Im Folgenden werde ich mich nun in dieser Ausarbeitung, mit den beiden Verfilmungen des Romans Im Westen nichts Neues beschäftigen und diese filmischen Hypertexte anhand von Genettes Ausführungen analysieren. Dabei gilt mein Interesse insbesondere auch der Frage, ob es sich bei der späteren Verfilmung tatsächlich um eine reine Romanverfilmung handelt, oder um ein Remake des Filmes aus den dreißiger Jahren. Obgleich man voreilig urteilen könnte, dass es sich um eine weitere Verfilmung handelt, möchte ich an dieser Stelle schon vorgreifen, dass diese These nicht ohne Einschränkungen aufgestellt und suffizient untermauert werden kann, da der Fernsehfilm einige Elemente der früheren Verfilmung aufgreift, welche nicht direkt Teil des Romans sind. Weiterhin soll gezeigt werden, dass Genettes Analysekriterien, mit Einschränkungen, auch auf Texte im weiteren Sinne, d.h. nicht nur schriftliche Werke, angewandt werden können.
An dieser Stelle möchte ich auch kurz erwähnen, mit welchen Ausgaben von Buch und Filmen ich mich für diese Ausarbeitung beschäftigt habe:
Als Roman stand mir der 2005 im Kiepenheuer und Witsch Verlag erschienene Doppelband Im Westen nichts Neues – Der Feind zur Verfügung. Bei dieser Ausgabe handelt es sich um den ursprünglichen Roman von Remarque mit einem zusätzlich Nachwort von Tilman Westphalen, sowie im zweiten Teil, die gesammelten Ausführungen der Reihe Der Feind – eine Folge von Erzählungen Remarques, die 1930/31 im amerikanischen Magazin Collier’s Weekly erschienen (3), welche sich gleichfalls mit dem ersten Weltkrieg beschäftigen, jedoch den Fokus auf die Nachkriegssituation bzw. die Folgen und Verwüstungen des Krieges verschieben. Für die 1930er Verfilmung beschäftigte ich mich zunächst mit der im Moment in Deutschland erhältlichen DVD (Oscar Edition), musste jedoch feststellen, dass diese zum Teil geschnitten ist – Laufzeit nur knapp 128 Minuten, wohingegen die ursprüngliche Fassung fast 140 Minuten aufweist – und über eine neue, wenig gelungene Synchronisation verfügt (unmotivierte Sprecher, Lippensynchronität weist signifikante Mängel auf). Allerdings musste ich bei weitergehender Recherche leider feststellen, dass alle drei, aktuell auf dem Markt erhältlichen, DVD-Versionen von dieser Fassung abgeleitet sind. Glücklicherweise gelang es mir jedoch noch ein Exemplar der älteren VHS-Version zu finden (ZDF-Rekonstruktion, 135 Minuten Laufzeit), auf deren Grundlage ich nun diese Arbeit schreibe...
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Roman und Verfilmungen
- 2.1. Im Westen nichts Neues - Der Roman
- 2.1.1 Über den Autor
- 2.1.2 Inhaltszusammenfassung
- 2.1.3 Figuren
- 2.1.4 Rezeption
- 2.2. Im Westen nichts Neues - Der Kinofilm von 1930
- 2.2.1 Der Regisseur
- 2.2.2 Die Charaktere und ihre Darsteller
- 2.2.3 Über den Film
- 2.3. Im Westen nichts Neues - Der Fernsehfilm von 1979
- 2.3.1 Der Regisseur
- 2.3.2 Die Charaktere und ihre Darsteller
- 2.3.3 Über den Film
- 3. Analyse und Betrachtungen nach Genette
- 3.1. Formale Transpositionen
- 3.2. Thematische Transpositionen
- 4. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht die beiden Verfilmungen des Romans „Im Westen nichts Neues“ von Erich Maria Remarque. Die Arbeit analysiert die filmischen Adaptionen unter Anwendung der von Gérard Genette entwickelten Theorie der Transposition, um die Beziehungen zwischen Roman, Kinofilm (1930) und Fernsehfilm (1979) zu untersuchen. Ein zentrales Anliegen ist es, zu klären, ob der Fernsehfilm von 1979 als reines Remake des Romans oder als Remake des Films von 1930 betrachtet werden kann.
- Analyse der formalen und thematischen Transpositionen zwischen Roman und den beiden Verfilmungen.
- Anwendung von Genettes Theorie der Transposition auf filmische Adaptionen.
- Untersuchung des Verhältnisses zwischen Romanverfilmung und Remake.
- Bewertung der Unterschiede und Gemeinsamkeiten der beiden Verfilmungen.
- Erörterung der Aktualität des Romans und seiner filmischen Adaptionen.
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung definiert die Begriffe Remake und Mehrfachverfilmung und grenzt sie von Sequels und Prequels ab. Sie beschreibt die vielschichtigen Gründe für die Entstehung von Remakes und Mehrfachverfilmungen, von finanziellen Aspekten bis hin zum Umfang der literarischen Vorlage. Die Arbeit fokussiert sich auf die Analyse der beiden Verfilmungen von „Im Westen nichts Neues“ unter Verwendung von Genettes Theorie der Transposition und stellt die These auf, dass der Fernsehfilm sowohl den Roman als auch den Kinofilm als Hypotext verwendet.
2. Roman und Verfilmungen: Dieses Kapitel präsentiert zunächst den Roman „Im Westen nichts Neues“, inklusive einer kurzen Biografie des Autors Erich Maria Remarque und einer Inhaltszusammenfassung. Anschließend werden die beiden Verfilmungen von 1930 und 1979 detailliert beschrieben, wobei auf Regisseure, Darsteller und die spezifischen Merkmale der jeweiligen Adaptionen eingegangen wird. Der Fokus liegt auf der Darstellung der jeweiligen Produktionskontexte und der Besonderheiten der einzelnen Filmfassungen.
3. Analyse und Betrachtungen nach Genette: In diesem Kapitel werden die beiden Verfilmungen anhand von Genettes Theorie der Transposition analysiert. Die Analyse umfasst sowohl formale Aspekte (z.B. Transstilisierung, Transmodalisierung) als auch thematische Aspekte (z.B. semantische und pragmatische Transpositionen). Es wird untersucht, inwieweit die beiden Filme den Roman und einander als Ausgangspunkt verwenden und wie diese Transpositionen die jeweilige Darstellung des Stoffes beeinflussen.
Schlüsselwörter
Im Westen nichts Neues, Erich Maria Remarque, Remake, Mehrfachverfilmung, Filmanalyse, Transposition (Genette), Romanverfilmung, 1930er Verfilmung, 1979er Verfilmung, Erster Weltkrieg, Kriegsliteratur, Hypotext, Hypertext.
Häufig gestellte Fragen zu "Im Westen nichts Neues": Roman und Verfilmungen
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Hausarbeit analysiert die beiden Verfilmungen des Romans „Im Westen nichts Neues“ von Erich Maria Remarque. Im Mittelpunkt steht die Untersuchung der Beziehungen zwischen dem Roman und den Filmadaptionen von 1930 und 1979 unter Verwendung der Transpositionstheorie von Gérard Genette. Ein zentrales Anliegen ist die Klärung, ob der Fernsehfilm von 1979 als Remake des Romans oder des Films von 1930 betrachtet werden kann.
Welche Methoden werden angewendet?
Die Arbeit analysiert die formalen und thematischen Transpositionen zwischen Roman und den beiden Verfilmungen mithilfe von Genettes Theorie der Transposition. Dabei werden sowohl formale Aspekte (z.B. Transstilisierung, Transmodalisierung) als auch thematische Aspekte (z.B. semantische und pragmatische Transpositionen) untersucht.
Welche Aspekte des Romans und der Verfilmungen werden betrachtet?
Die Arbeit umfasst eine detaillierte Beschreibung des Romans „Im Westen nichts Neues“, inklusive einer kurzen Biografie des Autors und einer Inhaltszusammenfassung. Die beiden Verfilmungen werden ebenfalls detailliert beschrieben, mit Fokus auf Regisseuren, Darstellern, Produktionskontexten und Besonderheiten der einzelnen Filmfassungen. Die Analyse untersucht das Verhältnis zwischen Romanverfilmung und Remake.
Was sind die zentralen Forschungsfragen?
Zentrale Fragen sind: Wie lassen sich die formalen und thematischen Transpositionen zwischen Roman und den beiden Verfilmungen beschreiben? Wie lässt sich Genettes Theorie der Transposition auf filmische Adaptionen anwenden? Ist der Fernsehfilm von 1979 ein Remake des Romans oder des Films von 1930? Welche Unterschiede und Gemeinsamkeiten bestehen zwischen den beiden Verfilmungen? Welche Aktualität besitzen Roman und seine filmischen Adaptionen?
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Kapitel zu Roman und Verfilmungen (mit Unterkapiteln zum Roman, dem Film von 1930 und dem Fernsehfilm von 1979), ein Kapitel zur Analyse nach Genette (mit Unterkapiteln zu formalen und thematischen Transpositionen) und ein Fazit.
Welche Schlüsselbegriffe sind relevant?
Schlüsselbegriffe sind: Im Westen nichts Neues, Erich Maria Remarque, Remake, Mehrfachverfilmung, Filmanalyse, Transposition (Genette), Romanverfilmung, 1930er Verfilmung, 1979er Verfilmung, Erster Weltkrieg, Kriegsliteratur, Hypotext, Hypertext.
Wie wird der Begriff "Remake" in der Arbeit definiert?
Die Einleitung definiert den Begriff "Remake" und grenzt ihn von Sequels und Prequels ab. Sie beschreibt auch die vielschichtigen Gründe für die Entstehung von Remakes und Mehrfachverfilmungen.
Wie wird Genettes Transpositionstheorie angewendet?
Genettes Theorie der Transposition dient als analytisches Werkzeug, um die Beziehungen zwischen dem Roman und den beiden Verfilmungen hinsichtlich ihrer formalen und thematischen Aspekte zu untersuchen. Die Analyse betrachtet, inwieweit die Filme den Roman und einander als Ausgangspunkt verwenden und wie diese Transpositionen die Darstellung des Stoffes beeinflussen.
- Citation du texte
- Pascal Zeuner (Auteur), 2007, Remakes und Mehrfachverfilmungen am Beispiel von "Im Westen nichts Neues", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/113854