Unter Geisteswissenschaftlern ist man sich darüber einig, dass rein beschreibend verfasste Arbeiten kein allzu großes Ansehen verdient haben. Konsens scheint auch darüber zu herrschen, dass die Beschäftigung mit der Thematik des Beschreibens an sich nicht wirklich von Bedeutung ist. Dieser Eindruck jedenfalls entsteht, wenn man sich auf die Suche nach Literatur zu diesem Thema begibt und so gut wie nicht fündig wird. Auf den ersten Blick scheint die Disziplin auch keine wirklich intellektuelle Herausforderung darzustellen: Es bedarf schließlich nur der simplen Wiedergabe dessen, was man beobachtet hat. Oder?
Denn auf den zweiten Blick ist es nicht immer ganz so einfach – jedenfalls nicht, wenn es nach Amartya Sen geht. Der in Indien geborene Professor für Wirtschaft und Philosophie unterrichtet an der Harvard Universität und erhielt neben vielen anderen Auszeichnungen 1988 auch den Nobel-Preis für Wirtschaft. 1982 veröffentlichte er mit dem Aufsatz „Description as Choice“ eine intensive Auseinandersetzung mit der Thematik des Beschreibens.
Wie äußert sich Sen darin über das Beschreiben? Was macht seiner Meinung nach eine (gute) Beschreibung aus? Und welche Konsequenzen haben die Erkenntnisse des Autors für jemanden, der eine Beschreibung vornehmen will? Vorliegende Arbeit wird sich im Folgenden mit Sens Abhandlung und Schlussfolgerungen auseinander setzen und versuchen, diese Frage zu klären. Dabei sollen sowohl die Motivation zum Formulieren einer Beschreibung und die Arten von Beschreibungen, als auch der Aspekt der Selektion und die Relevanz des Wahrheitsgehalts behandelt werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Motivation und Arten von Beschreibungen
- Was macht eine gute Beschreibung aus?
- Selektion
- Einflussfaktoren und Kriterien von Selektion
- Relevanz des Wahrheitsgehalts
- Zweckmäßigkeit
- Schlussbetrachtung
- Anhang
- Graphik
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Aufsatz „Description as Choice" von Amartya Sen befasst sich mit der Frage, was eine gute Beschreibung ausmacht und welche Faktoren bei der Auswahl von Informationen eine Rolle spielen. Der Autor analysiert die Motivationen und Arten von Beschreibungen und beleuchtet die Bedeutung der Selektion und des Wahrheitsgehalts.
- Motivationen für Beschreibungen: Vorhersage, Vorschrift und andere
- Arten von Beschreibungen: Zweckgebundene und rein deskriptive
- Selektion als zentraler Aspekt der Beschreibung
- Relevanz des Wahrheitsgehalts für die Qualität einer Beschreibung
- Zweckmäßigkeit als Kriterium für die Auswahl von Informationen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die These auf, dass die Beschäftigung mit dem Beschreiben in den Geistes- und Sozialwissenschaften oft vernachlässigt wird, obwohl sie eine wichtige Rolle spielt. Amartya Sen, ein renommierter Wirtschafts- und Philosophieprofessor, widmet sich in seinem Aufsatz „Description as Choice" der Thematik des Beschreibens und analysiert die Faktoren, die eine gute Beschreibung ausmachen.
Im zweiten Kapitel werden die verschiedenen Motivationen für Beschreibungen erläutert. Sen argumentiert, dass Beschreibungen neben vorschreibenden und vorhersagenden Funktionen auch andere Ziele verfolgen können. Er unterscheidet zwischen zweckgebundenen und rein deskriptiven Beschreibungen, wobei er betont, dass auch rein deskriptive Beschreibungen immer einen Zweck verfolgen.
Das dritte Kapitel befasst sich mit der Frage, was eine gute Beschreibung ausmacht. Sen betont die Bedeutung der Selektion, da Beschreibungen immer eine Auswahl aus einer Vielzahl von möglichen Informationen treffen müssen. Er analysiert die Einflussfaktoren und Kriterien der Selektion, wie beispielsweise die Relevanz des Wahrheitsgehalts und die Zweckmäßigkeit der Beschreibung.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Beschreibung, Selektion, Wahrheitsgehalt, Zweckmäßigkeit, Motivation, Arten von Beschreibungen, Geistes- und Sozialwissenschaften, Amartya Sen.
- Arbeit zitieren
- Katharina Klinge (Autor:in), 2006, Das Mittel des Beschreibens in den Geistes- und Sozialwissenschaften, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/113755