPRAKTIKUMS A
- ZIEL UND ZWECK DER PORTFOLIOARBEIT IM RAHMEN DES BLOCKPRAKTIKUMS A
- DAS REFLEXIONSPORTFOLIO
- MEDIEN DES REFLEXIVEN SCHREIBENS
- Arbeitstagbuch
- Portfolio
- INHALTE DES PORTFOLIOS
- Einstellung zum Lehrerberuf
- Erwartungen
- Beobachtung
- Schwerpunktthema
- Reflexion des eigenen Unterrichtsversuches
- Auswertung
- ABSCHLIEBENDE BEMERKUNGEN
- ZUSAMMENFASSUNG
- BIBLIOGRAPHIE
- Die Bedeutung von Portfolios in der Lehrerbildung
- Die theoretischen Grundlagen der Portfolioarbeit
- Die Rolle der Reflexion in der Lehrerbildung
- Die Bedingungen für den Einsatz von Portfolios im Blockpraktikum A
- Die Entwicklung eines konkreten Portfolio-Konzepts für das Blockpraktikum A
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende wissenschaftliche Arbeit befasst sich mit der Portfolioarbeit in der Lehrerbildung an der TU Dresden am Beispiel des Blockpraktikums A. Ziel der Arbeit ist es, die Einsatzmöglichkeiten von Portfolios in der Lehrerausbildung zu untersuchen und ein Konzept für die Anwendung im Rahmen des Blockpraktikums A zu entwickeln.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der Portfolioarbeit in der Lehrerbildung ein und erläutert die Aktualität und Relevanz des Themas. Die Arbeit gliedert sich in drei Teile: Teil A befasst sich mit den Grundlagen der Portfolioarbeit, Teil B analysiert die Bedingungen für den Einsatz von Portfolios im Blockpraktikum A und Teil C präsentiert einen Vorschlag für ein Portfolio-Konzept für die Anwendung im Rahmen des Blockpraktikums A.
Im ersten Teil der Arbeit werden die theoretischen Grundlagen der Portfolioarbeit beleuchtet. Es werden verschiedene Definitionen von Portfolios vorgestellt, die Ursprünge der Portfolioarbeit erläutert und die Komponenten und Bewertung von Portfolios diskutiert. Der Fokus liegt dabei auf der Bedeutung von Portfolios für die Entwicklung einer neuen Lernkultur und die Förderung von Handlungskompetenz.
Der zweite Teil der Arbeit analysiert die Bedingungen für den Einsatz von Portfolios im Blockpraktikum A. Es werden die Funktionen von Praktika in der Lehrerbildung, die Ziele des Blockpraktikums A und die theoretischen, praktischen und methodischen Voraussetzungen der Studierenden betrachtet. Darüber hinaus werden die Rahmenbedingungen und Ressourcen, die Rolle der Praxislehrperson und die Bedeutung von Standards in der Lehrerbildung diskutiert.
Der dritte Teil der Arbeit präsentiert einen Vorschlag für ein Portfolio-Konzept für die Anwendung im Rahmen des Blockpraktikums A. Es wird ein Reflexions- und Entwicklungsportfolio vorgestellt, das die Studierenden bei der Reflexion ihrer eigenen Lernprozesse und der Entwicklung ihrer Handlungskompetenz unterstützt. Das Konzept beinhaltet verschiedene Medien des reflexiven Schreibens, wie z.B. das Arbeitstagbuch und das Portfolio, sowie konkrete Inhalte, die in das Portfolio aufgenommen werden können.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Portfolioarbeit, die Lehrerbildung, das Blockpraktikum A, die TU Dresden, die Reflexion, die Handlungskompetenz und die Entwicklung eines Portfolio-Konzepts für die Anwendung im Rahmen des Blockpraktikums A. Die Arbeit beleuchtet die Bedeutung von Portfolios für die Förderung von Handlungskompetenz und die Entwicklung einer neuen Lernkultur in der Lehrerbildung. Der Fokus liegt dabei auf der Reflexion als Mittel zum Aufbau standardorientierter, theoriefundierter und unterrichtspraktischer Handlungskompetenz.
- Quote paper
- Johannes Heuzeroth (Author), 2008, Portfolioarbeit in der Lehrerbildung an der TU Dresden am Beispiel des Blockpraktikums A, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/113739