Sexueller Missbrauch an Kindern ist kein modernes Problem der heutigen Gesellschaft, sondern wird lediglich durch die ständige Präsenz in den Medien öffentlicher diskutiert. In der Diskussion über sexuellen Missbrauch wird der Fokus vor allem auf die Opfer und die notwendige Opferarbeit gelegt wird. Auf diese Weise wird das Augenmerk von dem Täter, seiner Persönlichkeit und den speziellen Motiven für seine Tat abgelenkt. Dabei wird jedoch vergessen, welche Bedeutsamkeit die Arbeit und Auseinandersetzung mit dem Täter für die Prävention gegen sexuellen Missbrauch an Kindern haben kann. Die Konzentration auf die Opfer lässt sich daraus schließen, dass es weitaus mehr Beratungs- und Anlaufstellen für Opfer als für Täter gibt. [...] Vor diesem Hintergrund soll das Ziel dieser Arbeit sein herauszufinden, inwieweit Täter, die Kinder missbrauchen, besondere Persönlichkeitsmerkmale aufweisen und ob sie sich von der „normalen“ Gesellschaft differenzieren. Dabei werde ich mich zuerst auf die allgemeinen Daten und Untersuchungen über Alter und Geschlecht der Täter beziehen. Im anschließenden Abschnitt sollen die Täterstrategien und die unterschiedlichen Modelle zu verschiedenen Tätertypen analysiert werden, um spezielle Vorgehensweisen der Täter zu vergleichen. Zusammenfassend versucht diese Arbeit die verbreiteten Vorurteile und oftmals falschen Vorstellungen über die Umstände, Hintergründe und Täter des sexuellen Missbrauchs zu korrigieren, um anschließend Möglichkeiten für eine geeignete Täterprävention vorzustellen. Ich habe mich speziell für dieses Thema entschieden, da ich denke, dass der Beratungsbedarf in diesem Bereich immer größer wird und somit die Nachfrage nach qualifizierten Pädagogen steigen wird. Infolgedessen wird sich das Thema „sexueller Missbrauch“ in Zukunft zu einem wichtigen Bestandteil der pädagogischen Arbeit entwickeln. Ich möchte darauf hinweisen, dass Frauen als Täterinnen in meiner Arbeit nicht einbezogen werden, da Männer als Täter mit 95% den bedeutend größeren Anteil bilden. Obwohl der Anteil der Frauen in der Tätergruppe in den letzten Jahren angestiegen ist, stellt dieses Phänomen eine komplett neue Thematik dar. Des Weiteren möchte ich betonen, dass es sich in dieser Arbeit ausschließlich um sexuellen Missbrauch an Kindern handelt und alle Statistiken und Untersuchungen aus Deutschland stammen und andere Ländern nicht repräsentieren.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Sexueller Missbrauch - Die Begriffsklärung
- Aktuelle Zahlen zum sexuellen Missbrauch in Deutschland
- Häufigkeiten des Missbrauchs
- Alter und Geschlecht der Täter
- Dauer und Art des Missbrauchs
- Beziehung zum Opfer
- Täterprofile
- Täterstrategien
- Strategien jugendlicher Täter
- Strategien erwachsener Täter
- Vorbereitung des Missbrauchs
- Aufrechterhaltung des Missbrauchs
- Aufdeckung des Missbrauchs
- Erklärungsmodelle
- Familiendynamik
- Männliche Sozialisation
- Biografische Faktoren
- Feministischer Ansatz
- Täterprävention
- Präventive Arbeit
- Rückfallprävention
- Täterprävention mit Opfern
- Fazit
- Literatur- und Quellenverzeichnis
- Abbildungsverzeichnis
- Abbildung 1:
- Abbildung 2:
- Abbildung 3:
- Abbildung 4:
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Studienabschließende Hausarbeit befasst sich mit dem Thema sexueller Missbrauch und analysiert die Täterperspektive. Ziel ist es, die Persönlichkeitseigenschaften und Motive von Tätern zu erforschen und die verbreiteten Vorurteile und falschen Vorstellungen über sexuellen Missbrauch zu korrigieren. Die Arbeit soll zudem Möglichkeiten für eine geeignete Täterprävention aufzeigen.
- Häufigkeiten, Alter und Geschlecht der Täter
- Täterstrategien und -profile
- Erklärungsmodelle für Täterverhalten
- Präventionsmaßnahmen für Täter
- Korrektur von Vorurteilen und falschen Vorstellungen über sexuellen Missbrauch
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema sexueller Missbrauch ein und betont die Bedeutung der Täterperspektive in der Präventionsarbeit. Sie beleuchtet die aktuelle Debatte und die Notwendigkeit, sich mit den Motiven und Persönlichkeitsmerkmalen von Tätern auseinanderzusetzen.
Das zweite Kapitel widmet sich der Begriffsklärung von sexuellem Missbrauch. Es werden verschiedene Definitionen und die Problematik der Abgrenzung von sexueller Gewalt an Kindern diskutiert. Dabei wird die besondere Schutzbedürftigkeit von Kindern und das Machtgefälle zwischen Opfer und Täter hervorgehoben.
Das dritte Kapitel präsentiert aktuelle Zahlen zum sexuellen Missbrauch in Deutschland. Es werden Häufigkeiten, Alter und Geschlecht der Täter, Dauer und Art des Missbrauchs sowie die Beziehung zum Opfer analysiert.
Das vierte Kapitel befasst sich mit Täterprofilen und untersucht, ob es besondere Persönlichkeitsmerkmale von Tätern gibt. Es werden verschiedene Modelle und Theorien zur Erklärung des Täterverhaltens vorgestellt.
Das fünfte Kapitel analysiert Täterstrategien, sowohl bei jugendlichen als auch bei erwachsenen Tätern. Es werden verschiedene Phasen des Missbrauchs, von der Vorbereitung bis zur Aufdeckung, betrachtet und die typischen Vorgehensweisen von Tätern beleuchtet.
Das sechste Kapitel widmet sich verschiedenen Erklärungsmodellen für Täterverhalten. Es werden die Familiendynamik, die männliche Sozialisation, biografische Faktoren und der feministische Ansatz als mögliche Einflussfaktoren auf das Täterverhalten diskutiert.
Das siebte Kapitel befasst sich mit der Täterprävention. Es werden verschiedene Ansätze zur Prävention, Rückfallprävention und Täterprävention mit Opfern vorgestellt.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen sexuellen Missbrauch, Täterprofile, Täterstrategien, Erklärungsmodelle, Täterprävention, Präventionsarbeit, Rückfallprävention, Kindeswohl, Machtgefälle, Opferperspektive, Vorurteile, falsche Vorstellungen, aktuelle Zahlen, Häufigkeiten, Alter, Geschlecht, Dauer, Art, Beziehung, Familiendynamik, männliche Sozialisation, biografische Faktoren, feministischer Ansatz.
- Citation du texte
- Mirka Fuchs (Auteur), 2008, Sexueller Missbrauch. Die Täter, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/113759